Geschichte eines Deutschen

Geschichte eines Deutschen. Die Erinnerungen 1914–1933 ist ein 1939 im englischen Exil geschriebenes, aber erst im Jahr 2000 postum erschienenes Buch des Autors Sebastian Haffner, in dem er die Entwicklung Deutschlands zwischen 1914 und 1933 analysiert und mit persönlichen Erlebnissen in dieser Zeit verbindet. Das Typoskript des Textes war in Haffners Nachlass entdeckt worden, selbst sein enges Umfeld hatte bis dahin nichts von seiner Existenz gewusst.

Das Buch war ein großer Verkaufserfolg. 2001 zweifelten die beiden Historiker Henning Köhler[1] und Jürgen Paul aufgrund der vielen wahr gewordenen Zukunftsprognosen (u. a. Hitlers Selbstmord) das Entstehungsjahr des Buches an[2][3]. Sie wurden aber kurze Zeit später durch ein bis dato unveröffentlicht gebliebenes Interview, das Jutta Krug 1989 mit Sebastian Haffner geführt hatte[4], sowie nach philologischen[5] und kriminaltechnischen[6] Untersuchungen widerlegt.

Somit ist Geschichte eines Deutschen das erste Buch, das Haffner schon geschrieben hatte, bevor er dieselbe Thematik auf eine andere Art und Weise in dem 1940 in England erschienenen Germany: Jekyll & Hyde bearbeitete.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Henning Köhler: Anmerkungen zu Haffner. Haffners posthumer Bestseller „Geschichte eines Deutschen“ ist nicht historisch authentisch. In: FAZ, 16. August 2001
  2. Macht damit, was ihr wollt. In: Der Spiegel. Nr. 34, 2001 (online – zum Historikerstreit).
  3. Eine Verteidigung Sebastian Haffners. Alexander Boulerian zum Historikerstreit; auf wsws.org
  4. Sebastian Haffner: Als Engländer maskiert: Ein Gespräch mit Jutta Krug über das Exil (mit einem Nachwort von Uwe Soukup), Stuttgart & München 2001 (postum)
  5. Rudolf Walther: Ein sorgloser Betrüger? In: taz.de. 18. August 2001, abgerufen am 21. Januar 2019.
  6. Joachim Güntner: Kein Indiz für Manipulation. Kriminaltechnischer Befund zu Haffner. In: Neue Zürcher Zeitung. 2. November 2001, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Januar 2012; abgerufen am 21. Januar 2019.