Sebastian Furchner

Deutschland  Sebastian Furchner

Geburtsdatum3. Mai 1982
GeburtsortKaufbeuren, Deutschland
Größe174 cm
Gewicht84 kg

PositionFlügel
Nummer#17
SchusshandLinks

Karrierestationen

1998–2001ESV Kaufbeuren
2001–2002REV Bremerhaven
2002–2008Kölner Haie
2008–2022Grizzlys Wolfsburg

Sebastian Furchner (* 3. Mai 1982 in Kaufbeuren) ist ein ehemaliger deutscher Eishockeyspieler, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 1998 und 2022 unter anderem über 1.100 Spiele für die Kölner Haie und Grizzlys Wolfsburg in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) auf der Position des Flügelstürmers bestritten hat.

Karriere

Anfänge

In seiner Geburtsstadt Kaufbeuren begann Furchner früh mit dem Eishockey beim angestammten ESV Kaufbeuren, wo er sämtliche Jugendmannschaften durchlief. In der Saison 1998/99 debütierte er für die Profimannschaft in der damaligen viertklassigen 2. Liga. In der folgenden Spielzeit lief er mit dem ESVK in der ebenfalls viertklassigen Regionalliga und nach dem Aufstieg im Jahr 2000 in der drittklassigen Oberliga auf. Zu dieser Zeit nahm der Linksschütze auch an den ersten internationalen Turnieren für die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes teil. Bei der U18-Junioren-Weltmeisterschaft 2000 in der Schweiz sowie der U20-Junioren-Weltmeisterschaft 2001 der Division I gehörte Furchner zu den Stammspielern. Im Sommer 2001 folgte der Wechsel zum REV Bremerhaven in die 2. Bundesliga. Der damals gerade 19-jährige Furchner überzeugte durch konstant starke Leistungen und markierte 27 Scorerpunkte in 59 Spielen. Als Belohnung folgte die erneute Nominierung zur U20-Junioren-Weltmeisterschaft 2002 der Division I, bei der der Aufstieg in die Top-Division gelang.

Furchner im Trikot der Kölner Haie

DEL

Die Kölner Haie, die ihn ursprünglich schon ein Jahr zuvor an den Rhein holen wollten, verpflichteten den Außenstürmer zur Saison 2002/03 für die Deutsche Eishockey Liga (DEL). Obwohl Furchner mit einer Förderlizenz auch für einen unterklassigen Verein spielberechtigt gewesen wäre, verbrachte er die gesamte Saison bei den Haien und wurde am Ende mit der Mannschaft deutscher Vizemeister. Auch in den beiden nächsten Jahren war der Angreifer eine Stütze im Kölner Team und konnte seine Punkteausbeute von Saison zu Saison steigern. Besonders hervor sticht dabei Furchners Plus/Minus-Statistik im dritten Jahr, wo er mit +13 einen sehr guten Wert erreichte. Auch in der Saison 2007/08 erreichte er mit den Haien die Endspielserie, verlor sie aber gegen die Eisbären Berlin.

Nach sechs Jahren bei den Haien, in welchen er für die Domstädter in 350 DEL-Einsätzen 153 Punkte – davon 72 Tore – erzielen konnte, wechselte Sebastian Furchner, aus privaten Gründen sowie der Möglichkeit eines längerfristigen Vertrages,[1] zum Beginn der Saison 2008/09 zum Ligakonkurrenten Grizzly Adams Wolfsburg.[2] Auch in Wolfsburg konnte Furchner überzeugen und so wurde sein Vertrag in den Jahren 2010[3], 2013[4] und 2015 jeweils verlängert. War Furchner nach der Saison 2014/15 mit 21 Toren schon Top-Torschütze seines Teams, konnte er in der Folgesaison 2015/16 mit 44 Punkten (22 Tore) auch Topscorer der Grizzlys werden und landete im DEL-Ranking auf dem elften Rang.[5] Die Spielzeiten 2010/11, 2015/16, 2016/17 sowie 2020/21 beendete er erneut als Vizemeister.

Am 24. März 2022 gab er bekannt, seine aktive Karriere nach der Spielzeit 2021/22 aus gesundheitlichen Gründen zu beenden.[6] In seiner letzten Spielzeit erreichte er Rang drei nach der Hauptrunde; sein Team schied anschließend im Halbfinale gegen den EHC Red Bull München aus. Furchner selbst konnte in den Playoffs nur ein Spiel absolvieren, da er im ersten Spiel nach einem Check eine Kopfverletzung erlitt.[7]

International

Neben den Einsätzen in der DEL spielte Furchner insgesamt 31-mal für die deutsche Nationalmannschaft. Er nahm an den Turnieren um den Deutschland Cup der Jahre 2003 und 2004 sowie an der Weltmeisterschaft 2005 in Österreich teil, wo er mit der DEB-Auswahl abstieg. Im Februar 2006 verletzte sich der Linksschütze während des ersten Spiels der Olympischen Winterspiele 2006 in Turin und musste aufgrund einer Schulteroperation die Saison vorzeitig beenden.

Rekorde

Furchner absolvierte am 27. September 2019 in Köln seine 1.000 Partie in der Deutschen Eishockey Liga (DEL)[8] und lag zum Zeitpunkt seines Karriereendes mit 1.119 Spielen ligaweit auf Rang zwei hinter Mirko Lüdemann, der 1.197 Mal auflief. Am 18. Februar 2022 erzielte Furchner sein 300. Tor in der DEL[9] und liegt damit ligaweit auf Rang drei. Zudem erreichte er 613 Scorerpunkte und liegt damit auf Rang acht der erfolgreichsten Scorer der Ligageschichte (Stand 18. Februar 2022).

Erfolge und Auszeichnungen

  • 2009 DEB-Pokal-Gewinn mit den Grizzly Adams Wolfsburg
  • 2011 Deutscher Vizemeister mit den Grizzly Adams Wolfsburg
  • 2016 Deutscher Vizemeister mit den Grizzlys Wolfsburg
  • 2017 Deutscher Vizemeister mit den Grizzlys Wolfsburg
  • 2021 Deutscher Vizemeister mit den Grizzlys Wolfsburg

International

Karrierestatistik

Reguläre SaisonPlayoffs
SaisonTeamLigaSpTVPktSMSpTVPktSM
1998/99ESV Kaufbeuren2. Liga11010110000
1999/00ESV KaufbeurenRegionalliga4917122926
1999/00ESV Kaufbeuren U20Junioren-BL8127196
2000/01ESV KaufbeurenOberliga441111222831014
2001/02REV Bremerhaven2. Bundesliga501572234104268
2002/03Kölner HaieDEL515111614151016
2003/04Kölner HaieDEL52117181060000
2004/05Kölner HaieDEL491317303870222
2005/06Kölner HaieDEL459122165
2006/07Kölner HaieDEL491313263690008
2007/08Kölner HaieDEL5515132850125054
2008/09Grizzly Adams WolfsburgDEL39111728301044814
2009/10Grizzly Adams WolfsburgDEL551623393073366
2010/11Grizzly Adams WolfsburgDEL5210142424612325
2011/12Grizzly Adams WolfsburgDEL521222342040112
2012/13Grizzly Adams WolfsburgDEL5017183526122574
2013/14Grizzly Adams WolfsburgDEL4818523181155102
2014/15Grizzly Adams WolfsburgDEL4621153616115166
2015/16Grizzlys WolfsburgDEL5022224416143694
2016/17Grizzlys WolfsburgDEL51241640818411152
2017/18Grizzlys WolfsburgDEL521213251272242
2018/19Grizzlys WolfsburgDEL501472116
2019/20Grizzlys WolfsburgDEL3578156
2020/21Grizzly WolfsburgDEL3481018291344
2021/22Grizzly WolfsburgDEL4585131410000
2. Liga/Regionalliga gesamt501812302610000
DEL gesamt96026626753345115936458191

International

Vertrat Deutschland bei:

JahrTeamVeranstaltungResultatSpTVPktSM
2000DeutschlandU18-WM7. Platz601110
2001DeutschlandU20-WM Div. I2. Platz520225
2002DeutschlandU20-WM Div. I1. Platz51348
2005DeutschlandWM15. Platz62130
2006DeutschlandOlympia10. Platz10000
Junioren gesamt1634743
Herren gesamt72130

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Commons: Sebastian Furchner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Grizzlys locken zwei Nationalspieler, Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 14. Februar 2008, abgerufen am 28. März 2016.
  2. „Eis-Blitz“ Furchner packt die Sachen, Bild, 23. April 2008, abgerufen am 27. März 2016.
  3. Vier Jahre! EHC verlängert mit Sturm-Ass Sebastian Furchner, Wolfsburger Allgemeine Zeitung, 12. Juni 2010, abgerufen am 27. März 2016.
  4. Grizzly Adams verlängern den Vertrag mit Sebastian Furchner, Hockeyweb, 26. Juli 2013, abgerufen am 27. März 2016.
  5. DEL-Topscorer (Memento vom 25. März 2016 im Internet Archive), del.org, 10. März 2016, abgerufen am 27. März 2016.
  6. Karriereende nach der Saison: Grizzly Sebastian Furchner hört auf. Abgerufen am 24. März 2022.
  7. Bernd Schwickerath: Eishockey-Profi Furchner: Es geht nicht mehr. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 8. Mai 2022]).
  8. RP ONLINE: Angreifer verliert mit Wolfsburg in Köln: Furchner kassiert in seinem 1000. DEL-Spiel eine Niederlage. Abgerufen am 28. September 2019.
  9. München schlägt ungefährliche Haie, Furchner mit Jubiläum. Abgerufen am 19. Februar 2022.