Rio Gonçalves Dias

Rio Gonçalves Dias
Daten
Lageim SW von Paraná, Brasilien
FlusssystemRio Paraná
Abfluss überRio Iguaçu → Rio Paraná → Río de la Plata → Atlantik
UrsprungQuelle in den Munizipien Céu Azul, Santa Tereza do Oeste am Nationalpark Iguaçu
25° 4′ 55″ S, 53° 37′ 22″ W
Quellhöhe596 m (GoogleMaps)
Mündungin den Rio IguaçuKoordinaten: 25° 30′ 4″ S, 53° 40′ 44″ W
25° 30′ 4″ S, 53° 40′ 44″ W
Mündungshöhe244 m (GoogleMaps)
Höhenunterschied352 m
Sohlgefälleca. 3,4 ‰
Längeca. 103 km (Luftlinie Ursprung bis Mündung, errechnet aus Koordinaten: 47 km)
Linke NebenflüsseArroio Melo Nunes
Rechte NebenflüsseRio Capim, Rio Castro Alves
Durchflossene Seenkeine
Durchflossene Stauseenkeine
Schiffbarkeitnein
Karte

Der Rio Gonçalves Dias ist ein etwa 103 km langer Nebenfluss des Rio Iguaçu im Südwesten ds brasilianischen Bundesstaats Paraná.

Etymologie und Geschichte

Der Fluss wurde nach Antônio Gonçalves Dias (1823–1864) benannt, einem Dichter und Gelehrten. Als Historiker und Ethnograph nahm er zum Beispiel an einer Expedition der Comissão Científica de Exploração teil, die von der Regierung zur Erforschung der Uferlandschaften des Amazonas organisiert wurde. Er starb auf der Rückreise von Europa, kurz bevor das Schiff an der Küste von Maranhão Schiffbruch erlitt.

Das Gebiet von Palmas zwischen Rio Iguacu und Rio Uruguay war zwischen Brasilien und Argentinien strittig gewesen. Diese hatten die Namen der grenzbestimmenden Flüsse im Vertrag von Madrid 1750 unterschiedlich zugeordnet. Erst 1895 wurde die Palmas-Frage durch einen Schiedsspruch des US-amerikanischen Präsidenten Grover Cleveland zugunsten von Brasilien entschieden. Die brasilianische Regierung setzte anschließend eine Kommission zur Untersuchung des Gebiets ein. Diese gab den größeren bis dahin namenlosen Iguacu-Nebenflüssen die Namen bedeutender Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Politik (Rios Ampére, Andrada, Benjamin Constant, Capanema, Cotegipe, Floriano, Gonçalves Dias, Siemens oder Silva Jardim).[1]

Geografie

Lage

Das Einzugsgebiet des Rio Goncalves Dias befindet sich auf dem Terceiro Planalto Paranaense (Dritte oder Guarapuava-Hochebene von Paraná).[2]

Verlauf

Sein Quellgebiet liegt in den Munizipien Céu Azul und Santa Tereza do Oeste am Nordostrand des Parque Nacional do Iguaçu auf 596 m Meereshöhe etwa 3 km südlich des Stadtzentrums von Santa Tereza do Oeste.[3][4]

Der Fluss verläuft in seinem gesamten Lauf in südlicher Richtung, wobei er sehr viele Flussschleifen bildet. Er markiert die gesamte östliche Grenze des Nationalparks.

Er fließt auf der Grenze zwischen den Munizipien Capitão Leônidas Marques und Céu Azul von rechts in den Rio Iguaçu. Er mündet auf 244 m Höhe. Die Entfernung zwischen Ursprung und Mündung beträgt 47 km.[3] Er ist etwa 103 km lang.[4]

Munizipien im Einzugsgebiet

Am Rio Goncalves Dias liegen die drei Munizpien Céu Azul (rechts) sowie linksufrig Santa Tereza do Oeste und Capitão Leônidas Marques.

Zuflüsse

Die wichtigsten der Nebenflüsse sind rechts der Rio Capim und der Rio Castro Alves sowie links der Arroio Melo Nunes.[1]

Nationalpark Iguaçu

Der Rio Goncalves Dias entwässert die östlichen Gebiete des 1 852,6 km² großen Nationalparks Iguaçu.

Einzelnachweise

  1. a b VOCABULARIO GEOGRÁFICO DO ESTADO DO PARANÁ. In: IBGE (Hrsg.): Contribuição para o Dicionário Geográfico Brasileiro. Band 3. SERVIÇO GRÁFICO DO INSTITUTO BRASILEIRO DE GEOGRAFIA E ESTATÍSTICA, Rio de Janeiro 1950 (brasilianisches Portugiesisch, 151 S., gov.br [PDF; abgerufen am 11. September 2022] aktuell bis April 1946).
  2. Reinhard Maack, Marcos Augusto Enrietti: Mapa Geolôgico do Estado do Paraná. JOINT RESEARCH CENTRE der Europäischen Kommission / European Soil Data Centre (ESDAC), 1953, abgerufen am 11. Januar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  3. a b Google Maps Koordinaten einfach und schnell finden. mapccordinates.net (Service der Vivid Planet Software GmbH Internet Agentur und Webdesign Salzburg), abgerufen am 13. November 2022 (auf Basis von OpenStreetMap-Material).
  4. a b Weg: Rio Gonçalves Dias (691066120). In: OpenStreetMap. OSM, abgerufen am 13. November 2022.