Winzersekt

Winzersekt ist der Begriff für einen von deutschen Winzern selbst oder in deren Auftrag erzeugten Sekt. Es handelt sich stets um Sekt b.A. beziehungsweise Qualitätsschaumwein b.A., das heißt Sekt bestimmter Anbaugebiete.[1] Winzersekt ist ein individuelles Erzeugnis des jeweiligen Winzers, denn 100 Prozent der Trauben müssen von den eigenen Reben stammen. Winzersekte sind meistens sortenrein von einer Rebsorte (also aus Riesling, Weißburgunder etc.), aber auch Cuvées aus mehreren Sorten sind am Markt.

Deutsche Winzersekte kommen aus folgenden Anbaugebieten: Baden, Franken, Hessische Bergstraße, Pfalz, Mittelrhein, Mosel-Saar-Ruwer, Nahe, Rheingau, Rheinhessen, Ahr, Württemberg, Saale-Unstrut und Sachsen. Auf dem Etikett müssen Angaben über den Weinbaubetrieb, die Rebsorte (meist rebsortenrein) und der Jahrgang aufgedruckt sein. Die bevorzugten Rebsorten sind vor allem Chardonnay, Riesling, Elbling, Kerner, Silvaner, Trollinger, Dornfelder, Weißburgunder und Spätburgunder.

Der Winzersekt ist das Pendant der deutschen Winzer zum Champagner und Crémant, der mit der klassischen Flaschengärung hergestellt wird.[2] Mit der Bezeichnung als Winzersekt betonen die Winzer, dass der Grundwein für ihren Sekt tatsächlich aus ihrem Betrieb beziehungsweise aus dem Anbaugebiet stammt und nicht − wie bei den großen Sektkellereien − überwiegend im Ausland eingekauft wird. Bei waagrechter Lagerung erfolgt eine ein- bis zweimonatige zweite Gärung, die einen Kohlensäuredruck von über fünf bar (daher die Verwendung dicker Flaschen) erzeugt. Hochwertige deutsche Sekte lagern mehrere Jahre „auf der Hefe“. Der Gesetzgeber schreibt eine Lagerung von mindestens neun Monaten vor. Je länger die Lagerung auf der Hefe erfolgt, desto besser wird das Sektaroma und desto feiner werden die Sektperlen. Nach der Lagerung wird der Sekt durch das Rütteln von der Hefe getrennt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Weinlexikon: Sekt, Weinlexikon auf germanwine.de. Abgerufen am 28. Januar 2021.
  2. Weinlexikon: Sekt - Traditionelle Flaschengärung, Weinlexikon auf germanwine.de. Abgerufen am 28. Januar 2021.