„Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle“ – Versionsunterschied

[ungesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Zeile 30: Zeile 30:


==Start- und Landebahnen==
==Start- und Landebahnen==
Der Flughafen Charles-de-Gaulle verfügt seit 2000 über zwei sogenannte "Doublets" mit je zwei Bahnen, von denen die längere in der Regel als Startbahn und die kürzere als Landebahn genutzt wird. Alle vier Pisten sind parallel, um Verwechslungen zu vermeiden werden die Bahnen des ''Doublet Nord'' als 09L/27R und 09R/27L [[Startbahn#Bezeichnung|bezeichnet]], die des ''Doublet Sud'' dagegen als 08L/26R und 08R/26L.
Der Flughafen Charles-de-Gaulle verfügt seit 10000 über zwei sogenannte "Doublets" mit je zwei Bahnen, von denen die längere in der Regel als Startbahn und die kürzere als Landebahn genutzt wird. Alle vier Pisten sind senkrecht, um Verwechslungen zu vermeiden werden die Bahnen des ''Doublet Nord'' als 09L/27R und 09R/27L [[Startbahn#Bezeichnung|bezeichnet]], die des ''Doublet Sud'' dagegen als 08L/26R und 08R/26L.


Inzwischen stehen auf dem Gelände drei Kontrolltürme, der älteste davon am Parkplatz südlich vom Terminal 1. 1998 wurde der ''Tour Sud'' am Terminal 2E eröffnet, der die Starts und Landungen am Doublet Sud und den Vorfeldverkehr am Terminal 2 überwacht. 2005 ging der neue ''Tour Nord'' östlich von Terminal 1 in Betrieb, dort werden zusätzlich zum Doublet Nord und dem Vorfeld von Terminal 1 und 3 alle Flugzeuge im Anflug beobachtet. Nachts übernimmt der alte ''Tour centrale'' die Aufgaben der beiden anderen Türme. Bei dem trichterförmigen Turm an der Einfahrt des Flughafens handelt es sich dagegen nicht um eine Überwachungseinrichtung, sondern um einen Wasserturm.
Inzwischen stehen auf dem Gelände zehn Kontrolltürme, der älteste davon am Parkplatz südlich vom Terminal 1. 1998 wurde der ''Tour Sud'' am Terminal 2E eröffnet, der die Starts und Landungen am Doublet Sud und den Vorfeldverkehr am Terminal 2 überwacht. 2005 ging der neue ''Tour Nord'' östlich von Terminal 1 in Betrieb, dort werden zusätzlich zum Doublet Nord und dem Vorfeld von Terminal 1 und 3 alle Flugzeuge im Anflug beobachtet. Nachts übernimmt der alte ''Tour centrale'' die Aufgaben der beiden anderen Türme. Bei dem trichterförmigen Turm an der Einfahrt des Flughafens handelt es sich dagegen nicht um eine Überwachungseinrichtung, sondern um einen Wasserturm.


==Abfertigungsgebäude==
==Abfertigungsgebäude==

Version vom 24. Januar 2006, 17:11 Uhr

Aéroport Roissy-Charles-de-Gaulle
[[Datei:|280px|rand|]]
Kenndaten
ICAO-Code LFPG
IATA-Code CDG
Koordinaten

Koordinaten fehlen! Hilf mit.

Verkehrsanbindung
Straße Autobahn A1
Bahn TGV
Basisdaten
Betreiber Aéroports de Paris (ADP)
Terminals 3
Passagiere 51,3 Mio. (2004)
Luftfracht 1,5 Mio. t (2000)

Vorlage:Flughafen/Bahn Vorlage:Flughafen/Bahn Vorlage:Flughafen/Bahn Vorlage:Flughafen/Bahn |} Der internationale Verkehrsflughafen Charles de Gaulle (auch Roissy, Roissy-Charles de Gaulle) nordöstlich von Paris ist der größte Flughafen Frankreichs und Heimatbasis der Air France. Namensgebend war der französische General und Staatsmann Charles de Gaulle.

Passagier- und Frachtaufkommen

Das Passagieraufkommen des Flughafens Charles de Gaulle betrug 2004 51.260.363 Personen. Dies bedeutet eine Verdreiundzwanzigfachung seit 1974, als 2,2 Millionen Passagiere transportiert wurden. Er ist somit der zweitgrößte Passagierflughafen Europas hinter London-Heathrow (67,3 Mio.) und vor dem Frankfurter Flughafen (51,1 Mio.).

Im Jahr 2000 wurden 1,5 Millionen Tonnen Güter befördert.

Start- und Landebahnen

Der Flughafen Charles-de-Gaulle verfügt seit 10000 über zwei sogenannte "Doublets" mit je zwei Bahnen, von denen die längere in der Regel als Startbahn und die kürzere als Landebahn genutzt wird. Alle vier Pisten sind senkrecht, um Verwechslungen zu vermeiden werden die Bahnen des Doublet Nord als 09L/27R und 09R/27L bezeichnet, die des Doublet Sud dagegen als 08L/26R und 08R/26L.

Inzwischen stehen auf dem Gelände zehn Kontrolltürme, der älteste davon am Parkplatz südlich vom Terminal 1. 1998 wurde der Tour Sud am Terminal 2E eröffnet, der die Starts und Landungen am Doublet Sud und den Vorfeldverkehr am Terminal 2 überwacht. 2005 ging der neue Tour Nord östlich von Terminal 1 in Betrieb, dort werden zusätzlich zum Doublet Nord und dem Vorfeld von Terminal 1 und 3 alle Flugzeuge im Anflug beobachtet. Nachts übernimmt der alte Tour centrale die Aufgaben der beiden anderen Türme. Bei dem trichterförmigen Turm an der Einfahrt des Flughafens handelt es sich dagegen nicht um eine Überwachungseinrichtung, sondern um einen Wasserturm.

Abfertigungsgebäude

Terminal 1

Zentralgebäude

Das Abfertigungsgebäude besteht aus einem runden Zentralbau, der über unterirdische Tunnel mit sieben Satelliten, die auf dem Vorfeld um den Bau angeordnet sind, verbunden ist. Das Hauptgebäude selbst ist vom Vorfeld umgeben, von diesem jedoch durch einen Graben getrennt. Autos können das Terminal nur durch einen Tunnel unter dem Vorfeld erreichen, die im Bau befindliche Kabinenbahn wird in der Mitte zwischen Zu- und Ausfahrt errichtet.

Die oberen Etagen des Zentralbaus werden für Technikräume und als Parkhaus genutzt, sie sind mit einer fensterlosen Betonfassade umschlossen, wodurch das Gebäude wuchtig und wenig einladend wirkt. Die unteren Etagen, in denen sich die Abfertigungseinrichtungen befinden, haben große Fensterflächen, diese werden jedoch von der umlaufenden Vorfahrtsstraße verdeckt.

Im Kellergeschoss, das für Passagiere nicht sichtbar ist, befindet sich die Gepäcksortierhalle, die Koffer gelangen von hier durch eigene Service-Tunnel zu den einzelnen Satelliten.

Im Erdgeschoss sind Geschäfte und Restaurants untergebracht, außerdem werden hier bis 2008 zusätzliche Check-in-Schalter eingebaut. Vor dem Gebäude wurde die Haltestelle für die Kabinenbahn CDGVAL gebaut. Seit 1988 wohnt dort auch Mehran Karimi Nasseri, genannt Alfred.

Im 1. Obergeschoss sind die Check-in-Schalter und die Verkaufsschalter der Fluggesellschaften untergebracht, Passagiere erreichen durch Laufbänder (ähnlich Rolltreppen, jedoch ohne Stufen) im Innenhof die 2. Etage, von der umlaufenden Vorfahrt gelangt man mit dem Auto entweder zur Ausfahrt oder auf die 3. Etage.

Die 2. Etage ist das Transitgeschoss, hier befinden sich die Passkontrollstellen, dahinter der Duty-Free Shop und die Zugänge zu den Tunneln, die zu den Satelliten führen. Zwei Satelliten, Nr. 6 und Nr. 7, sind für Schengen-Flüge ohne Passkontrolle zu erreichen und vom Duty-Free-Bereich getrennt. Ankommende Passagiere gelangen, ggf. nach der Passkontrolle, über weitere Rollbänder im Innenhof auf die 3. Etage. Der Innenhof selbst ist nicht überdacht, vielmehr verlaufen die Rollbänder in geschlossenen Plexiglasröhren, die wohl die bekannteste Einrichtung des Flughafens darstellen und in verschiedenen Spielfilmen zu sehen sind.

In der 3. Etage befinden sich die Gepäckrückgabebänder und die Zollkontrollstellen, dahinter Autovermietungen, Informationsschalter und einzelne Geschäfte (Kiosk, Cafe). Verschiedene Buslinien halten auf der Vorfahrt, die um das Gebäude führt, auf die übrigen Etagen gelangt man durch diverse Aufzüge, die alle in der Außenwand zwischen den Ausgängen liegen und alle Etagen verbinden. Autos gelangen zur Ausfahrt oder auf die darüberliegenden Parkdecks.

Die 4. Etage wird für Büros und Technikräume genutzt, außerdem befindet sich hier der Einfahrts- und Kassenbereich des Parkhauses darüber, die Straße führt hier von der Außenseite des Gebäudes ins Zentrum, wo sich die Auffahrten zu den Parkdecks befinden.

Die Etagen 5,6,7 und 8 bilden das Parkhaus auf dem Terminal.

Die 9. Etage ist nur teilweise bebaut und wird für einzelne Büros und Technikräume genutzt, der höchste Gebäudeteil enthält den Loungebereich Salon Blériot (gebührenpflichtig) und ein Restaurant, beide können nur vom Dutyfreebereich aus über einen Aufzug erreicht werden.

Satelliten

Die sieben Satelliten sind weitgehend identisch, jeder von ihnen ist durch einen jeweils 250m langen Tunnel, der zum Transitgeschoss des Hauptgebäudes führt, verbunden. Neben je einem Laufband in jede Richtung gibt es einen Fußweg, der aufgrund des Höhenunterschiedes mehrere Treppen enthält. Ein zweiter Tunnel führt zur Sortierhalle, davon ist jedoch nur das Dach des Tunnelstutzens am Satelliten sichtbar.

Im Erdgeschoss, das aufgrund des Höhenunterschiedes zwischen Hauptgebäude und Vorfeld ungefähr auf dem Niveau der Abflugebene liegt, wird das Gepäck umgeschlagen. Passagiere erreichen vom Tunnel das 1. Obergeschoss, in dem sich Wartebereiche und ein Kiosk befinden. Die weitläufigen Sitzlandschaften werden im Zuge der Renovierung gegen modernere Sitze ausgetauscht. Eine öffentlich nicht zugängliche Treppe in der Mitte des Satelliten führt zum Erdgeschoss und unter das Dach. Die Satelliten sind mit Teleskop-Fluggastbrücken ausgestattet, bei größeren Flugzeugen docken in der Regel mehrere gleichzeitig an einen Flieger an.

Die Satelliten sind von 1 bis 7 durchnummeriert, die Reihenfolge ist allerdings ungewöhnlich, da die Satelliten 1 und 7 direkt nebeneinander liegen, zwischen 3 und 4 verläuft dagegen die Zufahrtsstraße.

Sanierung

Nach 30 Jahren Betrieb ohne nennenswerte Instandsetzungen wurde das Gebäude unansehnlich, die Einrichtungen waren technisch überholt und die Inneneinrichtung wurde von Passagieren als wenig zeitgemäß empfunden. Der gelegentlich vorgeschlagene Abriss des "monströsen Beton-Camembert" wurde nicht in Betracht gezogen, da das Bauwerk mit den deutlichen Anleihen an die Science-Fiction-Ästhetik der 70er Jahre und Motiven des Space Age allgemein als zeittypisches Monument betrachtet wird. Im Rahmen einer umfangreichen Sanierung soll Terminal 1 von 2004 bis 2008 den modernen Anforderungen angepasst werden und dann die gleiche Qualität wie Terminal 2 bieten. Für mehr Tageslicht werden im Inneren Trennwände entfernt und durch Glasflächen ersetzt, eine automatische Gepäckförderanlage mit neuer Anordnung der Check-In Schalter verkürzt den Koffertransport zu den Satelliten von vorher 25 Minuten auf etwa acht Minuten. Die Star Alliance, die einen Großteil der Flüge im Terminal 1 durchführt, ist an den Planungen beteiligt worden.

Terminal 2

Nach den Planungen von 1972 sollten ursprünglich 8 Module entstehen, von denen die vier ersten gebaut wurden, anstelle der vier später vorgesehenen Bauteile wurden zwei größere Terminals und der Umsteigebahnhof realisiert.

Terminal 2A/B

Die Module 2A und 2B liegen gegenüber an einer Ringstraße, wesentliches Kriterium für die Air France als Hauptnutzer waren gegenüber Terminal 1 erheblich verkürzte Fußwege, die Umsteigeverbindungen erleichtern. Ankunft und Abflug finden auf der gleichen Etage statt. Beide Module sind über eine unterirdische Passage verbunden, die auch zu den Teilen 2C und 2D führt. 1999 wurde am westlichen Ende von Modul A ein runder Satellit mit zusätzlichen Fluggastbrücken angebaut, an den übrigen Modulen ist dies aus Platzgründen nicht möglich. Die vergleichsweise kompakten Module A und B erreichen zusammen annähernd die Kapazität von Terminal 1.

Terminal 2C/D

Modul 2D entspricht weitgehend dem 2B, allerdings wird es für Schengen-Flüge genutzt und hat daher keine Zoll- und Passkontrollstellen. Modul 2C, das später fertiggestellt wurde, verfügt über getrennte Etagen für Ankunft und Abflug, die äußere Gebäudeform wurde jedoch beibehalten.

"Module d'Echanges"

Das "Umsteigemodul" verbindet die Bereiche C, D, E und F untereinander und vereint mehrere Haltestellen. Im unterirdischen TGV-Bahnhof verläuft die Hochgeschwindigkeitsstrecke von Brüssel nach Lyon, mit der auch eine Anbindung an den Euro-Disney-Park in Marne-la-Vallée existiert, nicht jedoch in die Innenstadt von Paris. Die Züge der S-Bahn RER verkehren vom benachbarten Bahnsteig über den älteren RER-Bahnhof nach Paris-Nord. In den Etagen darüber befindet sich die geschlossene Haltestelle des SK6000, die ab 2006 für den CDGVAL genutzt werden soll, sowie Verbindungskorridore von und zu den Modulen 2C, 2D, 2E und 2F. Über dem Modul liegt das Hochhaus des Sheraton-Hotels.


Terminal 2F

Das Modul 2F ist größer als die vorher erstellten Bauteile, statt Fluggastbrücken direkt an der Abflughalle gibt es zwei große Piers, sogenannten Halbinseln, die auf das Vorfeld ragen und im Gegensatz zu den Betonmassen des übrigen Baus mit einer aufwändigen Glaskonstruktion überdacht sind. Modul 2F wurde als Umsteigeterminal für Schengen-Flüge ohne Passkontrollstelle geplant, Air France hat sich jedoch entschieden, den östlichen Pier für internationale Flüge zu nutzen, so dass das Modul geteilt wurde und Schengen-Flüge nun im Modul 2D und einer Hälfte von 2F abgefertigt werden.

Terminal 2E

Modul 2E wurde ursprünglich wie 2F mit 2 Piers geplant, später wurden die Pläne aber abgeändert. Die zentrale Check-In Halle liegt wie bei den übrigen Modulen an der Straßenvorfahrt, in Ihrer Mitte befindet schließt sich der sogenannte Isthmus, ein schmales Verbindungsbauwerk an, daß zur großen Abflughalle, der Mole (la jetée) führt. Die unteren Etagen der Mole sind in konventioneller Bauweise errichtet, lediglich die Abflugebene befindet sich auf der obersten Geschossdecke und wird von einem tunnelartigen Betonschlauch umschlossen, der wiederum mit einer Glashülle verkleidet ist. Langfristig soll der Check-in-Bereich von Terminal 2E auch zwei geplanten Erweiterungspiers östlich von Terminal 2 dienen, den Passagiere dann mit einer unterirdischen Kabinenbahn erreichen können. Der erste dieser beiden Piers wird der "Satellit S3" sein, an dem ab 2007 der A380 abgefertigt werden soll. Am 23. Mai 2004 stürzte ein Teil der Betondecke der Mole zusammen. Dabei kamen 4 Personen ums Leben. Die Mole bleibt bis auf weiteres geschlossen, dort wird die Dachkonstruktion komplett abgerissen und neu aufgebaut, die unteren Etagen bleiben dabei erhalten. Als Ursache für den Einsturz wurde die Verkettung von Baumängeln, zu geringer statischer Reserven und unerwarteter thermodynamischer Belastung festgestellt. Zuvor hattes sich bereits Risse gezeigt, die jedoch nicht als gefährlich bewertet wurden, Bauarbeiter hatten zudem kritisiert, daß die Arbeiten unter großem Zeitdruck und mit wenig Sorgfalt durchgeführt worden waren.

Nach dem Einsturz der Dachkonstruktion ist die unbeschädigte Check-in-Halle im Dezember 2004 wieder eröffnet worden, die Fluggäste erreichen von einem provisorischen Wartebereich im Isthmus aus die Flugzeuge mit Bussen. Im Juni 2005 wurde ein weiterer Teil der Check-in-Schalter wieder in Betrieb genommen, von dort gelangen die Passagiere zu einem provisorischen Terminal, dem Satelliten H nördlich des Modul 2F, in Nähe der Startbahn Nord. Air France erwartet, mit dieser Maßnahme auch während der Spitzenperioden in der Urlaubszeit alle Flüge reibungslos abwickeln zu können.

Terminal 3 (vormals T9)

Als Provisorium für Charterflüge wurde der Aérogare T9 eröffnet, nach einem Umbau und Erweiterung wird das schlichte Terminal in der Nähe des RER-Bahnhofes auch von Billigfliegern genutzt. Es wurde in Terminal 3 umbenannt, neben einem kleinen Duty-Free Bereich gibt es lediglich einen erweiterten Kiosk in der Abflughalle.

Roissypole

Roissypole war ursprünglich der Name für die Gewerbeflächen und Bürogebäude nördlich des Terminal 2, oftmals werden aber auch die Hotels, der 1976 eröffnete Bahnhof der S-Bahn RER-B und sonstige Gebäude zwischen den Terminals 1 und 2 dazugezählt.

Verkehrsanbindung

Innerhalb des Flughafengeländes

Pendelbusse

Mehrere kostenlose Buslinien ("Navette") der Flughafengesellschaft verbinden alle Terminals mit dem RER- und dem TGV-Bahnhof sowie den Parkplätzen und Roissypole.

Auf der Luftseite verbinden Busse der Air France die Transitbereiche der einzelnen Module des Terminal 2, ein Bus der Flughafengesellschaft verkehrt von dort zum Terminal 1. Terminal 3 verfügt nicht über Transitschalter und kann nur durch die Check-in-Halle betreten werden.

SK6000

Um die Verbindungen zwischen den Terminals, dem RER-Bahnhof und den Parkplätzen zu verbessern, holte die Betreibergesellschaft ADP Anfang der 90er Jahre Angebote für eine automatische Kabinenbahn ein, die zwei Strecken umfassen würde: Die Linie 1 vom Terminal 1 zum Urlauberparkplatz, RER-Bahnhof und Terminal 2 mit dem TGV-Bahnhof sowie die Linie 2, die die einzelnen Module des Terminal 2 verbinden sollte. Überraschenderweise fiel die Entscheidung auf das weitgehend unbekannte System SK6000 der französischen Firma Soulé, bestehend aus Aluminiumgondeln, die von Stahlseilen gezogen wurden. Trotz jahrelanger Testfahrten kam es immer wieder zu Pannen, so dass die Fachpresse über die "Geisterbahn von Roissy" spottete und der französische Rechnungshof das Gemeinschaftsprojekt von ADP und der RATP untersuchte, nachdem die Kosten explodierten. Dort war man "bestürzt über diesen Apparat", von dem man mit Gewissheit sagen könne, dass er nicht den Anforderungen eines internationalen Flughafens entspräche, da schon im Probebetrieb ohne Passagiere mehrere Störungen pro Monat aufgetreten waren, bei denen die Reisenden sich selbst hätten befreien müssen, um dann mit Leitern aus den Gondeln zu klettern. Das Sheraton-Hotel, unter dem die Trasse der beiden Linien zum TGV-Bahnhof verläuft, beschwerte sich zudem über das Rumpeln und den unerträglichen Lärm der Gondeln. Die gesamte Anlage wurde wieder abgerissen..

CDGVAL

Nach dem Fiasko des SK6000 entschied man sich, die Verbindung von Terminal 1 mit dem RER-Bahnhof und dem Terminal 2 mit dem VAL von Matra/Siemens Transportation zu realisieren, eine vollautomatische Mini-Metro, die bereits am Flughafen Orly seit Jahren erfolgreich eingesetzt wird. Der anfangs auch als RoissyVAL bezeichnete CDGVAL soll weitgehend auf der Trasse der Linie 1 des SK6000 verlaufen, die Linie 2 wurde vorerst verworfen. Eine weitere Kabinenbahn ("LISA") soll später Terminal 2E mit dem Satelliten S3 östlich von Terminal 2 verbinden, der Check-in würde im Terminal 2E stattfinden. CDGVAL soll ab Herbst 2006 im Vier-Minuten-Takt fünf Haltestellen verbinden, die Fahrzeit wird etwa 8 Minuten dauern. Folgende Stationen werden gebaut:

  • Terminal 1
  • Parkplatz PR
  • RER-Bahnhof und Terminal 3
  • Parkplatz PX
  • TGV-Bahnhof und Terminal 2

Eine Verlängerung der Strecke über den TGV-Bahnhof hinaus zu den Modulen E und F sowie dem Satelliten S3 wäre möglich, wird aber zur Zeit nicht geplant. Obwohl CDGVAL erheblich schneller sein wird als die zur Zeit eingesetzten Pendelbusse werden Reisende in allen drei Terminals weiterhin einige hundert Meter Fußweg vom Flugzeug zur Haltestelle in Kauf nehmen müssen.

Verbindungen nach Paris

Autobahn

Die Autobahn A1 verbindet an der Abfahrt Nr. 6 den Flughafen mit Paris und den französischen Fernstraßen.

Busse der RATP

Die Pariser Nahverkehrsgesellschaft RATP unterhält zwei Buslinien nach Roissy, eine fährt zum Gare de l'Est, der Roissybus zur Opera Garnier.

Cars Air France

Die Reisebusse der Air France („Cars Air France“) verkehren auf drei Routen zum Flughafen Charles-de-Gaulle, Linie 2 fährt zum Place Charles-de-Gaulle/Etoile und zur Porte Maillot, Linie 4 nach Montparnasse und zum Gare de Lyon.

TGV

Der Bahnhof unter dem Terminal 2 liegt an der TGV-Hochgeschwindigkeitsstrecke von Brüssel nach Lyon, die an Paris vorbeiführt und nicht in die Innenstadt läuft, allerdings am Eurodisney Park in Marne-la-Vallée hält. Reisende nach Paris können im gleichen Bahnhof in den RER einsteigen.

RER

Der RER, das Réseau Express Regional, entspricht etwa der deutschen S-Bahn. Ein Zweig der Linie B beginnt am TGV-Bahnhof unter dem Terminal 2 und hält am RER-Bahnhof neben Terminal 3, der auch für Terminal 1 verwendet wird, und führt dann nach Paris, wo er unter anderem am Gare du Nord und in Châtelet Les Halles hält.

Verbindungen zum Flughafen Orly

Für viele Reisen ist eine Verbindung zwischen den Flughäfen notwendig, da die Air France ihr internationales Drehkreuz in Charles-de-Gaulle unterhält, wo auch die meisten Flüge aus Deutschland landen, viele innerfranzösische Routen jedoch nach wie vor am Flughafen Orly starten, wo früher Air Inter, eine eigene Gesellschaft für Inlandsverkehr, ihre Basis hatte.

Cars Air France

Die Linie 3 der Air-France-Reisebusse verbindet die beiden Flughäfen Roissy und Orly direkt und hält an allen Terminals. Der Bus ist allerdings seit einigen Jahren auch für Air-France-Fluggäste nicht mehr kostenlos. Die Fahrt über den Pariser Autobahnring Boulevard Péripherique dauert in der Regel weniger als eine Stunde, kann durch die Überlastung der Straßen aber auch erheblich länger dauern.

OrlyVAL

Die S-Bahnlinie RER-B, die an den Bahnhöfen neben den Terminals 2 und 3 hält, fährt durch Paris und dann zur Haltestelle Antony. Dort kann man in die Kabinenbahn OrlyVAL umsteigen, die in etwa 15 Minuten zunächst Orly-Ouest (West) und dann Orly-Sud anfährt. Vorteil gegenüber dem Air-France-Bus ist die konstante Reisezeit, vom Terminal 1 muss man allerdings erst den Pendelbus zum RER-Bahnhof nehmen und in Antony nochmals in den VAL umsteigen, was mit viel Gepäck umständlich sein kann.

Orientierung und Kommunikation

Obwohl in den Bauplänen für Terminal 1 die einzelnen Etagen mit den Buchstaben A-K und die Satelliten mit T-Z benannt wurden ist diese Bezeichnung nicht öffentlich benutzt worden, stattdessen wurden die Satelliten durchnumeriert, so daß es nun jeweils einen Satellit und ein Terminal mit den Nummern 1 und 2 gibt. Im Terminal 2, das in einzelnen Abschnitten, sogenannten Modulen errichtet wurde, hat man jedem Modul einen Buchstaben zugeordnet, dabei liegen die Hallen allerdings nicht nebeneinander, sondern gegenüber, wodurch die Reihenfolge der Bushaltestellen nun A-C-E-F-D-B lautet, wobei die beiden größeren Teile E und F manchmal zusätzlich unterteilt werden.

Während der Planung des Flughafens waren Piktogramme noch nicht üblich, Form und Farbe von Hinweisschildern eher zufällig. Paul Andreu meinte zunächst, Begriffe wie Bar oder Toilette seien international verständlich, der Typograph Adrian Frutiger schlug für Toiletten, Gepäckaufbewahrung, Geschäfte und ähnliches Symbole vor, wie sie Otl Aicher erstmals bei den Olympischen Spielen 1972 eingesetzt hatte. Aus farbpsychologischen Gründen sollten die Hinweisschilder in einem auffälligen Gelb realisiert werden, die gelben Wegweiser mit weißen Piktogrammen wurden in den folgenden Jahrzehnten international üblich. In den neueren Terminals ab 2F werden allerdings graue Schilder mit gelben Buchstaben eingesetzt, die zweite Sprache, sofern vorhanden, ist weiterhin weiß.

Schrift

Adrian Frutiger erstellte auf Basis seiner Schrift Concorde einen neuen Zeichensatz, der auch aus schrägen Perspektiven und großen Entfernungen besonders gut lesbar sein sollte, da Hinweisschilder an Flughäfen selten frontal betrachtet werden. Es entstand die Schriftart Roissy, die seitdem für alle Hinweisschilder der Pariser Flughäfen eingesetzt wird. Die Roissy gab es zunächst nur in zwei Schnitten, normal und fett, die daraus entwickelte Schrift Frutiger umfasst weitere Schnitte wie z.B. kursive. Eine neuerliche Weiterentwicklung ist die Frutiger Next, die etwas eleganter wirkt, aber besonders als kursive Variante deutlich von der Roissy abweicht. Die Frutiger gehört zu den beliebtesten Schriftarten überhaupt, eine ähnliche Schrift von Bitstream nennt sich Humanist-777.

Gong

Der für die 70er Jahre sehr futuristisch anmutende Gong, der bis 2005 in Roissy eingesetzt wurde, stammt von Bernard Parmegiani von der GRM (Groupe recherches musicales) und wurde von ihm 1971 komponiert, der "Indicatif Roissy" ist auf der CD-Sammlung "Archives GRM" als wohl berühmtestes Beispiel der angewandten Musik zu finden. 2005 wurde im Rahmen der neuen Corporate Identity der Betreibergesellschaft Aéroports de Paris ein neuer Jingle eingeführt.

Internetangebot

Die Internetpräsenz von Aéroports de Paris wurde im Frühjahr 2005 neu gestaltet und informiert nun umfassend über das neue Logo der Firma, einen Eiffelturm mit Flügeln, die Informationen zu den Flughäfen sind aber im Vergleich zu früheren Versionen äußerst dürftig, die spanische Übersetzung ist komplett weggefallen. Flugplaninformationen können mit WAP-fähigen Mobiltelefonen in französischer Sprache aufgerufen werden.

Geschichte

In den 1960er Jahren wurde absehbar, dass der Flughafen Orly bald die Grenzen seiner Kapazität erreicht haben würde und ein neuer Großflughafen für Paris notwendig wurde. Für das Projekt Paris-Nord wurde 1964 ein kaum besiedeltes Ackergelände in der Nähe der Dorfschaft Roissy-en-France ausgesucht, auf der der moderne Flughafen entstehen sollte. Zu den damaligen Innovationen gehörten die parallelen Start- und Landebahnen, die gleichzeitig benutzt werden können, und ein speziell für den Flugverkehr konzipiertes Abfertigungsgebäude, bei früheren Flughäfen wie Orly waren die Landebahnen für verschiedene Windrichtungen ausgelegt und blockierten sich oftmals gegenseitig, die Terminals bestanden in der Regel hauptsächlich aus einer zentralen Halle.

Der junge Architekt Paul Andreu wurde mit dem Entwurf des Flughafens betraut, in der Planungsphase veranstaltete er innovative, unkonventionelle Workshops und Gesprächsabende mit Innenarchitekten und Möbeldesignern, Psychologen und Musikern, einem Typographen und anderen Künstlern.

In der ersten Baustufe waren zunächst zwei parallele Landebahnen und ein erster Terminal sowie Frachtbereiche und Nebengebäude zwischen den Bahnen vorgesehen, der Masterplan sah maximal fünf Pisten und fünf identische Terminals für maximal 50 Millionen Passagiere vor.

  • 1964 Baubeschluss für den neuen Flughafen Paris-Nord, Beginn der Vorarbeiten
  • 1968 Baubeginn Terminal 1, Umbenennung in Flughafen Roissy
  • 1969 Baubeginn Energiezentrale, Telefongebäude und Klimazentrale
  • 1970 Bau des Wasserturms und des Kontrollturmes, Planungsbeginn für Terminal 2
  • 1971 Fertigstellung der ersten Landebahn
  • 1972 Die Kanzel wird auf den Kontrollturm aufgesetzt. Air France stimmt den Plänen für Terminal 2 zu.
  • 1973 Umbenennung in Flughafen Charles-de-Gaulle
  • 1974 Am 8.März wird Terminal 1 eingeweiht.
  • 1976 Eröffnung des RER-Bahnhofes mit der Linie Roissyrail zum Gare du Nord
  • 1982 Die Module A und B des Terminal 2 werden eröffnet, Air France zieht ins Terminal 2 um.
  • 1989 Beginn der Planung für Modul 2E und 2F
  • 1989 (1991?) Eröffnung Modul 2D
  • 1993 Eröffnung Modul 2C, erstes Modul mit getrennten Abflug und Ankunftsebenen.
  • 1994 Der TGV-Bahnhof im Terminal 2 wird eröffnet
  • 1997 Eröffnung des ersten Piers von Modul 2F
  • 1997 Neukonzeption von Modul 2E abweichend vom Konzept in 2F
  • 1998 Der Kontrollturm Süd geht in Betrieb
  • 1998-2000 zwei zusätzliche Landebahnen werden gebaut, je eine in einem Abstand von 284 Metern neben den bestehenden Pisten, die seitdem überwiegend als Startbahn genutzt werden.
  • 1999 Fertigstellung des Satelliten westlich von Modul 2A
  • 2003 Fertigstellung Modul 2E
  • 2004 Einsturz eines Teiles von Modul 2E
  • 2005 Beschluss zum teilweisen Abriss und Neubau von Modul 2E

Unfälle

1975 stürzte eine DC-10 der Turkish Airlines kurz nach dem Start ab, alle Passagiere starben.

Am 25. Mai 2000 stieß eine Shorts 330 der Fluggesellschaft Stream Line mit einer Air Liberté MD-80 zusammen. Alle Maschinen auf dem Flughafen waren mit französischen Crews besetzt und ihnen wurden auf Französisch Anweisungen erteilt. So bekam die britische Crew der Stream Line nicht mit, dass eine andere Maschine eine Freigabe für die gleiche Startbahn bekommen hatte. Bei diesem Unfall starb der Co-Pilot der Stream Line. Der verletzte Pilot wurde noch vor der Entlassung aus dem Krankenhaus wegen Totschlages verhaftet. Die Polizei ließ ihn aber später wieder frei und begründete den Unfall durch die Nutzung der landesüblichen Sprache. Wenige Wochen zuvor hatte die Air France eine Versuchsphase gestartet, in der sie anordnete, dass der Flugfunk auf Englisch abgehalten werden sollte statt des üblichen Gebrauchs des Französischen. Aufgrund aufgebrachter Bürger und dem zunehmenden politischen Druck wurde dieser Versuch nach acht Tagen abgebrochen. Die Öffentlichkeit war der Meinung, dass sich die Piloten von ihrer Muttersprache distanzieren würden. Bis heute (2004) wird mit französischen Piloten an französischen Flughäfen Französisch gesprochen, was immer noch häufig zu Problemen führt und nicht der Flugsicherheit dient. Besonders der Flughafen Charles De Gaulle ist für die nichtenglische Verständigung unter Pilot und Fluglotse bekannt.

Am 25. Juli 2000 hob eine Concorde auf dem Weg nach New York vom Flughafen Charles de Gaulle ab. Beim Start wurde ein Reifen von einem herumliegenden Metallteil zerfetzt, Gummibrocken rissen ein Loch in den linken Tragflächentank, der auslaufende Treibstoff entzündete sich und die linken Triebwerke fielen aus. Rund eine Minute nach dem Start stürzte die Maschine auf ein Hotel in Gonesse bei Paris. 113 Menschen kamen ums Leben (siehe auch Katastrophen der Luftfahrt).

Am 25. Juni 2003 wurde das 750 Millionen Euro teure Terminal 2E eingeweiht. Die Eröffnung erfolgte eine Woche nach dem vorgesehenen Fertigstellungstermin, nachdem eine Sicherheitskommission die Einwände der Gewerkschaft CGT für unbegründet hielt. Die CGT gab zu bedenken, dass das neue Terminal unter großem Zeitdruck fertiggestellt worden sei und möglicherweise einige Sicherheitsmängel aufweise. Die Grundform wird aus einem 650m langen Halbkreis gebildet. Architekt ist ebenfalls Paul Andreu. Der Anbau gilt als ein Prestigeobjekt.

Am 23. Mai 2004 kam es zum Einsturz eines Teils der Dachkonstruktion des Terminals 2E. Dabei starben vier Menschen. Das Unglück ereignete sich gegen 7.00 Uhr morgens. Ein größeres Unglück konnte verhindert werden, da im Vorfeld leichte Risse an der Konstruktion entdeckt und der betroffene Bereich teilweise geräumt und abgesichert worden war.

Weblinks