„Linkrusta“ – Versionsunterschied

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==Herstellung==
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Linkrusta wird aus oxidiertem [[Leinöl]] ([[Linoxin]]), [[Kolophonium]], [[Copal (Baumharz)|Kopalharz]], [[Holzmehl]] sowie [[Farbstoff|Farb-]] und [[Füllstoff]]en hergestellt. Eine der besonderen Eigenschaften ist, dass das Material mit der Zeit noch widerstandsfähiger wird. Linkrusta ist widerstandsfest und sehr wasserbeständig. Als Träger für die Linkrusta-Masse können festes Papier sowie Gewebe aus [[Jute]], [[Baumwolle]] und (seltener) [[Hanf]] dienen; mittlerweile kommt nur noch festes Papier zur Anwendung.
Linkrusta wird aus oxidiertem [[Leinöl]] ([[Linoxin]]), [[Kolophonium]], [[Copal (Baumharz)|Kopalharz]], [[Holzmehl]] sowie [[Farbstoff|Farb-]] und [[Füllstoff]]en hergestellt. Linkrusta ist widerstandsfähig und sehr wasserbeständig. Als Träger für die Linkrusta-Masse können festes Papier sowie Gewebe aus [[Jute]], [[Baumwolle]] und (seltener) [[Hanf]] dienen; mittlerweile kommt nur noch festes Papier zur Anwendung.


Frederick Walton verband die Leinölschicht in Lackdosen, die als formbare Masse auf der Oberfläche der Farben eingetrocknet war mit Holzmehl, Kreide und Farbe. Dies wurde als noch heiße Masse mit Musterwalzen auf eine Papierbahn aufgebracht. Nach Trocknung und durch Sauerstoffverbindung und Abkühlung waren die Bahnen fertig zum Aufrollen.
Frederick Walton verband die Leinölschicht in Lackdosen, die als formbare Masse auf der Oberfläche der Farben eingetrocknet war mit Holzmehl, Kreide und Farbe. Dies wurde als noch heiße Masse mit Musterwalzen auf eine Papierbahn aufgebracht. Nach Trocknung und durch Sauerstoffverbindung und Abkühlung waren die Bahnen fertig zum Aufrollen.

Version vom 13. März 2015, 16:25 Uhr

Lincrusta-Tapete in einer Jugendstil-Apotheke in Stuttgart (floraler Dekor, Original von 1901)

Linkrusta oder Lincrusta ist ein Kunstwort aus den beiden lateinischen Wortbestandteilen Linum (lat.: "Leinen") und Crusta (lat.: „harte Schale“). Es ist ein linoleumähnliches Material, aus dem vor allem Wandverkleidungen hergestellt werden. Dieser stabile, druck- und schlagfeste Wandbelag wurde im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts von dem englischen Chemiker und Erfinder des Linoleum Frederick Walton entwickelt.

Herstellung

Linkrusta wird aus oxidiertem Leinöl (Linoxin), Kolophonium, Kopalharz, Holzmehl sowie Farb- und Füllstoffen hergestellt. Linkrusta ist widerstandsfähig und sehr wasserbeständig. Als Träger für die Linkrusta-Masse können festes Papier sowie Gewebe aus Jute, Baumwolle und (seltener) Hanf dienen; mittlerweile kommt nur noch festes Papier zur Anwendung.

Frederick Walton verband die Leinölschicht in Lackdosen, die als formbare Masse auf der Oberfläche der Farben eingetrocknet war mit Holzmehl, Kreide und Farbe. Dies wurde als noch heiße Masse mit Musterwalzen auf eine Papierbahn aufgebracht. Nach Trocknung und durch Sauerstoffverbindung und Abkühlung waren die Bahnen fertig zum Aufrollen.

Die Linkrusta-Oberfläche kann mit Lacken oder Wandfarben bearbeitet werden, auch Blattvergoldungen sind möglich.

Geschichte und Anwendung

Original Lincrustawandverkleidung aus der Schwebebahn Dresden

Der neuartige Wandbelag erwies sich schon bald nach seiner Markteinführung 1877 bei einer Reihe von Anwendungsgebieten als durchschlagender Erfolg – angefangen von königlichen Residenzen bis hin zur Ausstattung von Eisen- oder Schwebebahnwaggons. 1884 entstand mit der Fabrik Lincrusta-Walton in Hannover die erste ihrer Art in Deutschland.

Linkrusta-Tapeten waren vor allem Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts beliebt, man findet sie etwa im Cafe Royal in London, in der New Yorker Carnegie Hall oder im Raffles Hotel in Singapur. Auch in vielen Bürgerhäusern hielt diese Art der Wandverkleidung Einzug, vornehmlich in Treppenaufgängen, aber auch in Salons oder Bibliothekszimmern.