Leichtathletik-Weltmeisterschaften 1987/Speerwurf der Männer

2. Leichtathletik-Weltmeisterschaften
DisziplinSpeerwurf
GeschlechtMänner
Teilnehmer37 Athleten aus 24 Ländern
AustragungsortItalien Rom
WettkampfortOlympiastadion
Wettkampfphase29. August (Qualifikation)
30. August (Finale)
Medaillengewinner
GoldmedailleSeppo Räty (Finnland FIN)
SilbermedailleWiktor Jewsjukow (Sowjetunion URS)
BronzemedailleJan Železný (Tschechoslowakei TCH)

Der Speerwurf der Männer bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 1987 wurde am 29. und 30. August 1987 im Olympiastadion der italienischen Hauptstadt Rom ausgetragen.

Erstmals wurde bei den Weltmeisterschaften ein 1986 modifizierter Speer mit einem nach vorne verlagerten Schwerpunkt eingesetzt. Die beiden Hauptgründe dafür lagen in den immer größeren erzielten Weiten und in der Messproblematik, die durch den flachen Auftreffwinkel der alten Speermodelle entstand. Oft gab es keine oder eine nur schwer erkennbare Marke, die der Speer beim Auftreffen hinterließ, was die Weitenmessung häufig sehr schwierig oder den Wurf manchmal sogar ungültig machte. Durch den beim neuen Speer nach vorne verlagerten Schwerpunkt wurden beide Probleme behoben.[1] Weltmeister wurde der Finne Seppo Räty. Er gewann vor dem EM-Dritten von 1986 Wiktor Jewsjukow aus der Sowjetunion. Mit Bronze errang der in den folgenden Jahren überaus erfolgreiche tschechoslowakische Weltrekordinhaber Jan Železný seine erste Medaille bei einer großen internationalen Meisterschaft.

Rekorde

Bestehende Rekorde

Weltrekord87,66 mTschechoslowakei Jan ŽeleznýNitra, Tschechoslowakei31. Mai 1987[2]
Weltmeisterschaftsrekorderstmals neuer Speer eingesetzt, deshalb bisheriger Rekord nicht mehr gültig

Neue Weltmeisterschaftsrekord

Der WM-Rekord mit dem neuen Speer wurde nach und nach auf zuletzt 83,54 m gesteigert (Seppo Räty, Finnland im Finale am 30. August 1987).

Jan Železný (hier im Jahr 2007) stand am Beginn einer großen Karriere und errang mit Bronze seine erste Medaille bei einer bedeutenden internationalen Meisterschaft

Qualifikation

29. August 1987

37 Teilnehmer traten in zwei Gruppen zur Qualifikationsrunde an. Die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug betrug 79,00 m. Fünf Athleten übertrafen diese Marke (hellblau unterlegt). Das Finalfeld wurde mit sieben drei nächstplatzierten Sportlern auf zwölf Werfer aufgefüllt (hellgrün unterlegt). So mussten schließlich 77,78 m für die Finalteilnahme erbracht werden.

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
xungültig

Gruppe A

PlatzNameNationResultat (m)1. Versuch (m)2. Versuch (m)3. Versuch (m)
1Wiktor JewsjukowSowjetunion Sowjetunion81,36 CR77,3073,9081,36 CR
2Pascal LefèvreFrankreich Frankreich80,6076,3080,60 CR
3Jan ŽeleznýTschechoslowakei Tschechoslowakei79,2070,8679,20
4Duncan AtwoodVereinigte Staaten USA78,9278,92 CR76,62
5Mick HillVereinigtes Konigreich Großbritannien78,8877,9878,8877,42
6Peter BorglundSchweden Schweden78,3078,3075,7676,62
7Seppo RätyFinnland Finnland78,2278,2276,5077,59
8Antonios PapadimitriouGriechenland Griechenland76,4870,12x76,48
9Sejad KrdžaliJugoslawien Jugoslawien75,9470,02x75,94
10Roald BradstockVereinigtes Konigreich Großbritannien75,8671,2875,8673,90
11Emil TsvetanowBulgarien 1971 Bulgarien75,4873,8875,4872,24
12Masami YoshidaJapan 1870Japan Japan74,9072,4874,9073,34
13Juan de la GarzaMexiko Mexiko73,3673,3671,5668,56
14Andreas LindenDeutschland BR BR Deutschland72,2272,2271,4871,80
15Kim Jae-sangKorea Sud Südkorea71,8871,8866,6068,06
16Zakayo MalekwaTansania Tansania71,7471,7468,5070,30
17Tarak ChaabaniTunesien Tunesien64,6661,8664,3264,66
18Bassam AlshaterSyrien Syrien61,64x59,5661,64
19Romeo MontanesPhilippinen 1986 Philippinen58,3854,6257,1858,38

Gruppe B

PlatzNameNationResultat (m)1. Versuch (m)2. Versuch (m)3. Versuch (m)
1Tom PetranoffVereinigte Staaten USA81,2681,26
2Kazuhiro MizoguchiJapan 1870Japan Japan80,5871,6280,58
3David OttleyVereinigtes Konigreich Großbritannien78,6472,4078,6470,42
4Lew SchatiloSowjetunion Sowjetunion78,2073,4473,4278,20
5Dag WennlundSchweden Schweden77,7877,7875,8076,64
6Einar VilhjálmssonIsland Island77,4674,9875,5477,46
7Klaus TafelmeierDeutschland BR BR Deutschland76,4675,9474,7876,46
8Marek KaletaSowjetunion Sowjetunion76,1072,2876,1073,26
9Jyrki BlomFinnland Finnland75,7475,6475,7469,10
10Sigurður EinarssonIsland Island75,5275,5273,54x
11Gavin LovegroveNeuseeland Neuseeland74,1674,16xx
12Mirosaw WitekPolen 1980 Polen73,6269,8273,2673,62
13Ivan MustapićJugoslawien Jugoslawien73,3471,0073,3470,02
14Justin AropUganda Uganda71,7667,0868,3671,76
15Mark BabichVereinigte Staaten USA70,7667,9470,7670,62
16Fabio de GaspariItalien Italien70,7670,4470,7665,84
17Zdenk AdamecTschechoslowakei Tschechoslowakei70,72xx70,72
18Mike MahovlichKanada Kanada67,6467,6465,9266,20

Finale

30. August 1987

PlatzNameNationResultat (m)1. Versuch (m)2. Versuch (m)3. Versuch (m)4. Versuch (m)5. Versuch (m)6. Versuch (m)
1Seppo RätyFinnland Finnland83,54 CR79,8678,0882,32 CR76,5279,4483,54 CR
2Wiktor JewsjukowSowjetunion Sowjetunion82,5282,1080,36xx82,52 CR80,34
3Jan ŽeleznýTschechoslowakei Tschechoslowakei82,2080,5682,20 CR79,50x79,38x
4Tom PetranoffVereinigte Staaten USA81,2875,4880,4681,28x80,76x
5Lew SchatiloSowjetunion Sowjetunion81,0269,8481,0276,8471,42xx
6Kazuhiro MizoguchiJapan 1870Japan Japan80,2480,24x77,9877,2677,2877,72
7Mick HillVereinigtes Konigreich Großbritannien79,6678,1479,6674,72x74,6475,52
8Dag WennlundSchweden Schweden78,4072,5275,6878,4076,76x77,48
9David OttleyVereinigtes Konigreich Großbritannien77,6474,4876,7877,64nicht im Finale der
besten acht Werfer
10Pascal LefèvreFrankreich Frankreich77,1475,9475,6277,14
11Peter BorglundSchweden Schweden75,4675,2274,9875,46
12Duncan AtwoodVereinigte Staaten USA72,5467,8672,54x

Video

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Dr. Jürgen Schiffer: "Why did the senior javelin specification have to be changed?" - Artikel in IAAF/New Studies in athletics 3/4.00 (englisch), abgerufen am 2. August 2020
  2. Athletics - Progression of outdoor world records, Javelin throw – Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 11. Januar 2022