Vegetarismus

Als Vegetarismus wird eine Ernährungsweise des Menschen bezeichnet, bei der der Verzehr von Fleisch und Fisch bewusst vermieden wird. Der Vegetarismus schließt Nahrungsmittel nicht aus, die von Tieren produziert werden – beispielsweise Eier, Milchprodukte oder Honig. Nur Sonderformen des Vegetarismus schränken den Konsum solcher Produkte ein oder lehnen ihn völlig ab.

Für einen Teil der Vegetarier ist der Vegetarismus nur eine ihnen zusagende Ernährungsweise. Andere fassen ihn als alternative Lebensweise auf, machen daraus ein weltanschauliches Konzept und Programm oder bauen ihn in ein solches ein. Dabei geht es meist um ein gesteigertes Gesundheitsstreben oder um ethische Ideale.

Begriff und Begriffsgeschichte

Die deutschen Wörter „Vegetarismus“ und „Vegetarier“ sind seit dem Ende des 19. Jahrhunderts bezeugte, heute allgemein gebräuchliche gekürzte Formen der zuvor üblichen Bezeichnungen „Vegetarianismus“ und „Vegetarianer“.[1] Letztere sind Übersetzungen der englischen Begriffe vegetarianism und vegetarian. Das englische Wort vegetarianism ist eine moderne Kunstbildung, abgeleitet von vegetation („Pflanzenwelt“) und vegetable („pflanzlich“, „Gemüse“), nicht – wie mitunter von Vegetarierorganisationen angegeben wird[2] – von dem lateinischen Adjektiv vegetus („lebhaft, munter, rüstig“).[3] Ein Zusammenhang mit den lateinischen Begriffen vegetus und vegetabilis („belebend“) besteht nur indirekt, da alle diese lateinischen und englischen Wörter letztlich von dem lateinischen Verb vegetare („beleben“) abstammen.

Der Begriff vegetarian ist erstmals 1839 belegt.[4] Allgemein gebräuchlich wurde er erst durch die Gründung der englischen Vegetarian Society im Jahre 1847. Bis dahin sprach man meist von pflanzlicher Diät (vegetable regimen, vegetable system of diet), seltener von der „pythagoreischen Diät“ (da die Anhänger des antiken griechischen Philosophen Pythagoras Vegetarier waren).[5]

Ausprägungen des Vegetarismus

Man unterscheidet mehrere Unterarten vegetarischer Ernährung:

  • Ovo-Lacto-Vegetarier essen Eier und Milchprodukte.
  • Lacto-Vegetarier essen keine Eier, jedoch Milchprodukte wie Käse, Joghurt und Quark.
  • Ovo-Vegetarier essen keine Milchprodukte, jedoch Eier.
  • Veganer konsumieren generell keine tierischen Produkte. Außerdem legen sie bei Kleidung (z. B. Leder, Wolle) und Haushaltwaren (z. B. Seife, Kosmetika) Wert auf Tierproduktfreiheit.
  • Frutarier ernähren sich ausschließlich von pflanzlichen Produkten, die ohne Zerstörung der Pflanzen gewonnen werden, wie Obst oder Nüsse.

Zudem unterscheiden sich die Vegetarier hinsichtlich der Konsequenz, mit der sie sich an ihre Prinzipien halten. Beispielsweise sind viele Käsesorten und bestimmte klare Säfte nicht vegetarisch, da bei ihrer Produktion tierisches Lab beziehungsweise Gelatine verwendet werden. Nur ein Teil der Vegetarier berücksichtigt das in seinem Kauf- und Essverhalten.

Eine weitere Gruppe, die Pescetarier, verzichten auf Fleisch, verzehren jedoch Fisch und weitere tierische Produkte. Sie bilden keine Variante des Vegetarismus, werden aber häufig fälschlicherweise den Vegetariern zugerechnet.

Zahl der Vegetarier

Nach der Nationalen Verzehrsstudie von 2007 mit 20.000 Teilnehmern ernähren sich in Deutschland 1,6 % der Bevölkerung (Männer 1 %, Frauen 2,2 %) fleischlos (entweder vegetarisch oder mit Einbeziehung von Fisch). 0,1 % der Studienteilnehmer bezeichneten sich als vegan.[6] Der Vegetarier-Bund Deutschlands geht aufgrund anderer Umfragen (z.B. Institut Produkt und Markt, Wallenhorst) davon aus, dass 9–10 % der deutschen Bevölkerung vegetarisch leben und die Zahl um wöchentlich etwa 4.000 Vegetarier steigt.[7][8]

In den USA gibt es 4–6 % Vegetarier.[9][8] In Indien liegt der Anteil der Vegetarier laut dem Vegetarier-Bund Deutschlands zwischen 15 und 20 % der Bevölkerung (150–200 Millionen) und somit deutlich höher, was unter anderem mit religiösen Einstellungen zu erklären ist. Laut dem Anthropological Survey of India ASI aus dem Zeitraum 1985–1992 sind in Indien 220 Millionen Einwohner Vegetarier, andere Studien gehen von bis zu 400 Millionen aus.[8]

Motive der Vegetarier

Die Gründe für vegetarische Ernährung sind je nach Person und Kulturkreis verschieden. Häufig werden folgende Beweggründe genannt:

  • Ethische Motivation: Als ethische Begründung geben Vegetarier an, dass sie nicht möchten, dass ihretwegen Tiere leiden müssen und getötet werden. Auch tierrechtliche Überlegungen können eine Rolle spielen.[10]
  • Gesundheitliche Motivation: Viele Vegetarier sind der Überzeugung, ihre Ernährungsweise sei gesünder als die nicht vegetarische, was auch durch mehrere ernährungswissenschaftliche Studien gestützt wird.
  • Ökologische Motivation: Manche Vegetarier halten die Massentierhaltung und den Anbau von Futtermitteln für ökologisch unverantwortlich, da dies die Umwelt insgesamt stärker belaste als der Anbau von Pflanzen für die menschliche Ernährung. Sie argumentieren, dass eine so ineffiziente Nahrungsmittelproduktion angesichts von Hungersnöten in der Dritten Welt unverantwortlich sei.
  • Religiöse Motivation: In einigen Religionen beziehungsweise religiösen Richtungen bestehen Prinzipien und Ernährungsregeln, die Vegetarismus fordern (Jainismus, einzelne Richtungen des Hinduismus) oder zumindest begünstigen (Buddhismus). Manche christliche Vegetarier berufen sich auf Bibelstellen.

Ethik

Ethisch motivierte Vegetarier wollen grundsätzlich nicht, dass ihretwegen Tiere getötet werden. Häufig verweisen sie auf die biologische Verwandtschaft zwischen Mensch und Tier und darauf, dass manche Arten mit nicht unerheblicher Intelligenz und Leidensfähigkeit ausgestattet sind und ein ausgeprägtes Sozialverhalten zeigen. Mit dem Leid der Tiere, das sie vermeiden wollen, meinen sie besonders eine nicht artgerechte Tierhaltung – vor allem die Massentierhaltung – sowie Vorgänge vor und während der Schlachtung.[11]

Insbesondere unter Veganern ist die Idee von Tierrechten weit verbreitet. Im Gegensatz zum Tierschutz werden dabei bestimmte Menschenrechte auf Tiere übertragen, insbesondere das Recht auf Leben. Für Tierrechtler ergibt sich daraus als Konsequenz eine vegetarische oder vegane Ernährung. Tierethiker wie Peter Singer argumentieren, dass es keinen ethisch relevanten Grund gibt, die Interessen von Tieren nicht zu berücksichtigen − ebenso wie es keinen Grund gibt, die Interessen von Frauen oder Schwarzen unberücksichtigt zu lassen. Unterscheidungen, die nur aufgrund der Zugehörigkeit eines Individuums zu einer Spezies getroffen werden, bezeichnet er als Speziesismus.[12]

Neben diesen utilitaristisch geprägten Überlegungen schreibt Tom Regan im Sinne der Ethik Immanuel Kants (jedoch im Gegensatz zu Kants eigener Meinung) Tieren einen inhärenten Wert zu.

Es kommt vor, dass Vegetarier ihre Hunde und Katzen fleischlos ernähren und dies ethisch begründen. Bei Katzen warnen aber Tierschützer vor einer fleischlosen Fütterung, da sie nicht artgerecht sei und zu Mangelerscheinungen führe.[13]

Gesundheitliche Aspekte

Eine vegetarische Ernährung kann gesundheitlich sowohl Vor- als auch Nachteile haben. Viele Vegetarier berufen sich auf Studien, denen zufolge ihr durchschnittlicher Gesundheitsstatus besser ist als derjenige der Gesamtbevölkerung.[14] Einige Studien ergaben, dass Vegetarier in westlichen Industriegesellschaften überdurchschnittlich gesundheitsbewusst leben, zum Beispiel weniger rauchen, weniger Alkohol trinken und häufiger Sport treiben als Nichtvegetarier und seltener an Erkrankungen wie Übergewicht, Arteriosklerose, Altersdiabetes und Krebs leiden.[15] Das trägt zu ihrem günstigeren Abschneiden bei. Einige Untersuchungen, die solche Nebeneffekte mitberücksichtigen (z. B. Studien, die mit der Matched Pair-Technik durchgeführt wurden), zeigen jedoch immer noch Vorteile bei einer vegetarischen Ernährung, während andere keinen Einfluss feststellen.

Kritiker des Vegetarismus verweisen auf Gesundheitsgefahren, die sich bei einer Unterversorgung mit einzelnen Vitaminen und Mineralstoffen ergeben können. Sie argumentieren, der Mensch könne Eiweiße aus Fleisch leichter verarbeiten als pflanzliche. Forscher verweisen in diesem Zusammenhang auf Versuche mit anderen Omnivoren, wonach einzelne Individuen, die kein tierisches Eiweiß erhielten, wesentlich kleiner und schwächer blieben als solche, die zusätzlich noch beispielsweise Insekten verzehren konnten. Fraglich ist, ob diese Ergebnisse auf den Menschen übertragen werden können. Der Durchschnittsdeutsche liegt zur Zeit über der von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlenen Menge für die Eiweißzufuhr, während Vegetarier die Empfehlung einhalten. Sogar Veganer haben bei der richtigen Auswahl und Kombination der Lebensmittel kein Problem mit ihrer Eiweißversorgung.[15] Hinsichtlich der Versorgung mit den lebenswichtigen acht essentiellen Aminosäuren berufen sich die Vegetarier auf Untersuchungen, denen zufolge diese Aminosäuren bei einer abwechslungsreichen vegetarischen Ernährung in mehr als ausreichender Menge aufgenommen werden.[16]

Besonders hervorgehoben wird die Problematik der ausreichenden Versorgung mit dem Vitamin B12, dessen Mangel das Zellwachstum hemmt und perniziöse Anämie hervorrufen kann. Vitamin B12 wird ausschließlich von Mikroorganismen gebildet. Es ist fast ausschließlich in tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, aber auch in Milchprodukten und Eiern enthalten.[17] Es gibt jedoch auch einige pflanzliche Vorkommen, wie Mung- und Sojabohnen, Linsen, Alfata-Sprossen und Sanddorn. Bei einer ausgewogenen vegetarischen Ernährung mit genügend Milch und/oder Eiern gilt eine ausreichende Versorgung als gesichert. Einem Mangel bei einer starken Reduzierung oder völligen Vermeidung tierischer Nahrung kann durch ein Vitamin-B12-Präparat vorgebeugt werden.[18]

Weiterhin wird die Versorgung mit Eisen diskutiert. Die Aufnahmerate (Resorption) von Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln ist niedriger als aus Fleisch. Pflanzliche Begleitstoffe wie Phytinsäure und Ballaststoffe hemmen zudem zusätzlich die Aufnahme. Die meisten Vegetarier weisen trotzdem Bluteisenwerte im Normbereich auf und haben nachweislich keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen in Bezug auf die Eisenversorgung. Ursache dafür ist, dass die Aufnahmerate sich automatisch an die geringe Aufnahmemenge anpasst und dass bestimmte Stoffe aus Obst und Gemüse (Vitamin C, Zitronensäure, Fruktose) die Eisenaufnahme wiederum erhöhen. Zudem bestehen Bedenken, ob die aktuellen Empfehlungen zu hoch gesetzt sind, da Hinweise bestehen, dass Eisenblutwerte im unteren Normbereich vor Infektionskrankheiten schützen.[19]

Für eine vegetarische Ernährung werden aus gesundheitlicher Sicht folgende Vorteile geltend gemacht: Pflanzen enthalten im Gegensatz zu Fleisch keine Tierarzneimittelrückstände wie z. B. Antibiotika, wohingegen Pflanzenschutzmittel sich in der Pflanze und im Tier – aus dessen Futter stammend – anreichern. Insgesamt kommen Vegetarier dem empfohlenen Nährstoffverhältnis von Kohlenhydraten, Fett und Eiweiß (50–60 %, 25–30 %, 10–15 %) näher, da sie mehr Kohlenhydrate, weniger Fett und Eiweiß zu sich nehmen als Fleischesser mit ihrer oft zu fett- und eiweißreichen Mischkost. Dabei ist die Fettzusammensetzung der vegetarischen Kost ebenfalls günstiger, weil diese mehr ungesättigte und dafür weniger gesättigte Fettsäuren sowie Cholesterin enthält. Auch die Aufnahme an Vitamin B1, B6, Vitamin C, Magnesium, Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen ist höher.

Nach einer Langzeitstudie des Deutsche Krebsforschungszentrum über 21 Jahre leben Vegetarier deutlich länger. Die Sterbequote der Frauen war bei den Vegetariern um etwa 30, bei den Männern um 50 Prozent reduziert. Dabei zeigte sich, dass die Unterschiede zwischen Ovo-Lakto-Vegetariern und Personen, die nur gelegentlich Fleisch essen, gering sind.[20]

Ökonomische und ökologische Aspekte

Seit den siebziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts werden in Entwicklungsländern Futtermittel für die Massentierhaltung zur Deckung des Fleischbedarfs in den Industrieländern angebaut. Der dadurch bedingte Bedarf an Anbauflächen führt mitunter zu großflächigen Waldrodungen. Ökologisch argumentierende Vegetarier sehen in diesem Trend einen negativen Strukturwandel, dem nach ihrer Ansicht durch Verzicht auf Fleischkonsum entgegenwirkt werden sollte.[21] Ökonomen hingegen verweisen auf die Vorteile der globalen Arbeitsteilung, die den Bauern in den Entwicklungsländern eine höhere Rendite und damit bessere Lebensverhältnisse verschaffe.

Manche Vegetarier argumentieren, dass Massentierhaltung die Umwelt stärker belaste als der Anbau von Pflanzen,[22] z. B. durch im Tierkot enthaltene Nitrate, die ins Grundwasser gelangen. Das durch den tierischen Stoffwechsel ausgeschiedene Methangas gilt als einer der wesentlichen Faktoren für den derzeitigen weltweiten Klimawandel. Dem wird entgegengehalten, dass beispielsweise der Anbau von Reis zu einem hohen Ausstoß von Methangas führt. Außerdem stammen von Vegetariern konsumierte Milchprodukte aus umweltbelastender Tierhaltung.

Ein weiteres Argument von Vegetariern lautet, dass eine Erhöhung des pflanzlichen Nahrungsanteils erforderlich sei, um zukünftig den wegen der Zunahme der Weltbevölkerung wachsenden Nahrungsbedarf zu decken. Sie meinen, der Umweg über das Tier sei verschwenderisch, da zur Bildung von einem Kilogramm tierischen Proteins etwa fünf bis zehn Kilogramm Pflanzeneiweiß benötigt werden.[23]

„Natürlichkeit“ vegetarischer Ernährung

Seit den Anfängen der modernen vegetarischen Bewegung argumentieren manche Vegetarier, die vegetarische Ernährung sei naturgemäß.[24] Unter anderem wird angeführt, der Mensch sei nach der Beschaffenheit seines Gebisses und der Länge seines Darms nicht als Raubtier anzusehen, sondern für pflanzliche Kost eingerichtet.[25]

Biologisch gesehen ist der Mensch jedoch weder ein reiner Pflanzen- noch ein reiner Fleischfresser. Als Omnivor (Allesfresser) hat er die Fähigkeit, sich sowohl von pflanzlicher als auch von tierischer Kost zu ernähren. Die Evolution seiner Vorfahren verlief anscheinend von Pflanzenfressern über omnivore Pflanzen- und Aasfresser[26] (Homo habilis) zu jagenden Homo-Arten (Homo erectus, Homo heidelbergensis, Neandertaler). Zu letzteren gehörte Homo sapiens offenbar von Anfang an, denn zahlreiche Funde aus verschiedenen Regionen bezeugen, dass die steinzeitlichen Vorfahren der heutigen Menschen Jäger und Sammler waren.[27] Ein zusätzliches Indiz liefert die Existenz des Rinderfinnenbandwurmes und des Schweinefinnenbandwurmes. Diese zwei Parasiten haben sich evolutionär auf den (fleischfressenden) Menschen als einzig möglichen Endwirt spezialisiert. Sie sind auf ihn zur Fortpflanzung angewiesen und können ihn nur durch den Konsum von Fleisch befallen.

Der Anteil der Fleischnahrung ist – in der Vergangenheit noch stärker als heute – immer vom Nahrungsangebot des jeweiligen Lebensraumes abhängig gewesen. So ernähren sich die Inuit beinahe ausschließlich von Fleisch, während in anderen Regionen pflanzliche Kost vorherrscht.

Religiöse und kulturelle Einstellungen

Indien und Ferner Osten

In außereuropäischen Kulturen ist Vegetarismus nur in Traditionen indischen Ursprungs anzutreffen. Strengen Vegetarismus praktizieren alle Anhänger des Jainismus und einzelne Richtungen des Hinduismus sowie manche Buddhisten. Die Motivation ist ihnen allen gemeinsam. Es ist in erster Linie das Gebot der Gewaltlosigkeit, welches das Verletzen und Töten untersagt und daher verbietet, davon auf irgendeine Weise zu profitieren.[28] Nichtvegetarische Nahrung wird als Anlass zur Entstehung von schlechtem Karma aufgefasst. Milch und Milchprodukte sind in allen diesen asiatischen Traditionen erlaubt.[29]

Hinduismus

Im Hinduismus war ursprünglich Fleischnahrung (einschließlich Rindfleisch) unter bestimmten Voraussetzungen zulässig. Das Gesetzbuch des Manu, das grundlegende Gesetzeswerk des Hinduismus, erlaubt den Fleisch- und Fischverzehr und legt die Bedingungen fest, an die er geknüpft ist. Im Lauf der Zeit konnte sich jedoch der Lakto-Vegetarismus in streng religiösen Kreisen durchsetzen. In der Kolonialzeit wurde er von der Oberschicht weitgehend befolgt, während die armen, im Kastensystem niedrig eingestuften Menschen gewöhnlich aßen, was sie bekommen konnten.[30]

Strikt lakto-vegetarisch leben die Yoga-Praktizierenden und die Vaishnavas (Verehrer Vishnus).[31] Sie schreiben dem Fleisch unerwünschte Auswirkungen auf Bewusstseinszustand und Charakter des Essenden zu. Nach ihren Lehren sind Fleischspeisen der Guna Tamas zugeordnet, dem Eigenschaftstypus der Trägheit und Verwirrung. Daher und wegen des schlechten Karmas gilt die Fleischnahrung als Hindernis auf dem Weg zur Reinigung und Erlösung.

Buddhismus

Auch im Buddhismus ergibt sich aus der Lehre von Ursache und Wirkung (Karma) der Grundsatz der Gewaltlosigkeit. Daher gilt generell, dass Buddhisten weder ein Schlachttier töten noch bei einer Schlachtung anwesend sein sollen. Sie sollen kein Fleisch von Tieren essen, die eigens ihretwegen geschlachtet wurden.[32] Gelübde für Mönche, Nonnen und Laien enthalten entsprechende Selbstverpflichtungen. Es gibt jedoch keine allgemeine Regel, die Fleisch- und Fischnahrung grundsätzlich ausschließt. Daher hat sich der Vegetarismus in der buddhistischen Bevölkerung der ostasiatischen Länder und in den Klöstern nicht auf breiter Basis durchsetzen können. Er wird vielfach gelobt und als moralisch höherwertig betrachtet, jedoch nehmen buddhistische Bettelmönche Fleisch als Almosen an und verzehren es.[33]

Unter den Lehrschriften des Mahayana loben manche den Vegetarismus (auch aus asketischem Motiv), eine relativ kleine Gruppe von Texten schreibt ihn vor; das Lankavatara-Sutra befürwortet ihn nachdrücklich, und manche heutige buddhistische Lehrer äußern sich in diesem Sinne.[34]

Jainismus

Die Anhänger des Jainismus, vor allem die Mönche, sind äußerst konsequent bei der Umsetzung der allgemeinen Gewaltlosigkeit im Alltag. Sie vermeiden jegliche Nutzung von Produkten, die aus toten Tierkörpern gewonnen werden.[35]

Christliche Vegetarier

Manche christliche Vegetarier betrachten den Vegetarismus als von Gott gewollt und begründen dies unter anderem mit der Stelle Jesaja 11,6-9 ELB, die ein friedfertiges Leben anpreist.[36] Christliche Vegetarier verweisen auf das biblische Buch Genesis 1,29. Dort spricht Gott zu Adam und Eva und weist den Menschen alle Pflanzen und Früchte als Nahrung zu; Tiere erwähnt er dabei nicht. In Genesis 9,2-3 hingegen, wo Gott sich nach der Sintflut an Noah wendet, gibt er ausdrücklich die Tiere ebenso wie die Pflanzen dem Menschen zur Nahrung. Daraus hat schon der Kirchenvater Hieronymus gefolgert, die Fleischnahrung sei bis zur Sintflut unbekannt gewesen und daher als minderwertig zu betrachten.[37] Für die Zeit seit Noah zeigen die Ernährungsregeln des Alten Testaments jedoch keinerlei grundsätzlichen Vorbehalt gegen den Fleischverzehr als solchen.[38]

Das Neue Testament kennt keine Verbote bestimmter Nahrungsmittel außer dem Blutverbot (Apostelgeschichte 15,28-29 ELB). Nach Matthäus 15,11 sagt Jesus: „Nicht das, was durch den Mund in den Menschen hineinkommt, macht ihn unrein, sondern was aus dem Mund des Menschen herauskommt, das macht ihn unrein“ (ebenso Mk 7,15 ELB). Das wird im Christentum gewöhnlich als Aufhebung aller Speisevorschriften gedeutet.[39]

Geschichte

Der Vegetarismus entstand in Indien und unabhängig davon im antiken griechischen Kulturkreis (östlicher Mittelmeerraum, Süditalien). In beiden Regionen war er von Anfang an ein Bestandteil religiös-philosophischer Bestrebungen. Weltweit konnte bisher bei keinem Naturvolk oder indigenen Volk Vegetarismus als kollektive prinzipielle Haltung nachgewiesen werden.

Vorchristliche Antike

In der Antike wurde der Vegetarismus als Enthaltung vom Beseelten (griechisch Vorlage:Polytonisch) bezeichnet.[40] Er blieb stets auf eine relativ kleine Zahl von Anhängern beschränkt. Die große Masse der Bevölkerung ernährte sich notgedrungen fleischarm, da sie sich Fleisch nur gelegentlich leisten konnte; Fisch hingegen war ein beliebtes Volksnahrungsmittel.[41]

Schon Homer (Odyssee 9, 82–104) und Herodot (4, 177) erwähnen ein Naturvolk, die Lotophagen, das sich angeblich nur von Früchten ernährte. Diodor (3, 23–24) erzählt von vegetarischen Völkern in Äthiopien. Diese Berichte, von denen es in der Antike noch weitere gab,[42] tragen sagenhafte Züge und gelten daher nicht als glaubhaft.

Empedokles vertrat einen philosophisch motivierten Vegetarismus

In Europa ist der Vegetarismus erstmals im 6. Jahrhundert v. Chr. bezeugt. Vegetarier waren die Orphiker, eine religiöse Bewegung, die sich damals in Griechenland verbreitete, sowie Pythagoras und zumindest der engere Kreis der Pythagoreer. In beiden Traditionen wurde auf Eier und auf die damals allgemein üblichen rituellen Tieropfer verzichtet.[43] Im 5. Jahrhundert v. Chr. trat Empedokles als radikaler Vertreter des Vegetarismus und einer allgemeinen Verschonung der Tiere hervor. [44]

Die antiken Vegetarier betrachteten Fleischnahrung als nachteilig für ihre asketischen und philosophischen Bestrebungen. Großenteils waren sie ethisch motiviert, verwarfen Tieropfer und betonten die Gemeinsamkeiten zwischen Mensch und Tier (während ihre Gegner die Unterschiede hervorhoben). Die Frage, ob es ethische Pflichten gegenüber den Tieren gibt, wurde kontrovers diskutiert.[45] Oft war der Vegetarismus mit religiösen Überzeugungen verbunden, zu denen die Seelenwanderungslehre gehörte.[46] Auch unter Nichtvegetariern war die Ansicht verbreitet, in einem vergangenen Goldenen Zeitalter habe es noch keine Fleischkost gegeben und die Erde habe von sich aus alle benötigte Nahrung hervorgebracht. Dieser Mythos findet sich bei Hesiod (Werke und Tage 109 ff.), Platon (Staatsmann 271–2), Ovid (Metamorphosen 1,89 ff.; 15,96 ff.) und anderen.

Unter den Platonikern war der Anteil der Vegetarier und Tierfreunde relativ hoch, in den anderen Philosophenschulen (Peripatetiker, Stoiker, Epikureer) sehr klein oder nicht vorhanden. Die Stoiker waren fast alle entschieden antivegetarisch. Wegen der Vernunftlosigkeit der Tiere waren sie der Überzeugung, dass der Mensch gegenüber der Tierwelt keinerlei ethische Pflichten habe.[47] Die extreme Anspruchslosigkeit der Kyniker bewog sie zu weitgehend fleischloser Ernährung, jedoch machten sie daraus kein Prinzip.[48]

In der Platonischen Akademie traten die Scholarchen Xenokrates und (wahrscheinlich) Polemon für den Vegetarismus ein,[49] unter den Peripatetikern Theophrastos.[50] Ein Teil der prominenten kaiserzeitlichen Platoniker und Neuplatoniker lebte vegetarisch, darunter Plutarch (mutmaßlich nur zeitweilig), Apollonios von Tyana, Plotin und Porphyrios.[51]

Bei den Manichäern waren die Electi (Auserwählte) ethisch motivierte Vegetarier, die auch keine Eier aßen und grundsätzlich nicht töteten; für den breiteren Kreis der Auditores (Hörer) galten weniger strenge Regeln.[52]

Christliche Antike, Mittelalter und Frühe Neuzeit

Im Urchristentum der apostolischen Zeit gab es Befürchtungen, das Fleischessen könne zu einer kultischen Verunreinigung führen. Der Apostel Paulus wandte sich nachdrücklich gegen diese Auffassung (Röm 14,2-21; vgl. 1 Kor 8,8-9, Kol 2,20-22).[53]

Unter den spätantiken Christen und in der mittelalterlichen Kirche verzichteten viele Mönche und Einsiedler im Rahmen der Askese auf Fleischverzehr.[54] Zu ihnen gehörte der Kirchenvater Hieronymus († 419), auf den sie sich meist beriefen.[55] Den Benediktinern gestattete ihre Ordensregel das Fleisch vierfüßiger Tiere nur im Krankheitsfall; Fisch und Geflügel waren ihnen jedoch erlaubt.[56] Viele andere Ordensregeln enthielten ähnliche Fleischverbote und dehnten sie zum Teil auf Geflügel aus, jedoch niemals auf Fisch. Dabei ging es den Mönchen und Nonnen um bescheidene Lebensweise, freiwillige Entbehrung und Abtötung der Begierden.[57] Für einen ethisch motivierten Vegetarismus aus Rücksichtnahme auf die Tiere gibt es im kirchlichen Christentum der Antike und des Mittelalters keine Belege. Auch der heilige Franziskus hat trotz der Einbeziehung der Tiere in seine religiöse Gedankenwelt Vegetarismus weder praktiziert noch propagiert.[58]

Viele Häretiker der Antike wie die Enkratiten, Ebioniten und Eustathianer betrachteten den Verzicht auf Fleisch als notwendigen Teil ihrer Askese.[59] Auch mittelalterliche Häretiker wie die Bogomilen und die Katharer lehnten Fleischnahrung ab.[60]

Erst in der frühen Neuzeit traten wieder prominente Persönlichkeiten für einen ethisch begründeten Vegetarismus ein. Zu ihnen zählten Leonardo da Vinci (1452–1519)[61] und Pierre Gassendi (1592–1655).[62] Der führende Theoretiker des Vegetarismus im 17. Jahrhundert war der Engländer Thomas Tryon (1634–1703).[63] Andererseits vertraten einflussreiche Philosophen wie René Descartes[64] und Immanuel Kant[65] die Auffassung, dass es keine ethischen Pflichten gegenüber der Tierwelt geben könne.

Entwicklung im 19. Jahrhundert

George Bernard Shaw

In England war die Bereitschaft zur praktischen Umsetzung und Verbreitung der vegetarischen Idee am größten. 1801 wurde in London der erste Vegetarierverein gegründet, dem bald ähnliche Vereinigungen in anderen englischen Städten folgten. Im frühen 19. Jahrhundert war der prominenteste Wortführer des ethisch motivierten Vegetarismus der Dichter Shelley.[66] 1847 kam es zur Gründung der Vegetarian Society. Ein typischer Repräsentant des in der Öffentlichkeit aktiven englischen Vegetarismus war George Bernard Shaw.[67]

In Russland war Lew Nikolajewitsch Tolstoi (1828–1910) der prominenteste Befürworter des Vegetarismus.[68]

Als Begründer der vegetarischen Bewegung in Deutschland gilt Gustav Struve (1805–1870), der durch Jean-Jacques Rousseaus Roman Émile zu dieser Lebensweise motiviert wurde.[69] 1868 gründete er mit Gesinnungsgenossen aus Stuttgart und Umgebung einen vegetarischen Verein, der noch heute besteht. 1869 erschien sein Werk Pflanzenkost – die Grundlage einer neuen Weltanschauung, das die vegetarische Bewegung nachhaltig beeinflusste. Der religiös motivierte Vegetarier Eduard Baltzer (1814–1887) gründete 1867 einen „Verein für natürliche Lebensweise“, der rasch wuchs und 1869 in „Deutscher Verein für naturgemäße Lebensweise (Vegetarianer)“ umbenannt wurde.[70]

Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts gewann die vegetarische Bewegung an Bedeutung. Zahlreiche Vereine wurden gegründet. 1892 schlossen sich zwei Dachverbände zum „Deutschen Vegetarier-Bund“ mit Sitz in Leipzig zusammen. 1893 wurde von Anhängern der Lebensreformbewegung in Oranienburg bei Berlin die vegetarische Obstbaugenossenschaft Eden gegründet. Kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs lebten fast 1000 Menschen im genossenschaftlich organisierten „Eden“.

Die Begründungen für eine fleischlose Lebensweise waren unterschiedlich. Der „hygienische“ Vegetarismus führte vor allem physiologisch-anatomische Argumente ins Feld und behauptete, dass der Fleischkonsum für eine Vielzahl von Krankheiten verantwortlich sei. Andere Vegetarier begründeten den Verzicht auf Fleischkonsum sozioökonomisch. Oft waren ihre Konzepte mit einer scharfen Zivilisationskritik verbunden und trugen stark romantische oder gar utopische Züge. Eine dritte Richtung betonte die ethischen Aspekte und wandte sich konsequenterweise gegen Tierversuche, was zur Konfrontation mit Ärzten und Naturwissenschaftlern führte.

Entwicklung seit dem 20. Jahrhundert

Nachdem sich bereits im neunzehnten Jahrhundert mehrere nationale Vegetarierverbände gebildet hatten, entstand im Jahr 1908 die Internationale Vegetarier-Union als Dachverband. In Deutschland waren zur Zeit der Weimarer Republik die Mitgliederzahlen des Vegetarierbunds stark rückläufig. 1935 löste sich der Bund auf, um seiner geplanten Gleichschaltung durch die Nationalsozialisten zuvorzukommen. Die Genossenschaft Eden hingegen, die sich schon zur Zeit des Ersten Weltkriegs völkischem und rassistischem Gedankengut geöffnet hatte, konnte weiterbestehen. Die Nationalsozialisten pflegten – nach Meinung einiger Historiker zu Propagandazwecken – ein Bild von Adolf Hitler als asketisch lebendem Nichtraucher und Vegetarier. Er hat sich aus gesundheitlichen Gründen stark fleischreduziert, wenn auch nicht vollständig fleischlos ernährt. Hitler vertrat eine Theorie, die Menschen seien durch die Eiszeit zu Fleischkonsum und Kochen gekommen, und würden durch diese Ernährung geschädigt.[71]

Albert Schweitzer setzte sich seit seiner Jugend intensiv mit der ethischen Problematik der Anwendung tödlicher Gewalt gegen Tiere auseinander. Das von ihm entwickelte Prinzip der Ehrfurcht vor dem Leben spielt noch heute in einschlägigen Diskussionen eine Rolle.[72] Er selber ging jedoch erst kurz vor seinem Tod zur vegetarischen Ernährung über.[73] Ein weiterer prominenter Befürworter des Vegetarismus war Gandhi.[74]

Mitte der siebziger Jahre entstand die sogenannte Tierrechtsbewegung, als deren Auslöser Peter Singers Buch Animal Liberation gilt.[75] Singer und andere Tierrechtler wie Tom Regan und Helmut F. Kaplan fordern eine vegetarische und als Endziel eine vegane Ernährung.

Kennzeichnung vegetarischer Produkte

Manche Fertigprodukte und verarbeitete Nahrungsmittel enthalten nichtvegetarische Bestandteile wie Gelatine und Lab. Zur Kennzeichnung vegetarischer Produkte werden unterschiedliche Erkennungssymbole verwendet. Die Europäische Vegetarier-Union hat ein Label engeführt, das sogenannte V-Label [76], mit dem für Vegetarier geeignete Produkte und Dienstleistungen gekennzeichnet werden.

Organisationen

In Deutschland informiert der Vegetarier-Bund Deutschlands e. V., kurz VEBU, über die vegetarische Lebensweise. Er gibt die Zeitschrift natürlich vegetarisch heraus und ist in Regionalgruppen organisiert. In der Schweiz besteht die Schweizerische Vereinigung für Vegetarismus (SVV). Sie gibt die Zeitschrift Vegi-Info heraus.

Der Weltvegetariertag (1. Oktober) ist ein internationaler Aktionstag. Er wurde am Welt-Vegetarier-Kongress in Schottland 1977 von der „North American Vegetarian Society“ eingeführt.

Verweise

Dokumentarfilme über Vegetarismus

  • Earthlings“ (2005, kommentiert von Joaquin Phoenix und mit Musik von Moby)
  • Die Ausbeutung der Erde (Adobe Flash Video) Dokumentation der englischen Vegetarierorganisation (VSUK) aus dem Jahre 1995, welche den Zusammenhang der Ernährung und deren Folgen veranschaulicht. Kommentiert wird das Video von Paul McCartney (mit deutschen Untertiteln)
  • The Witness / Der Zeuge (DVD) mehrfach preisgekrönte Dokumentation über die Motivationen eines Bauunternehmers aus Brooklyn, der sich an einem Punkt seines Lebens plötzlich zum Vegetarismus entscheidet und beginnt, für die Rechte der Tiere zu kämpfen.

Literatur

  • Helmut Kaplan: Warum ich Vegetarier bin – Prominente erzählen. Rowohlt Verlag, 1995, ISBN 3-499-19675-1
  • Wolfgang R. Krabbe: Gesellschaftsveränderung durch Lebensreform. Strukturmerkmale einer sozialreformerischen Bewegung im Deutschland der Industrialisierungsperiode. Göttingen 1974
  • Claus Leitzmann, Andreas Hahn: Vegetarische Ernährung. Ulmer, Stuttgart, 1996, 445 S., ISBN 978-3-8252-1868-3.
  • Manuela Linnemann, Claudia Schorcht (Hg.): Vegetarismus. Zur Geschichte und Zukunft einer Lebensweise. Harald Fischer Verlag, Erlangen 2001, ISBN 3-89131-403-5
  • Hans Jürgen Teuteberg: Zur Sozialgeschichte des Vegetarismus. In: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 81 (1994), S. 33–65
  • Ronald Zürrer, Armin Risi: Vegetarisch leben. Govinda Verlag, 1999, ISBN 978-3-906347-77-6
Wiktionary: Vegetarismus – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Deutsches Fremdwörterbuch, hrsg. Hans Schulz / Otto Basler, Bd. 6, Berlin 1983, S. 133f. (mit zahlreichen Belegen).
  2. Vegetarian Society, News 2000
  3. Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, bearbeitet von Elmar Seebold, 24. Auflage, Berlin 2002, Sp. 948f.; Oxford English Dictionary Bd. 19, 2. Auflage (1989), S. 476; Webster’s Third New International Dictionary S. 2537; The Oxford Dictionary of English Etymology, Oxford 1966, S. 972; The Barnhart Dictionary of Etymology (1988), S. 1196; Colin Spencer, The Heretic's Feast. A History of Vegetarianism, London 1993, S. 252.
  4. Oxford English Dictionary Bd. 19, 2. Auflage (1989), S. 476.
  5. Cocchi, Antonio: Del vitto pitagorico per uso della medicina, Florenz 1743; Gregerson, Jon: Vegetarianism. A History, Fremont 1994, S. 71f.
  6. Bericht vom 30.01.2008
  7. vegetarierbund.de
  8. a b c European Vegetarian Union
  9. [1]
  10. Siehe z. B. Helmut F. Kaplan, Leichenschmaus – Ethische Gründe für eine vegetarische Ernährung, 3. Auflage, Reinbek 2002.
  11. Paul Amato/Sonia Partridge, The New Vegetarians, New York 1989, S. 31ff. werten eine internationale Umfrage in englischsprachigen Ländern aus, bei der zwei Drittel der 320 befragten Vegetarier Begründungen dieser Art angaben. Solche Gründe werden auch in der einschlägigen populären Literatur häufig genannt und diskutiert, z. B. Helmut Kaplan, Warum Vegetarier?, Frankfurt 1989, S. 31ff., 61ff.; Axel Meyer: Warum kein Fleisch?, München 1990, S. 79ff.; vgl. auch Leitzmann (1996) S. 16–21; Vegetarisch leben, hrsg. Evangelische Akademie Baden, Karlsruhe 1999, S. 12f., 23–25.
  12. Peter Singer: Animal Liberation, deutsch: Die Befreiung der Tiere, Hirthammer, München 1976.
  13. „Kann ich bei der Ernährung meiner Katze ganz auf Fleisch verzichten?“ Deutscher Tierschutzbund
  14. Studien mit Vegetariern, Universität Gießen, Krebsforschungszentrum Heidelberg, Bundesgesundheitsamt Berlin
  15. a b UGB: Vegetarismus: Gesünder leben ohne Fleisch[2]
  16. Langley, Gill: Vegane Ernährung, 1999, S. 27; C. Lee/J. M. Howe/K. Carlson/H. E. Clark: Nitrogen retention of young men fed rice with or without supplementary chicken, in: American Journal of Clinical Nutrition 24 (1971), S. 318–323.
  17. Vitamin B12: Ein unerlässlicher Nährstoff für gute Gesundheit
  18. BfR: Verwendung von Vitaminen in Lebensmitteln, S. 212.
  19. UGB: Vegane Ernährung – Geht’s auch rein pflanzlich?
  20. AOL: Deutsche Krebsforschungszentrum Langzeitstudie: Vegetarier leben länger
  21. Spencer S. 331f.
  22. Spencer S. 330–332.
  23. Wolf, Ursula: Das Tier in der Moral, 2. Aufl. Frankfurt a.M. 2004, S. 17f.
  24. Eine kulturhistorische Untersuchung dieser These bietet Eva Barlösius: Naturgemäße Lebensführung. Zur Geschichte der Lebensreform um die Jahrhundertwende, Frankfurt 1997; siehe auch Vegetarismus. Zur Geschichte und Zukunft einer Lebensweise, hg. M. Linnemann/C. Schorcht, Erlangen 2001, S. 81–83.
  25. So z. B. Diamond, H. und M.: Fit fürs Leben, 1990, S. 120f.
  26. Lechler, T.: Die Ernährung als Einflussfaktor auf die Entwicklung des Menschen, Diss. rer. nat., Hannover 2001, S. 71–73 und 209f.
  27. Rösener, Werner: Die Geschichte der Jagd, Düsseldorf 2004, S. 28–48.
  28. Alsdorf, Ludwig: Beiträge zur Geschichte von Vegetarismus und Rinderverehrung in Indien, Wiesbaden 1962, S. 5ff.
  29. Bartolf, Christian: Gewaltfreiheit als Opferverwerfung‚ in: Die erste Stufe, hg. Christian Bartolf, Berlin 1996, S. 78–90.
  30. Alsdorf S. 16ff.; Jolly, J.: Artikel Food (Hindu), in: Encyclopaedia of Religion and Ethics, Bd. 6 (1937), S. 63–65.
  31. Syed, Renate: Das heilige Essen, in: Die Religion und das Essen, hg. Perry Schmidt-Leukel, Kreuzlingen 2000, S. 102, 131.
  32. Schmithausen, Lambert: Essen ohne zu töten. Zur Frage von Fleischverzehr und Vegetarismus im Buddhismus, in: Die Religionen und das Essen, hg. Perry Schmidt-Leukel, Kreuzlingen 2000, S.  150–158; Deeg, Max: Speisegebote. VII. Buddhismus, in: Religion in Geschichte und Gegenwart, 4. Auflage, Bd. 7 (2004), Sp. 1556.
  33. Alsdorf S. 5–8.
  34. Schmithausen S. 177–193. Eine Zusammenstellung solcher Texte bietet Geshe Thubten Soepa: Zwei Texte in der Tradition des Buddha Shakyamuni: Die Udambara-Lotusblume, die das Leben hilfloser Wesen beschützt. Aussagen aus den Sutras zum Thema Fleischessen; und: Buddha-Puja: Rezitation für buddhistische Feiertage [deutsch und tibetisch], München: Aryatara Institut o.J.
  35. Tobias, Michael: Life Force. The World of Jainism, Berkeley 1991, S. 20–23, 54–59, 87–95.
  36. Religious Vegetarianism, hg. K.S. Walters/L. Portmess, Albany 2001, S. 123ff.
  37. Hieronymus, Adversus Iovinianum 1,18.
  38. Lutterbach, Hubertus: Der Fleischverzicht im Christentum, in: Saeculum 50/II (1999) S. 180, 185–187.
  39. Lutterbach S. 180–183.
  40. Haussleiter, Johannes: Der Vegetarismus in der Antike, Berlin 1935, S. 85, 101, 318.
  41. Reallexikon für Antike und Christentum Bd. 6 (1966), Sp. 222f., 226–228.
  42. Haussleiter S. 26–33.
  43. Haussleiter S. 79–157; Reallexikon für Antike und Christentum Bd. 7 (1969) Sp. 466f.
  44. Haussleiter S. 157–163.
  45. Haussleiter S. 198–342; Dierauer, Urs: Vegetarismus und Tierschonung in der griechisch-römischen Antike, in: Vegetarismus, hg. M. Linnemann/C. Schorcht, Erlangen 2001, S. 20–49, 55, 56.
  46. Dierauer S. 15–20.
  47. Haussleiter S. 245–272.
  48. Haussleiter S. 167–184.
  49. Haussleiter S. 198–201, 205.
  50. Haussleiter S. 237–244.
  51. Haussleiter S. 212–228, 299–312, 315–337.
  52. Dierauer S. 52f.
  53. Lutterbach, Hubertus: Der Fleischverzicht im Christentum, in: Saeculum 50/II (1999) S. 181–183.
  54. Lutterbach S. 189–194.
  55. Lutterbach S. 185–189.
  56. Regula Benedicti 36,9 und 39,11, hg. Rudolph Hanslik, Wien 1975, S. 96 und S. 100.
  57. Lutterbach S. 194–198, 203–208; Reallexikon für Antike und Christentum Bd. 6 (1966) Sp. 232–237.
  58. Passmore, John: The Treatment of Animals, in: Journal of the History of Ideas 36 (1975) S. 199–200; Spencer, Colin: The Heretic’s Feast. A History of Vegetarianism, London 1993, S. 172–174.
  59. Reallexikon für Antike und Christentum Bd. 7 (1969), Sp. 473 und 475.
  60. Spencer S. 154–168.
  61. Spencer S. 190–192.
  62. Stuart, Tristram: The Bloodless Revolution. A Cultural History of Vegetarianism from 1600 to Modern Times, New York 2007, S. 138–150.
  63. Spencer S. 206–209; Stuart S. 60–77.
  64. Spencer S. 201f.; Stuart S. 131–137.
  65. Wolf, Ursula: Das Tier in der Moral, 2. Aufl. Frankfurt a.M. 2004, S. 33–38.
  66. Spencer S. 244–251; Stuart S. 372–398.
  67. Spencer S. 279–282. Eine gründliche Darstellung des frühen englischen Vegetarismus bietet James Gregory: Of Victorians and Vegetarians. The Vegetarian Movement in Nineteenth-century Britain, London 2007.
  68. Brang, Peter: Ein unbekanntes Rußland. Kulturgeschichte vegetarischer Lebensweisen von den Anfängen bis zur Gegenwart, Köln 2002, S. 59–113.
  69. Barlösius, Eva: Naturgemäße Lebensführung. Zur Geschichte der Lebensreform um die Jahrhundertwende, Frankfurt 1997, S. 47–57.
  70. Barlösius S. 36–47.
  71. Christoph Drösser: Fleischloser Führer, Die Zeit 17, 2001
  72. Hauskeller, Michael: Verantwortung für alles Leben? Schweitzers Dilemma, in: Ethik des Lebens, hg. M. Hauskeller, Zug 2006, S. 210–236.
  73. Albert Schweitzer in einem Brief von 1964, zitiert von Gotthard M. Teutsch: Mensch und Tier – Lexikon der Tierschutzethik, Göttingen 1987, S. 47.
  74. Gandhi, M.K.: Die ethische Grundlage der vegetarischen Ernährung, in: Die erste Stufe, hg. Christian Bartolf, Berlin 1996, S. 72–76; Stuart S. 424–430.
  75. Peter Singer: Animal Liberation, deutsch: Die Befreiung der Tiere, Hirthammer, München 1976.
  76. Europäisches Vegetarismus Label