Hamburger SV (Frauenfußball)

Hamburger SV Frauenfußball
Spielstätte Paul-Hauenschild-Sportanlage, Norderstedt
Sportpark Eimsbüttel, Hamburg-Stellingen
Plätze 300 (Norderstedt)
ca. 1.500 (Hamburg-Stellingen)
Cheftrainer Marwin Bolz
Liga 2. Bundesliga
2022/23 1. Platz   (Regionalliga Nord)

Website amateurfussball.hsv.de

Heim
Auswärts
Alternativ

Die Frauenfußballabteilung des Hamburger SV besteht seit 1970 und umfasst drei Frauen- und vier Mädchenmannschaften. Die erste Mannschaft spielt in der 2. Bundesliga und die zweite in der drittklassigen Regionalliga Nord. Spielorte sind die Paul-Hauenschild-Sportanlage in Norderstedt sowie der Sportpark Eimsbüttel in Hamburg.[1]

Geschichte

Erste Mannschaft

1970 wurde die Frauenfußball-Abteilung des Hamburger SV gegründet. In den siebziger und achtziger Jahren stand sie im Schatten von Vereinen wie FTSV Lorbeer Rothenburgsort oder FSV Harburg. 1975 wurde die Frauenmannschaft erstmals Hamburger Meister und 1990 stieg sie nach dem erneuten Gewinn der Hamburger Meisterschaft in die Oberliga Nord, damals die zweithöchste Spielklasse, auf. In der Oberliga erreichte sie mit wenigen Ausnahmen stets vordere Platzierungen. 1997 nahm sie als Vizemeister an der Aufstiegsrunde zur Bundesliga teil, wo sie hinter Fortuna Sachsenroß Hannover Zweiter wurde. Weil Hannover jedoch auf die Teilnahme an der Bundesliga verzichtete, rückte der HSV nach. In der ersten Bundesligasaison wurde die Mannschaft Letzter und stieg ab. Anschließend wurde der Verein drei Mal hintereinander Meister der Regionalliga Nord, konnte sich jedoch erst 2001 in der Aufstiegsrunde durchsetzen. In der Saison 2001/02 stieg man direkt wieder ab, erreichte aber das Endspiel des DFB-Pokals, in dem der HSV dem 1. FFC Frankfurt mit 0:5 unterlag. 2003 wurde der HSV wieder Meister der Regionalliga Nord und erreichte in der Aufstiegsrunde den Wiederaufstieg in die Bundesliga. In der Saison 2003/04 erreichte die Mannschaft den sechsten Tabellenplatz und das Finale des Hallenpokals, in dem sie mit 0:1 gegen den 1. FFC Turbine Potsdam unterlag. In den folgenden Jahren etablierte sich die Mannschaft in der Bundesliga und erreichte mit dem vierten Platz in der Saison 2010/11 die beste Platzierung der Vereinsgeschichte. Nach der Saison 2011/12 wurde die Mannschaft aus finanziellen Gründen aus der Bundesliga zurückgezogen, um die Zuschüsse in den Frauenfußball-Vereinsbereich zu reduzieren, der sich nicht selbstständig finanzierte.[2]

Die erste Frauenmannschaft begann daraufhin einen Neuanfang in der Regionalliga Nord.[2] Nach vier Jahren in der Regionalliga Nord stieg die Mannschaft in der Saison 2015/16 in die Verbandsliga Hamburg ab. Dort wurden die Hamburgerinnen 2018 Vizemeister hinter dem TSV Wellingsbüttel. Ein Jahr später sicherte sich der HSV ohne Punktverlust die Meisterschaft. In der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord setzte sich das Team mit 4:0 und 2:0 gegen ATS Buntentor durch und kehrte in die Regionalliga zurück. In der Saison 2021/22 gewann die Mannschaft den Meistertitel der Regionalliga Nord, unterlag im Aufstiegsspiel zur 2. Bundesliga aber der zweiten Mannschaft des 1. FFC Turbine Potsdam. In der Saison 2022/23 wurde das Team erneut Meister der Regionalliga Nord und stieg anschließend in die 2. Bundesliga auf, nachdem beide Aufstiegsspiele gegen den Meister der Regionalliga Nordost, Viktoria Berlin, mit 3:0 und 3:1 gewonnen wurden.

Spielstätten der ersten Mannschaft

Die Frauenmannschaft hatte ihre Heimspiele in der Bundesliga bis zur Abmeldung im Mai 2012 in der Wolfgang-Meyer-Sportanlage (seit Oktober 2022 Sportpark Eimsbüttel) ausgetragen.

Seit dem anschließenden Neuanfang in der Regionalliga trat die Mannschaft für ihre Heimspiele ausschließlich auf der Paul-Hauenschild-Sportanlage in Norderstedt an, die lediglich Platz für maximal 300 Fans bietet. Erst zum Ende der Saison 2023/24, in der die erste Mannschaft um den Aufstieg in die Bundesliga spielt, kehrte die Frauenmannschaft für vereinzelte Spiele in den Sportpark Eimsbüttel zurück, um vor größerem Publikum spielen zu können.[1] Der Sportpark fasst bis zu 1700 Zuschauer.[1]

Weitere Mannschaften

Die zweite Mannschaft stieg 2003 in die Regionalliga Nord auf und qualifizierte sich 2004 für die neu eingeführte 2. Bundesliga, stieg jedoch bereits nach einer Saison wieder ab. Nach dem direkten Wiederaufstieg wurde sie in der Saison 2006/07 Vizemeister und konnte sich anschließend in der 2. Bundesliga etablieren. In der Saison 2010/11 wurde sie Zweitligameister, aber nach Saisonende aus finanziellen Gründen in die Regionalliga zurückgezogen.[3] Nach dem Rückzug der ersten Mannschaft in die Regionalliga 2012 spielte die zweite Mannschaft in der Saison 2012/13 in der Verbandsliga Hamburg und stieg in die Landesliga Hamburg ab. Die Rückkehr in die Oberliga Hamburg gelang mit einem ersten Platz in der Landesliga in der Saison 2018/19. Nach vier Jahren in der höchsten Hamburger Spielklasse sicherte sich die zweite Mannschaft des HSV in der Saison 2022/23 den Meistertitel und nahm an der Aufstiegsrunde zur Regionalliga teil, die sie mit einem Sieg gegen den Kieler MTV und einer Niederlage gegen Werder Bremen II auf dem zweiten Platz beendeten. Durch den Aufstieg der ersten Mannschaft des HSV wurde ein Entscheidungsspiel gegen die SpVg Aurich ausgetragen, was die zweite Mannschaft für sich entscheiden konnte und somit in die Regionalliga Nord aufstieg.

Die dritte Mannschaft wurde 2010 Meister der Verbandsliga Hamburg und belegte in der Saison 2010/11 den vierten Platz in der Regionalliga Nord. Nach dem Rückzug der zweiten Mannschaft in die Regionalliga 2011 spielte sie in der Saison 2011/12 in der Verbandsliga Hamburg. Nach dem Rückzug der ersten Mannschaft in die Regionalliga 2012 nahm sie bis 2019 am Spielbetrieb der Sonderklasse teil. Zur Saison 2019/20 erfolgte die Aufnahme in die Kreisliga. Seit 2022 spielt die dritte Mannschaft in der sechstklassigen Landesliga Hamburg.

Seit der Saison 2016/17 spielen die B-Juniorinnen durchgehend in der B-Juniorinnen-Bundesliga. In der durch die COVID-19-Pandemie abgebrochene Spielzeit 2019/20 wurde die Mannschaft zum Meister erklärt. Zwei Jahre später wiederholte die Mannschaft ihren Meistertitel. Im Finale um die deutsche Meisterschaft schlugen sie Eintracht Frankfurt im Stadion Hoheluft mit 2:1.

Erfolge

  • Aufstieg in die Bundesliga 1997, 2001, 2003
  • Aufstieg in die 2. Bundesliga 2006*, 2023
  • DFB-Pokal-Finalist 2002
  • DFB-Hallenpokal-Finalist 2004, 2007, 2009
  • Meister der Regionalliga Nord 1999, 2000, 2001, 2003, 2006*, 2022, 2023
  • Meister der 2. Bundesliga Nord 2011*
  • Hamburger Meister 1975, 1990, 2000*, 2003*, 2010**, 2019, 2023*
  • Hamburger Pokalsieger 1991, 1995, 1996, 1997, 2000, 2001, 2002*, 2003, 2004*, 2006*, 2014, 2017, 2019, 2021, 2022
  • Meister der B-Juniorinnen-Bundesliga, Staffel Nord/Nordost 2020, 2022
  • Deutsche B-Juniorinnen-Meisterschaft 2022
  • Deutscher Futsal-Meister B-Juniorinnen 2019

Die mit einem Sternchen (*) versehenen Erfolge wurden von der 2. Mannschaft errungen und die mit zwei Sternchen (**) versehenen Erfolge von der 3. Mannschaft.

Kader Saison 2023/24

(Stand: 29. März 2024)[4]

Tor Abwehr Mittelfeld Angriff
01 Lela-Celin Naward Deutschland
23 Aaliyah-Milene Thomas Deutschland
30 Selma Merz Deutschland
33 Jolina Zamorano Deutschland
Almuth Schult Deutschland
02 Annaleen Böhler Deutschland
03 Marlene Deyß Deutschland
05 Nina Brüggemann Deutschland
08 Svea Stoldt Deutschland
13 Antonia Fischer Deutschland
14 Sophie Profé Deutschland
15 Jana Braun Deutschland
18 Nele Karowski Deutschland
20 Emilia Hirche Deutschland
21 Jacqueline Dönges Deutschland
22 Sarah Stöckmann (C)ein weißes C in blauem Kreis Deutschland
25 Merle Kirschstein Deutschland
26 Neele Albrecht Deutschland
31 Jobina Lahr Deutschland
04 Melina Bünning Deutschland
06 Hannah Günther Deutschland
10 Carla Morich Deutschland
11 Lisa Baum Deutschland
12 Irma Schittek Deutschland
17 Lotte Raab Deutschland
26 Mia Büchele Deutschland
27 Amelie Woelki Deutschland
28 Pauline Machtens Deutschland
07 Larissa Mühlhaus Deutschland
09 Melina Krüger Deutschland
16 Dana Marquardt Deutschland
19 Victoria Schulz Deutschland
24 Almudena Sierra Peru
29 Lina Clausen Deutschland

Bekannte ehemalige Spielerinnen

Platzierungen seit 1991

Saison Liga Platz S U N Tore Punkte DFB-Pokal
1990/91 Oberliga Nord 08. 023:24 15:21 nicht qualifiziert
1991/92 Oberliga Nord 04. 041:28 29:15 1. Runde
1992/93 Oberliga Nord 03. 052:15 30:14 nicht qualifiziert
1993/94 Oberliga Nord 04. 039:25 28:16 1. Runde
1994/95 Regionalliga Nord 02. 058:24 29:15 nicht qualifiziert
1995/96 Regionalliga Nord 10. 020:41 :0017 1. Runde
1996/97 Regionalliga Nord 02. 065:15 :0054 1. Runde
1997/98 Bundesliga 12. 01 02 19 017:78 :0005 2. Runde
1998/99 Regionalliga Nord 01. 18 01 01 082:09 :0055 1. Runde
1999/00 Regionalliga Nord 01. 22 00 00 103:08 :0066 nicht qualifiziert
2000/01 Regionalliga Nord 01. 21 01 00 076:07 :0064 Achtelfinale
2001/02 Bundesliga 11. 02 02 18 016:62 :0008 Finale
2002/03 Regionalliga Nord 01. 20 01 01 082:08 :0061 Achtelfinale
2003/04 Bundesliga 06. 10 04 08 047:37 :0034 Achtelfinale
2004/05 Bundesliga 09. 06 02 14 020:48 :0020 1. Runde
2005/06 Bundesliga 05. 10 03 09 042:40 :0033 Achtelfinale
2006/07 Bundesliga 09. 07 05 10 034:34 :0026 Achtelfinale
2007/08 Bundesliga 10. 04 06 12 023:46 :0018 Achtelfinale
2008/09 Bundesliga 06. 09 02 11 052:49 :0029 Achtelfinale
2009/10 Bundesliga 07. 08 04 10 031:51 :0028 2. Runde
2010/11 Bundesliga 04. 12 02 08 042:42 :0038 Viertelfinale
2011/12 Bundesliga 09. 05 07 10 023:40 :0022 Halbfinale
2012/13 Regionalliga Nord 06. 09 06 07 031:26 :0033 1. Runde
2013/14 Regionalliga Nord 07. 08 04 08 042:33 :0028 nicht qualifiziert
2014/15 Regionalliga Nord 08. 08 02 12 034:36 :0026 1. Runde
2015/16 Regionalliga Nord 11. 03 04 15 022:66 :0013 nicht qualifiziert
2016/17 Verbandsliga Hamburg 04. 15 03 04 088:27 :0048 nicht qualifiziert
2017/18 Verbandsliga Hamburg 02. 17 03 02 081:23 :0054 1. Runde
2018/19 Verbandsliga Hamburg 01. 20 00 00 123:09 :0060 nicht qualifiziert
2019/20 Regionalliga Nord 05. 06 02 06 021:20 :0020 2. Runde
2020/21 Regionalliga Nord – Staffel A 05. 03 00 01 020:04 :0009 nicht qualifiziert
2021/22 Regionalliga Nord 01. 24 02 00 110:17 :0074 Achtelfinale
2022/23 Regionalliga Nord 01. 25 00 01 106:09 :0075 1. Runde
2023/24 2. Bundesliga Achtelfinale
grün unterlegte Spielzeiten kennzeichnen einen Aufstieg, rot unterlegte Spielzeiten einen Abstieg.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Endlich! HSV-Frauen spielen dauerhaft in größerem Stadion. In: mopo.de. 24. Februar 2024, abgerufen am 22. April 2024.
  2. a b HSV zieht sein Team aus der Bundesliga zurück! In: kicker.de. 21. Mai 2012, abgerufen am 22. April 2024.
  3. HSV zieht Zweitligameister zurück soccerdonna.de, 5. Mai 2011
  4. Kader 2023/24 auf soccerdonna.de