Westerwaldkreis

Wappen Deutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten: 50° 33′ N, 7° 52′ OKoordinaten: 50° 33′ N, 7° 52′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Verwaltungssitz: Montabaur
Fläche: 989,05 km2
Einwohner: 206.282 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 209 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: WW
Kreisschlüssel: 07 1 43
Kreisgliederung: 192 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Peter-Altmeier-Platz 1
56410 Montabaur
Website: westerwaldkreis.de
Landrat: Achim Schwickert (CDU)
Lage des Westerwaldkreises in Rheinland-Pfalz
KarteNiederlandeBelgienFrankreichLuxemburgBaden-WürttembergHessenNordrhein-WestfalenSaarlandFrankenthal (Pfalz)KaiserslauternKoblenzLandau in der PfalzLandau in der PfalzLudwigshafen am RheinMainzPirmasensSpeyerTrierWormsZweibrückenLandkreis AhrweilerLandkreis Altenkirchen (Westerwald)Landkreis Alzey-WormsLandkreis Bad DürkheimLandkreis Bad KreuznachLandkreis Bernkastel-WittlichLandkreis BirkenfeldLandkreis Cochem-ZellDonnersbergkreisEifelkreis Bitburg-PrümLandkreis GermersheimLandkreis KaiserslauternLandkreis KuselLandkreis Mainz-BingenLandkreis Mayen-KoblenzNeustadt an der WeinstraßeLandkreis NeuwiedRhein-Hunsrück-KreisRhein-Lahn-KreisRhein-Pfalz-KreisLandkreis Südliche WeinstraßeLandkreis SüdwestpfalzLandkreis Trier-SaarburgLandkreis VulkaneifelWesterwaldkreis
Karte

Der Westerwaldkreis ist eine Gebietskörperschaft mit 206.282 Einwohnern (31. Dezember 2022) im nördlichen Teil des Landes Rheinland-Pfalz. Sitz der Kreisverwaltung und zugleich bevölkerungsreichste Kommune ist die Stadt Montabaur. Der Landkreis entstand im Jahr 1974 im Rahmen der rheinland-pfälzischen Gebiets- und Verwaltungsreform aus den gleichzeitig aufgelösten Landkreisen Unterwesterwaldkreis (mit Sitz in Montabaur) und Oberwesterwaldkreis (mit Sitz in Westerburg).

Geographie

Die Fläche des Westerwaldkreises wurde im Jahr 2014 laut Kreisverwaltung mit 988,97[2] bzw. gemäß Statistischem Landesamt Rheinland-Pfalz mit 988,98 Quadratkilometern[3] berechnet. Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 44 und die West-Ost-Ausdehnung 40 Kilometer. Die höchste Erhebung ist die Fuchskaute mit 657 m ü. NN, der niedrigste Punkt mit 150 m befindet sich im Gelbachtal unterhalb von Dies, einem Ortsteil von Gackenbach.

Lage

Der Westerwaldkreis befindet sich im nördlichen Rheinland-Pfalz, am Dreiländereck mit Hessen und Nordrhein-Westfalen. Der Landkreis erstreckt sich über den Westerwald nordöstlich von Koblenz. Größere Flüsse sind die Nister, die Wied und die Sayn, die jedoch schon wenige Kilometer nach der Quelle das Kreisgebiet verlassen.

Klima

Der Westerwald hat trotz seiner relativ geringen Höhe ein für Mittelgebirge typisches Reizklima.[4] Die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt zwischen 6,5 und 8,5 Grad Celsius. Durchschnittlich beträgt der jährliche Niederschlag zwischen 780 und 1300 Millimeter. Rund 40 Prozent des Landkreises sind bewaldet.[2]

Nachbarkreise

Der Westerwaldkreis grenzt im Uhrzeigersinn im Nordosten beginnend an den Kreis Siegen-Wittgenstein (in Nordrhein-Westfalen), an den Lahn-Dill-Kreis und den Landkreis Limburg-Weilburg (beide in Hessen) sowie an den Rhein-Lahn-Kreis, an die kreisfreie Stadt Koblenz und an die Landkreise Mayen-Koblenz, Neuwied und Altenkirchen (Westerwald) (alle in Rheinland-Pfalz).

Geschichte

Das heutige Kreisgebiet war vor 1800 in zahlreiche Herrschaftsgebiete aufgeteilt, wovon das Kurfürstentum Trier und das Fürstentum Nassau-Oranien die größten Anteile hatte. Danach kam das Gebiet ab 1806/1815 an das Herzogtum Nassau und 1866 wurde es von Preußen annektiert. Danach entstanden die drei Landkreise Unterwesterwaldkreis (Sitz in Montabaur), Oberwesterwaldkreis (Sitz in Bad Marienberg) und Westerburg. Im Jahre 1932 wurde der nördliche Teil des Landkreises Westerburg mit der Stadt Westerburg dem Oberwesterwaldkreis angegliedert, dessen Kreissitz von Bad Marienberg nach Westerburg verlegt wurde. Der südliche Teil des Landkreises Westerburg kam an den Unterwesterwaldkreis. Die Kreise gehörten zum Regierungsbezirk Wiesbaden der Provinz Hessen-Nassau. Am 30. August 1946 kamen beide Landkreise zu Rheinland-Pfalz und gehörten dort zunächst zum Regierungsbezirk Montabaur. Nach dessen Auflösung 1968 wurden beide Kreise dem Regierungsbezirk Koblenz zugeordnet. 1970 wechselten Marienhausen aus dem Unterwesterwaldkreis in den Landkreis Neuwied und Berod bei Hachenburg aus dem Oberwesterwaldkreis in den Landkreis Altenkirchen. Im Rahmen der Kreisreform wurden beide Kreise zum 16. März 1974 zum Landkreis Westerwald, der am 1. August 1974 seinen heutigen Namen erhielt, vereinigt (mit Ausnahme von Arzbach, welches heute zum Rhein-Lahn-Kreis gehört, und Stromberg, heute Stadtteil von Bendorf im Landkreis Mayen-Koblenz).[5]

Einwohnerstatistik

Bevölkerungspyramide für den Westerwaldkreis (Datenquelle: Zensus 2011)[6]
  • 1975: 165.800[7]
  • 1980: 167.700[8]
  • 1990: 178.100[9]
  • 2000: 201.800[10]
  • 2010: 198.580
  • 2018: 201.597
  • 31. Dezember 2022: 206.282[1]

Die Bewohner werden im Allgemeinen als Westerwälder bezeichnet, die Einheimischen bezeichnen sich selbst als Wäller bzw. Basaltköppe,[11] da sie als dickköpfig gelten und in einer sehr basaltreichen Region leben. Per 31. Dezember 2022 zählte der Westerwaldkreis 206.282 Einwohner.[1] Die Bevölkerungsdichte bezifferte sich am Stichtag auf 209 Einwohner pro Quadratkilometer. Ende 2013 gab es im Landkreis mehr Frauen (50,5 Prozent) als Männer (49,5 Prozent).[3] Der Altenquotient übertrifft mit 32,5 Prozent den Jugendquotienten (32,1 Prozent) marginal.

Der Ausländeranteil (gemeldete Einwohner ohne deutsche Staatsangehörigkeit) belief sich am 31. Dezember 2013 auf 6,2 Prozent (12.263 Personen).[3] Zu den am stärksten vertretenen Nationalitäten zählen vornehmlich türkisch, polnisch, italienisch, kosovarisch, russisch, bulgarisch, bosnisch und herzegowinisch, rumänisch, niederländisch und kroatisch.

Im Juni 2021 verzeichnete der Landkreis eine Arbeitslosenquote von 3,1 Prozent (3612 registrierte Personen).[12]

Konfessionsstatistik

Laut der Volkszählung 2011 waren im Jahr 2011 48,7 % römisch-katholisch, 28,4 % der Einwohner evangelisch und 22,9 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[6] Die Zahl der Protestanten und Katholiken ist seitdem gesunken. Ende Dezember 2023 hatten 37,8 % der Einwohner die katholische Konfession und 23,0 % die evangelische. 39,1 % gehörten entweder einer anderen Glaubensgemeinschaft an, waren konfessionslos oder machten keine Angaben.[13]

Politik

Sitzverteilung im Kreistag des Westerwaldkreises 2019
       
Insgesamt 50 Sitze
Das Kreishaus in Montabaur ist Sitz der Kreisverwaltung des Westerwaldkreises.

Politisch ist der Westerwaldkreis konservativ ausgerichtet. Das zeigt sich auch in der dominierenden Position der CDU, die mit Abstand stärkste Kraft ist und nach erfolgreicher Wiederwahl 2017 weiterhin den Landrat stellt. Bei der Kreistagswahl 2019 hat die CDU, wie die SPD, deutliche Verluste erfahren. Gewinner der Wahl sind die erstmals angetretene AfD, sowie Grüne und FDP, was dem allgemeinen Landestrend bei den Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz entspricht.

Kreistag

Der Kreistag des Westerwaldkreises besteht aus 50 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählten ehrenamtlichen Kreistagsmitgliedern und dem Landrat als Vorsitzendem. Nach der letzten Kreistagswahl am 26. Mai 2019 ergibt sich folgende Sitzverteilung:[14]

Jahr SPD CDU AfD FDP Grüne Linke FWG1 NPD Gesamt
2019 10 18 4 3 7 2 6 50
2014 14 22 2 4 2 6 50
2009 15 21 4 3 1 5 1 50
2004 14 26 2 3 5 50
1999 18 24 2 2 4 50
1 
Freie Wählergruppe Westerwald (FWG) e. V.

Aufgrund der Besonderheiten des rheinland-pfälzischen Wahlsystems bei den Kommunalwahlen (personalisierte Verhältniswahl) sind die in der Grafik dargestellten prozentualen Stimmanteile als „gewichtete Ergebnisse“ ausgewiesen, die das Wahlverhalten nur rechnerisch wiedergeben können.

Landrat

Seit dem 11. Oktober 2009 hat Achim Schwickert (CDU) die Funktion des Landrates inne, bei der Landratswahl am 7. Mai 2017 wurde er mit einem Stimmenanteil von 88,87 Prozent für weitere acht Jahre im Amt bestätigt.[15] Der Landrat ist zudem Behördenleiter und Vorsitzender des Kreisvorstandes, Vorsitzender des Kreistages und Außenvertreter des Landkreises. Als Vertreter des Landrates zählen die Mitglieder des Kreisvorstandes Kurt Schüler (erster Kreistagsabgeordneter) sowie Ulrich Keßler und Thomas Roth (beide Kreistagsabgeordnete).

Ehemalige Landräte

Kreisverwaltung

Die Kreisverwaltung des Westerwaldkreises besteht aus drei Dezernaten und neun Abteilungen (davon eine als Eigenbetrieb).[2] Den Abteilungen sind zahlreiche Referate und Fachbereiche untergeordnet.

Wappen und Flagge

Der Westerwaldkreis führt ein Siegel, ein Wappen sowie eine Hiss- und Bannerflagge.

Wappen des Westerwaldkreises
Wappen des Westerwaldkreises
Blasonierung: „In Silber ein grüner Schrägbalken; unten wachsend sieben silbern berandete, sechseckige schwarze Basaltsäulen von unterschiedlicher Höhe, oben eine zylindrische, altdeutsche blaue Kanne mit silbernen Riffeln und drei ovalen silbernen Medaillons.“
Wappenbegründung: Die sieben Basaltsäulen stehen für die sieben Verbandsgemeinden, in denen Basalt und Quarz vorkommt, während die Kanne mit den drei Medaillons die drei Verbandsgemeinden des sogenannten Kannenbäckerlandes symbolisiert, in denen das Töpferhandwerk und die keramische Industrie beheimatet sind. Der grüne Schrägbalken symbolisiert den Erholungswert des Kreises mit seinen Wäldern und Wiesen.

Das Wappen wurde per 2. Februar 1976 genehmigt.

Wirtschaft

Gemessen am nominalen Bruttoinlandsprodukt zählt der Westerwaldkreis zu den wirtschaftsstärksten Landkreisen in Rheinland-Pfalz.[16] 2010 wurden im Landkreis nominal 5,4 Milliarden Euro erwirtschaftet – dies stellt die höchste Quote in allen rheinland-pfälzischen Landkreisen dar. Die Stadt Montabaur und die Verbandsgemeinde Wallmerod weisen jeweils die höchste Pro-Kopf-Kaufkraft im Landkreis auf und liegen mit ihren Werten über dem Bundesdurchschnitt.[17]

2012 pendelten rund 29.000 Menschen über den Westerwaldkreis hinaus zur Arbeit, während rund 17.000 Menschen in den Landkreis zu ihrem Arbeitsplatz einpendelten. Der Großteil jener Arbeitnehmer, die das Kreisgebiet verließen, fuhr vornehmlich nach Koblenz, in den hessischen Landkreis Limburg-Weilburg und in den Landkreis Altenkirchen (Westerwald). Die Einpendler stammen insbesondere aus den Landkreisen Altenkirchen, Neuwied und dem Rhein-Lahn-Kreis.

Im sogenannten „Zukunftsatlas“ 2016 belegte der Westerwaldkreis Platz 215 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „ausgeglichenem Chancen-Risiko-Mix“ für die Zukunft.[18] In der Ausgabe von 2019 lag er auf Platz 217 von 401.[19]

Verkehr

Schienenverkehr

Ein ICE 3 passiert ohne Halt den Bahnhof Montabaur.

Die verkehrsferne Gegend des Westerwaldes wurde erst Ende des 19. Jahrhunderts von Bahnlinien erschlossen, die – bis auf eine Kleinbahn – von der Preußischen Staatsbahn erbaut wurden. Seit 2002 ist der Westerwald durch den Bahnhof Montabaur an der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main mit vereinzelten Halten an das nationale und internationale Fernverkehrsnetz angeschlossen. Der ICE verbindet im Südosten den Bahnhof Limburg Süd, den Frankfurter Flughafen-Fernbahnhof und den Frankfurter Hauptbahnhof. In entgegengesetzter Richtung verbindet der ICE den Bahnhof Siegburg/Bonn, den Kölner Hauptbahnhof sowie den Bahnhof Köln Messe/Deutz, das Ruhrgebiet und Brüssel.

Im Jahr 1884 wurde die Unterwesterwaldbahn von Limburg über Montabaur nach Altenkirchen eröffnet, von der in Siershahn eine Linie nach Engers am Rhein abzweigte, die in Grenzau einen Abzweig nach Höhr-Grenzhausen erhielt, der erst 1911 bis Hillscheid verlängert wurde. Die zweite Strecke von Limburg nach Altenkirchen über Hadamar–Westerburg wurde nur zwei Jahre später – 1886 – in Betrieb genommen.

Von Herborn im Lahn-Dill-Kreis führte ab 1906 eine Nebenbahn bis Rennerod und erreichte 1907 Westerburg. In ihr mündete ebenfalls die 1911 eröffnete Bahnstrecke Erbach–Fehl-Ritzhausen ein, die von der Oberwesterwaldbahn Altenkirchen–Westerburg–Limburg abzweigte.

Die östliche Nord-Süd-Strecke wurde 1910 mit der westlichen Parallelstrecke durch die Bahnlinie Westerburg–Montabaur verbunden.

Eine weitere Querverbindung war bereits 1901 durch die Schmalspurstrecke der Kleinbahn-AG Selters-Hachenburg geschaffen worden.

Die Stadt Höhr-Grenzhausen erhielt 1907 – nebst einer Verlängerung im Jahre 1910 – durch die Coblenzer Straßenbahn-Gesellschaft eine elektrische Überlandlinie nach Vallendar am Rhein; diese wurde 1941 durch einen Oberleitungsbus ersetzt.

Von dem Eisenbahnnetz, das ab 1911 – also ohne die 25 Kilometer Neubaustrecke – etwa 185 Kilometer umfasste, werden heute nur noch 66 Kilometer von Personenzügen befahren. Dieser Verkehr wurde Ende 2004 von der Vectus Verkehrsgesellschaft übernommen. Der Verkehrsvertrag mit der ehemaligen Vectus Verkehrsgesellschaft endete zum Fahrplanwechsel im Dezember 2014. Ab Dezember 2014 übernahm die Hessische Landesbahn, Betriebsbereich Dreiländerbahn, die Verkehrsleistungen auf der RB 29 („Unterwesterwaldbahn“) und auf der RB 90 („Westerwald-Sieg-Bahn“), die zum Fahrplanwechsel 2015 ab Au (Sieg) über Wissen und Betzdorf nach Siegen verlängert wurde. Der Bahnhof Au (Sieg) ist ein wichtiger Umsteigebahnhof für Reisende aus dem Oberwesterwald in Richtung Bonn, Köln und Aachen, hier endet die aus Düren kommende Linie S12 der S-Bahn Köln (Düren – Horrem – Köln – Siegburg/Bonn – Herchen – Au(Sieg)), der „Rhein-Sieg-Express“ (RE 9) verkehrt ab Au (Sieg) nach Siegen sowie in entgegengesetzter Richtung zum Bahnhof Siegburg/Bonn, nach Köln, Düren und Aachen.

Seit dem 1. Januar 2017 wendet der Westerwaldkreis für Bus- und Bahnfahrscheine den Tarif des Verkehrsverbundes Rhein-Mosel (VRM) an.[20]

Einstellungen des Personenverkehrs:

  • 1950: Herschbach – Hachenburg 19 km (Meterspur)
  • 1959: Herborn – Rehe – Rennerod 6 km (Westerwaldquerbahn)
  • 1960: Selters – Herschbach 5 km (Meterspur)
  • 1971: Fehl-Ritzhausen – Bad Marienberg – Erbach 12 km
  • 1972: Grenzau – Höhr-Grenzhausen – Hillscheid 7 km
  • 1981: Rennerod – Fehl-Ritzhausen – Westerburg 17 km (Westerwaldquerbahn)
  • 1981: Montabaur – Wallmerod – Westerburg 26 km (Westerwaldquerbahn)
  • 1984: Siershahn – Selters – Altenkirchen 40 km (davon 12 km im Westerwaldkreis) (Holzbachtalbahn)
  • 1989: Engers – Grenzau – Siershahn 28 km (davon 15 km im Westerwaldkreis) (Brexbachtalbahn)

Fernstraßen

Durch das Kreisgebiet führen die Bundesautobahnen 3 (Köln–Frankfurt am Main) und die 48 (Koblenz–Montabaur). Ferner wird das Kreisgebiet von mehreren Bundesstraßen erschlossen, darunter die B 8, die B 49, die B 54, die B 255, die B 413 und die B 414.

Anfang des 21. Jahrhunderts wurden Anstrengungen unternommen, den Westerwaldkreis besser an das Autobahnnetz anzubinden. Die unter dem Namen „Westerwaldautobahn“ diskutierte Strecke hätte die A 48 bei Dernbach mit der A 45 bei Freudenberg verbunden und damit insbesondere die Verkehrssituation in der Verbandsgemeinde Hachenburg und im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) erheblich verbessert. Dennoch wurde die „Westerwaldautobahn“ aufgrund erheblichen Protestes nicht realisiert.[21]

Administrative Gliederung

Karte: Gemeinden des Westerwaldkreises
Karte: Gemeinden des Westerwaldkreises

Der Westerwaldkreis umfasst zehn Verbandsgemeinden mit 192 Ortsgemeinden. Die größte Kommune ist die Stadt Montabaur mit 14.595 Einwohnern, die kleinste Ortsgemeinde ist Heuzert mit 119 Einwohnern.

Verbandsgemeinden

Verbandsgemeinde Einwohner
(31. Dezember 2022)[22]
Bad Marienberg (Westerwald) 19.533
Hachenburg 24.549
Höhr-Grenzhausen 13.749
Montabaur 41.360
Ransbach-Baumbach 15.494
Rennerod 17.087
Selters (Westerwald) 16.625
Wallmerod 14.821
Westerburg 23.081
Wirges 19.983

Ortsgemeinden

Die Verwaltungssitze der Verbandsgemeinden sind mit einem Stern (*) markiert.

Ortsgemeinde Einwohner
(31. Dezember 2022)[22]
Verbandsgemeinde
Bad Marienberg (Westerwald), Stadt * 6.238 Bad Marienberg (Westerwald)
Bölsberg 216 Bad Marienberg (Westerwald)
Dreisbach 573 Bad Marienberg (Westerwald)
Fehl-Ritzhausen 765 Bad Marienberg (Westerwald)
Großseifen 607 Bad Marienberg (Westerwald)
Hahn bei Marienberg 463 Bad Marienberg (Westerwald)
Hardt 450 Bad Marienberg (Westerwald)
Hof 1.183 Bad Marienberg (Westerwald)
Kirburg 576 Bad Marienberg (Westerwald)
Langenbach bei Kirburg 1.082 Bad Marienberg (Westerwald)
Lautzenbrücken 456 Bad Marienberg (Westerwald)
Mörlen 532 Bad Marienberg (Westerwald)
Neunkhausen 1.020 Bad Marienberg (Westerwald)
Nisterau 841 Bad Marienberg (Westerwald)
Nistertal 1.200 Bad Marienberg (Westerwald)
Norken 962 Bad Marienberg (Westerwald)
Stockhausen-Illfurth 416 Bad Marienberg (Westerwald)
Unnau 1.953 Bad Marienberg (Westerwald)
Alpenrod 1.614 Hachenburg
Astert 254 Hachenburg
Atzelgift 641 Hachenburg
Borod 511 Hachenburg
Dreifelden 245 Hachenburg
Gehlert 609 Hachenburg
Giesenhausen 331 Hachenburg
Hachenburg, Stadt * 6.223 Hachenburg
Hattert 1.753 Hachenburg
Heimborn 264 Hachenburg
Heuzert 119 Hachenburg
Höchstenbach 697 Hachenburg
Kroppach 700 Hachenburg
Kundert 276 Hachenburg
Limbach 410 Hachenburg
Linden 146 Hachenburg
Lochum 319 Hachenburg
Luckenbach 659 Hachenburg
Marzhausen 268 Hachenburg
Merkelbach 423 Hachenburg
Mörsbach 409 Hachenburg
Mudenbach 753 Hachenburg
Mündersbach 777 Hachenburg
Müschenbach 969 Hachenburg
Nister 1.038 Hachenburg
Roßbach 855 Hachenburg
Steinebach an der Wied 820 Hachenburg
Stein-Wingert 229 Hachenburg
Streithausen 498 Hachenburg
Wahlrod 870 Hachenburg
Welkenbach 144 Hachenburg
Wied 481 Hachenburg
Winkelbach 244 Hachenburg
Hilgert 1.538 Höhr-Grenzhausen
Hillscheid 2.443 Höhr-Grenzhausen
Höhr-Grenzhausen, Stadt * 9.509 Höhr-Grenzhausen
Kammerforst 259 Höhr-Grenzhausen
Boden 658 Montabaur
Daubach 473 Montabaur
Eitelborn 2.480 Montabaur
Gackenbach 566 Montabaur
Girod 1.208 Montabaur
Görgeshausen 927 Montabaur
Großholbach 978 Montabaur
Heilberscheid 662 Montabaur
Heiligenroth 1.413 Montabaur
Holler 1.032 Montabaur
Horbach 701 Montabaur
Hübingen 532 Montabaur
Kadenbach 1.340 Montabaur
Montabaur, Stadt * 14.595 Montabaur
Nentershausen 2.085 Montabaur
Neuhäusel 2.067 Montabaur
Niederelbert 1.736 Montabaur
Niedererbach 1.033 Montabaur
Nomborn 717 Montabaur
Oberelbert 1.176 Montabaur
Ruppach-Goldhausen 1.222 Montabaur
Simmern 1.521 Montabaur
Stahlhofen 755 Montabaur
Untershausen 511 Montabaur
Welschneudorf 972 Montabaur
Alsbach 646 Ransbach-Baumbach
Breitenau 712 Ransbach-Baumbach
Caan 691 Ransbach-Baumbach
Deesen 755 Ransbach-Baumbach
Hundsdorf 454 Ransbach-Baumbach
Nauort 2.308 Ransbach-Baumbach
Oberhaid 374 Ransbach-Baumbach
Ransbach-Baumbach, Stadt * 8.082 Ransbach-Baumbach
Sessenbach 505 Ransbach-Baumbach
Wirscheid 339 Ransbach-Baumbach
Wittgert 628 Ransbach-Baumbach
Bretthausen 213 Rennerod
Elsoff (Westerwald) 966 Rennerod
Hellenhahn-Schellenberg 1.230 Rennerod
Homberg (Westerwald) 186 Rennerod
Hüblingen 308 Rennerod
Irmtraut 804 Rennerod
Liebenscheid 827 Rennerod
Neunkirchen (Westerwald) 548 Rennerod
Neustadt/Westerwald 586 Rennerod
Niederroßbach 686 Rennerod
Nister-Möhrendorf 295 Rennerod
Oberrod 635 Rennerod
Oberroßbach 353 Rennerod
Rehe 1.014 Rennerod
Rennerod, Stadt * 4.448 Rennerod
Salzburg 218 Rennerod
Seck 1.199 Rennerod
Stein-Neukirch 447 Rennerod
Waigandshain 221 Rennerod
Waldmühlen 323 Rennerod
Westernohe 908 Rennerod
Willingen (Westerwald) 281 Rennerod
Zehnhausen bei Rennerod 391 Rennerod
Ellenhausen 302 Selters (Westerwald)
Ewighausen 240 Selters (Westerwald)
Freilingen 730 Selters (Westerwald)
Freirachdorf 705 Selters (Westerwald)
Goddert 449 Selters (Westerwald)
Hartenfels 766 Selters (Westerwald)
Herschbach 2.999 Selters (Westerwald)
Krümmel 312 Selters (Westerwald)
Marienrachdorf 1.021 Selters (Westerwald)
Maroth 235 Selters (Westerwald)
Maxsain 1.079 Selters (Westerwald)
Nordhofen 537 Selters (Westerwald)
Quirnbach 496 Selters (Westerwald)
Rückeroth 480 Selters (Westerwald)
Schenkelberg 645 Selters (Westerwald)
Selters (Westerwald), Stadt * 2.937 Selters (Westerwald)
Sessenhausen 873 Selters (Westerwald)
Steinen 241 Selters (Westerwald)
Vielbach 523 Selters (Westerwald)
Weidenhahn 578 Selters (Westerwald)
Wölferlingen 477 Selters (Westerwald)
Arnshöfen 173 Wallmerod
Berod bei Wallmerod 548 Wallmerod
Bilkheim 465 Wallmerod
Dreikirchen 1.033 Wallmerod
Elbingen 353 Wallmerod
Ettinghausen 334 Wallmerod
Hahn am See 400 Wallmerod
Herschbach (Oberwesterwald) 951 Wallmerod
Hundsangen 2.015 Wallmerod
Kuhnhöfen 156 Wallmerod
Mähren 210 Wallmerod
Meudt 1.914 Wallmerod
Molsberg 460 Wallmerod
Niederahr 816 Wallmerod
Oberahr 564 Wallmerod
Obererbach 497 Wallmerod
Salz 881 Wallmerod
Steinefrenz 801 Wallmerod
Wallmerod * 1.503 Wallmerod
Weroth 564 Wallmerod
Zehnhausen bei Wallmerod 183 Wallmerod
Ailertchen 624 Westerburg
Bellingen 632 Westerburg
Berzhahn 501 Westerburg
Brandscheid 480 Westerburg
Enspel 304 Westerburg
Gemünden 1.024 Westerburg
Girkenroth 589 Westerburg
Guckheim 961 Westerburg
Halbs 353 Westerburg
Härtlingen 373 Westerburg
Hergenroth 447 Westerburg
Höhn 3.070 Westerburg
Kaden 555 Westerburg
Kölbingen 989 Westerburg
Langenhahn 1.375 Westerburg
Pottum 1.017 Westerburg
Rotenhain 483 Westerburg
Rothenbach 909 Westerburg
Stahlhofen am Wiesensee 369 Westerburg
Stockum-Püschen 639 Westerburg
Weltersburg 325 Westerburg
Westerburg, Stadt * 5.883 Westerburg
Willmenrod 658 Westerburg
Winnen 521 Westerburg
Bannberscheid 680 Wirges
Dernbach (Westerwald) 2.518 Wirges
Ebernhahn 1.218 Wirges
Helferskirchen 1.217 Wirges
Leuterod 864 Wirges
Mogendorf 1.350 Wirges
Moschheim 747 Wirges
Niedersayn 180 Wirges
Ötzingen 1.351 Wirges
Siershahn 2.943 Wirges
Staudt 1.274 Wirges
Wirges, Stadt * 5.641 Wirges

Für Listen zu dem Begriff „Gebietsveränderungen“ siehe Gebietsreformen in Rheinland-Pfalz.

Kfz-Kennzeichen

Am 1. August 1974 wurde dem Landkreis das seit dem 1. Juli 1956 für den Unterwesterwaldkreis gültige Unterscheidungszeichen MT zugewiesen. Es wurde von dessen Kreisstadt Montabaur hergeleitet. 1979 wurde das heutige Unterscheidungszeichen WW eingeführt, das bis heute als einziges Kennzeichen ausgegeben wird.

Die Kreisverwaltung des Westerwaldkreises lehnt die Wiedereinführung der Alt-Kennzeichen MT (Montabaur bzw. Unterwesterwaldkreis) und WEB (Westerburg bzw. Oberwesterwaldkreis) vehement ab, da der Landrat „das WW-Kennzeichen als starkes Zeichen der Identifikation mit der ganzen Region“ sehe.[23] Eine Wiedereinführung würde, so Landrat Schwickert, „die alten Gräben zwischen dem ehemaligen Oberwesterwaldkreis (WEB) und dem früheren Unterwesterwaldkreis (MT) wieder aufreißen“.

Siehe auch

Portal: Westerwald – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Westerwald

Weblinks

Weitere Inhalte in den
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Wiktionary – Wörterbucheinträge
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Einzelnachweise

  1. a b c Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. a b c Westerwald: Land – Leute – Ideen. Kreisbroschüre Auflage 2014. (PDF; 1,68 MB) Kreisverwaltung des Westerwaldkreises, abgerufen am 21. April 2015.
  3. a b c Mein Kreis, meine kreisfreie Stadt – Westerwaldkreis. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, abgerufen am 21. April 2015.
  4. Westerwald. In: wald-rlp.de. Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rheinland-Pfalz, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Juni 2015; abgerufen am 21. April 2015.
  5. Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 156 (PDF; 2,8 MB).
  6. a b Westerwaldkreis, Zensus 2011
  7. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1977
  8. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1981
  9. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1992
  10. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 2002
  11. Der Westerwald – Heimat für Durchreisende. Norddeutscher Rundfunk (NDR), abgerufen am 19. April 2015.
  12. Westerwaldkreis. In: statistik.arbeitsagentur.de. Bundesagentur für Arbeit, abgerufen am 19. Juli 2021.
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  15. Kreisverwaltung des Westerwaldkreises: Landratswahl 2017. im Westerwaldkreis. Abgerufen am 10. August 2019.
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  17. Statistik für den Westerwaldkreis: In Montabaur ist die Kaufkraft am höchsten. Rhein-Zeitung, 17. Oktober 2013, abgerufen am 21. April 2015.
  18. Zukunftsatlas 2016. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Oktober 2017; abgerufen am 23. März 2018.
  19. PROGNOS Zukunftsatlas. Handelsblatt, abgerufen am 10. Dezember 2019.
  20. Westerwaldkreis tritt Gemeinschaftstarif bei. Kreistag trifft wichtige Entscheidung. In: westerwaldkreis.de. Kreisverwaltung des Westerwaldkreises, 14. Juli 2016, abgerufen am 16. Juli 2016.
  21. Naturschutz in Rheinland-Pfalz. NABU – Naturschutzbund Deutschland e. V., archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Dezember 2014; abgerufen am 23. April 2015.
  22. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  23. Kreis lehnt Alt-Kennzeichen MT und WEB ab. Rhein-Zeitung, 23. August 2012, abgerufen am 9. April 2015.