„Anton Schlecker“ – Versionsunterschied

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Am 23. Januar 2012 stellte Anton Schlecker einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens über seine Drogeriemarktkette [[Schlecker]] und sein gesamtes Vermögen. Mit Beschluss vom 28.03.2012 wurde das Insolvenzverfahren eröffnet.<ref>AG Ulm Geschäftsnummer: 1 IN 24/12</ref> Im Zuge dessen wurden Schleckers Auslandstöchter vom [[Insolvenzverwalter]] [[Arndt Geiwitz]] an andere Unternehmen verkauft, die deutschen Schlecker-Filialen wurden (bis auf die XL-Filialen) schrittweise bis Ende Juni 2012 geschlossen, die Schließung der XL-Filialen soll "bald" erfolgen.<ref>http://www.hna.de/nachrichten/landkreis-goettingen/hann-muenden/xl-schleckermaerkte-werden-bald-geschlossen-2416318.html</ref>
Am 23. Januar 2012 stellte Anton Schlecker einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens über seine Drogeriemarktkette [[Schlecker]] und sein gesamtes Vermögen. Mit Beschluss vom 28.03.2012 wurde das Insolvenzverfahren eröffnet.<ref>AG Ulm Geschäftsnummer: 1 IN 24/12</ref> Im Zuge dessen wurden Schleckers Auslandstöchter vom [[Insolvenzverwalter]] [[Arndt Geiwitz]] an andere Unternehmen verkauft, die deutschen Schlecker-Filialen wurden (bis auf die XL-Filialen) schrittweise bis Ende Juni 2012 geschlossen, die Schließung der XL-Filialen soll "bald" erfolgen.<ref>http://www.hna.de/nachrichten/landkreis-goettingen/hann-muenden/xl-schleckermaerkte-werden-bald-geschlossen-2416318.html</ref>
Am 18. Juli 2012 gab die Staatsanwaltschaft Stuttgart bekannt, dass gegen Schlecker und 13 weitere Beschuldigte ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Untreue, Insolvenzverschleppung und Bankrott eingeleitet worden sei.<ref>[http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.schlecker-insolvenz-verfahren-gegen-anton-schlecker-eingeleitet.b37d836c-e64c-432c-86a5-402f482edfac.html Schlecker-Insolvenz: Verfahren gegen Anton Schlecker eingeleitet, abgerufen am 18. Juli 2012]''</ref> Bis zum 12. August ist der Durchsuchungsbeschluß in die Hände des [[Der Spiegel|Spiegel]] gelangt.<ref> http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/christa-schlecker-soll-monatsgehalt-von-60-000-euro-bekommen-haben-a-849605.html </ref>
Am 18. Juli 2012 gab die Staatsanwaltschaft Stuttgart bekannt, dass gegen Schlecker und 13 weitere Beschuldigte ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Untreue, Insolvenzverschleppung und Bankrott eingeleitet worden sei.<ref>[http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.schlecker-insolvenz-verfahren-gegen-anton-schlecker-eingeleitet.b37d836c-e64c-432c-86a5-402f482edfac.html Schlecker-Insolvenz: Verfahren gegen Anton Schlecker eingeleitet, abgerufen am 18. Juli 2012]''</ref> Bis zum 12. August ist der Durchsuchungsbeschluß in die Hände des [[Der Spiegel|Spiegel]] gelangt.<ref> http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/christa-schlecker-soll-monatsgehalt-von-60-000-euro-bekommen-haben-a-849605.html </ref> Anton Schlecker kann allerdings als [[eingetragener Kaufmann]] nicht wegen [[Insolvenzverschleppung]] belangt werden.<ref>[[Der Tagesspiegel]]: [http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/verdacht-auf-untreue-schulden-und-suehne-bei-schlecker/6891868.html Schulden und Sühne bei Schlecker], 19. Juli 2012, abgerufen am 14. August 2012</ref>


== Vermögen ==
== Vermögen ==

Version vom 14. August 2012, 20:21 Uhr

Anton Schlecker (* 28. Oktober 1944 in Ehingen) ist ein deutscher Unternehmer. Der gelernte Metzgermeister ist Gründer der Schlecker-Drogeriemärkte.

Karriere

Mit 21 Jahren arbeitete Anton Schlecker als Metzgermeister (damals jüngster Metzgermeister in Baden-Württemberg) im elterlichen Betrieb, der aus 17 Metzgereien und einer Fleischfabrik bestand.

1975 errichtete er in Kirchheim unter Teck seinen ersten Drogeriemarkt. Zwei Jahre später waren es schon mehr als 100 Filialen. 2008 existierten europaweit mehr als 15.000 Filialen, mit ca. 50.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 7 Milliarden Euro.[1][2] Anton Schlecker war Mitglied im Aufsichtsrat von Lidl. Am 28. Februar 2006 musste er sein Mandat niederlegen, da das Lidl-Sortiment auf Drogerieprodukte ausgeweitet und Schlecker somit zum Konkurrenten wurde.[3] Anton Schlecker war einer der größten Kapitalgeber für die Expansion Lidls. So zeichnete er Genussscheine im Wert von über 75 Millionen Euro.[4]

Am 23. Januar 2012 stellte Anton Schlecker einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens über seine Drogeriemarktkette Schlecker und sein gesamtes Vermögen. Mit Beschluss vom 28.03.2012 wurde das Insolvenzverfahren eröffnet.[5] Im Zuge dessen wurden Schleckers Auslandstöchter vom Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz an andere Unternehmen verkauft, die deutschen Schlecker-Filialen wurden (bis auf die XL-Filialen) schrittweise bis Ende Juni 2012 geschlossen, die Schließung der XL-Filialen soll "bald" erfolgen.[6]

Am 18. Juli 2012 gab die Staatsanwaltschaft Stuttgart bekannt, dass gegen Schlecker und 13 weitere Beschuldigte ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Untreue, Insolvenzverschleppung und Bankrott eingeleitet worden sei.[7] Bis zum 12. August ist der Durchsuchungsbeschluß in die Hände des Spiegel gelangt.[8] Anton Schlecker kann allerdings als eingetragener Kaufmann nicht wegen Insolvenzverschleppung belangt werden.[9]

Vermögen

Laut Manager Magazin verfügte die Familie Anton Schlecker 2011 über ein Gesamtvermögen von ca. 1,95 Mrd. Euro und belegte damit Platz 56 unter den 500 reichsten Deutschen im Jahr 2011.[10]

Im Januar 2012 meldete Schlecker Insolvenz an. Nach Aussage von Schleckers Tochter Meike sei sein Vermögen und das der Familie aufgezehrt bzw. kein signifikantes Vermögen mehr vorhanden.[11] Laut Manager Magazin stehen der Familie weiterhin rund 70.000 € monatlich (aus Vermögen der Kinder und der Ehefrau) zur Verfügung.[12]

Familie

Anton Schlecker ist mit Christa Schlecker verheiratet, sie haben zwei Kinder: Lars Schlecker (* 1971) und Meike Schlecker (* 1973). Die Familie lebt in Ehingen. Sowohl Schleckers Ehefrau als auch die Kinder waren in der Konzernleitung des Unternehmens tätig.[13] Am 23. Dezember 1987 wurden Lars und Meike Schlecker entführt. Am darauffolgenden Tag zahlte Anton Schlecker 9,6 Millionen DM Lösegeld an die Entführer. Die Kinder hatten sich während der Geldübergabe bereits selbst befreit. Die Täter wurden 1998 gefasst und verurteilt.[14]

Verurteilung

Das Ehepaar Schlecker wurde im Jahre 1998 per Strafbefehl durch das Stuttgarter Landgericht zu einer Freiheitsstrafe von je zehn Monaten auf Bewährung und zu einer Geldstrafe in Höhe von einer Million Euro verurteilt, weil den bei Schlecker Beschäftigten vorgetäuscht worden war, sie würden nach Tarif bezahlt werden. Tatsächlich lagen die Löhne niedriger, was das Gericht als Betrug wertete.[15]

Einzelnachweise

  1. SCHLECKER Drogerie - Marktführer in Europa
  2. „Letztes Aufgebot“ manager magazin, 25. Januar 2008, Seite 30.
  3. „NEUE RIVALEN: Schlecker verlässt Lidl-Aufsichtsrat“, manager-magazin.de, 20. Dezember 2005.
  4. sueddeutsche.de: Für eine Handvoll Millionen Euro, 10. März 2004.
  5. AG Ulm Geschäftsnummer: 1 IN 24/12
  6. http://www.hna.de/nachrichten/landkreis-goettingen/hann-muenden/xl-schleckermaerkte-werden-bald-geschlossen-2416318.html
  7. Schlecker-Insolvenz: Verfahren gegen Anton Schlecker eingeleitet, abgerufen am 18. Juli 2012
  8. http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/christa-schlecker-soll-monatsgehalt-von-60-000-euro-bekommen-haben-a-849605.html
  9. Der Tagesspiegel: Schulden und Sühne bei Schlecker, 19. Juli 2012, abgerufen am 14. August 2012
  10. „Die 500 reichsten Deutschen“, manager magazin-Sonderheft, Oktober 2011, Seite 44.
  11. http://www.tagesschau.de/wirtschaft/schlecker152.html
  12. http://www.manager-magazin.de/unternehmen/handel/0,2828,822892,00.html
  13. „Ehinger Geschichten“, manager magazin 2/2008, 25. Januar 2008, Seite 39. (Artikel nicht mehr online verfügbar, 13. August 2012)
  14. „Die Schlecker-Entführer.“, Roland May, in „Die großen Kriminalfälle 2“, Helfried Spitra, Piper Verlag GmbH, München 2005, S. 164.
  15. Christian Keun und Karsten Langer: In: manager magazin. 4. Dezember 2003 (Familie Schlecker: Knüppeln, knausern, kontrollieren).