„Gernot Mörig“ – Versionsunterschied

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Die Mitglieder der Familie Mörig sind ebenfalls in der völkisch-rechtsextremen Szene engagiert. Astrid Mörig, die Ehefrau, nahm während des „Geheimtreffens“ in Potsdam die Spendengelder entgegen. Der Sohn Arne Friedrich war ebenfalls beim Rechtsextremisten-Treffen anwesend.<ref>Correctiv.org: [https://correctiv.org/aktuelles/neue-rechte/2024/01/10/geheimplan-remigration-vertreibung-afd-rechtsextreme-november-treffen/ ''Neue Rechte. Geheimplan gegen Deutschland'' (10. Januar 2024)]; abgerufen am 15. Januar 2024.</ref> Tochter Wiebke Möring gehört zur [[Identitäre Bewegung|Identitären Bewegung]] in [[Bayern]] und gestaltet deren Kampagne-Videos.
Die Mitglieder der Familie Mörig sind ebenfalls in der völkisch-rechtsextremen Szene engagiert. Astrid Mörig, die Ehefrau, nahm während des „Geheimtreffens“ in Potsdam die Spendengelder entgegen. Der Sohn Arne Friedrich war ebenfalls beim Rechtsextremisten-Treffen anwesend. Tochter Wiebke Möring gehört zur [[Identitäre Bewegung|Identitären Bewegung]] in [[Bayern]] (IB Bayern) und gestaltet deren Kampagne-Videos.<ref>Correctiv.org: [https://correctiv.org/aktuelles/neue-rechte/2024/01/10/geheimplan-remigration-vertreibung-afd-rechtsextreme-november-treffen/ ''Neue Rechte. Geheimplan gegen Deutschland'' (10. Januar 2024)]; abgerufen am 15. Januar 2024.</ref> Auch die Töcher Inka und Svenja gehören zur Szene. Inka ist mit Sebastian Zeilinger, dem ersten Vorsitzenden der ''IB Bayern'', verheiratet. Svenja ist die Ehefrau [[Thore Stein]s, Parlamentarischer Geschäftsführer der [[AfD Mecklenburg-Vorpommern|AfD-Landtagsfraktion Mecklenburg-Vorpommern]].


== Veröffentlichungen (Auswahl) ==
== Veröffentlichungen (Auswahl) ==

Version vom 15. Januar 2024, 14:23 Uhr

Gernot Mörig (* 1954[1] in Braunschweig[2]) ist ein pensionierter deutscher Zahnarzt, ehemaliger Dozent der Zahnmedizin an der Universität Düsseldorf und Aktivist innerhalb der rechtsextremistischen deutschen Szene. Bekanntheit erlangte er unter anderem als Initiator des Treffens von Rechtsextremisten in Potsdam 2023.

Leben

Mörig absolvierte nach seiner 1974 bestandenen Reifeprüfung zunächst eine Zahntechnikerausbildung.[3] 1979 begann er mit einem Studium der Medizin und Zahnmedizin an der Universität Göttingen. Sechs Jahre später erfolgte die Approbation und die Promotion zum Dr. med. dent. Nach einer vierjährigen Assistenzzeit in einer Privatpraxis ließ er sich 1989 als Zahnarzt in Düsseldorf nieder. Nur wenige Monate später gab Möhrig seine Kassenzulassung zurück und wandelte seine Praxis in eine Privatpraxis um. Im Jahr 2001 erweiterte er sein Behandlungsangebot. Aus seiner bisherigen Zahnarztpraxis wurde die ganzheitlich ausgerichtete „ZahnGesundheit Oberkassel“. Hier arbeitete er mit drei weiteren Spezialisten als Zahnarztteam zusammen, behielt aber bis 2018 die Leitung des Unternehmens.

Als Mentor der „Studiengruppe für ästhetische Zahnheilkunde“ beim Karl-Häupl-Institut wirkte er nebenher von 1996 bis 2005. Von 2001 bis 2004 war er außerdem Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Ästhetische Zahnheilkunde (DGÄZ) und gleichzeitig Leiter der Zertifizierungskommission zum „Spezialisten für ästhetische Zahnmedizin in der DGÄZ“. Ab 2008 war Gernot Mörig Lehrbeauftragter der Universität Düsseldorf, verlor aber bereits 2018 seine Lehrerlaubnis wegen seines Engagements in der rechtsextremen Szene. Studenten hatten seine völkischen Aktivitäten aufgedeckt und gemeldet.[4]

In der völkisch-rechtsextreme Bewegung

Schon in seiner Schulzeit engagierte sich Gernot Mörig in völkisch gesinnten Kreisen und avancierte 1977 zum Bundesführer der rechtsextremen Organisation Bund Heimattreuer Jugend. Dieses Amt hatte er bis einschließlich 1979 inne. Beim 24. Pfingsttreffen der nationalen Jugend 1978 hielt er in dieser Eigenschaft die Eröffnungsrede, in der er unter anderem über die Gemeinsamkeiten der dort versammelten völkischen Jugendbünde sprach; sie vereine „eine gemeinsame Idee, ein gemeinsames Wille und ein gemeinsamer Glaube an unser Volk“.[5] Im selben Jahr beteiligte er sich gemeinsam mit dem NPD-Gründungsmitglied Alfred Manke an einer Spaltung des rechtsextremen Deutschen Kulturwerks Europäischen Geistes (DKEG), aus dem dann die noch extremere Deutsche Kulturgemeinschaft (DKG) hervorging. Diese neue Vereinigung entwickelte sich zum Netzwerk völkischer und neonazistischer Kulturinitiativen. Ihre jährlichen Norddeutschen Kulturtage waren geprägt von geschichtsrevisionistischen Narrativen und von der besonderen Ehrung nationalsozialistischer Schriftsteller wie zum Beispiel Hans Grimm, Herbert Böhme und Erwin Guido Kolbenheyer. Zu den Zielen des DKW gehörte jedoch vor allem, die „Schulung und Heranziehung von neufaschistischen Führungskadern“.[6]

Im Jahr 1985 gründete Mörig das rechtsextreme Schulungsprojekt Arbeitskreis für Politik und Kultur, das sich von der bereits erwähnten DKG, die sich in den Jahren zuvor mit der Berliner Kulturgemeinschaft Preußen fusioniert war, abspaltete.[7].

Initiator des Geheimtreffens von Rechtsextremisten in Potsdam im November 2023

Gemeinsam mit Hans Christian Limmer, dem ehemaligen Mitgesellschafter der Restaurantketten Hans im Glück und Pottsalat, lud Mörig 2023 mit einem Schreiben zu einem Geheimtreffen von Rechtsextremisten nach Potsdam. Während Limmer nach eigenen Angaben nur die ersten Briefe unterzeichnete, verfasste Mörig einen weiteren Brief, der Correctiv vorliegt. Darin heißt es, dass es bei dem für November 2023 geplante Treffen um die Remigration der in Deutschland lebenden Ausländer, auch solcher mit einem deutschen Pass, gehen soll. „Kein Geringerer als Martin Sellner“ werde sein Konzept dazu vorstellen. Aus diesem Schreiben geht demnach klar hervor, dass alle Konferenzteilnehmer im Vorfeld über den Referenten und dessen Referatsthema informiert waren.[8]

Familie

Die Mitglieder der Familie Mörig sind ebenfalls in der völkisch-rechtsextremen Szene engagiert. Astrid Mörig, die Ehefrau, nahm während des „Geheimtreffens“ in Potsdam die Spendengelder entgegen. Der Sohn Arne Friedrich war ebenfalls beim Rechtsextremisten-Treffen anwesend. Tochter Wiebke Möring gehört zur Identitären Bewegung in Bayern (IB Bayern) und gestaltet deren Kampagne-Videos.[9] Auch die Töcher Inka und Svenja gehören zur Szene. Inka ist mit Sebastian Zeilinger, dem ersten Vorsitzenden der IB Bayern, verheiratet. Svenja ist die Ehefrau [[Thore Stein]s, Parlamentarischer Geschäftsführer der AfD-Landtagsfraktion Mecklenburg-Vorpommern.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Erhalt und Regeneration der horizontalen alveolären Dimension. In: Implantologie, Band 22, 2014, Nr. 4. S. 353–363
  • Ein biologisches Behandlungskonzept für die Extraktionsalveole. In: Implantologie, Band 22, 2014, Nr. 2. S. 149–158
  • Indirekte Keramikrestaurationen: Bewährtes und Strittiges – der progressive Ansatz. In: Die Quintessenz, Band 61, 2010, Nr. 5. S. 587–594
  • Guidelines for the Preparation of CAD/CAM Ceramic Inlays and Partial Crowns. In: International journal of computerized dentistry, Band 12, 2009, Nr. 4. S. 309–325
  • Ausgewählte entscheidungsrelevante Variablen subjektiver Bereitschaft alter Menschen zur Neuadaptation an totale Zahnprothesen (Dissertation). Selbstverlag: Düsseldorf, 1985
  • (Herausgeber:) Deutschlands junge Zukunft. Jugendliche Antworten auf Fragen der Zeit. Arndt-Verlag: Kiel, 1981.

Literatur (Auswahl)

  • Peter Dudek, Hans-Gerd Jaschke: Entstehung und Entwicklung des Rechtsextremismus in der Bundesrepublik. Zur Tradition einer besonderen politischen Kultur (Band 1). Westdeutscher Verlag: Opladen, 1984. ISBN 978-3-531-11668-6. S. 20; 420ff; 448; 452ff; 457; 467; 470; 478f.
  • Hans Onkelbach: Zurück zu den Wurzeln. In: Rheinische Post vom 3. April 2018 (online einsehbar)

Einzelnachweise

  1. Gernot Mörig (Hrsg.): Deutschlands junge Zukunft. Jugendliche Antworten auf Fragen der Zeit. Arndt-Verlag: Kiel, 1981. ISBN 3887411013. Rückseite des Buchumschlags.
  2. antifa.info.net: Die Mörigs (Düsseldorf/Chiemsee); abgerufen am 13. Januar 2024.
  3. Daten und Fakten dieses Abschnitts sind dem Curriculum Vitae Mörig, Dr. Gernot, Düsseldorf entnommen; siehe Webarchiv. Früher befand sich der Lebenslauf Mörigs auf den Internetseiten des Bergischen Zahnärztevereins.
  4. RP-online.de: Initiator des „Geheimplantreffens“. Düsseldorfer Zahnarzt verlor Lehrerlaubnis wegen Neonazivergangenheit (12. Januar 2024); abgerufen am 14. Januar 2024
  5. Peter Dudek, Hans-Gerd Jaschke: Entstehung und Entwicklung des Rechtsextremismus in der Bundesrepublik. Zur Tradition einer besonderen politischen Kultur (Band 1). Westdeutscher Verlag: Opladen, 1984. S. 443
  6. Gideon Botsch, Christoph Kopke, Karsten Wilke (Hrsg.): Rechtsextrem: Biographien nach 1945. Walter de Gruyter: Berlin/Boston, 2023. ISBN 978-3-11-100870-7. S. 273,
  7. antifa-info.net: Extrem rechte Clans II; abgerufen am 15. Januar 2024.
  8. Handelsblatt.com: Hans im Glück und Pottsalat trennen sich nach Einladung zu rechtem Treffen von Miteigner (10. Januar 2024); abgerufen am 14. Januar 2024.
  9. Correctiv.org: Neue Rechte. Geheimplan gegen Deutschland (10. Januar 2024); abgerufen am 15. Januar 2024.