Friedrich Specht (Orgelbauer)

Johann Friedrich Specht (* 19. Juni 1808 in Amberg[1]; † 23. August 1865 ebenda) war ein Oberpfälzer Orgelbauer.

Er erlernte das Schreiner- und Orgelmacherhandwerk vermutlich bei Wilhelm Hepp und erhielt am 17. März 1843 die Konzession, als Orgelbauer in Amberg zu arbeiten. In der Werkstatt arbeitete Joseph Vogl (* 20. Juni 1829 in Amberg[2], später in Deggendorf, Rosenheim), der sich schon auf dem Klaviaturbrett in Siegenhofen Spechts Stiefsohn nennt. Spechts Frau, geborene Eva Rosina Dietl hatte ihn mit in die am 9. Mai 1843[3] geschlossene Ehe gebracht.

Liste der nachgewiesenen Werke

JahrOrtKircheBildManualeRegisterBemerkungen
1841Krumbach bei AmbergSt. Johann BaptistI/P6nicht erhalten, um 1960 Neubau Plössl (4/I/P angehängt)
1843Siegenhofen bei RiedenUnsere Liebe Frau
I/P81843 neue Windladen und Traktur für die Orgel aus dem Franziskanerkloster Neunburg v. W. von 1807 durch Specht, Prospekt und Werk erhalten
um 1845?EschenbachMaria Hilf (Bergkirche)
Dieses Gehäuse existierte bis 1977. Es entspricht dem Typus, den Specht in diesem Zeitraum in Siegenhofen und Schlammersdorf baute.
1846AmbergSt. SebastianI/P6nicht erhalten, 1955 Neubau Weise (7/II/P), 1991 Überarbeitung und barockisierender Prospekt Hartmann, 2012 Umbau Kilbert
1847SchlammersdorfSt. LuciaI/P81953 verkauft nach Mainz, St. Quirin, 2019 zum Verkauf angeboten bei Vleugels. 1953 Neubau Weise 17/II/P mit Freipfeifenprospekt.
vor 1847?EbermannsdorfSchlosskapelle St. Johannes Baptist
I/P8Registerzüge Typus Specht, Klaviaturbacken Typus FuntschOrgel. 2020 Restaurierung Thomas Jann.
um 1850NiedermurachSt. Martin
I52013 keine Orgel, Elektronium
1851Hirschau Mariä HimmelfahrtII/P18nicht erhalten, Elektronium. 1917 Neubau Binder und Siemann op. 347, nicht mehr spielbar.
1853Neustadt a. d. WaldnaabSt. GeorgII/P15nicht erhalten. Gehäuse Mitte 18. Jh., 1922 Neubau Weise (16/II/P), 1974 Neubau Weise, 2007 Reorganisation und Erweiterung (32/III/P, Jann)
1855Ilsenbach bei NeustadtSt. Johannes BaptistI/p51975 abgebaut (Kloss), 1995 an Habetin, seit 2021 in St. Elisabeth (Dumicke). → [1]
1855WinklarnSt. AndreasI/P11nicht erhalten, 1938 Neubau Weise (13/II/P), 1990 Neubau Sandtner (23/II/P)
1858AmbergUnsere Liebe Frau (Hofkapelle), "Frauenkirche"I/P6nicht erhalten. Derzeit Opus 493 von Steinmeyer (5/I/P) auf mechanischer Kegellade, aktuell (2023) nicht spielbar.
1858AmbergHl. Dreifaltigkeit (Friedhofskirche)
I/P6Prospekt und Werk erhalten, aktuell (2024) nicht spielbar, Restaurierung angedacht.
1859SchwandorfSpitalkirche
I/P7transferiert in die Kapelle des Elisabethenheims und Rekonstruktion der kurzen Oktave durch Fa. Kotz
1859Kemnath a. BuchbergSt. Margareta
I/P7nicht erhalten, Bild vor 1963, 1968 Neubau Weise (13/II/P)
1862PittersbergSt. Nikolaus
I/P9Prospekt und Werk erhalten → Orgel. 1905 Umbau Edenhofer, 1982 Umbau Hartmann.
1863SchwandorfSt. JakobII/P12nicht erhalten. 1954 Neubau Weise Weise (30/III/P), 1972 Umbau Prospekt

Literatur

  • Michael Bernhard: Orgeldatenbank Bayern, Version 5, 2009
  • Hermann Fischer, Theodor Wohnhaas: Historische Orgeln im Eschenbacher Land (Teil III) – Die ehemalige Friedrich-Specht-Orgel von Schlammersdorf in: Heimat Eschenbach, 1988, Hrsg. Heimatverein Eschenbach, S. 30–32
  • Rainer Kilbert: Der Amberger Orgelbauer Friedrich Specht, Leben und Werk. Facharbeit im Leistungskurs Musik 1981/83, Max-Reger-Gymnasium Amberg
  • Rainer Kilbert: Der Amberger Orgelbauer Friedrich Specht. In: Oberpfälzer Heimat, 1984, S. 86–95.
  • Rainer Kilbert: Die Orgeln der Stadt Amberg. In: Die Oberpfalz, 1991.
  • Johann Ott: Zur Geschichte der Eschenbacher Kirchenmusik in: Heimat Eschenbach, 2009 Hrsg. Heimatverein Eschenbach 2010, S. 24–26
  • Eberhard Kraus: Historische Orgeln in der Oberpfalz. Schnell und Steiner, München 1990, ISBN 3-7954-0387-1.

Einzelnachweise

  1. https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/regensburg/amberg-st-martin/Amberg-St.Martin009/?pg=14
  2. https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/regensburg/amberg-st-martin/Amberg-St.Martin010/?pg=79
  3. https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/regensburg/amberg-st-martin/Amberg-St.Martin020/?pg=289