Marino (Wein)

Mit der Bezeichnung Marino DOC werden italienische Weißweine (trocken bis süß) sowie Perl- und Schaumweine in der Metropolitanstadt Rom (Region Latium) ausgebaut. Die Weine besitzen seit 1970 eine „kontrollierte Herkunftsbezeichnung“ (Denominazione di origine controllata – DOC), die zuletzt am 7. März 2014 aktualisiert wurde.[1]

Anbau

Produziert werden die Weine in folgenden Gemeinden: Marino (namensgebend) und Ciampino sowie in Teilen der Gemeinden Rom und Castelgandolfo.[1]

Erzeugung

Folgende Rebsorten-Zusammensetzung ist vorgeschrieben:[1]

  • Marino (entweder trocken, halbtrocken, lieblich oder süß): muss zu mindestens 50 % aus der Rebsorte Malvasia Bianca di Candia (lokal auch „Malvasia rossa“ genannt) bestehen. Höchstens 50 % andere weiße, nicht-aromatische Rebsorten, die für den Anbau in der Region Latium zugelassen sind, dürfen (einzeln oder gemeinsam) zugesetzt werden.
  • Es werden auch Spätlese- und Passitoweine (jeweils lieblich oder süß) erzeugt.
  • Weiterhin werden fast sortenreine Weine produziert, bei denen die genannte Rebsorte zu mindestens 85 % enthalten sein muss. Höchstens 15 % andere weiße, nicht-aromatische Rebsorten, die für den Anbau in der Region Latium zugelassen sind, dürfen zugesetzt werden:

Weine mit dem Zusatz Classico müssen aus der historisch überlieferten Zone stammen.[1]

Beschreibung

Laut Denomination (Auszug):[1]

Marino

  • Farbe: strohgelb
  • Geruch: weinig zart, mit Aromen von Früchten
  • Geschmack: entweder trocken oder halbtrocken oder lieblich oder süß, harmonisch, samtig, angenehm fruchtig, bisweilen mit einem bitteren Nachgeschmack
  • Alkoholgehalt: mindestens 10,5 Vol.-%, für „Superiore“ 12,0 Vol.-%
  • Säuregehalt: mind. 4,5 g/l
  • Trockenextrakt: mind. 15,0 g/l

Marino Spumante

  • Perlage: lebhaft, fein anhaltend
  • Farbe: intensiv strohgelb
  • Geruch: angenehm, zart, charakteristisch
  • Geschmack: schmackhaft, lebhaft und harmonisch
  • Alkoholgehalt: mindestens 10,5 Vol.-%
  • Säuregehalt: mind. 6,0 g/l
  • Trockenextrakt: mind. 15,0 g/l

Literatur

  • Jancis Robinson: Das Oxford Weinlexikon,. 3. überarbeitete Ausgabe, 1. Auflage. Gräfe und Unzer Verlag, München 2007, ISBN 978-3-8338-0691-9.
  • Burton Anderson: Italiens Weine 2004/05. Hallwag, Gräfe und Unzer, München 2004, ISBN 3-7742-6365-5.
  • Jacques Orhon: Le nouveau guide des vins d’Italie. Les editions de l’homme, Montreal 2007, ISBN 978-2-7619-2437-5.
  • Valeria Camaschella (Hrsg.): Lexikon der italienischen Weine – Sämtliche DOCG- & DOC-Weine. Hallwag, Gräfe und Unzer, München 2002, ISBN 3-7742-0756-9, S. 219.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e Disciplinare di Produzione della Denominazione di Origine Controllata (Produktionsvorschriften und Beschreibung). (PDF) In: ismeamercati.it. 27. November 2017, abgerufen am 6. August 2018 (italienisch).