Flughafen München

Flughafen München
„Franz Josef Strauß“
Kenndaten
ICAO-Code EDDM
IATA-Code MUC
Koordinaten

Koordinaten fehlen! Hilf mit.

Höhe über MSL 448 m  (1.470 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 28 km nördlich von München
Straße A 92 und St2584
Nahverkehr S-Bahn (S1 und S8), Busse
Basisdaten
Eröffnung 17. Mai 1992
Betreiber Flughafen München GmbH (FMG)
Fläche 1560 ha
Terminals 2
Passagiere 32.613.669
(August 2006 - Juli 2007)
Luftfracht 231.736t (2006)
Flug-
bewegungen
411.335 (2006)
Kapazität
(PAX pro Jahr)
Terminal 1:
25 Mio.
Terminal 2:
25 Mio.
Beschäftigte 27.400 (30. Juni 2006)
Start- und Landebahnen
08R/26L 4000 m × 60 m Beton
08L/26R 4000 m × 60 m Beton

Der Flughafen München Franz Josef Strauß (IATA: MUC, ICAO: EDDM) liegt 28 Kilometer nördlich von München im Erdinger Moos in unmittelbarer Nachbarschaft zur Großen Kreisstadt Freising. Er wurde am 17. Mai 1992 in Betrieb genommen, nachdem der Flughafen München-Riem zu klein geworden war. Der Flughafen dient heute als Drehkreuz der Lufthansa und damit der Star Alliance und hat internationale Bedeutung. Er bildet nach dem Flughafen Frankfurt am Main das zweitgrößte Luftfahrt-Drehkreuz Deutschlands. Gemessen an der Zahl der Flugreisenden belegt er derzeit (Stand: April 2007) den siebten Platz in Europa.[1] Benannt wurde der Flughafen nach dem ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß. In der Regel wird aber von Flughafen München II, Flughafen München oder nach dem IATA-Code von MUC gesprochen.

Lage

Lage im Erdinger Moos

Der Flughafen liegt circa 28,5 km nordöstlich von München im Erdinger Moos auf einer Gemarkung der Großen Kreisstadt Freising sowie den Gemeinden Oberding, Hallbergmoos und Marzling. Er befindet sich 448 Meter über Normalnull.[2]

Das Erdinger Moos war vor dem Bau des Flughafens dünn besiedelt. Dennoch mussten mit dem Bau des Flughafens einige Bewohner umgesiedelt werden, insbesondere für den Bau der Start- und Landebahnen. Die meisten, nämlich 400 Einwohner, zählten zur aufgegebenen Streusiedlung Franzheim. Weil der Flughafen so gelegt wurde, dass möglichst wenige Bewohner durch Lärm belästigt werden, ist die Entfernung vom Stadtzentrum München groß, was wiederum zusammen mit der infrastrukturell noch schlechten Anbindung des Flughafens an den öffentlichen Nahverkehr zu langen Anreisezeiten führt. Dies wird zumeist von Geschäftsleuten kritisiert und bewog die Landesregierung zur Planung der Transrapid-Verbindung zwischen dem Münchner Hauptbahnhof und dem Flughafen.

Verkehrsanbindung

Straße

Der Flughafen ist mit der Autobahn A 92, der Staatsstraße St2584 sowie verschiedenen Flughafentangenten zu erreichen, die den Flughafen vor allem für das östliche Bayern erschließen. Die so genannten „Lufthansa-Airport-Busse“ bieten Verbindungen nach Innsbruck, Linz, Salzburg, Ingolstadt und Regensburg sowie in die Münchener Innenstadt an, des Weiteren verfügt der Flughafen über eine Anbindung an das Busnetz der Regionalverkehr Oberbayern mit Verbindungen in die Region und an das Stadtbussystem von Freising.

Schiene

Rolltreppen zum S-Bahn-Hof im Zentralbereich

Mit den Linien S1 und S8 gibt es Anschlüsse an das Münchner S-Bahn-Netz. Tagsüber fährt mindestens alle zehn Minuten eine S-Bahn einer der beiden Linien von der Münchner Innenstadt zum Flughafen. Zu Nachtzeiten ist der Takt teilweise ausgedünnt, zwischen circa 2:00 und 4:00 Uhr gibt es keine Verbindung. Die Fahrtzeit zum Münchener Hauptbahnhof beträgt ungefähr 45 Minuten. Über die oben genannte Stadtbusverbindung nach Freising ist der Flughafen an die Bahnstrecke München–Regensburg angeschlossen, auf der Nahverkehrszüge nach Nürnberg, Passau, Bamberg, Hof und vereinzelt nach Prag und Leipzig verkehren.

Geschichte

Vorgeschichte der Luftfahrt in München

Der erste Flug im Münchner Raum fand am 10. Oktober 1820 statt, als Wilhelmine Reichardt auf der Theresienwiese sich mit Hilfe eines Wasserstoffballons in die Luft erhob. Der nächste revolutionäre Schritt folgte 1910, als auf dem Oberwiesenfeld eine Fliegerschule errichtet wurde. Diese wurde jedoch bereits am 1. April des selben Jahres nach Oberschleißheim verlegt. Der Standort Oberschleißheim wurde bis 1945 beibehalten und beherbergt einen bis heute genutzten Sonderlandeplatz. Für den zivilen Luftverkehr wurde später erneut auf dem Oberwiesenfeld ein neuer Flughafen gebaut.

Zufahrt vor dem Flughafen München-Riem

Als der zivile Flughafen auf Grund der immer größer werdenden Flugzeuge zu klein wurde, wurde ein neuer Flughafen geplant, der „weit außerhalb der Stadt“ erbaut werden sollte. Schließlich wurde als Standort Riem festgelegt. Am 24. Oktober 1939 wurde der für damalige Verhältnisse großzügig angelegte Flughafen eingeweiht. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg konnte wirklich der zivile Flugdienst aufgenommen werden, am 6. April 1948 landete eine Maschine der Pan American.

Erste Planungen

1954 wurde durch die Betreibergesellschaft des Flughafens München Riem ein Generalausbauplan erstellt, dessen Erkenntnis war, dass ein tiefgreifender Aus- und Umbau des Flughafens unangebracht sei, da der Flughafen mit nur zehn Kilometern Entfernung zum Stadtkern bereits zu dicht umsiedelt war. Als am 17. Dezember 1960 ein Flugzeug auf eine vollbesetzte Trambahn an der Ecke Bayerstraße/Martin-Greif-Straße in der Münchner Innenstadt abstürzte und 55 Menschen tötete, forderte man erneut, einen neuen Flughafen „fern von der Stadt“ zu bauen.

Standortsuche

Bald gab es verschiedene Standortvorschläge, die jedoch sehr umstritten und vor allem noch nicht professionell untersucht waren. Im März 1963 gründeten der Freistaat Bayern und die Landeshauptstadt München die Kommission Standort Großflughafen München, auch kurz Oechsle-Kommission, nach dem Vorsitzenden und ehemaligen bayerischen Arbeitsminister Richard Oechsle, zur Findung eines geeigneten Standortes. Bis 1964 wurden so zwanzig mögliche Standorte gefunden, die einige Eckpunkte wie unter anderem eine ebene Fläche, eine etwas halbstündige Erreichbarkeit von München sowie eine geeignete Bodenbeschaffenheit und Besiedelung erfüllten. Den Flächenbedarf schätzte man auf bis zu 1500 Hektar.

Nach der Aussortierung einiger Orte blieben schließlich fünf Standorte übrig: Mammendorf, Sulzemoos, das Erdinger Moos, der Hörlkofener Wald und der Hofoldinger Forst. Diese wurden für den Abschlussbericht, der im August 1964 veröffentlicht wurde, um Mammendorf und das Erdinger Moos reduziert. Obwohl der Standort Hofoldinger Forst mehrere Nachteile hatte, so wäre dort ein besonderes schwerwiegender Eingriff in die Flora und Fauna erforderlich gewesen, blieb er auf Grund der großzügigen Fläche und der infrastrukturellen Anbindung im Rennen. Der heutige Standort im Erdinger Moos wurde gestrichen, da man keine Klarheit über die dortigen Verhältnisse hatte und sich dort außerdem der Fliegerhorst Erding befand. Mammendorf wurde wegen der dort vorhandenen dichten Besiedlung als unrealistisch erachtet, obwohl der Flughafen dort über eine ideale infrastrukturelle Anbindung verfügt hätte. Da jedoch kein eindeutiges Urteil durch die Oechsle-Kommission gefällt wurde, setzte sich im Oktober 1965 ein Arbeitskreis Flughafen München zusammen. Hier schied der Standort Sulzemoos aus, Grund waren der nahe Flugplatz Fürstenfeldbruck, auf dem der militärische Flugbetrieb gestört geworden wäre, und die ungünstigen geologischen Verhältnisse. Der Standort Hörlkofen schied ebenfalls aus, da er sich auf dem städtebaupolitisch wichtigen Gebiet zwischen München und Mühldorf befunden hätte, was zwangsläufig zu einer ähnlichen Situation wie in Riem geführt hätte. Letztendlich empfahl der Arbeitskreis im Juli 1966 den Standort im Hofoldinger Forst mit den Argumenten, dort seien das Einzugsgebiet, die Flugsicherungssituation, die Geländeform und die Eigentumsverhältnisse günstig zu bewerten. Folglich beschloss der bayerische Ministerrat, für dieses Gebiet ein Raumordnungsverfahren einzuleiten.

Mittlerweile hatte jedoch das Bundesverteidigungsministerium entschieden, den Standort Erding zu schließen, sollte der Großflughafen im Erdinger Moos verwirklicht werden. Daher wurde der Standortvorschlag wieder aufgenommen und 1967 in das Raumordnungsverfahren integriert. Im Juli 1969 wurde dann verbindlich beschlossen, den Flughafen doch im Erdinger Moos zu bauen. Gründe hierfür waren die Raumordnung und die allgemeine Landesplanung. Der bayerische Ministerrat unter der Führung des damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Alfons Goppel beschlossen schließlich am 5. August 1969, die Planung zum Bau des Flughafens sofort aufzunehmen.

Konkrete Planung und Rechtsstreitigkeiten

Grundsatzentscheidung

Bereits 1969 beantragte die Betreibergesellschaft des Flughafens, die Flughafen München GmbH (FMG), die luftverkehrsrechtliche Genehmigung für den geplanten Flughafen. Diese wurde am 9. Mai 1974 erteilt und setzte einige Eckdaten fest: Dazu gehörte beispielsweise die so genannte 62 dB(A)-Linie, die festlegt, dass innerhalb dieser Grenzlinie der Dauerschallpegel den Wert von 62 dB(A) an keinem Ort und Tag überschreiten darf. Doch schon während des Genehmigungsverfahrens stellten sich dem Vorhaben der Landesregierung die umliegenden Gemeinden entgegen und versuchten, ein erneutes Raumordnungsverfahren durchzusetzen, da das bisherige kein „förmliches“ gewesen sei. Diese Forderung wurde durch den Bayerischen Verwaltungsgerichtshof zurückgewiesen. Da gegen diese Entscheidung keine Revision zugelassen war, wurde vor dem Bundesverwaltungsgericht geklagt; die Klage wurde am 21. Februar 1973 abgewiesen. Unter Berufung auf das Selbstverwaltungsrecht fochten die Gemeinden erneut die Genehmigung an, jedoch anfangs ohne Erfolg, da das Verwaltungsgericht die Klagen abwies. Jetzt führte aber die Revision zum Erfolg, der jedoch nur kurz anhielt, bis das Bundesverwaltungsgericht die Klage als unbegründet ansah, da die Gemeinden zwar im luftrechtlichen Genehmigungsverfahren zu beteiligen seien, aber daraus kein Recht abzuleiten sei, die sachliche Überprüfung der Genehmigung zu erzwingen.

Planung

Nach der Genehmigung beantragte die FMG am 7. Juni 1974 die Planfeststellung. Darauf folgte das Planfeststellungsverfahren mit 249 Erörterungsterminen. Am 8. Juli 1979 ließ der Planfeststellungsbeschluss den Neubau des Flughafens mit drei Start- und Landebahnen zu, wovon zwei den heutigen, 4000 Meter langen und 2300 Meter voneinander entfernten Bahnen entsprachen, die im Norden durch eine kleine, für die allgemeine Luftfahrt gedachte Bahn ergänzt wurden. Die Forderung nach einer vierten Start- und Landebahn südlich des Flughafens wurde abgewiesen, da die mögliche Zahl der Flugbewegungen von 120 pro Stunde als überdimensioniert angesehen wurde. Gegen diesen Planfeststellungsbeschluss gab es 5724 Klagen. Diese wurden nach einem Beschluss des Verwaltungsgerichts München auf vierzig „repräsentative Musterklagen“ reduziert. Gegen diese Entscheidung klagte der Bund Naturschutz vor dem Bundesverfassungsgericht, die Klage wurde jedoch wegen schlechter Erfolgsaussichten nicht angenommen. Nachdem mit dem Bau begonnen worden war, klagte man erneut vor Gericht, dass das Gerichtsverfahren auf Grund der fehlenden Abarbeitung aller Klagen noch nicht rechtskräftig abgeschlossen sei. Das Verwaltungsgericht wies diese Klage am 31. Oktober 1980 zurück, doch der Verwaltungsgerichtshof gab den Beschwerden gegen diesen Beschluss am 16. April 1981 statt, wodurch eine Aufschiebung des Planfeststellungsbeschlusses und damit ein Baustopp erreicht wurde. Die weitergehende Klage, die bereits gebauten Abschnitte zurückzubauen, hatte jedoch keinen Erfolg.

Im Zuge der nachfolgenden Überlegungen und Verhandlungen gab die FMG die dritte Start- und Landebahn im Norden auf und stellte einen Planänderungsantrag, der ein zweites Planfeststellungsverfahren 1981 verursachte. Nach erneuten Terminen im ersten Quartal 1983, bei denen die Pläne öffentlich diskutiert werden konnten, folgte am 7. Juni 1984 ein Planfeststellungs-Änderungsbeschluss, der neben der bereits erwähnten Reduzierung auf ein Zwei-Bahnen-System eine Nachtflugregelung beinhaltete. Die Ursachen dieser Änderungen waren jedoch nicht ausschließlich die Klagen, sondern auch die neuen Prognosen für den Flugverkehr, die ein deutlich niedrigeres Wachstum als ursprünglich angenommen vorhersagten; heute weiß man, dass selbst die höchsten Prognosen zu niedrig waren.

Die Bauphase

Detailansicht des Terminal 1
Verwaltungsgebäude der FMG

Im März 1985 hob der Bayerische Verwaltungsgerichtshof den Baustopp auf und die Bauarbeiten wurden zwei Monate später fortgeführt. Letzte Klagen wurden 1986 abgewiesen, als im Dezember das Bundesverwaltungsgericht die Planung des Flughafens für rechtmäßig erklärte. Der Bau des Zentralgebäudes als erste Hochbaumaßnahme wurde im August 1987 begonnen, das Terminal 1 im Februar 1988. Im Juli 1989 erließ der Bayerische Verwaltungsgerichtshof erneut verschärfte Nachtflugbeschränkungen. Im September 1989 fand das Richtfest für das Terminal 1 statt. Im August 1991 zog die Geschäftsführung der FMG in das Verwaltungsgebäude an der Nordallee, im Dezember desselben Jahres wurde der Tower in Betrieb genommen. Der Probebetrieb der Flughafenabläufe am Boden, wie Gepäcksortierung, Check-in usw., begann im Februar, der Probeflugbetrieb im April 1992.

Die Betriebsphase

Satellitenbild

Die Eröffnungsfeier fand am 11. Mai 1992 statt, die Freigabe des ‚ersten Starts‘, der durch einen Prototyp des Airbus A340 mit dem Namen Franz Josef Strauß durchgeführt wurde, erfolgte um 13.30 Uhr durch den damaligen Ministerpräsidenten Bayerns, Max Streibl.

Am 17. Mai 1992 zog der komplette Flugbetrieb über Nacht vom Flughafen München-Riem zum neuen Flughafen um, nachdem in Riem am Vortag kurz vor Mitternacht mit dem Start der Lufthansa-Boeing-737 Freising der letzte Linienflug abgeschlossen war. Dieser Vorgang erreichte weltweite Berühmtheit, was dazu führte, dass immer wieder Personal des Flughafens für vergleichbare Aktionen angefordert wurde, so beispielsweise beim Umzug des Flughafens Bangkok. Das Flughafengelände in Riem wurde bis auf den denkmalgeschützten Tower und den Wappensaal zur Messestadt Riem umgestaltet.

Hotel Kempinski

Am 29. Juni 1992 bediente erstmals die damalige Deutsche BA den Flughafen. Am 16. April 1993 wurde erstmals ein Airbus A340 planmäßig ab München eingesetzt, er bediente aber nur die Kurzstrecke zum Flughafen Paris-Charles de Gaulle für die Air France. Am 6. Mai desselben Jahres fand das Richtfest des Kempinski-Hotels am Flughafen statt, das am 1. April 1994 den Betrieb aufnahm. Die bereits erwähnte Deutsche BA, zu dieser Zeit nach der Lufthansa die zweitgrößte deutsche Linienfluggesellschaft, beschloss am 9. November 1993, ihren Sitz an den Flughafen zu verlagern; verlegt wurde er am 27. März des nächsten Jahres. Im Herbst und Winter 1994 fungierte der Flughafen erstmals als Luftfahrt-Drehkreuz, die Condor verteilte dort ihre Passagiere. Am 22. März wurde mit der Entscheidung zum Bau des München Airport Centers, eines Gebäudes mit Büros, Läden, Restaurants und Konferenzräumen, über die erste größere Erweiterung des Flughafens entschieden. Die Baukosten waren auf 220 Millionen D-Mark veranschlagt. Mit dem Sommerflugplan 1995 stationierte die Lufthansa erstmals zwei Airbus A340 in München. Sie baute ab diesem Jahr ein stetig wachsendes Langstreckenprogramm ab München auf. Damit wurde München zum zweiten Drehkreuz neben Frankfurt.

München Airport Center

Am 24. Januar 1996 konnte der fünfzigmillionste Fluggast begrüßt werden. Am 26. Oktober 1996 besuchte die Concorde zum ersten und einzigen Mal den Flughafen. 1997 wurde am 12. Mai mit einer auf dem Vorfeld gelegenen Wartehalle der erste Kapazitätserweiterungsbau im Terminal 1 eingeweiht. Am 15. Dezember wurde der Architektenwettbewerb für das Terminal 2 ausgeschrieben und der Flughafen fand sich erstmals unter den zehn größten Flughäfen Europas (gemessen an den Zahlen der Flugbewegungen und Passagiere). Am 30. Mai 1998 gaben die FMG und die Lufthansa im Rahmen eines „Memorandum of Understanding“ die Absicht bekannt, das geplante Terminal 2 gemeinsam zu bauen und zu betreiben; im Gegenzug wurde festgelegt, dass das Terminal 2 von der Lufthansa und ihren Partnern exklusiv genutzt werden sollte. Zwei Monate später stand auch der Sieger des Architekturwettbewerbs für das Terminal 2 fest, das Architektenbüro Koch und Partner aus München. Der hundertmillionste Passagier konnte am 18. November 1998 abgefertigt werden. Am 5. Mai 1999 wurde die erste öffentliche Wasserstofftankstelle am Flughafen eröffnet, am 26. Mai ein Erweiterungsbau des Terminals 1 mit neuen Fluggaststeigen. Die Inter Airport Europe, eine Fachmesse für Flughafentechnologien und Dienstleistungen an Flughäfen mit weltweiter Bedeutung, fand erstmals im September 1999 statt; ebenfalls im September wurde das München Airport Center eingeweiht.

Haupthalle des Terminal 2

Am 14. April 2000 wurde der Grundstein für das 2,5-Milliarden-D-Mark-Projekt Terminal 2 gelegt, dessen Finanzierung sich die Lufthansa (40 %) und die FMG (60 %) teilten. Die Eröffnung fand am 27. Juni 2003 statt, der erste Flug wurde am 29. Juni abgefertigt. Mit dem Terminal 2 hat der Flughafen inzwischen eine Kapazität von 50 Millionen Passagieren pro Jahr.

Besitzverhältnisse

Gesellschafter der Flughafen München GmbH (FMG) sind der Freistaat Bayern (51 %), die Bundesrepublik Deutschland (26 %) und die Landeshauptstadt München (23 %). Die Landeshauptstadt München hat angekündigt, dass sie ihren Anteil verkaufen möchte.

Flughafenanlagen

Karte des Flughafens

Kapazität

Der Flughafen verfügt über eine Slot-Kapazität von 90 Flugbewegungen pro Stunde und einer Terminalkapazität von mindestens 50 Millionen Passagieren pro Jahr. Während erstere bereits heute an täglich circa fünf Stunden ausgefüllt sind und der Bau einer dritten Start- und Landebahn geplant wird, ist die Terminalkapazität nur zu etwa 60 Prozent ausgelastet. Der Flughafen München ist, ebenso wie die Flughäfen in Frankfurt und Köln, hinsichtlich der Infrastruktur für Starts und Landungen des neuen Großraumflugzeuges Airbus A380 geeignet.

Terminal 1 und 2 bieten derzeit je eine Kapazität von circa 25 Millionen Passagieren. Dabei ist das Terminal 2 voll ausgelastet, ein Erweiterungsbau wird angestrebt und befindet sich in der Konzeptionsphase; er soll die Kapazität des Terminals um etwa 17 Millionen Passagiere steigern. Das Terminal 1 fertigt derzeit durch den Weggang aller Star-Alliance-Fluggesellschaften sowie anderer Partner der Lufthansa bis auf die im August 2007 zurückgekehrte Germanwings mit etwa zehn Millionen Passagieren pro Jahr weit weniger ab, als theoretisch möglich wären.

Start- und Landebahnen

Der Flughafen besitzt zwei parallele, je 4000 Meter lange und je 60 Meter breite Start- und Landebahnen mit einem Abstand von 2300 Metern und einem Versatz der Bahnen von 1500 Metern zueinander. Wegen des großen Abstandes können sie unabhängig voneinander betrieben werden und erlauben so mit 90 Flugbewegungen pro Stunde mehr als die drei Pisten des Flughafens Frankfurt am Main. Die Bahnen sind offiziell als Ausweichlandebahnen für das Space Shuttle zugelassen.

Abfertigungsgebäude

Terminal 1

Flughafen München, im Vordergrund das Rollfeld mit Terminal 1, im Hintergrund der Tower, links davon das Dach des München Airport Centers
Abfertigung am Terminal 1
Vorfeldtower des Terminal 1
Allgemein

Das Terminal 1 hat in etwa eine Kapazität von ca. 25 Millionen Passagieren und ist auf einer Länge von 1.081 Metern in fünf Module A, B, C, D, und E unterteilt, wobei das Modul E nur für Ankünfte genutzt werden kann. Zusätzlich gehört die externe Halle F, zwischen Terminal 1 und 2 gelegen, betrieblich gesehen, zum Terminal 1. In diesem stehen 150 Check-In-Schalter. Das Terminal 1 verfügt über 21 Fluggastbrücken, wovon zwei aufgrund des Zusatzbaus einer Wartehalle über dem Vorfeld unbenutzbar sind. Auf dem dem Terminal vorgelagerten Vorfeld West stehen 60 weitere Flugzeugabstellpositionen zur Verfügung. Davon sind einige mit für den Flughafen entwickelten Vorfeldfluggastbrücken ausgestattet, zu denen die Passagiere mit Bussen gefahren werden; bei diesem bisher weltweit einzigartigem Konzept wurde ein vollkommen überdachter Transport bei geringen baulichen Investitionen möglich. Die Bruttogrundfläche des Terminals beträgt 198.000 Quadratmeter, die des Vorfelds 600.000 Quadratmeter[2]

Airbus A340-600 der Lufthansa am Vorfeld des Terminal 1

Zur Zeit werden im Terminal 1 alle Flüge abgefertigt, die nicht von der Lufthansa oder ihren Partner-Fluggesellschaften durchgeführt werden. Hinzu kommen die Flüge der von der Lufthansa kontrollierten Fluggesellschaft Germanwings. Die Billigfluglinie zog aufgrund von Kapazitätsengpässen im Terminal 2 am 1. August 2007 zurück ins Terminal 1, wo im Modul D exklusiv von Germanwings genutzte Check-in-Schalter zur Verfügung stehen. Zudem werden sämtliche sicherheitsgefährdete Flüge (beispielsweise nach Israel) in der eigens hierfür ausgelegten Halle F abgefertigt, unabhängig davon, welche Fluggesellschaft den Flug durchführt. Vereinzelt wird das Vorfeld West auch von Flugzeugen genutzt, welche in Terminal 2 abgefertigt werden.

Fahrsteige zwischen Terminal 1 B und F

Das Terminal ist vertikal klar gegliedert. Von unten nach oben wurden die Ebenen von 1 bis 8 durchnummeriert: In der Ebene 2 befindet sich der S-Bahnhof. Die Terminalstation liegt unter dem Zentralbereich mit einem Aufgang Richtung Terminal 1 und einem am München Airport Center. Direkt daneben liegt ein Rohbauschacht, welcher ursprünglich für einen zweigleisigen Fernbahn-Anschluss vorgesehen war und auf eine für Fernzüge ausreichende Bahnsteiglänge von 400 Metern ausgelegt ist. Nach derzeitigen Planungen soll er in Zukunft entweder für den Transrapid oder einen Regionalbahnhof genutzt werden. Auf der Höhe der Ebene 3 befindet sich luftseitig das Vorfeld West. Wenn ein Flugzeug nicht direkt am Terminal parkt, steigen die Passagiere auf dieser Ebene in Busse, um zum Flugzeug gefahren zu werden. Landseitig ist dies die Transferebene. Das Passenger Transport System besteht aus langen Fahrsteigen, welche durch das gesamte Terminal führen und die Module A bis E, die externe Halle F, die Parkgaragen, das Kempinski-Hotel und den Zentralbereich miteinander verbinden. Der Übergang zum Zentralbereich und weiter zum Terminal 2 ist nur auf dieser Ebene möglich. In jedem Modul stellen schräge Rollsteige die Verbindung zur Hauptebene 4 her. Im Modul E ist hier außerdem das medizinische Zentrum des Flughafens untergebracht. Dieses besteht nicht nur aus einer Notfallambulanz für den Katastrophenfall, sondern beherbergt ein vollwertiges Kompetenzzentrum mehrerer Fachabteilungen, welches nicht nur Fluggästen und Angestellten, sondern auch gewöhnlichen Patienten aus der Flughafenregion offensteht. Die Ebene 4 ist die Hauptebene des Flughafens. Hier liegen die Zufahrtsstraßen, die Ticketschalter und die meisten gastronomischen Serviceeinrichtungen. Zudem befinden sich hier abwechselnd und je Modul getrennt die Abflugbereiche mit Check-In und Sicherheitskontrolle sowie die Ankunftsbereiche mit Gepäckausgabe und Zollkontrolle. Von dieser Ebene erfolgt auch der Zutritt zu den Flugzeugen über die Fluggastbrücken. In der Ebene 5 befindet sich luftseitig die Umsteigerebene. Umsteigende Passagiere werden bei der Ankunft von den ankommenden getrennt und über diese Ebene getrennt von allen anderen zum Abfluggate des Anschlussfluges geleitet, um dort zur Ebene 4 zurückzukehren. Landseitig sind einige Büros und Verwaltungseinheiten untergebracht, beispielsweise die Zentrale der für den Flughafen zuständigen Abteilung der Bundespolizei. Die noch höher liegenden Ebenen 6-8 sind nicht im gesamten Terminal vorhanden und im allgemeinen nicht öffentlich zugänglich.

Terminal 2

Fluginformationstafel im Terminal 2
Startende Boeing 737-800 der TUIfly mit dem Terminal 2 im Hintergrund
Vorfeldtower des Terminal 2

Das Terminal 2 wurde am 29. Juni 2003 in Betrieb genommen. Hier werden die Flugzeuge der Lufthansa und die der Star Alliance, die Partnerfluggesellschaften wie z. B. Qatar Airways, PrivatAir und Condor Flugdienst sowie regionaler Partner, beispielsweise Croatia Airlines, Aegean Airlines, Carpatair, Air Dolomiti, Cirrus Airlines oder auch JAT Airways, abgefertigt. Ausgenommen sind die Flüge des Lufthansa-Partners Germanwings und alle Flüge mit besonderem Gefährdungspotential, welche grundsätzlich in Halle F abgefertigt werden. Das Terminal 2 hat eine Kapazität zur Abfertigung von ca. 25 Millionen Passagieren pro Jahr. Das Terminal wurde von der FMG in Zusammenarbeit mit der Lufthansa geplant und finanziert und wird von der Terminal-2-Betriebsgesellschaft betrieben (Anteile: 60 % FMG, 40 % Lufthansa). Damit ist erstmals in Deutschland eine Fluggesellschaft am Betrieb eines Terminals beteiligt. In anderen Ländern ist diese Betriebspraxis schon länger anzutreffen.

Vorfahrt am Terminal 2

Das Gebäude hat auf einer Länge von 980 Metern 24 Fluggastbrücken und vier Ausgänge für Regionalflugzeuge. Einschließlich des Vorfeldes Ost ergeben sich 75 Abstellpositionen für Flugzeuge. Da die Abstellpostionen manchmal nicht ausreichen, werden vereinzelt auch Flugzeuge auf dem zum Terminal 1 gehörenden Vorfeld West abgestellt. Die Passagiere werden im Terminal 2 abgefertigt und dann mit Bussen auf die Westseite des Flughafens gebracht. Insgesamt hat das Gebäude eine Bruttogrundfläche von 260.000 Quadratmetern, das Vorfeld erstreckt sich über 760.000 Quadratmeter. In der großen, zentral gelegenen Halle befinden sich 124 Check-In-Schalter. Alle Passagiere betreten das Terminal durch die zentrale Halle. Wer mit der S-Bahn kommt, muss vom östlichen Zugang aus über die Freifläche des München Airport Centers laufen, um das Terminal betreten zu können. Die 114 Gates verteilen sich auf zwei Ebenen: Flugsteig G liegt auf der Hauptebene 4. Hier werden alle Flüge im sogenannten Schengenverkehr abgefertigt. In der darüber liegenden Ebene 05 liegt Flugsteig H für alle Non-Schengen-Flüge. Aufgrund von neuen Sicherheitsvorschriften der EU muss das Terminal zur Entflechtung der abhängig vom Herkunftsland „sicheren“ und „unsicheren“ Passagierströme um ein zusätzliches Stockwerk aufgestockt werden. Die Arbeiten haben 2007 begonnen und stehen in keinem Zusammenhang mit diversen Ausbauplänen zur Kapazitätssteigerung des Flughafens.[2] Auf dem Dach des Terminals 2 befindet sich eine Besucherterrasse, von der aus das Treiben auf dem östlichen Vorfeld beobachtet werden kann. Im Terminal 1 fehlt eine vergleichbare Einrichtung.

Terminal Allgemeine Luftfahrt

Das Terminal für Allgemeine Luftfahrt (auch: General Aviation Terminal oder kurz GAT) befindet sich im Nordosten des Vorfelds von Terminal 2. Hier werden fluglinienfreie Maschinen und Privatflugzeuge abgefertigt und die Besucher der Besucherrundfahrt für eine Busfahrt auf dem Vorfeld durchleuchtet. Es stehen bis zu 50 Abstellpositionen auf einem 120.000 Quadratmeter großen Gelände zur Verfügung. Die Ausbaupläne des Flughafen sehen einen Abriss des Gebäudes vor, da es der als vorgelagerten Satelliten geplanten Erweiterung des Terminals 2 im Wege steht. Ersatzweise soll im Zuge der Erweiterung auf drei Startbahnen ein neues Gebäude zwischen den beiden nördlichen Start- und Landebahnen entstehen.[2]

Frachtterminal

Frachtterminal

Die Frachtabfertigungshalle befindet sich westlich der Hauptterminals 1 und 2 und etwas nördlich der südlichen Start- und Landebahn. Auf dem 66.500 Quadratmeter großen Gelände befinden sich 14 Abstellpositionen.[2]

Ende Mai 2007 wurde ein Neubau für den grenzüberschreitenden Güterverkehr eröffnet. Dieser bietet neben dem bestehenden Frachtterminal eine neue Grenzkontrollstelle mit Kleintierstation, in der die Tiere unter veterinäramtlicher Prüfung „einreisen“ können. Dies gilt auch für Lebensmittel tierischen Ursprungs wie Fisch- und Fleischprodukte. Derzeit (Stand: August 2007) wird die Kapazität des Frachtterminals umfassend erweitert.

Gepäcksortierung

Am Flughafen München gibt es für jedes Terminal ein eigenes Gepäckbeförderungssystem: Im Terminal 1 erstreckt sich dieses über eine Länge von 18 Kilometern, um schließlich die Gepäckstücke bei der Ankunft auf 14 sich in den Modulen befindenden Gepäckausgabebändern zu verteilen. Stündlich können 19.200 Gepäckstücke sortiert werden. Für das Terminal 2 wurde eine Gepäcksortierhalle errichtet, die sich östlich des Terminals 2 auf dem Vorfeld als paralleler Bau erstreckt. Das Gepäckbeförderungssystem dieser Halle verfügt über eine Länge von 40 Kilometern und kann 14.000 Gepäckstücke pro Stunde sortieren. Ebenso wie im Terminal 1 gibt es 14 Gepäckausgabebänder, die sich jedoch zentriert in der großen Eingangshalle befinden.[2]

Kontrollturm

Tower

Der Tower wurde bereits 1991 in Betrieb genommen und hat eine Höhe von 78 Metern. Er beherbergt die technischen Einrichtungen der Deutschen Flugsicherung GmbH (DFS), die Vorfeldkontrolle der Flughafen München GmbH und den Deutschen Wetterdienst (DWD). Für das Terminal 2 wurde östlich seines Vorfeldes ein weiterer kleinerer Tower gleichzeitig mit der Eröffnung des Terminal 2 in Betrieb genommen.

Zentralbereich

Zentralbereich

Der Zentralbereich des Flughafens hat eine Bruttogrundfläche von 46.000 Quadratmetern und bietet neben vielen Geschäften und Schaltern von Fluglinien und Reisebüros auch 37 Check-in-Schalter. Außerdem verfügt der Zentralbereich im Untergeschoss über einen S-Bahnhof. Neuen Plänen zufolge soll der heutige Zentralbereich einem Neubau weichen, der ein großes, öffentlich zugängliches Einkaufszentrum beherbergen soll. Gleichzeitig wird der Abriss der anliegenden zu klein gewordenen Parkhäuser überlegt.[3]

München Airport Center

München Airport Center

Das München Airport Center (MAC) ist das Shopping-, Dienstleistungs- und Bürocenter am Flughafen und wurde 1999 eröffnet. Es steht zwischen dem Zentralbereich und dem Terminal 2 und somit an einer zentralen Stelle.
Das MAC-Forum ist mit einer Gesamtfläche von 10.000 Quadratmetern die größte überdachte Freifläche Europas. Im MAC-Forum findet jährlich ein Christkindlmarkt statt, bei dem es neben zahlreichen Verkaufsbuden auch eine Eisfläche zum Schlittschuhlaufen gibt. Die Freifläche wird zudem für Events verschiedenster Art genutzt.

Parkbereiche

Parkhaus P20

Derzeit gibt es vier Parkhäuser und sechs Tiefgaragen. Zusammen ergeben sich 20.000 Stellplätze, davon sind ungefähr 16.500 überdacht. Das Parkhaus P20 am Terminal 2 war mit 6.400 Stellplätzen auf elf Ebenen (davon vier unterirdisch) seit seiner Inbetriebnahme 2003 für kurze Zeit das größte Parkhaus Deutschlands, bis es von dem Parkhaus der neuen Allianz Arena 2005 überflügelt wurde.

Besucherpark

Blick auf den Besucherpark

Von Anfang an war dem Flughafen ein Besucherpark angegliedert, der sich gegenüber des Terminals 1 fast direkt am Vorfeld befindet, von dem er nur durch die nördliche Zufahrtsstraße abgetrennt ist. Hier befindet sich ein Besucherzentrum mit Museum und Kino, von wo aus auch Besucherrundfahrten mit Fahrten auf allen Vorfeldern unternommen werden können. Des Weiteren kann man kostenpflichtig einen Besucherhügel besteigen, von dem man auf das Vorfeld des Terminal 1 und die beiden Start- und Landebahnen sehen kann. Weitere, jedoch kostenlose Besucherhügel befinden sich an den beiden Start- und Landebahnen. An der Frontseite des Besucherzentrums und des Besucherhügels stehen mehrere ausrangierte Fluggeräte, darunter eine Lockheed Super Constellation, eine Junkers Ju 52/3m (jeweils in Lufthansa-Bemalung) und eine Douglas DC-3 der Swissair. Außerdem gibt es einen Spielplatz, ein Restaurant und eine Minigolfanlage.

Umwelt

Seit November 2005 hat die Flughafen München GmbH ein nach DIN ISO 14001 und EMAS zertifiziertes Umweltmanagementsystem.

Landschaft

Von Anfang an wurden bei der Planung des Flughafens auch die zum Teil staatlich vorgeschriebenen Aspekte des Naturschutzes beachtet. So waren bei der Eröffnung etwa 70 Prozent des Flughafengeländes bepflanzt, heute sind es mit 925 von 1560 Hektar jedoch nur noch 60 Prozent.[2] Die im Erdinger Moos vorherrschende Struktur vieler sich kreuzender Linien von kleinen Bächen, Gehölzreihen usw. wurde in die Landschaftsarchitektur mit aufgenommen. Auf der anderen Seite wurde darauf geachtet, das Gelände für Vögel besonders unattraktiv zu gestalten, um die Gefahr des Vogelschlags zu reduzieren. Außerdem legte man einen 230 Hektar großen Grüngürtel an, der als Ausgleichsfläche gedacht ist. Insgesamt beläuft sich die Größe der Ausgleichsflächen auf ungefähr 600 Hektar.

Gewässer

Naturnaher Bach vor Kerosintanks und zwei Hangars

Für die Anlage des Flughafens wurde massiv in den Wasserhaushalt der Region eingegriffen, da der Grundwasserspiegel der moorigen Landschaft stark gesenkt werden musste; dafür wurden Entwässerungsgräben geschaffen. Vorhandene Wasserläufe, wie kleine Bäche, wurden jedoch nicht unterbrochen, sondern entweder um das Flughafengelände herum- oder unterhalb des Geländes durchgeleitet. Dies bewirkt, dass die Auswirkung der Grundwassersenkung sich im Wesentlichen auf das Gebiet des Flughafens beschränkt.

Die Abwässer des Flughafens sowie das aufgefangene Regenwasser werden in den natürlichen Wasserkreislauf zurückgeführt. Dafür wurden über 100 Kilometer Abwasserleitungen verlegt, sieben Pumpwerke, eine Waschwasserreinigungsanlage und vier Regenklärbecken gebaut. Das bereits grob gesäuberte Wasser wird schließlich in einer Kläranlage gereinigt. Für die im Winter notwendige Enteisung verwendet der Flughafen chemische Enteisungsmittel wie Glykol, die zusammen mit dem verunreinigten Schmelzwasser aufgefangen und dann entweder gereinigt oder wiederverwendet werden. Die Reinigung wird im Abbausystem Gelände vorgenommen, wo Bodenbakterien das Glykol in die unschädlichen Bestandteile Wasser und Kohlendioxid zersetzen.

Lärm

Triebwerkstestshalle

Zur Reduzierung des Lärms wurden die Start- und Landebahnen auf eine Länge von 4000 Metern angelegt, um bei der Landung der Flugzeuge die lärmintensive Schubumkehr zu vermeiden; in der Praxis wird dieser Forderung jedoch nicht nachgekommen, da im Allgemeinen die Bodenrollzeiten gering bleiben sollen. Für Triebwerktests wurde eine Halle errichtet, mit der die Lärmbelästigung gemindert werden kann. Um Fluggesellschaften zum Einsatz lärmarmer Flugzeuge zu bewegen, berechnet der Flughafen die Gebühren nach der Lärmbelastung[4].

Energie

Auf dem Dach der zentralen Halle des Terminal 2 befindet sich eine Photovoltaikanlage. Sie ist seit dem 10. Juli 2003 in Betrieb und erzeugt durchschnittlich 445.000 Kilowattstunden pro Jahr, was etwa dem Verbrauch von 155 Haushalten entspricht. Sie hat eine Lebensdauer von 30 Jahren und spart in dieser Zeit voraussichtlich die Herstellung von 12.000 Tonnen Kohlendioxid ein. In die Anlage wurden 2,65 Millionen Euro investiert. Die Anlage erzeugt Gleichstrom, der nach der Umwandlung in Wechselstrom sofort in das Stromsystem eingeleitet wird.[5]

Sicherheit

Polizei

Für die Sicherheit der Passagiere und des Flugbetriebes sorgen drei Inspektionen der Bundespolizei, Dienststellen der bayerischen Landespolizei (Polizeidirektion Flughafen) und der Servicebereich Security der Flughafen München GmbH. Die Dienststelle der Polizeidirektion Flughafen befindet sich in der Nordhalle, die dort eingesetzten Polizisten verfügen über eine dem speziellen Einsatzgebiet angepasste Qualifikation, beispielsweise sind sie auch auf den Fall einer Flugzeugentführung vorbereitet.[6]

Feuerwehr

Die Flughafenfeuerwehr ist eine Berufsfeuerwehr und verfügt über 32 Einsatzfahrzeuge, die auf zwei Feuerwachen verteilt sind. Die beiden Feuerwehrwachen befinden sich jeweils nahe der Start- und Landebahnen. Sie sind so angeordnet, dass sie jeden Punkt der Vorfelder, Rollwege und Start- und Landebahnen in maximal drei Minuten erreichen können, solange keine widrigen Wetterverhältnisse herrschen.Sollte es zu größeren Einsätzen kommen, können die Feuerwehren der umliegenden Gemeinden angefordert werden, die mit bis zu 36 Fahrzeugen und circa 216 Mann anrücken können; im Gegenzug hilft die Flughafenfeuerwehr bei Großbränden in der Region aus. Zuletzt geschah dies beim Brand eines BMW-Werks in Eching.

Statistik der Feuerwehr[7]
Jahr Einsätze Brände Techn. Hilfeleistungen Fehlalarme
2006 3.011 123 1.052 1.209
2005 2.095 127 1.103 1.116
2004 2.704 119 950 1.103

Architektur

Terminal 1

Detailsaufnahme des Terminal 1, das Rohrsystem ist sichtbar
Fluginformationstafeln

Das Terminal 1 ist dezentral angelegt, die Gestalt ist von vielen Linien, Brüchen, Kanten und anderen geometrischen Formen geprägt und soll so vielfältig und lebendig wirken. Beim Terminal 1 ist besonders Wert auf eine Architektur gelegt worden, die von Licht geprägt ist und sich in die Landschaft einordnet. Für das Licht wurden große heizbare Fensterflächen eingebaut, die sich in die Dachkonstruktion zum Teil fortsetzen, gleichzeitig aber elektrisch steuerbare Rohrsysteme den Fensterbereichen vorgelagert, um einerseits Blendschutz zu bieten, andererseits aber auch Lichtspiele zu erzeugen. Weiß wurde als dominierende Grundfarbe gewählt. Sie findet man im gesamten Gebäude an den Wänden und Fassaden sowie auch im Zentralbereich und im Tower. Lediglich Silber tritt in Form von Zink, Aluminium oder Edelstahl noch in Erscheinung. Davon heben sich jedoch die Fluginformationstafeln mit weißer Schrift auf einem hellblauem Hintergrund ab. Das Hellblau wurde von Otl Aicher entworfen. Für das Terminal zeichnet sich insgesamt das Architekturbüro Busse & Partner Blees, Büch, Kampmann aus München verantwortlich.[8]

Terminal 2

Check-In-Halle des Terminal 2
Fluginformationstafeln

Das Terminal 2 ist im Vergleich zum modularen Terminal 1 vollkommen gegensätzlich geplant: Da es von Anfang an ausschließlich für die Lufthansa und ihre Partner sowie als Umsteigeterminal gedacht war, gibt es nur eine zentrale Ankunfts- bzw. Abflughalle. Diese befindet sich an zentraler Stelle im Anschluss an das München Airport Center. Die würfelförmige und bewusst einfach gehaltene Fassade der Halle stellt einen bewussten Gegensatz zum geschwungenen und dadurch bewegten Dach des München Airport Centers sowie des mit vielen Ecken und Kanten gebauten Zentralgebäudes dar[9]. Die Fassade der siebenschiffigen Halle besteht aus einer Glas-Stahl-Konstruktion und ist als Fachwerkskonstruktion ausgeführt, die Stützweiten von 60 Metern erlaubt. Im Innern befinden sich an allen verglasten Wänden zum Blendschutz Stoffsegel, die jedoch lichtdurchlässig sind. Jedem Schiff ist jeweils ein schräges Satteldach aus Glas zugeordnet. Zwischen den einzelnen Glasdächern befindet sich eine Photovoltaikanlage[5]. Der der Halle vorgelagerte Pier ist ausschließlich horizontal gegliedert. Die Fassade ist zweiteilig, sie besteht aus einer Glasebene, ihr vorgelagert ist eine Streckmetallkonstruktion. Die Fluggastbrücken sind vollverglast und bestehen aus drei individuell ausfahrbaren Tunneln. Für die Planung des Terminals war das Architekturbüro Koch + Partner zuständig, für die Konstruktion Seeberger Friedl und Partner. Die Stahlkonstruktion stammt von Maurer Söhne. Das Terminal erhielt 2005 den Europäischen Stahlbaupreis (European Steel Design Award 2005)[10].

Planungen

Verbesserungen des Öffentlichen Nahverkehrs

Eisenbahn

Mit dem Ausschreiben der Projektsteuerung Anfang August 2006 ging der Erdinger Ringschluss in die konkrete Phase über. Dieser soll die S-Bahn (S2) von Erding in Richtung Flughafen verlängern und über eine Verbindungskurve, der so genannten Neufahrner Gegenkurve und den daran anschließenden viergleisigen Ausbau den Flughafen mit dem benachbarten Freising verbinden, was auch die lange geforderte Schienenanbindung von Ostbayern einschließlich der benachbarten Städte Moosburg und Landshut an den Flughafen realisiert. Gegenüber der heutigen Busanbindung (MVV-Linie 635) verkürzt sich die Reisezeit ab Freising um 22 Minuten. Eine Beschleunigung der Verbindung in die Innenstadt wäre das zwar nicht, allerdings will man eine direkte Verbindung zwischen dem Flughafen und der Messe München erreichen. Hierzu würde die S2 zusätzlich noch nördlich der Messe München einen kleinen Schwenk machen und einen Haltepunkt Messestadt Nord bekommen.

Durch die konkret angedachte Verlängerung der U-Bahn-Linie 6 an die S-Bahn-Linie 1 mit Bahnhof in Eching oder Neufahrn wären die Allianz Arena, die Technische Universität München und die Ludwig-Maximilians-Universität München bedeutend schneller zu erreichen.

Zusätzlich gibt es Planungen für einen Regionalbahnhof am Flughafen. Dazu soll mit Hilfe des S2-Anschlusses nach Erding sowie einer kurzen Neubaustrecke zwischen Erding und Dorfen eine Schienenanbindung aus Mühldorf am Inn erfolgen. Diese sogenannte Walpertskirchener Spange ging ebenso wie der oben genannte Anschluss der S2 Anfang August 2006 in die konkrete Planungsphase über. Umstrittener ist die direkte Verbindung der Strecke LandshutMünchen mit dem Flughafen (Ostbayernanbindung). Hier wird von ostbayerischen Politikern und Verbänden die Marzlinger Spange gefordert. Diese soll östlich des Flughafens von der Strecke München–Landshut abzweigen und kurz vor dem Flughafen in den Erdinger Ringschluss einmünden. Diese Trasse müsste nach derzeitiger Planung zum Teil in einem Tunnel unter der projektierten dritten Startbahn verlaufen. Sie böte den Passagieren aus Ostbayern, insbesondere aus Richtung Regensburg/Hof und Landshut eine weitgehend umsteigefreie Bahnanbindung an den Flughafen mit einer Fahrzeit von nur mehr 20 Minuten ab Landshut. Die Stadt Freising befürchtet damit jedoch vom wichtigen Regionalverkehr weitgehend abgekoppelt zu werden, da dieser dann über den Flughafen nach München geführt werden soll. Aus diesem Grund und vor allem wegen der niedrigeren Kosten wird von der bayerischen Staatsregierung zuerst die Realisierung der Neufahrner Gegenkurve betrieben, welche bis 2010 fertiggestellt werden soll.

Transrapid

Transrapid-Prototyp „TR 07“ am Münchner Flughafen, in dessen Inneren ein Informationszentrum untergebracht ist
Hauptartikel siehe: Transrapid München

Neben der Schienenanbindung wird vom Freistaat Bayern, von der Deutschen Bahn AG und von der Industrie eine Anbindung mit einer Magnetschwebebahn angestrebt. Die Stadt München sowie Anliegergemeinden befürworten stattdessen eine Express-S-Bahn. Der Transrapid ist mit einer Fahrtzeit von etwa zehn Minuten ab München Hauptbahnhof geplant. Das Planfeststellungsverfahren hierzu hat mit der Beantragung der Planfeststellung beim Eisenbahn-Bundesamt durch die Deutsche Bahn am 28. Februar 2005 begonnen. Nach Auslegung der Pläne gab es circa 12.000 Einwendungen, welche zur Zeit von der Regierung von Oberbayern bearbeitet werden. Eine Planfeststellung wird derzeit bis Ende 2007 angestrebt. Die zu erwartenden Klagen lassen einen Baustart für 2008/2009 möglich erscheinen. Derzeit rechnet man dann mit einer Bauzeit von vier Jahren.

Erweiterung von Terminal 2

Zusätzlich zur rein aus Sicherheitsgründen notwendigen Aufstockung des Terminals 2 soll dessen Passagierkapazität mit Hilfe eines Satellitenterminals deutlich erhöht werden. Das bisher als Gepäcksortierhalle bezeichnete Gebäude auf dem Vorfeld Ost wurde von Anfang an darauf ausgelegt, diese Funktion bei Bedarf mit erfüllen zu können. Neben dem Tunnel für den Gepäcktransport liegen bereits drei zusätzliche Schächte, welche eine Mini-U-Bahn für zwischen Satellit und Terminal wechselnde Passagiere, sowie die verlängerte S-Bahn und die Regionalbahn beziehungsweise den Transrapid aufnehmen sollen. Die Generalplanerleistungen für die Erweiterung wurden bereits ausgeschrieben. In der angestrebten T-Bauform soll der Satellit 17 Millionen Passagiere abfertigen können. Die Inbetriebnahme ist für 2011 vorgesehen.

Alle Bauleistungen werden so erbracht, dass noch weiter im Osten weitere Satellitenbauten oder auch ein unabhängiges drittes Terminal mit erschlossen werden können.

Umbau von Terminal 1

Da die konzeptionelle Gestaltung des Terminals 1 nicht mehr den derzeitigen Vorstellungen genügt, wird ein tiefgreifender Umbau geplant. Die einzelnen Terminalbereiche sollen jedoch beibehalten werden, es wird also keine zentrale Abfertigungshalle geben. Neben zusätzlichen Einkaufsmöglichkeiten und weiteren Kongressbereichen sollen auch ein neues Hotel der 3-Sterne-Klasse, eine stärkere Orientierung hin zum München Airport Center beziehungsweise zum Terminal 2 und vor allem eine deutliche Erhöhung der Parkplatzanzahl realisiert werden. Zu diesem Zweck gab es eine Ausschreibung an Architekten, welche dazu bereits erste Vorschläge eingereicht haben, die sich noch sehr unterscheiden.

Dritte Start- und Landebahn

Um die Zahl der möglichen Flugbewegungen von 90 auf 120 pro Stunde heben zu können, beschloss der Aufsichtsrat am 26. Juli 2005 das Raumordnungsverfahren für eine dritte Start- und Landebahn einzuleiten. Die Flughafenbetreibergesellschaft strebt an, dass diese etwa 2011 in Betrieb gehen wird. Am 31. Juli 2006 hat die FMG das Raumordnungsverfahren bei der Regierung von Oberbayern für diesen geplanten Neubau beantragt, welches am 24. August 2006 von der Regierung eingeleitet und am 8. März 2007 abgeschlossen wurde. Laut Behörde wurde es als „insgesamt landesplanerisch positiv“ beurteilt.[11] Am 24. August 2007 wurde von der FMG bei der Regierung von Oberbayern der Antrag auf Planfeststellung eingereicht.

Anfangs wurden 25 mögliche Bahnlagen geprüft, von denen sechs den Anforderungen der FMG genügten und welche zusammen mit dem eigens dafür gegründeten Nachbarschaftsbeirat aus Flughafenverwaltung, Anliegergemeinden und Bürgerinitiativen erörtert wurden.[12] Bei den sechs Bahnlagen handelte es sich jeweils um eine vier Kilometer lange Piste, welche parallel in verschiedenen Abständen und Versetzungen zum bestehenden Bahnsystem geplant war, davon zwei südlich und vier nördlich des bestehenden Bahnsystems. Bei allen Varianten wurde auf einen großen Abstand zu den parallelen Pisten geachtet, um einen möglichst autonomen Betrieb zu gewährleisten. Ebenfalls untersucht wurde eine Variante mit vier Startbahnen, die nahe den vorhandenen gelegen dem ursprünglich geplanten Bahnensystem entsprochen hätten. Daraus ist zu schließen, dass sich mit der weit entfernten dritten Startbahn die gleiche Kapazität erreichen lässt wie mit den ursprünglich vorgesehenen vier nah beieinander gelegenen Startbahnen.

Inzwischen wurden bis auf die Variante 5b alle anderen aus verschiedenen Gründen aufgegeben. Bei der Variante 5b handelt es sich um eine Start- und Landebahn mit einer Länge von vier Kilometern und einer Breite von 60 Metern. Sie befindet sich nördlich des bestehenden Bahnsystems mit einem Abstand von 1180 Metern zur bestehenden Nordbahn und einem Schwellenversatz Richtung Osten von 2100 Metern. Bei dieser Variante werden allerdings – hauptsächlich von Anwohnern – erhebliche Beeinträchtigungen für die Ortschaften Attaching und Berglern befürchtet, welche verstärkt überflogen werden. Außerdem muss die Streusiedlung Schwaigermoos zum Teil umgesiedelt werden.

Nach der jetzigen Prognose der FMG soll es bei dem bestehenden Bahnsystem durch das erwartete Wachstum ab 2008 zu massiven Engpässen kommen. Während der Stoßzeiten, der sogenannten Peaks, sind allerdings jetzt schon keine freien Slots mehr vorhanden (2005 rund fünf Stunden pro Tag). Der Flughafen war 2005 schon bei 80 Prozent der Flugbewegungen des Frankfurter Flughafens angekommen. Der dennoch eklatante Unterschied der Zahl der Fluggäste resultiert daher, dass am Frankfurter Flughafen bedeutend größere Flugzeuge eingesetzt werden, weshalb die Gegner einer neuen Startbahn für den Einsatz größerer Maschinen plädieren, um die Kapazität zu steigern. Des Weiteren zweifeln sie die von der FMG dargelegten Wachstumsprognosen an und sehen sich durch eigene Aufstellungen bestätigt.

Verkehrszahlen und internationaler Vergleich

Flugbewegungen, Fluggastaufkommen und Luftfracht am Flughafen München seit 1950.

Im August 2006 überstieg das gewerbliche Passagieraufkommen auf Zwölf-Monatsbasis zum ersten Mal die 30 Millionen. So benutzten zwischen September 2005 und August 2006 30,0 Millionen Passagiere den Flughafen. Damit belegt er derzeit (Stand: April 2007) den siebten Platz in Europa nach dem Flughafen London-Gatwick und vor dem Flughafen Rom-Fiumicino. Weltweit liegt er an der 30. Position im Ranking der internationalen Verkehrsflughäfen[1](Stand: 2007). Im Jahre 2006 und 2007 wurde der Münchner Flughafen vom unabhängigen Luftfahrtforschungsinstitut Skytrax als „Best Airport in Europe“ und dritt- beziehungsweise viertbester in der Welt ausgezeichnet [13].

Die folgende Tabelle stellt die Verkehrszahlen des Münchner Flughafens in der Vergangenheit dar[14]. Die Angaben vor 1992 beziehen sich auf den Flughafen München-Riem.

Flughafen München – Verkehrszahlen
Betriebsjahr Fluggastaufkommen Luftfracht (t) Flugbewegungen
1950 69.044 1.273 5.332
1960 794.613 7.506 50.108
1970 3.550.929 31.943 102.907
1980 6.057.997 39.091 142.032
1990 11.423.838 61.221 191.856
1992 12.018.202 56.847 192.153
1995 14.867.922 70.519 213.951
2000 23.125.872 133.234 319.009
2001 23.646.900 135.000 337.653
2002 23.163.720 165.092 344.405
2003 24.193.304 156.123 355.602
2004 26.814.505 177.005 383.110
2005 28.619.427 202.844 398.838
2006 30.757.978 224.409 411.335

Siehe auch

Literatur

  • Ralph D. Hildebrand und Rainer Wallbaum: M Flughafen München; Leo-Verlag München

Einzelnachweise

  1. a b http://www.airports.org/cda/aci_common/display/main/aci_content07_c.jsp?zn=aci&cp=1-5-54-55_666_2__
  2. a b c d e f g Flughafen München: „Allgemeine Daten“ (Stand: 19. August 2007)
  3. Süddeutsche Zeitung: „Shoppen bis zum Abheben“ (6. August 2007)
  4. Der Standard: „"Lärmsteuer" für laute Flugzeuge“ (11. August 2007)
  5. a b Flughafen München: „Der erste Strom fließt aus der Photovoltaikanlage auf dem Dach des Terminal 2“ (Stand: 23. August 2007)
  6. Polizei Bayern: „Polizeidirektion Flughafen“ (Stand: 22. August 2007)
  7. Flughafen München: Flughafenfeuerwehr (Stand: 22. August 2007)
  8. Flughafen München: „Terminal 1“ (Stand: 23. August 2007)
  9. Flughafen München: „Terminal 2“ (Stand: 23. August 2007)
  10. Graphisoft Center München: „Europäischer Stahlbaupreis 2005 für Flughafen München Terminal 2“ (21. September 2005)
  11. http://www.regierung.oberbayern.bayern.de/P/P_presse/pm2007/pm0307/pm07061.htm
  12. Nachbarschaftsbeirat
  13. http://www.worldairportawards.com/Awards_2007/Airport2007.htm
  14. http://www.munich-airport.de/DE/Areas/Company/Daten/Luftverkehr/Verkehrsbericht/index.html

Weblinks

Commons: Flughafen München Franz Josef Strauß – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien