Heribert Bruchhagen

Heribert Bruchhagen
Heribert Bruchhagen (2011)
Personalia
Geburtstag 4. September 1948
Geburtsort Düsseldorf-DerendorfDeutschland
Größe 178 cm
Position Hängende Spitze
Junioren
Jahre Station
0000–1968 TSG Harsewinkel
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1968–1978 DJK Gütersloh
1978–1982 FC Gütersloh 49 (6)
Stationen als Trainer
Jahre Station
1982–1988 FC Gütersloh
1988–1989 SC Verl
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Heribert „Heri“ Bruchhagen (* 4. September 1948 in Düsseldorf-Derendorf) ist ein ehemaliger deutscher Fußballfunktionär, Fußballspieler und -trainer.

Werdegang

Bruchhagen begann seine Laufbahn als aktiver Spieler bei der TSG Harsewinkel. Von 1968 bis 1978 spielte er bei der DJK Gütersloh, mit der er 1975 den Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga erreichte, und danach bis 1982 beim Nachfolgeverein FC Gütersloh, den er anschließend bis 1988 als Trainer in der Oberliga Westfalen betreute. Von Oktober 1988 bis Juni 1989 trainierte er den Ligakonkurrenten SC Verl.

Im Sommer 1989 verpflichtete ihn Günter Eichberg als neuen Manager des FC Schalke 04. 1992 wechselte Bruchhagen zum damals von Jürgen Hunke geführten Hamburger SV, die Verbindung zu Bruchhagen hatten Uwe Seeler und Bernd Wehmeyer hergestellt.[1] Im Dezember 1993 einigte er sich mit dem HSV auf einen neuen, ab Juli 1994 geltenden unbefristeten Vertrag.[2] Bruchhagen verließ den HSV nach Meinungsverschiedenheiten mit Hunkes Nachfolger Ronald Wulff im Dezember 1994 wieder. Von 1998 bis 2001 war er Manager von Arminia Bielefeld, von 2001 bis 2003 Geschäftsführer der DFL und vom 1. Dezember 2003 bis zum 31. Mai 2016 Vorstandsvorsitzender der Eintracht Frankfurt Fußball AG. Zudem war Bruchhagen in der Saison 2000/01 sowie von 2007 bis Ende Juni 2015 Vorstandsmitglied des Ligaverbandes DFL[3] und vertrat diesen auch im Vorstand des DFB. Von August bis Dezember 2016 fungierte er als Fernsehexperte beim Pay-TV-Sender Sky Sport Bundesliga.

Am 14. Dezember 2016 übernahm Bruchhagen den Vorstandsvorsitz der HSV Fußball AG.[4] Er erhielt einen bis Sommer 2019 laufenden Vertrag.[5] Am 8. März 2018 wurde er vom Aufsichtsrat freigestellt.[6] Zu diesem Zeitpunkt stand der HSV nach 25 Spieltagen der Saison 2017/18 mit sieben Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz auf dem 17. Tabellenplatz. Bruchhagen folgte sein bisheriger Stellvertreter Frank Wettstein nach, der bis zum 26. Mai 2018 als alleiniger Vorstand die operative Führung der HSV Fußball AG übernahm.[6][7] Wettstein folgte wiederum Bernd Hoffmann nach. Die Freistellung Bruchhagens geschah auf Initiative des damaligen Präsidenten des Gesamtvereins Hamburger SV, Bernd Hoffmann, der einen Tag zuvor zum Aufsichtsratsvorsitzenden der ausgegliederten HSV Fußball AG gewählt wurde und nach eigener Aussage eine Neuausrichtung der AG anpeilt.[8][9] Am selben Tag wie von Bruchhagen trennte sich der HSV auch vom Direktor Profifußball, Jens Todt[6], wenige Tage später wurde ebenfalls der bisherige Trainer Bernd Hollerbach von Wettstein freigestellt und durch Christian Titz ersetzt.[10]

Persönliches

Bruchhagen wuchs im ostwestfälischen Harsewinkel auf[11] und ist gelernter Sport- und Geografielehrer; er unterrichtete von 1976 bis 1989 parallel zu seiner Karriere als Fußballspieler und -trainer am Kreisgymnasium Halle.

Anfang 2006 spielte er zusammen mit Trainer Friedhelm Funkel in einer Folge der Krimiserie Ein Fall für zwei mit.

Bruchhagen ist seit 1992 Mitglied des Hamburger SV. Im Oktober 2017 erhielt er für seine 25-jährige Vereinsmitgliedschaft die silberne Ehrennadel.[12]

Er unterstützt als Botschafter die Initiative Respekt! Kein Platz für Rassismus.[13]

Bruchhagen ist Kuratoriumsmitglied der Egidius-Braun-Stiftung.[14]

Weblinks

Commons: Heribert Bruchhagen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Menschlich gesehen. Der Schritt zum HSV. In: Hamburger Abendblatt. 29. Mai 1992, abgerufen am 4. März 2023.
  2. Manager auf Dauer. In: Hamburger Abendblatt. 9. Dezember 1993, abgerufen am 25. Juni 2023.
  3. LIGAVORSTAND VERABSCHIEDET HERIBERT BRUCHHAGEN
  4. Hamburger SV: HSV Fußball AG beruft Heribert Bruchhagen zum neuen Vorstandsvorsitzenden, 11. Dezember 2016, abgerufen am 11. Dezember 2016.
  5. HSV setzt auf Bruchhagen
  6. a b c Hamburger SV: Aufsichtsrat stellt Heribert Bruchhagen frei. Abgerufen am 8. März 2018.
  7. Hamburger SV: Aufsichtsrat delegiert Bernd Hoffmann in den Vorstand. Abgerufen am 21. Februar 2019.
  8. Frank Heike: Der Hamburger SV leitet den Umbau ein. tagesspiegel.de, 8. März 2018, abgerufen am 13. März 2018.
  9. HSV zieht Reißleine: Aus für Jens Todt und Heribert Bruchhagen. eurosport.de, 8. März 2018, abgerufen am 13. März 2018.
  10. Hamburger SV: Christian Titz übernimmt den Posten von Bernd Hollerbach, 12. März 2018, abgerufen am 21. Februar 2019.
  11. Henrik Jacobs: Wird Bruchhagen für den HSV mehr als ein Frühstücksdirektor? In: Hamburger Abendblatt. Zeitungsgruppe Hamburg GmbH, 13. Dezember 2016, abgerufen am 15. März 2017.
  12. Hamburger SV: Heribert Bruchhagen: 25 Jahre Mitgliedschaft im HSV, 9. Oktober 2017, abgerufen am 9. Oktober 2017.
  13. Botschafter – Sport – Heribert Bruchhagen. Gemeinnützige Respekt! Kein Platz für Rassismus GmbH, archiviert vom Original am 13. Februar 2015; abgerufen am 13. Februar 2015.
  14. Gremien der DFB-Stiftung Egidius Braun. Abgerufen am 5. September 2023.