Das Wandern ist des Müllers Lust

Das Wandern ist des Müllers Lust in einem Liederbuch von 1877

Das Wandern ist des Müllers Lust ist die erste Zeile eines Gedichtes des deutschen Dichters Wilhelm Müller, das er 1821 unter dem Titel Wanderschaft als Teil der Gedichtsammlung Die schöne Müllerin in dem Sammelwerk Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten veröffentlichte.[1] Das Gedicht wurde zuerst 1823 von Franz Schubert unter dem Titel Das Wandern als Teil des Liederzyklus Die schöne Müllerin vertont. In der Folgezeit vertonten verschiedene Komponisten das Gedicht, unter ihnen Heinrich Marschner,[2] Otto Nicolai und Karl Hellmuth Dammas.[3]

Im Jahr 1844 vertonte der Leipziger Musiklehrer Carl Friedrich Zöllner bei einem Aufenthalt am Mühlenwehr in Oldisleben den Müllerschen Text als vierstimmigen Chorsatz für Männerchöre. In dieser Fassung wurde das Lied zu einem der bekanntesten deutschsprachigen Wander- und Volkslieder.[4]

Entstehung des Textes

Der Anfang des Gedichtzyklus der Schönen Müllerin geht zurück auf das poetische Gesellschaftsspiel Rose, die schöne Müllerin, das im Herbst 1816 im Hause des Berliner Staatsrats Friedrich August von Staegemann uraufgeführt wurde.[5] Inspiriert von Giovanni Paisiellos Oper La molinara veröffentlichte der Komponist Ludwig Berger wenig später den Stoff als Liedspiel. Während seines Studienaufenthaltes in Italien schrieb Müller auf Bitten von Berger weitere Textvorlagen zu diesem Thema und vollendete den Zyklus 1820 in Dessau.[5] Im Kontext dieses Zyklus zeigt sich, dass der Text nicht nur ein unbeschwertes Wanderlied ist, sondern dass es im Kern den Zwang zur Wanderschaft von Handwerksgesellen und deren Sehnsucht, Ruhe zu finden, behandelt.[5]

Denkmal

Müllerbrunnen in Dresden-Plauen

Auf dem Müllerbrunnen in Dresden-Plauen ist der Anfang des Texts zu sehen.

Melodie


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soprano = \relative c' { \global \autoBeamOff \set Staff.midiInstrument = "harmonica"
  f8 | bes8. f16 d8 es | f8. g16 f8
  bes | d8. f,16 bes8 c | d8. es16 d8
  bes | d4 (c) | bes4 r4 | r4 r8
  f8^\p | c' c d16 ([c]) b ([c]) | a8 c f,
  f8 | c' c d16 ([c]) b ([c]) | a8 c f,
  f^\f | g a bes c | d8. c16 bes8\<
  d | f4^\sfz f,8 r8 | f'4^\pp f,8 r8 |
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  a^\f | bes [(f)] bes d | f4^\ff (a,) | bes r8 \bar "|."
}

alto = \relative c' { \global \autoBeamOff
  f8 | bes8. f16 d8 es | f8. g16 f8
  f | f8. f16 f8 f | bes8. bes16 bes8
  f | f4 (es) | d8 f^.\p d-. f-. | d-. f-. d-.
  f-. | es-. f-. es-. f-. | es-. es-. es-.
  f | es f es f | es es es
  f\f | g fis g g | fis8. fis16 g8\<
  bes | a4\sfz f8 r8 | bes4\pp f8 r8 |
  \repeat volta 2 { \autoBeamOn f8 bes c bes16 c | d8 bes f bes | }
  \autoBeamOff f4 f8 f\f | f4 f8 f | bes4\ff (es,) | d r8 \bar "|."
}

tenor = \relative c { \global \autoBeamOff \set Staff.midiInstrument = "harmonica"
  f8 | bes8. f16 d8 es | f8. g16 f8
  bes | bes8. d16 d8 es | f8. g16 f8
  bes, | bes4 (a4) | bes8 d-.^\p bes-. d-. | bes-. d-. bes-.
  d-. | a-. a-. a-. a-. | f-. a-. c-.
  f, | a a a a | f a c
  f,^\f | bes c bes g | a8. d16 d8 bes | c4^\sfz f,8 r8 | d'4^\pp f,8 r8 |
  \repeat volta 2 { \autoBeamOn c'8\mf (d es d16 es | f8 d bes d | }
  c es) \autoBeamOff es
  c^\f | bes4 bes8 bes | d4^\ff (c) | bes4 r8 \bar "|."
}

bass = \relative c { \global \autoBeamOff
  f8 | bes8. f16 d8 es | f8. g16 f8
  d | bes8. bes'16 bes8 bes | bes8. bes16 bes8
  d, | f4 (f,) | bes4 r4 | r4 r8
  bes'8-.\p | f-. r f-. r | f-. r f-.
  r | f-. r f-. r | f f f
  f\f | es es es es | d8. d16 g8\< g | f4\sfz f,8 r8 | f'4\pp f,8 f' |
  \repeat volta 2 { f,8 f r f' | f, f r f' | }
  f\< [a] c
  es,\f | d [f] d bes' | f4\ff (f,) | bes r8 \bar "|."
}

sopranoVerse = \lyricmode {
  Das Wan -- dern ist des Mül -- lers Lust,
  das Wan -- dern ist des Mül -- lers Lust,
  das Wan -- dern!
  Das muß ein schlech -- ter Mül -- ler sein,
  dem nie -- mals fiel das Wan -- dern ein,
  dem nie -- mals fiel das Wan -- dern ein,
  das Wan -- dern, Wan -- dern, Wan -- dern,
  das Wan -- dern, das Wan -- dern!
}

altoVerse = \lyricmode {
  "" "" "" "" "" "" "" ""
  "" "" "" "" "" "" "" ""
  "" "" ""
  Das muß ein schlech -- ter Mül -- ler sein,
  ein schlech -- ter Mül -- ler sein,
  "" "" "" "" "" "" "" ""
  "" "" "" "" "" "" "" ""
  "" "" "" "" "" "" ""
  "" "" "" "" "" ""
}

bassVerse = \lyricmode {
  "" "" "" "" "" "" "" ""
  "" "" "" "" "" "" "" ""
  "" "" ""
  Das muß ja muß ein schlech -- ter Mül -- ler sein,
  "" "" "" "" "" "" "" ""
  "" "" "" "" "" das Wan -- dern,
  das Wan -- dern, das Wan -- dern!
  "" "" "" "" "" ""
}

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Weblinks

Commons: Das Wandern ist des Müllers Lust – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Müller (Hrsg.): Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten. Christian Georg Ackermann, Dessau 1821, S. 7 f. Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv
  2. Friedrich Karl von Erlach (Hrsg.): Die Volkslieder der Deutschen. Band 5. Heinrich Hoff, Mannheim 1836, S. 369 f.
  3. G. W. Fink: Mehrstimmige Lieder und Gesänge ohne Begleitung. In: Allgemeine musikalische Zeitung. Band 43. Breitkopf & Härtel, Leipzig 1841, S. 981.
  4. Zeitzeugen aus Oldisleben und Umgebung. Abgerufen am 8. Oktober 2021.
  5. a b c Erika von Borries: Wilhelm Müller: Der Dichter der Winterreise. Eine Biographie. C.H. Beck, München 2007, S. 126 f.