Tischtennis-Bundesliga

Im deutschen Tischtennis ist die Tischtennis-Bundesliga (TTBL) bei den Herren und die 1. Bundesliga (1. BL) bei den Damen die höchste Spielklasse. Die 2. Bundesliga (2. BL) ist die zweithöchste Spielklasse bei den Herren und bei den Damen.

In der TTBL wird der Meister im K.-o.-System unter den vier besten Mannschaften der regulären Saison ermittelt. Sowohl in der TTBL als auch in der 1. Bundesliga spielen zehn Mannschaften (Saison 2014/15). Darunter gibt es für Herren und Damen eine 2. Bundesliga mit ebenfalls jeweils zehn Mannschaften. Bis zum Ende der Saison 2013/14 war die 2. Bundesliga in zwei Staffeln aufgeteilt.

Unterhalb der 2. Bundesliga gibt es für Herren und Damen die zweigleisige 3. Bundesliga mit jeweils einer Staffel für Nord- und einer Staffel für Süddeutschland.

Vereine der Tischtennis-Bundesliga der Herren in der Saison 2023/2024

Deutscher Meister
Jahr Herren Damen
2023 Borussia Düsseldorf ttc berlin eastside
2022 Borussia Düsseldorf ttc berlin eastside
2021 Borussia Düsseldorf ttc berlin eastside
2020 1. FC Saarbrücken ttc berlin eastside
2019 TTF Liebherr Ochsenhausen ttc berlin eastside
2018 Borussia Düsseldorf SV DJK Kolbermoor
2017 Borussia Düsseldorf ttc berlin eastside
2016 Borussia Düsseldorf ttc berlin eastside
2015 Borussia Düsseldorf ttc berlin eastside
2014 Borussia Düsseldorf ttc berlin eastside
2013 SV Werder Bremen FSV Kroppach
2012 Borussia Düsseldorf FSV Kroppach
2011 Borussia Düsseldorf FSV Kroppach
2010 Borussia Düsseldorf FSV Kroppach
2009 Borussia Düsseldorf FSV Kroppach
2008 Borussia Düsseldorf FSV Kroppach
2007 TTC Frickenhausen TTC Langweid
2006 TTC Frickenhausen Müllermilch Langweid
2005 Müller Würzburger Hofbräu TV Busenbach
2004 TTF Liebherr Ochsenhausen Müllermilch Langweid
2003 Borussia Düsseldorf FC Langweid
2002 TTC Zugbrücke Grenzau FSV Kroppach
2001 TTC Zugbrücke Grenzau FC Langweid
2000 TTF Liebherr Ochsenhausen FC Langweid
1999 TTC Zugbrücke Grenzau FC Langweid
1998 Borussia Düsseldorf Team Galaxis Lübeck
1997 TTF Liebherr Ochsenhausen Team Galaxis Lübeck
1996 Borussia Düsseldorf FC Langweid
1995 Borussia Düsseldorf TSG Dülmen
1994 TTC Zugbrücke Grenzau Spvg Steinhagen
1993 Borussia Düsseldorf Spvg Steinhagen
1992 Borussia Düsseldorf Spvg Steinhagen
1991 TTC Zugbrücke Grenzau Spvg Steinhagen
1990 Borussia Düsseldorf Spvg Steinhagen
1989 ATSV Saarbrücken Spvg Steinhagen
1988 Borussia Düsseldorf DSC Kaiserberg
1987 TTC Zugbrücke Grenzau FTG Frankfurt
1986 Borussia Düsseldorf FTG Frankfurt
1985 ATSV Saarbrücken ATSV Saarbrücken
1984 ATSV Saarbrücken DSC Kaiserberg
1983 ATSV Saarbrücken TSV Kronshagen
1982 Borussia Düsseldorf DSC Kaiserberg
1981 Borussia Düsseldorf DSC Kaiserberg
1980 Borussia Düsseldorf TTVg Weiß-Rot-Weiß Kleve
1979 Borussia Düsseldorf TSV Kronshagen
1978 Borussia Düsseldorf DSC Kaiserberg
1977 SSV Reutlingen 05 DSC Kaiserberg
1976 TTC Altena DSC Kaiserberg
1975 Borussia Düsseldorf DSC Kaiserberg
1974 Borussia Düsseldorf Kieler TTK Grün-Weiß
1973 TTC Altena VfL Osnabrück
1972 Mettmanner TV DSC Kaiserberg
1971 Borussia Düsseldorf DSC Kaiserberg
1970 Borussia Düsseldorf DSC Kaiserberg
1969 Borussia Düsseldorf DTC Kaiserberg
1968 VfL Osnabrück DTC Kaiserberg
1967 TuSa 08 Düsseldorf DTC Kaiserberg
1966 VfL Osnabrück DTC Kaiserberg
1965 TuSa 08 Düsseldorf DTC Kaiserberg
1964 TuSa 08 Düsseldorf Kieler TTK Grün-Weiß
1963 TuSa 08 Düsseldorf DTC Kaiserberg
1962 TuSa 08 Düsseldorf DTC Kaiserberg
1961 Borussia Düsseldorf[1] Kieler TTK Grün-Weiß
1960 TTC Mörfelden TK Hannover
1959 TTV Metelen Eintracht Frankfurt
1958 TSV Milbertshofen Eintracht Frankfurt
1957 TTC Mörfelden Eintracht Frankfurt
1956 TTC Mörfelden Eintracht Frankfurt
1955 TTC Mörfelden TTC Rot-Weiß Hamburg
1954 MTV München von 1879 TTC Rot-Weiß Hamburg
1953 MTV München von 1879 Eintracht Frankfurt
1952 TSV Milbertshofen Eintracht Frankfurt
1951 MTV München von 1879 MTV München von 1879
1950 MTV München von 1879 TSV Union Wuppertal
1949 MTV München von 1879 TSV Union Wuppertal[2]
1948 MTV München von 1879[3] Eintracht Frankfurt[4]
1947 MTV München von 1879 -
1940–46 keine Sieger
1939 Post SV Wien Post SV Wien
1938 Hamburger SV BSG Osram Berlin
1937 Hamburger SV BSG Osram Berlin
1936 BSG Osram Berlin BSG Osram Berlin
1935 TTC Friedenau-Berlin Reemtsma Dresden
1934 TTC Gelb-Weiß Berlin TTC Kurpfalz Ludwigshafen
1933 Kieler TTK Grün-Weiß –⁠1
1 
Das Endspiel Borussia BerlinGrün-Weiß Magdeburg
wurde nicht ausgetragen.[5]

Aktuelle Spielzeit

Herren

In der Spielzeit 2023/24 spielen folgende elf Vereine in der Tischtennis-Bundesliga:

Damen

In der Spielzeit 2023/24 spielen folgende acht Vereine in der 1. Bundesliga:

Neue Struktur seit 2014

Am 1. Dezember 2012 entwarf der DTTB-Bundestag eine neue Struktur der oberen Spielklassen, die sowohl bei den Damen als auch bei den Herren einheitlich ist und ab der Saison 2014/15 in Kraft trat:[6][7]

  • Die 2. Bundesliga wurde eingleisig.
  • Als dritthöchste Spielklasse wurde eine 3. Bundesliga eingeführt. Hier gibt es eine Nord- und eine Südgruppe mit je zehn Mannschaften. Die beiden Gruppensieger sind zum Aufstieg in die 2. Bundesliga berechtigt.
  • Darunter wurde die Regionalliga zur vierthöchsten, die Oberliga zur fünfthöchsten Spielklasse.

In der 2. und 3. Bundesliga besteht eine Mannschaft aus vier Aktiven, in der Regionalliga treten bei den Herren Sechser- und bei den Damen Viererteams an.

Geschichte

Herren

Erstmals stand im Mai 1962 das Thema „Bundesliga“ auf der Agenda, als sich in Frankfurt am Main der DTTB-Sportausschuss und die Sportwarte trafen. Aus Kostengründen wurde die Bundesliga vorerst abgelehnt.[8] In den folgenden Jahren wurde in Fachkreisen intensiv das Für und Wider diskutiert. Umstrittene Themen waren insbesondere die erwarteten Mehrkosten (weitere Reisen), die Zuschauerresonanz sowie die Frage, ob eine Mannschaft aus vier oder sechs Spielern bestehen sollte.

Gründung und Spielmodus

Bis 1966 waren vier Oberligen (Gruppen Süd, Südwest, Nord, West) die höchste deutsche Spielklasse. Im Juli 1965 wurde auf der Bundeshauptversammlung auf Borkum die Schaffung der Bundesliga beschlossen, im August 1965 legte der DTTB-Sportausschuss in Hannover fest, nach welchem System die Bundesligaplätze in der ersten Saison vergeben werden sollten.

Die 1. Bundesliga für Herren wurde in der Saison 1966/67 eingeführt und bestand aus acht Mannschaften mit je sechs Spielern. Qualifiziert waren die Meister der vier Oberligen. Die restlichen vier Plätze wurden in einem Relegationsturnier ausgespielt, an dem die Oberliga-Mannschaften auf den Plätzen zwei bis vier teilnahmen. (Ausführlichere Darstellung in Tischtennissaison 1965/66). Somit startete die Bundesliga am 10. und 11. September 1966 mit folgenden Mannschaften:

Der Deutsche Tischtennis-Bund DTTB leistete für diese Mannschaften einen Fahrtkostenzuschuss.[9] Spielleiter war Jupp Schlaf.

Die vier Oberligen waren daraufhin zweitklassig.

Häufig wechselte der Spielmodus. In der nächsten Saison 1967/68 wurde die Anzahl der Mannschaften um zwei auf zehn erhöht. Ab 1984/85 wurden Absteiger und Meister in einer Playoff-Runde ermittelt (siehe Play-off-System TT 1984).[10] Ab 1986/87 wurde nur noch die Meisterschaft in einer K.-o.-Playoffrunde ausgespielt (siehe Play-off-System TT 1986). Da es wegen der Weltmeisterschaft 1989 Terminprobleme gab, wurde 1988/89 die Play-off-Runde nach dem einfachen K.-o.-System (ohne Rückspiel) ausgetragen.[11]

1989/90 spielten nur noch die ersten vier Mannschaften in einer Play-off-Runde: 1 gegen 4 sowie 2 gegen 3 kämpften in einem Hin- und Rückspiel, die Sieger bestritten das Endspiel (ohne Rückkampf).[12] 1990/91 wurde die Mannschaftsstärke in der 1. BL auf vier Spieler reduziert (unterhalb der 1. BL spielten weiterhin Sechser-Mannschaften)[13] mit der Idee, die Dauer eines Mannschaftskampfes zu verkürzen und somit attraktiver für Fernsehübertragungen zu werden. Ein Jahr später wurde das Endspiel im Modus Best-of-Three durchgeführt, d. h., es fand ein Hin- und Rückspiel und bei Bedarf ein Entscheidungskampf statt.[14]

1994/95 wurde die 1. Bundesliga auf zwölf Mannschaften aufgestockt, danach wieder auf zehn Mannschaften reduziert. 1997/98 spielten die fünf besten Mannschaften in einer Play-off-Runde den Meister aus, gegen den Abstieg kämpften die restlichen fünf Mannschaften in einer Play-down-Runde. 1998/99 traten sechs Mannschaften in der Play-off-Runde an. Diese Saison konnte nur mit neun Mannschaften bestritten werden, da sowohl der 1. FC Bayreuth als auch der SV Plüderhausen der 2. BL Süd auf den Aufstieg verzichteten.[15] In der Saison 2000/2001 wurde das Playoff-System ausgesetzt, ein Jahr später erneut eingeführt. Dabei erreichten die beiden Tabellenersten direkt das Halbfinale. Im Viertelfinale mussten sich der Dritte (gegen den Sechsten) und der Vierte (gegen den Fünften) qualifizieren.[16] Seit 2002/03 besteht die Playoff-Runde nur noch aus vier Teams.[17]

Seit der Saison 2007/08 hieß die 1. Tischtennis-Bundesliga der Herren Deutsche Tischtennis Liga (DTTL).

Zur Saison 2008/09 wurden die beiden Bundesliga-Vereine TTC Frickenhausen und Müller Würzburger Hofbräu zu TTC Müller Frickenhausen/Würzburg zusammengelegt. Ebenso wurde ein neues Spielsystem, das DTTB-System, eingeführt, dabei wird nur auf einem Tisch, mit drei Spielern pro Mannschaft, gespielt.

Mit der Saison 2011/12 wurde die Liga in TTBL umbenannt und die Mannschaftskämpfe nach dem Championsleague-System ausgetragen.[18] Für die Saison 2018/19 wurde die Wiedereinführung des Doppels mit dem DTTB-System (zuletzt 2010/11 in Benutzung) beschlossen.[19]

Verselbstständigung

Im November 2010 spaltete sich die DTTL vom Deutschen Tischtennis-Bund DTTB ab und machte sich – nach dem Vorbild anderer Sportarten – als TTBL Sport GmbH selbständig.

Internationalisierung

Die Konzentration auf eine Liga rief Sponsoren und Firmengruppen auf den Plan. Zu den Pionieren gehörte der TTC Calw, der in der Saison 1977/78 als TTC Jägermeister Calw antrat. Es folgten beispielsweise SSV Heinzelmann Reutlingen, TTC Simex Jülich, TTF LIEBHERR Ochsenhausen u. a. Diese Sponsoren ermöglichten die Verpflichtung internationaler Spitzenspieler, etwa Dragutin Šurbek, Desmond Douglas, Andrzej Grubba, Mikael Appelgren, Wladimir Samsonow, Jan-Ove Waldner und viele mehr.

Der Einsatz vieler Ausländer war zu jeder Zeit umstritten. Kritiker bemängelten, dass zu wenig deutsche Nachwuchsspieler eine Chance erhalten, an der Spitze mitzuspielen. Daher führte der DTTB ab der Saison 1982/83 die Regelung ein, dass jeder Verein nur noch maximal einen Ausländer einsetzen darf. Diese Regelung wurde später wieder aufgehoben. Ab 1993/94 dürfen in einer Sechsermannschaft maximal zwei Ausländer mitwirken, davon muss jedoch mindestens einer EG-Ausländer sein.[20]

Zweite Bundesliga

1981 wurde eine vierteilige 2. Bundesliga (BL), 1988/89 eine zweigeteilte 2. BL als Unterbau eingeführt.[21] Hier besteht eine Mannschaft aus sechs Spielern. Die Regionalliga wurde durch die 2. BL zur dritthöchsten Klasse degradiert.

Die „Gründungs-Mannschaften“ der zweiteiligen 2. BL 1988/89:

Gruppe Süd Gruppe Nord
Eintracht Frankfurt TTC Helga Hannover
ESV Jahn Kassel Werder Bremen
TFC 1884 Steinheim TTS Borsum
TSV Heilbronn-Sontheim Spvg. Niedermark
TTC Esslingen TSV Rudow Berlin
TTC Frickenhausen Post SV Mülheim
TSV Milbertshofen TTC Plaza Altena
DJK Offenburg Bayer 05 Uerdingen
ATSV Saarbrücken II SG ara Lünen
TBV Nassau Borussia Düsseldorf II

Damen

Gründung und Spielmodus

Auf der Bundeshauptversammlung im Juli 1965 wurde die Einführung der Damenbundesliga für die Saison 1967/68 beschlossen.[22] Tatsächlich startete eine zweigeteilte Bundesliga mit Dreier-Mannschaften erst 1972/73, und zwar mit folgenden Vereinen:

Gruppe Süd/Südwest Gruppe Nord/West
Post SG Stuttgart aus Oberliga Süd VfL Osnabrück
DJK Schwäbisch Gmünd aus Oberliga Süd TTC Ramsharde
SG Siemens Erlangen aus Oberliga Süd Kieler TTK Grün-Weiß
MTV Stuttgart aus Oberliga Süd Post SV Düsseldorf
Gießener SV aus Oberliga Südwest TTVg Weiß-Rot-Weiß Kleve
TTC Olympia Koblenz aus Oberliga Südwest DSC Kaiserberg
PSV Kaiserslautern aus Oberliga Südwest TTG Remscheid
CfT Sinzig aus Oberliga Südwest TSC Berlin-Neukölln[23]

Ab 1975/76 wurde diese einteilig und mit Vierer-Mannschaften durchgeführt. 1988/89 schrieb der DTTB vor, dass die Mannschaften nach Spielstärke aufzustellen sind. Ab der Saison 1992/93 wurde eine Playoff-Runde ausgespielt: Die ersten vier Mannschaften ermittelten in einem Hin- und Rückspiel den deutschen Mannschaftsmeister.[24]

In der Saison 1994/95 wurde das Spielsystem vom Werner-Scheffler-System umgestellt auf das Paarkreuzsystem und somit dem System der Herrenmannschaften angeglichen.[25]

Ab der Saison 2008/09 wurde in der 1. Bundesliga das DTTB-System für Dreiermannschaften eingeführt, die 2. BL spielte weiterhin mit Vierermannschaften. Seit 2010/11 bilden die Damen in der 1. BL wieder Vierermannschaften. Am Dreiersystem wurde kritisiert, dass eine einzige Spielerin einen Mannschaftskampf alleine entscheiden kann.[26]

Zweite Bundesliga Damen

1981 wurde eine vierteilige 2. Bundesliga eingeführt. 1988/89 startete die zweigeteilte 2. Bundesliga mit folgenden Mannschaften:

Gruppe Süd Gruppe Nord
TV Großen-Linden Kieler TTK Grün-Weiß
TSG 1900 Zellertal TuS Holtriem
DJK RW Finthen TuS Vahr-Bremen
ATSV Saarbrücken ASV Berlin
KSV Hessen Kassel TuS Glane II
MTV Stuttgart Weiß-Rot-Weiß Kleve
SpVgg Neckarsulm Bayer 05 Uerdingen
Rot-Weiß Klettham-Erding SSV Union Hagen
MTV Ingolstadt TTG Lülsdorf-Rheidt
VfL Sindelfingen TTC Horst-Emscher

Sonstige

In der Saison 1990/91 wurde eine 1. und 2. Herren-Bundesliga mit jeweils einer Nord- und Südgruppe für Rollstuhlfahrer eingerichtet. Unterhalb dieser Bundesliga wurde eine vierteilige Regionalliga geschaffen. Gespielt wird mit Zweiermannschaften.[27]

Medien

Seit dem Saisonstart 2023/24 werden alle Spiele der Tischtennis Bundesliga live auf Dyn übertragen.[28]

Probleme

Als ein bedeutendes Problem erwies sich der sehr große Abstand bezüglich der Spielstärke zwischen der 1. und 2. Bundesliga. Aufsteiger in die 1. Bundesliga mussten sich erheblich verstärken, um im Oberhaus bestehen zu können. Dies bedeutete oft, dass Aktive der Aufstiegsmannschaft ausgemustert wurden oder gar die gesamte Mannschaft ersetzt wurde. Oft verzichteten aufstiegsberechtigte Vereine wegen des finanziellen Mehraufwandes auf den Aufstieg. Als Folge bestand mehrfach die Gefahr, dass sich nicht genügend Teams bereit erklärten, im Oberhaus anzutreten. So konnten Mannschaften auf Abstiegsplätzen „am grünen Tisch“ mehrmals den Abstieg vermeiden. Ein gravierendes Beispiel ist die Saison 2011/12. Hier genehmigte der DTTB-Bundestag der Damenmannschaft des Klubs Leutzscher Füchse Leipzig, als Tabellenvierter der zweiten Bundesliga aufzusteigen. Damit erreichte man statt der geplanten zehn Teams in der 1. BL wenigstens neun aktive Vereine.[29] Da am Ende der Saison 2022/23 der TTC Neu-Ulm seine Mannschaft aus der Herren-Bundesliga zurückzog, aber kein Verein aus der 2. BL aufsteigen wollte, wird die Saison 2023/24 nur mit 11 Mannschaften bestritten.[30]

Es gab verschiedene Ansätze, den Leistungsunterschied zwischen den beiden Spielklassen zu verringern. So experimentierte man im Laufe der Jahre mit der Anzahl der Spieler einer Mannschaft – Sechser-, Vierer- oder Dreiermannschaften – und beschloss 2013 die Einführung einer eingleisigen zweiten Bundesliga (siehe Abschnitt Neue Struktur seit 2014).

Wissenswertes

  • Die bisher jüngste Spielerin der Bundesliga ist Josephina Neumann, mit 12 Jahren und 8 Monaten (12 Jahre und 261 Tage) absolvierte sie am 25. September 2022 das erste Spiel für den ttc berlin eastside.[31] und trug als reguläres Teammitglied mit Siegen zum Gewinn der Deutschen Meisterschaft bei.[32] Am 27. November 2022 konnte sie den ersten Sieg im Einzel verbuchen, gegen Katerina Tomanovska vom TTG Bingen/Münster-Sarmsheim.[33] Zuvor war Lea Grohmann aus Allendorf (Lumda) (bei Gießen) jüngste Spielerin. Am 29. September 2012 wurde die damals ebenfalls noch 12-jährige im Heimspiel des NSC Watzenborn-Steinberg gegen die LTTV Leutzscher Füchse 1990 als Ersatzspielerin eingesetzt und gewann das Doppel mit Angelina Gürz.[34]
  • 5492 Besucher sahen am 27. Februar 2015 in Hamburg den Mannschaftskampf Borussia Düsseldorf gegen TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell. Das war die bis dahin höchste Zuschauerzahl.[35]
  • Im April 2015 traten Mutter und Tochter – Wenling Tan Monfardini mit Tochter Gaia – in der 1. Bundesliga im Mannschaftskampf SV Kolbermoor gegen NSC Watzenborn-Steinberg gemeinsam im Doppel an, das sie 3:0 gewannen. Es war das erste Mal in der 1. Bundesliga, dass Mutter und Tochter als Doppel auftraten. Bei den Herren kam ein Vater-Sohn-Doppel in der 1. BL bisher nicht vor.[36]

Siehe auch

Literatur

  • Zeitschrift DTS, 1986/8 Seite 4–20 + Seite 29–39
  • Ausführliche Statistik der BL bis 1988 – Zeitschrift DTS, 1988/8 Seite 6–20
  • Ausführliche Statistik der BL bis 1990 einschl. DDR-Mannschaften – Zeitschrift DTS, 1990/8 Seite 4–29 + 1990/9 Seite 12–27
  • Winfried Stöckmann: Bilanz: Sprungbrett ins Glück, Rückblick auf die 2. BL, Zeitschrift tischtennis, 2008/7 Seite 28–29
  • Florian Leidheiser: Die Zukunft hat begonnen, Zeitschrift tischtennis, 2010/12 Seite 26
  • Rahul Nelson: Ligareform – Die im Westen wollen nicht, u. a. mit den Mannschaften in den einzelnen Staffeln für die Saison 2014/15. Zeitschrift tischtennis, 2014/6 Seite 26–27
  • Susanne Heuing: Bundesligen – Analyse der Struktur 1. bis 3. BL, Zeitschrift tischtennis, 2017/9 Seite 22–26

Einzelnachweise

  1. Ausführlicher Rückblick auf diese Herren-Mannschaftsmeisterschaft: Zeitschrift tischtennis, 2011/5 Seite 53
  2. Bericht über die Damen-Meisterschaft 1948/49 Zeitschrift DTS, 1949/11, Seite 3–5
  3. Bericht über die Herren-Meisterschaft Zeitschrift DTS, 1948/7
  4. Bericht über die Damen-Meisterschaft 1947/48 Zeitschrift DTS, 1948/11
  5. Walter Grein: Tischtennis, Verlag Deutscher Tischtennis-Sport, Hannover, 1953, Seite 40
  6. SH: Bundestag beschließt eingleisige 2. Ligen und Einführung von Liga 3, Meldung vom 1. Dezember 2012 (abgerufen am 30. Mai 2023)
  7. Simone Hinz: DTTB-Bundestag – Der zweite Anlauf ist geglückt, Zeitschrift tischtennis, 2012/12 Seite 26
  8. Zeitschrift DTS, 1962/11 Ausgabe West Seite 2
  9. Verteilschlüssel beschrieben in Zeitschrift DTS, 1966/21 Ausgabe Süd-West Seite 5
  10. Zeitschrift DTS, 1984/7 Seite 17 + Seite 18
  11. Zeitschrift DTS, 1988/8 Seite 27
  12. Zeitschrift DTS, 1989/8 Seite 25
  13. Zeitschrift DTS, 1989/7 Seite 15
  14. Zeitschrift DTS, 1991/8 Seite 9
  15. Zeitschrift DTS, 1998/8 Seite 20
  16. Zeitschrift DTS, 2002/1 Seite 26
  17. Zeitschrift DTS, 2002/8 Seite 24
  18. Vorstellung des DTTB-Spielsystems – Zeitschrift tischtennis, 2011/9 S. 9–10
  19. ttbl.de: TTBL beschließt Doppel und den Einsatz mehrerer Bälle. 19. Dezember 2016, abgerufen am 19. Dezember 2016.
  20. Beschluss der 30. ordentlichen DTTB-Bundeshauptversammlung in Münster, Zeitschrift DTS, 1993/6 Seite 38
  21. Beschluss des DTTB-Beirates auf der Tagung in Bremen im Dezember 1986, Zeitschrift DTS, 1987/1 Seite 17-18
  22. Zeitschrift DTS, 1965/13 Ausgabe West Seite 2
  23. Horst Fischer: TTC Berlin-Neukölln – Chronik 1970–1979. Abgerufen am 12. Februar 2022 (Es handelt sich hier um den West-Berliner Verein TSC Berlin-Neukölln und nicht um den Ost-Berliner Verein Berliner TSC).
  24. Zeitschrift DTS, 1992/8 Seite 37
  25. Zeitschrift DTS, 1995/8 Seite 27
  26. Argumente und Gegenargumente für Dreier- und Vierermannschaften – Zeitschrift tischtennis, 2010/8 Seite 19
  27. Zeitschrift DTS, 1990/7 Seite 27
  28. Titel, Sätze, Punkte: Die Tischtennis Bundesliga startet in die Saison 2023/24. In: ttbl.de, 23. August 2023, abgerufen am 6. September 2023
  29. Simone Hinz: Nur die kleine Reform, Zeitschrift tischtennis, 2012/7 Seite 38–39
  30. Zeitschrift tischtennis, 2023/8 Seite 22
  31. Sebastian Schlichting: Debüt in der Tischtennis-Bundesliga mit zwölf Jahren. In: Tagesspiegel. 26. September 2022, abgerufen am 27. März 2024.
  32. Ilja Behnisch, Die Erwartungen der Anderen, rbb24.de vom 24. Juni 2023, abgerufen am 27. März 2024.
  33. TTR-Historie (Neumann, Josephina). In: mytischtennis.de. Abgerufen am 27. März 2024.
  34. Zeitschrift tischtennis, 2012/11 regional Südwest, Seite 12–13.
  35. Katja Sturm: Ein Spektakel, über das man lange reden wird, Artikel vom 28. Februar 2015 (abgerufen am 30. Mai 2023)
  36. Zeitschrift tischtennis, 2015/5 Seite 7

Weblinks