Peter Simmer

Peter Simmer (* 18. September 1905 in Besch; † 27. Januar 1971 ebenda) war ein deutscher Landrat im Kreis Ahrweiler.[1]

Herkunft und Leben

Der katholische Peter Simmer war ein Sohn des Landwirts und Mühlenbesitzers Johann Simmer und dessen Ehefrau Anna, geb. Jochem. Nach Ende seiner schulischen und ersten universitären Ausbildung absolvierte er 1925 seine Erste Lehrerprüfung und wurde im Anschluss in der Versicherungsbranche tätig.[1] Dem folgte in Frankfurt am Main ein Studium der Wirtschaftswissenschaft, das er im August 1932 mit einem Diplom-Kaufmann und am 31. März 1933 mit der Dissertation Die öffentlich-rechtlichen Lebensversicherungsanstalten in Deutschland unter besonderer Berücksichtigung ihrer Kapitalanlage zum Dr. rer. pol. abschloss.[2][3] Am 1. April 1933 wurde er zunächst kommissarischer Bürgermeister von Engers, dem ab dem 16. Februar 1934 eine vertretungsweise Tätigkeit beim Landratsamt Ahrweiler folgte. Zum 13. Januar 1936 erhielt er seine Ernennung zum kommissarischen Landrat des Kreises Ahrweiler und am 14. Mai 1936 erhielt er die definitive Ernennung.[1] 1945 wurde er als Landrat aus dem Dienst entlassen.

Nationalsozialismus

Simmer war erstmals vom 1. April 1928 bis zu seinem Ausschluss am 1. Dezember 1928 Mitglied der NSDAP. Der Wiedereintritt in die Partei erfolgte am 1. Mai 1932. Im Zeitraum vom 1. April 1933 bis zum 15. Februar 1934 war er Ortsgruppenleiter von Engers und vom 16. Februar 1934 bis 1938 war er Kreisleiter von Ahrweiler, die offizielle Ernennung hierzu war am 24. Februar 1937 erfolgt.[4][5] Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde er am 14. Mai 1948 aufgrund seiner Tätigkeiten während der Zeit des Nationalsozialismus von der Spruchkammer Saarbrücken als Belasteter eingestuft. Gegen den vom Land Rheinland-Pfalz anerkannten Säuberungsspruch vom 16. Februar 1949 legte er am 31. August 1950 erfolgreich Einspruch ein, so dass er ab dem 9. Oktober 1950 als Minderbelasteter galt.

Noch 1985 gab es Vorschläge aus dem Kreis der Bevölkerung der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler, den NS Landrat Dr. Simmer in die 'Ahnengalerie' im Kreishaus Ahrweiler aufzunehmen, wogegen sich die SPD-Fraktion des Kreistags aussprach.[6]

Familie

Simmer war seit 1933 mit Therese Heiß aus Friedrichshafen, Tochter eines Volksschuldirektors verheiratet. Ein älterer Bruder von ihm war der frühere Koblenzer Oberbürgermeister Nikolaus Simmer.

Literatur

  • Heimatjahrbuch Ahrweiler 1966[7]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Horst Romeyk: Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816–1945 (= Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Band 69). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-7585-4, S. 748.
  2. Heinz Rittich (Hrsg.): Anlegerschutz im Banken- und Lebensversicherungssektor: Ansätze zur Harmonisierung der Solvabilitätsvorschriften. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-322-92422-3, S. 332 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Die öffentlich rechtlichen Lebensversicherungsanstalten in Deutschland unter besonderer Berücksichtigung ihrer Kapitalanlage, von Peter Simmer, Heidenheim a. d. Brenz 1933, 83 S., In: gateway-bayern.de
  4. Holocaust-Gedenktag in Ahrweiler: Ein erschütternder letzter Brief, Günther Schmitt, 27. Januar 2017, In: general-anzeiger-bonn.de
  5. Bildung der Landkreise Adenau und Ahrweiler, Die preußischen Landräte des Kreises Ahrweiler, Dr. Peter Simmer, In: Heimatjahrbuch Kreis Ahrweiler 2016, S. 6 und 8 (PDF) (Memento des Originals vom 12. Juni 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kreis-ahrweiler.de
  6. Leonhard Janta & Hubert Rieck & Michael Riemenschneider: Kreis Ahrweiler unter dem Hakenkreuz: Die politische und wirtschaftliche Situation vor 1933. Die nationalsozialistische Diktatur 1933 bis 1945. Die politischen Konsequenzen nach dem Zusammenbruch 1945. Herausgeber: Landkreis Ahrweiler, 416 S., ISBN 3-9802429-2-7
  7. Landräte des Kreises Ahrweiler, S. 24, In: kreis-ahrweiler.de (Memento des Originals vom 1. Februar 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kreis-ahrweiler.de