Um in Artikeln über Autoren angeführte Buchveröffentlichungen im Sinne der Relevanzkriterien besser einordnen zu können, soll diese Seite als Handreichung für die Klassifikation von Unternehmen dienen, deren Publikationen a priori keine Relevanz erzeugen. Dazu zählen:

• Selbstkostenverlage bzw. „Druckkostenzuschussverlage“ (häufig abgekürzt DKZV), die zuweilen auch als Pseudoverlag charakterisiert werden, weil sie das Auftragsverhältnis zwischen sich und den Autoren u. a. mit einer Selbstbezeichnung als „Verlag“ zu verschleiern suchen.
• Publikationsdienstleister, die für einen Autor gegen Bezahlung in unterschiedlichem Umfang verlagstypische Leistungen übernehmen. Dazu gehören Print-on-Demand, Auslieferung, ISBN-Vergabe, Ablieferung von Pflichtexemplaren, Korrekturlesen und Lektorat sowie Unterstützung beim Marketing. In ihrem Auftritt und ihrer Werbung geben sie sich mehr oder minder klar und offen als Dienstleister zu erkennen. Eine Sondergruppe bilden hier die wissenschaftlichen Publikationsdienstleister, die zuweilen auch als Fachverlage bzw. Wissenschaftsverlage auftreten und eine Zwischenstellung zwischen typischen Dissertationsdruckereien und wissenschaftlichen Verlagen einnehmen.
• Self-Publishing-Plattformen, die ihre Leistungen per se online anbieten und sich eindeutig als Dienstleister für Selfpublisher bzw. Selbstpublikationen von E-Books oder/und Printausgaben kenntlich machen. Hier wird meist die Einfachheit des Verfahrens betont und mit günstigen Preisen geworben.

Es geht hier nicht um ein Blacklisting von Unternehmen, sondern allein um Hilfe bei der Einordnung von Publikationen in Autorenartikeln. Ein Eintrag in dieser Liste ist lediglich als Hinweis darauf zu werten, dass das betreffende Unternehmen in den einschlägigen Bereichen publiziert oder publiziert hat, es ist keinesfalls ein Beweis. Jedes Unternehmen sollte unabhängig von einem Eintrag hier betreffend seines Geschäftsmodells verifiziert, bewertet und gekennzeichnet werden – möglichst mit Links zu entsprechenden Belegen. Einschlägige Löschdiskussionen und Löschprüfungen können in der Spalte „Quellen“ verlinkt werden, besser allerdings ist es, sich dort ergebende Belege direkt zu verlinken.

Maßgeblich für die Aufnahme in diese Liste ist vorrangig, ob ein Unternehmen Texte de facto ohne Auswahl publiziert oder publizierte sowie sämtliche Kosten für die Erstellung eines Titels sowie etwaige Lektorats- und Marketingleistungen inklusive einer zuvor einkalkulierten Gewinnspanne den Autoren als Auftraggebern in Rechnung stellt. Ein Unternehmen, das als Druckkostenverlag etwa einen Autor nur zu einem Teil an den Druckkosten beteiligt, bei den publizierten Werken jedoch nachweislich eine Auswahl trifft und verlagsübliche Leistungen wie u. a. ein Lektorat durchführt, zählt zu den „Verlagen“ und wäre hier demnach nicht aufzuführen.

Weiter werden hier auch solche Unternehmen aufgeführt, deren Geschäftsmodell gegenwärtig einem regulären Verlag entspricht, die aber in Vergangenheit (auch) nach welchem Geschäftsmodell auch immer Selbstpublikationen erstellt haben, da bei der Bewertung von Veröffentlichungen aus früheren Jahren die damaligen Umstände maßgeblich sind. Wenn sich das Geschäftsmodell nachweislich geändert hat, soll das auch im Eintrag zu dem Unternehmen möglichst mit entsprechender Datierung vermerkt werden.

Zuweilen ist die Abgrenzung zwischen „regulärer Verlag“ / „Pseudoverlag“ nur sehr schwer zu treffen – so sind z. B. von „Verlagsgruppen“ hier lediglich Tochterunternehmen aufzunehmen, die Dienstleistungen für Selbstpublikationen anbieten und nicht jene, die Merkmale regulärer Verlage aufweisen. U. a. Fachverlage bewegen sich mit ihren Geschäftsmodellen zudem nicht selten in einer Grauzone, die die (Nicht-)Relevanz von darüber publizierten Titeln nur schwer erkennbar macht.

Als Quellen wurden zunächst verwendet:

[1] Liste von nein-zu-dkzv (Memento vom 26. Januar 2017 im Internet Archive), basiert auf der Liste des Montségur-Autorenforums

[2] Schreibwerkstatt Saarland (PDF, nicht mehr verfügbar)

Die Zahlen „1“ bzw. „2“ in der Spalte „Quellen“ beziehen sich auf diese beiden Listen.

Es muss allerdings bemerkt werden, dass diese im Internet an verschiedenen Orten immer wieder publizierten Listen weder aktuell noch fehlerfrei sind. Einträge aus solchen Listen sollten daher nur aufgenommen werden, wenn sie nachvollziehbar sind, d. h. wenn sich unabhängig von diesen Listen Belege finden lassen.

Siehe auch:

• Aktionsbündnis für faire Verlage