Bis(hydroxylammonium)sulfat

Strukturformel
Strukturformel von Bis(hydroxylammonium)sulfat
Allgemeines
NameBis(hydroxylammonium)sulfat
Andere Namen

Hydroxylammoniumsulfat

Summenformel(NH3OH)2SO4
Kurzbeschreibung

farbloser bis weißer Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer10039-54-0
EG-Nummer233-118-8
ECHA-InfoCard100.030.095
PubChem10931771
WikidataQ416490
Eigenschaften
Molare Masse164,14 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,88 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

> 120 °C (Zersetzung)[1]

Löslichkeit

leicht in Wasser (587 g·l−1 bei 20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[2] ggf. erweitert[1]
GefahrensymbolGefahrensymbolGefahrensymbolGefahrensymbol

Achtung

H- und P-SätzeH: 290​‐​302​‐​312​‐​315​‐​317​‐​319​‐​351​‐​373​‐​400
EUH: 044
P: 201​‐​280​‐​301+330+331​‐​312​‐​333+313​‐​337+313[1]
Toxikologische Daten

642 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[3]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Bis(hydroxylammonium)sulfat ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Hydroxylammoniumsalze und Sulfate.

Gewinnung und Darstellung

Bis(hydroxylammonium)sulfat kann durch Säure-Base-Reaktion von Hydroxylamin mit Schwefelsäure gewonnen werden.

Eigenschaften

Bis(hydroxylammonium)sulfat ist ein farbloser bzw. weißer, wasserlöslicher und hygroskopischer Feststoff. Er ist bei erhöhter Temperatur instabil und seine wässrige Lösung reagiert sauer.[1]

Verwendung

Bis(hydroxylammonium)sulfat wird als Reduktionsmittel in der Photographie und in der Färberei, Enthaarungsmittel für Häute und zur Reinigung von Aldehyden und Ketonen verwendet.[1]

Sicherheitshinweise

Bis(hydroxylammonium)sulfat ist ein explosionsgefährlicher Feststoff. Er reagiert bei Schlag oder Reibung, Erwärmung oder andere Zündquellen mit raschem Zerfall, wobei Schwefeloxide, Stickoxide, Hydroxylamin, Ammoniak und Stickstoff entstehen.[1]

In Deutschland ist Hydroxylammoniumsulfat entsprechend den Regelungen des Sprengstoffgesetzes als explosionsgefährlicher Stoff der Stoffgruppe C eingestuft.[4]

  • International Chemical Safety Card 0898
  • Patentanmeldung EP0945401A2: Verfahren zur Herstellung von Hydroxylammoniumsulfat. Angemeldet am 11. März 1999, veröffentlicht am 29. September 1999, Anmelder: Domo Caproleuna GmbH, Erfinder: Manfred Kretschmar, Norbert Leetsch.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i Eintrag zu Bis(hydroxylammonium)sulfat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 9. Januar 2019. (JavaScript erforderlich)
  2. Eintrag zu Bis(hydroxylammonium) sulphate im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  3. Toxikologische Bewertung von Hydroxylamin und seine Salze (PDF) bei der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI), abgerufen am 22. August 2012.
  4. Bekanntmachung der gemäß § 2 SprengG von der BAM seit 1987 neu getroffenen Feststellungen pdf-Link.