Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2009/Stabhochsprung der Männer

12. Leichtathletik-Weltmeisterschaften
DisziplinStabhochsprung
GeschlechtMänner
AustragungsortDeutschland Berlin
WettkampfortOlympiastadion
Wettkampfphase20. August (Qualifikation)
22. August (Finale)
Medaillengewinner
GoldmedailleSteve Hooker (Australien AUS)
SilbermedailleRomain Mesnil (Frankreich FRA)
BronzemedailleRenaud Lavillenie (Frankreich FRA)
Das Berliner Olympiastadion während der Leichtathletik-Weltmeisterschaften

Der Stabhochsprung der Männer bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2009 fand am 20. und 22. August im Olympiastadion der deutschen Hauptstadt Berlin statt.

In diesem Wettbewerb errangen die französischen Stabhochspringer mit Silber und Bronze zwei Medaillen. Weltmeister wurde trotz einer Verletzung der aktuelle Olympiasieger Steve Hooker aus Australien. Wie bereits bei den Weltmeisterschaften 2007 und den Europameisterschaften 2006 gewann Romain Mesnil die Silbermedaille. Bronze ging an Renaud Lavillenie.

Bestehende Rekorde

Weltrekord6,14 mUkraine Serhij BubkaSestriere, Italien31. Juli 1994[1]
Weltmeisterschaftsrekord6,05 mAustralien Dmitri MarkovWM 2001 in Edmonton, Kanada9. August 2001

Der bestehende WM-Rekord wurde bei diesen Weltmeisterschaften nicht eingestellt und nicht verbessert.

Zeitplan

Datum[2]ZeitRunde
20. August 200910:10Qualifikation
22. August 200918:15Finale

Qualifikationsnormen

A-NormB-Norm
5,70 m5,55 m

Anmerkung:

  • A-Norm: Wenn eine Nation mehr als einen Teilnehmer meldete, musste jeder dieser Wettbewerber die A-Norm erfüllt haben.
  • B-Norm: Sie musste von jedem gemeldeten Teilnehmer erbracht werden.

Doping

Der zunächst auf dem geteilten zwölften Platz eingestufte Belgier Kevin Rans wurde nach einem positiven Befund einer Dopingprobe von den Halleneuropameisterschaften 2009 zunächst freigesprochen, weil er nach eigenen Angaben nur vergessen habe, das betreffende Mittel als notwendiges Medikament für ihn zu deklarieren. Doch die IAAF hob den Freispruch wieder auf und der Athlet erhielt eine dreimonatige Sperre. Unter anderem sein Resultat von diesen Weltmeisterschaften wurde annulliert.[3]

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
oübersprungen
xungültig

Ergebnisse

Qualifikation

34 Teilnehmer traten in zwei Gruppen zur Qualifikationsrunde an. Die Qualifikationshöhe für den direkten Finaleinzug betrug 5,75 m. Diese Höhe musste jedoch gar nicht erst angegangen werden, da nach Abschluss der Versuche über 5,65 m nur noch elf Wettbewerber im Rennen waren. Um auf mindestens zwölf Finalteilnehmer zu kommen, wurde das Finalfeld aufgestockt mit den Athleten, die die vorangegangene Höhe von 5,55 m ohne jeden Fehlversuch bewältigt hatten. Dies waren sechs Sportler, sodass sich fünfzehn Springer für das Finale qualifiziert hatten (hellgrün unterlegt).[4]

Gruppe A

PlatzNameNationalitätErgebnis (m)5,25 m5,40 m5,55 m5,65 m
01Steve HookerAustralien Australien5.65o
02Romain MesnilFrankreich Frankreich5.65xoo
Maksym MazurykUkraine Ukraine5.65oxoo
04Damiel DosséviFrankreich Frankreich5.65ooxo
05Giuseppe GibiliscoItalien Italien5.65ooxxo
06Malte MohrDeutschland Deutschland5.65xoxxo
Alexander GripitschRussland Russland5.65ooxoxxo
08Derek MilesVereinigte Staaten USA5.55oxxx
09Jeremy ScottVereinigte Staaten USA5.55oxoxxx
10Konstandinos FilippidisGriechenland Griechenland5.55ooxxoxxx
11Kim Yoo-sukKorea Sud Südkorea5.55 SBxooxxoxxx
Igor PawlowRussland Russland5.55xoxxoxxx
13Spas BuchalowBulgarien Bulgarien5.40xoxxx
14Jan KudličkaTschechien Tschechien5.40xoxxx
Luke CuttsVereinigtes Konigreich Großbritannien5.40xoxxx
Yavgeniy OlhovskyIsrael Israel5.40xoxoxxx
17Takafumi SuzukiJapan Japan5.25oxxx
NMJesper FritzSchweden SchwedenogVx

In Qualifikationsgruppe A ausgeschiedene Stabhochspringer:

Gruppe B

PlatzNameNationalitätErgebnis (m)5,25 m5,40 m5,55 m5,65 mAnmerkung
01Renaud LavillenieFrankreich Frankreich5.65ooo
Alexander StraubDeutschland Deutschland5.65oo
03Steven LewisVereinigtes Konigreich Großbritannien5.65oxoxxo
04Alhaji JengSchweden Schweden5.65 SBxoxxoxxo
05Daichi SawanoJapan Japan5.55oxxx
Wiktor TschistjakowRussland Russland5.55oxxx
07Björn OttoDeutschland Deutschland5.55xoxxoxxx
08Leonid AndreyevUsbekistan Usbekistan5.55xxooxxoxxx
09Eemeli SalomäkiFinnland Finnland5.40ooxxx
Łukasz MichalskiPolen Polen5.40oxxx
11Toby StevensonVereinigte Staaten USA5.40xoxxx
12Jurij RovanSlowenien Slowenien5.40xoxoxxx
13Denys FedasUkraine Ukraine5.25oxxx
NMFábio Gomes da SilvaBrasilien BrasilienogVxxx
Oleksandr KorchmidUkraine Ukrainexxx
DOPKevin RansBelgien Belgienfür das Finale zugelassen
DNSBrad WalkerVereinigte Staaten USA

In Qualifikationsgruppe B ausgeschiedene Stabhochspringer:

Finale

Steve Hooker gewann die Konkurrenz trotz einer schmerzhaften Oberschenkelverletzung, die ihn daran hinderte, den vollen Wettbewerb zu absolvieren. Er machte lediglich zwei Sprünge, hatte einen Fehlversuch bei 5,85 m und dann einen weiteren erfolgreichen Sprung bei 5,90 m. Dieser reichte für die Goldmedaille, da keiner der beiden noch verbliebenen Franzosen 5,95 m überspringen konnte. Insbesondere Renaud Lavillenie mit einer Saisonbestleistung von 6,01 m hätte von der Höhe her noch deutlich mehr Potential besessen, scheiterte aber nach Fehlversuchen bei 5,85 m und 5,90 m auch in seinem einzigen noch verbliebenen Versuch über 5,95 m an einer geringen seitlichen Berührung der Latte.[5]

Der aktuelle Olympiasieger Steve Hooker siegte trotz Verletzung – er benötigte dafür nur zwei Sprünge
PlatzNameNationalitätErgebnis (m)5,50 m5,65 m5,75 m5,80 m5,85 m5,90 m5,95 m
01Steve HookerAustralien Australien5.90x–o
02Romain MesnilFrankreich Frankreich5.85 SBoox–oox–xx
03Renaud LavillenieFrankreich Frankreich5.80ooxxoox–x–x
04Maksym MazurykUkraine Ukraine5.75oxoox–xx
05Alexander GripitschRussland Russland5.75 PBoxxooxxx
06Damiel DosséviFrankreich Frankreich5.75 PBooxoxxx
07Alexander StraubDeutschland Deutschland5.65xoxoxxx
Giuseppe GibiliscoItalien Italien5.65xoxoxx–x
Steven LewisVereinigtes Konigreich Großbritannien5.65xoxoxxx
10Daichi SawanoJapan Japan5.50oxxx
Wiktor TschistjakowRussland Russland5.50oxxx
12Alhaji JengSchweden Schweden5.50xoxxx
13Malte MohrDeutschland Deutschland5.50xxoxxx
NMDerek MilesVereinigte Staaten USAogVxxx
DOPKevin RansBelgien Belgien

Einzelnachweise

  1. Athletics – Progression of outdoor world records, Pole vault – Men, sport-record.de, abgerufen am 10. Februar 2022
  2. 12th IAAF World Championships in Athletics Timetable By Discipline | World Athletics. Abgerufen am 25. November 2020 (englisch).
  3. Kevin Rans drie maanden geschorst, Nieuwsblad 17. Mai 2010, nieuwsblad (niederländisch), abgerufen am 25. November 2020
  4. Pole Vault Series Result | 12th IAAF World Championships in Athletics. Abgerufen am 10. Mai 2022 (englisch).
  5. Pole Vault Result | 12th IAAF World Championships in Athletics. Abgerufen am 10. Mai 2022 (englisch).