Whelen Modified Tour

Whelen Modified Tour
FahrzeugtypStockcar
Land oder RegionNordost-USA
Aktueller NameWhelen Modified Tour
Bisherige NamenNASCAR Winston Modified Tour, NASCAR Featherlite Modified Series
Erste Saison1985
ChassisTroyer, Chassis Dynamics, RaceWorks, Spafco, LFR
ReifenContinental
Offizielle Websitehometracks.nascar.com

Die Whelen Modified Tour (WMT), früher bekannt unter den Namen NASCAR Winston Modified Tour and NASCAR Featherlite Modified Series, ist die älteste Motorsport-Serie der NASCAR. Sie gehört zusammen mit der im Jahre 2005 gegründeten Whelen Southern Modified Tour zu den beiden höchsten Rennklassen der NASCAR, in der mit „Open-Wheel“-Fahrzeugen gefahren wird. Die Rennen der beiden Whelen-Modified-Serien der NASCAR werden hauptsächlich auf kleineren Ovalen durchgeführt. Dabei fährt die NASCAR Whelen Modified Tour nahezu ausschließlich im Nordosten der USA und die NASCAR Whelen Southern Modified Tour nahezu ausschließlich im Südosten der USA. Einzelne Rennen werden auch auf größeren Ovalen und Straßenkursen ausgetragen.

Geschichte

Modified Division

Die Modified Division wurde im Jahre 1947 unter dem Namen NASCAR’s National Modified Championship als erste Rennserie der NASCAR gegründet. Am 15. Februar 1948 fuhr man das erste offizielle Rennen auf dem Daytona Beach Road Course, noch bevor der heutigen Monster Energy NASCAR Cup Series, die höchste Rennklasse der NASCAR, das erste Rennen austrug. Red Byron gewann dieses Rennen sowie elf weitere in der Saison, was schließlich dazu führte, dass er der erste Champion der Modified Division wurde. Viele der damals eingesetzten Fahrzeuge waren im übrigen Vorkriegswagen, dies blieb teils noch bis in die 1960er-Jahre so.

Im Laufe der Zeit wurde die Modified Tour dann bekannt für technische Innovationen. Circa 1970 hatten viele der Modifieds große Stockblock-Motoren oder eine Saugrohreinspritzung sowie viele andere innovative Elemente, die die Fahrzeuge auf den Ovalen leistungsfähiger machten. Anfang der 1970er-Jahre wurde damit begonnen, die Autos für Dirt- und Asphalt-Rennen unterschiedlich einzustellen, da es mehr Spielraum bei der Einstellung der Autos gab. Zuvor wurde nahezu überall das gleiche Fahrzeug eingesetzt.

In den 1980er-Jahren wurde der Rennbetrieb für einige Teams zu teuer, vor allem aufgrund der langen Reisewege, den verhältnismäßig geringen Prämien und den über 60 Rennen pro Jahr, die unter anderem auf Strecke wie Watkins Glen International, dem Daytona International Speedway oder im Bowman Gray Stadium stattfanden. Richie Evans fuhr im Jahre 1984, dem letzten mit dem alten System der Whelen Modified Tour, insgesamt 66 Rennen. Man entschloss sich am Ende der Saison 1984 dazu, den Rennkalender drastisch zu kürzen, so dass der Verbleib einiger Teams gesichert werden konnte.

Whelen Modified Tour

Die Modified Tour in ihrer heutigen Form startete im Jahre 1985 unter dem Namen „NASCAR Winston Modified Tour“. Richie Evans wurde posthum zum Champion gekürt, nachdem er unfallbedingt in einem Rennen im Oktober verstorben war.

Im Jahre 1994 wurde sie aufgrund eines Sponsorenwechsels in „NASCAR Featherlite Modified Series“ umbenannt. Im Jahre 2005 kam es dann erneut zu einem Wechsel des Hauptsponsors, die Serie heißt seitdem „NASCAR Whelen Modified Tour“.

Autos

#45 Whelen Modified Auto

Die Autos der NASCAR Whelen Modified Tour unterscheiden sich sehr von denen der Cup Series. Die heutigen Autos werden von Troyer Engineering, Chassis Dynamics, Spafco Raceworks oder LFR gebaut. Die Reifen sind wie bei normalen Monoposto-Fahrzeugen angeordnet.

Ein NASCAR-Modified ist länger und breiter als ein Cup-Series-Auto. Es hat ein Gewicht von mindestens 1183 Kilogramm und einen Radstand von 271 Zentimeter. Als Motoren werden V8-Stockblock-Motoren eingesetzt, welche 550 bis 650 PS besitzen. Auf größeren Strecken wie dem New Hampshire Motor Speedway fahren die Autos aus Sicherheitsgründen mit Luftmengenbegrenzern. Als Automodelle werden Chevrolet Cavalier und Monte Carlo, der Dodge Avenger und Stealth, der Ford Mustang und Escort, der Plymouth Laser und Sundance und der Pontiac Sunbird sowie der Grand Prix eingesetzt.

Sicherheit

Zu Beginn der Modified Tour gab es mehrere schwere Unfälle mit tödlichem Ausgang, wodurch die Frage aufkam, ob die Autos sicher genug sind. Infolgedessen wurden neue Chassis entwickelt, dennoch kam es im Jahre 2004 erneut zu einem tödlichen Unfall, weshalb weitere Vorschriften gemacht wurden. So wurde beispielsweise das HANS-System zum Schutz des Nackens Pflicht. In der Cup Series war es schon länger ein Teil der Pflichtausstattung eines jeden Rennwagens.

Am 16. August 2007 kollidierte John Blewett III im Laufe des Rennens mit seinem Bruder Jimmy Blewett und verletzte sich beim Aufprall so stark, dass er in ein nahe gelegenes Krankenhaus gebracht werden musste. Dort erlag er später seinen Verletzungen. Die Teams und Fahrer der Modified Tour diskutieren trotz der bereits recht hohen Standards über weitere Sicherheitsmaßnahmen, um die Gefahren eines Unfalls dieser Art zukünftig zu minimieren.

Whelen-Modified-Tour-Meister

JahrFahrerFahrzeugbesitzerSiegeNummerAutomarkeSponsorChassis
2016Doug CobyMike Smeriglio III5#2ChevroletDunleavy's Truck & Trailer Repair/A&J Romano Construction/HEX PerformanceLFR
2015Doug CobyMike Smeriglio III7#2ChevroletDunleavy's Truck & Trailer Repair/A&J Romano Construction/HEX PerformanceLFR
2014Doug CobyMike Smeriglio III1#2Chevrolet/FordDunleavy's Truck & Trailer Repair/A&J Romano Construction/HEX PerformanceTroyer
2013Ryan PreeceEric Sanderson/Flamingo Motorsports4#16FordEast West Marine/Diversified MetalsTroyer
2012Doug CobyWayne Darling5#52ChevroletSims Metal Management/Reynolds Auto Wrecking/Seekonk Grand PrixTroyer
2011Ron SilkEd Partridge3#6ChevroletT.S. Haulers/Calverton Tree FarmTroyer
2010Bobby SantosBob Garbarino/Mystic Missile Racing4#4DodgeMystic River MarinaTroyer
2009Donny LiaBob Garbarino/Mystic Missile Racing4#4DodgeMystic River MarinaTroyer
2008Ted ChristopherEddie Whalen4#36ChevroletAl-Lee InstallationsTroyer
2007Donny LiaBob Garbarino/Mystic Missile Racing6#4DodgeMystic River MarinaTroyer
2006Mike StefanikEric Sanderson/Flamingo Motorsports1#16PontiacDiversified MetalsTroyer
2005Tony Hirschman Jr.Bob and Tom Kehley5#48ChevroletKamco SupplyTroyer
2004Tony Hirschman Jr.Bob and Tom Kehley4#48ChevroletKamco SupplyTroyer
2003Todd SzegedyDon Barker4#50FordHaynes MaterialsChassis Dynamics
2002Mike StefanikArt Barry2#21ChevroletLombardi’s Inside-OutSpafco
2001Mike StefanikArt Barry3#21ChevroletNew England EggSpafco
2000Jerry MarquisMario Fiore5#44PontiacTeddy Bear PoolsTroyer
1999Tony Hirschman Jr.Gary Cretty6#25DodgeATCStefanik
1998Mike StefanikPeter Beal/Charlie Bacon13#x6ChevroletBurnham BoilersStefanik
1997Mike StefanikPeter Beal/Charlie Bacon10#x6ChevroletBurnham BoilersStefanik
1996Tony Hirschman Jr.Lenny Boehler/BRE Racing3#3ChevroletBRE RacingBRE
1995Tony Hirschman Jr.Lenny Boehler/BRE Racing1#3ChevroletBRE RacingBRE
1994Wayne AndersonLenny Boehler/BRE Racing#3ChevroletBRE RacingBRE
1993Rick FullerCurt Chase Racing2#77PontiacPolar BeveragesSpafco
1992Jeff FullerSheba Racing#8ChevroletSunoco Race FuelsTroyer
1991Mike StefanikJack Koszela5#15PontiacAuto Palace / ADAPStefanik
1990Jamie TomainoDanny Ust1#U2PontiacTroyer
1989Mike StefanikJack Koszela7#15ChevroletKoszela SpeedStefanik
1988Mike McLaughlinSherwood Racing Team5#12ChevroletSherri-CupRaceWorks
1987Jimmy SpencerFrank Cicci Racing6#24OldsmobileApple House Trucking / Quick Stop BeverageTroyer
1986Jimmy SpencerFrank Cicci Racing4#24OldsmobileApple House Trucking / Quick Stop BeverageTroyer
1985Richie EvansB.R.DeWitt12#61ChevroletDeWitt ConstructionEvans

Whelen-Modified-Tour-Rookie-of-the-Year-Award-Gewinner (Bester Neuling)

JahrFahrer
2016Matthew Swanson
2015Chase Dowling
2014Timmy Solomito
2013Cole Powell
2012Keith Rocco
2011Patrick Emerling
2010Justin Bonsignore
2009Eric Goodale
2008Glen Reen
2007Richard Savary
2006James W. Civali
2005Tyler Haydt
2004Ken Barry
2003Donny Lia
2002Todd Szegedy
2001Ricky Miller
2000Michael Boehler
1999Dave Pecko
JahrFahrer
2016Melissa Fifield
2015Melissa Fifield
2014Melissa Fifield
2013Mike Stefanik
2012Ryan Preece
2011Justin Bonsignore
2010Ted Christopher
2009Ted Christopher
2008Ted Christopher
2007Todd Szegedy
2006Tony Hirschman Jr.
2005Tony Hirschman Jr.
2004Tom Baldwin
2003Tom Baldwin
2002Ed Flemke Jr.
2001Mike Stefanik
2000Rick Fuller
1999Reggie Ruggiero
1998Mike Stefanik
1997Mike Stefanik
1996Steve Park
1995Steve Park
1994Jeff Fuller
1993Jeff Fuller
1992Jeff Fuller
1991Satch Worley
1990Satch Worley
1989Reggie Ruggiero
1988Reggie Ruggiero
1987Jamie Tomaino
1986Jamie Tomaino
1985Mike McLaughlin
JahrFahrer
1984Brian Ross
1983Richie Evans
1982Richie Evans
1981Richie Evans
1980Richie Evans
1979Richie Evans
1978Richie Evans
1977Harry Gant
1976Jerry Cook
1975Richie Evans
1974Richie Evans
1973Richie Evans
1972Bugs Stevens
1971Bugs Stevens
1970Ray Hendrick
1969Ray Hendrick
1968Red Farmer
1967Al Grinnan
1966Runt Harris
1965Bobby Allison

NASCAR Modified All-Time Top 10 Fahrer

Die folgenden zehn Fahrer wurden 2003 von NASCAR in einer offiziellen Liste der besten Fahrer der Modified-Geschichte aufgelistet.[1]

  1. Richie Evans – Gewann von 1973 bis 1985 neun Mal den Modified-Titel.
  2. Mike Stefanik – Sieben Whelen Modified Tour und zwei NASCAR-Busch-East-Series-Titel.
  3. Jerry Cook – Sechs Mal NASCAR National Modified Champion in den 1970er-Jahren.
  4. Geoff Bodine – Er hat einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde, weil er im Jahre 1978 ganze 55 Rennen gewann.
  5. Ray Hendrick – Genannt „Mr. Modified“. Fuhr mehr als zwei Jahrzehnte.
  6. Tony Hirschman Jr. – Gewann den Whelen Modified Tour Titel fünfmal.
  7. Bugs Stevens – Gewann drei aufeinander folgende Meisterschaften (1967–1969).
  8. Fred DeSarro – NASCAR National Modified Champion 1970
  9. Jimmy Spencer – Whelen Modified Tour Champion 1986 und 1987
  10. Reggie Ruggiero – Bezeichnet als „Bester Fahrer, der nie die Meisterschaft gewann“. Er erfuhr insgesamt 44 Siege.

Einzelnachweise

  1. [1]