„Fred Bunge“ – Versionsunterschied

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==Leben und Wirken==
==Leben und Wirken==
Bunge lernte Klavier, Violine und Trompete und spielte nach 1945 in verschiedenen Ensembles, bevor er sich nach Westdeutschland absetzte.<ref>[[Reginald Rudorf]] ''Jazz in der Zone'' Köln 1964, S. 32</ref> 1948 arbeitete er in der Band von [[Joe Wick]]. Ikonographisch geworden ist das Photo, das Fred Bunge auf dem zerbombten Heiligengeistfeld in Hamburg 1949 zeigt und laut der Photographin die Auferstehung Deutschlands aus Ruinen versinnbildlicht. Zur Entstehung sagte die Urheberin Susanne Schapowalow, dass sie mit dem Jazztrompeter des Joe-Wick-Orchesters nach dem historischen 23. Mai 1949 durch Hamburgs Innenstadt spaziert sei: „Ich weiß nicht mehr, ob Fred Bunge den Vorschlag machte, sich da oben in eine Ruine zu stellen, oder ob es meine Idee war. Es gefiel mir. Nicht ganz ungefährlich, aber er machte eine gute Figur. Als er dort stand und Trompete blies, kamen zwei Kinder, setzten sich auf einen Holzkarren und hörten zu. Eine improvisierte Situation. Das finde ich immer schön, wenn sich so etwas ohne mein Zutun ergibt (Quelle: „Susanne Schapowalow Sophotocated Lady“, Jazzphotographien 1948-1965)." 1950 wurde Bunge Mitglied des Orchesters [[Kurt Edelhagen]], wo er auch arrangierte und dabei mitwirkte, eine europäische Variante des [[Progressive Jazz]] zu schaffen.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.wolfgang-dohl.de/ |wayback=20070930110437 |text=Wolfgang Dohl}}</ref>
Bunge lernte Klavier, Violine und Trompete und spielte nach 1945 in verschiedenen Ensembles, bevor er sich nach Westdeutschland absetzte.<ref>[[Reginald Rudorf]] ''Jazz in der Zone'' Köln 1964, S. 32</ref> 1948 arbeitete er in der Band von [[Joe Wick]].<ref>Ikonographisch geworden ist ein Foto [[Susanne Schapowalow]]s, das Fred Bunge auf dem zerbombten Heiligengeistfeld in Hamburg 1949 zeigt und laut der Fotografin die Auferstehung Deutschlands aus Ruinen versinnbildlicht.<!-- https://www.spiegel.de/fotostrecke/vergessene-fotografien-das-auge-des-jazz-fotostrecke-109517.html --> Zur Entstehung schrieb Schapowalow, dass sie mit dem Jazztrompeter des Joe-Wick-Orchesters nach dem historischen 23. Mai 1949 durch Hamburgs Innenstadt spaziert sei: „Ich weiß nicht mehr, ob Fred Bunge den Vorschlag machte, sich da oben in eine Ruine zu stellen, oder ob es meine Idee war. Es gefiel mir. Nicht ganz ungefährlich, aber er machte eine gute Figur. Als er dort stand und Trompete blies, kamen zwei Kinder, setzten sich auf einen Holzkarren und hörten zu. Eine improvisierte Situation. Das finde ich immer schön, wenn sich so etwas ohne mein Zutun ergibt.“ Zit. nach Susanne Schapowalow: ''Sophotocated Lady: Jazzphotographien 1948-1965.'' Jazzpresso 2011.</ref> 1950 wurde Bunge Mitglied des Orchesters [[Kurt Edelhagen]], wo er auch arrangierte und dabei mitwirkte, eine europäische Variante des [[Progressive Jazz]] zu schaffen.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.wolfgang-dohl.de/ |wayback=20070930110437 |text=Wolfgang Dohl}}</ref>
1953 trat er mit den ''German All Stars'' beim [[Deutsches Jazzfestival|Deutschen Jazzfestivals]] auf (Album). Daneben gründete er eine eigene Band, mit der er auf zahlreichen Jazzfestivals auftrat und in der auch [[Willi Sanner]] und [[Egon Christmann]] spielten; auch ging er mit [[Bill Coleman]] auf Tournee.<ref>Bill Coleman ''Trumpet Story'' Northeastern University Press 1991, S. 183</ref> Nach einem Konzert in Zürich verunglückte er auf der Fahrt zu einer Veranstaltung in Hof als Beifahrer im Auto.
1953 trat er mit den ''German All Stars'' beim [[Deutsches Jazzfestival|Deutschen Jazzfestivals]] auf (Album). Daneben gründete er eine eigene Band, mit der er auf zahlreichen Jazzfestivals auftrat und in der auch [[Willi Sanner]] und [[Egon Christmann]] spielten; auch ging er mit [[Bill Coleman]] auf Tournee.<ref>Bill Coleman ''Trumpet Story'' Northeastern University Press 1991, S. 183</ref> Nach einem Konzert in Zürich verunglückte er auf der Fahrt zu einer Veranstaltung in Hof als Beifahrer im Auto.

==Lexikalische Einträge==
==Lexikalische Einträge==
* [[Carlo Bohländer]], Karl Heinz Holler: ''[[Reclams Jazzführer]]'' (= ''Reclams Universalbibliothek.'' Nr. 10185). 2., revidierte und erweiterte Auflage. Reclam, Stuttgart 1977, ISBN 3-15-010185-9.
* [[Carlo Bohländer]], Karl Heinz Holler: ''[[Reclams Jazzführer]]'' (= ''Reclams Universalbibliothek.'' Nr. 10185). 2., revidierte und erweiterte Auflage. Reclam, Stuttgart 1977, ISBN 3-15-010185-9.

Aktuelle Version vom 21. Juni 2024, 09:51 Uhr

Fred Bunge (* 15. November 1923 in Leipzig; † Anfang April1960 bei Buchloe) war ein deutscher Trompeter und Arrangeur des Modern Jazz.

Leben und Wirken

Bunge lernte Klavier, Violine und Trompete und spielte nach 1945 in verschiedenen Ensembles, bevor er sich nach Westdeutschland absetzte.[1] 1948 arbeitete er in der Band von Joe Wick.[2] 1950 wurde Bunge Mitglied des Orchesters Kurt Edelhagen, wo er auch arrangierte und dabei mitwirkte, eine europäische Variante des Progressive Jazz zu schaffen.[3] 1953 trat er mit den German All Stars beim Deutschen Jazzfestivals auf (Album). Daneben gründete er eine eigene Band, mit der er auf zahlreichen Jazzfestivals auftrat und in der auch Willi Sanner und Egon Christmann spielten; auch ging er mit Bill Coleman auf Tournee.[4] Nach einem Konzert in Zürich verunglückte er auf der Fahrt zu einer Veranstaltung in Hof als Beifahrer im Auto.

Lexikalische Einträge

Einzelnachweise

  1. Reginald Rudorf Jazz in der Zone Köln 1964, S. 32
  2. Ikonographisch geworden ist ein Foto Susanne Schapowalows, das Fred Bunge auf dem zerbombten Heiligengeistfeld in Hamburg 1949 zeigt und laut der Fotografin die Auferstehung Deutschlands aus Ruinen versinnbildlicht. Zur Entstehung schrieb Schapowalow, dass sie mit dem Jazztrompeter des Joe-Wick-Orchesters nach dem historischen 23. Mai 1949 durch Hamburgs Innenstadt spaziert sei: „Ich weiß nicht mehr, ob Fred Bunge den Vorschlag machte, sich da oben in eine Ruine zu stellen, oder ob es meine Idee war. Es gefiel mir. Nicht ganz ungefährlich, aber er machte eine gute Figur. Als er dort stand und Trompete blies, kamen zwei Kinder, setzten sich auf einen Holzkarren und hörten zu. Eine improvisierte Situation. Das finde ich immer schön, wenn sich so etwas ohne mein Zutun ergibt.“ Zit. nach Susanne Schapowalow: Sophotocated Lady: Jazzphotographien 1948-1965. Jazzpresso 2011.
  3. Wolfgang Dohl (Memento vom 30. September 2007 im Internet Archive)
  4. Bill Coleman Trumpet Story Northeastern University Press 1991, S. 183