Franz Pacher (Unternehmer)

Porträt Franz Pacher (2014)

Franz Pacher (* 16. April 1950 in Villach) ist ein österreichischer Unternehmer und ehemaliger Präsident der Wirtschaftskammer Kärnten.

Ausbildung

Franz Pacher besuchte von 1960 bis 1964 die Hauptschule in Klagenfurt. Von 1964 bis 1967 war er Schüler der Handelsschule Villach, bevor er eine Bäckerlehre in der Bäckerei Haidenthaller in Salzburg begann. Diese schloss er 1970 ab. 1972 legte er erfolgreich die Meisterprüfung ab.

Berufliche Laufbahn

Elterlicher Betrieb

Nach seiner Meisterprüfung im Jahr 1972 übernahm er den elterlichen Betrieb in Villach. Dieser wurde bereits 1884 von seiner Urgroßmutter Maria Pacher gegründet und bestand sowohl aus einer Mühle als auch aus einer Schwarzbrotbäckerei. Franz Pacher baute den traditionellen Familienbetrieb zu einer modernen Bäckerei mit sechs Standorten aus. Da eine Betriebsfortführung innerhalb der Familie nicht möglich war, trennte er sich von diesem Unternehmen im Jahr 1995. Er ist jedoch weiterhin Eigentümer der „Café-Bäckerei Franz Pacher“ in Villach.

Wirtschaftskammer Kärnten

Anfänge

Im Jahr 1975 engagierte er sich erstmals in der Interessenvertretung der gewerblichen Wirtschaft, vorerst als Mitglied in der Landesinnung der Bäcker. Aufgrund seines Einsatzes für seine Berufskollegen wurde er vier Jahre später mit der Funktion des Innungsmeister-Stellvertreters der Landesinnung der Bäcker betraut.
Franz Pacher erkannte früh die Notwendigkeit einer starken Interessenvertretung für die heimischen Gewerbebetriebe. Logische Konsequenz davon war sein Wechsel in das Sektionspräsidium der Sparte Gewerbe und Handwerk. Von 1993 bis 1999 stand er der Sektion Gewerbe und Handwerk der Wirtschaftskammer Kärnten als Sektionsobmann vor. Seine Aufgaben sah Pacher vor allem darin, für die Gewerbebetriebe in Kärnten ein unternehmerfreundliches Umfeld zu schaffen, sie mit aktuellem Know-how vertraut zu machen und ihnen bestmögliche Serviceleistungen zu bieten.

Präsident der Wirtschaftskammer Kärnten

Aufgrund dieser erfolgreichen Sparten-Tätigkeit wurde Bäckermeister Franz Pacher am 9. Juni 1999 das Amt des Präsidenten der Wirtschaftskammer Kärnten übertragen. Dieses Amt hatte er über drei Amtsperioden bis ins Jahr 2014 inne.

Projekte und Errungenschaften

Während seiner Amtszeit als Präsident der Wirtschaftskammer Kärnten prägte Franz Pacher den Wirtschaftsstandort Kärnten maßgeblich mit. Durch die Initiierung und Durchführung zahlreicher Projekte schaffte er den Ausbau der Interessenvertretung zu einem modernen Dienstleistungsunternehmen. Wirtschaftsförderungsinstitut| Hier nur eine Auswahl der unter seiner Präsidentschaft initiierten und umgesetzten Projekte:

  • Errichtung des Wifi-Technikzentrums, Klagenfurt
  • Errichtung Silicon Wifi, Klagenfurt
  • Aus- und Umbau der Bezirksstellen Völkermarkt, Wolfsberg und Spittal/Drau
  • Errichtung des europaweit einzigartigen Test- und Ausbildungszentrums (TAZ)[1][2] zur Berufsorientierung für Jugendliche
  • Offensive für Unternehmertum
  • Ausbau der Dienstleistungsqualität der Wirtschaftskammer Kärnten durch die Errichtung des Servicezentrums und der Business-Lounge
  • regelmäßige Durchführung von Befragungen der WK-Mitglieder
  • Förderung für Unternehmensberatungen
  • Initiierung Exportoffensive[3]
  • Unternehmerschutzpaket (Rechtsschutzpaket für Unternehmer)

Politische Funktionen

Franz Pacher übernahm im Laufe der Jahre auch politische Funktionen in Kärnten. Von 1985 bis 1996 war er Stadtrat im Stadtsenat Villach. Während dieser Zeit war er auch gleichzeitig von 1985 bis 1995 Stadtparteiobmann der ÖVP Villach. Seit dem Jahr 2000 ist Franz Pacher auch Obmann des Wirtschaftsbund Kärnten.[4] Seit 2007 ist er Obmann-Stellvertreter im Österreichischen Wirtschaftsbund.

Auszeichnungen und Ehrungen

Soziales Engagement

Franz Pacher engagiert sich außerdem als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Villach-Fellach und der Bauerngman Villach, einem gemeinnützigen Verein zur Förderung des Brauchtums und zur Unterstützung von in Not geratenen Villacher Bürgern.

Einzelnachweise

  1. Lehrparcours um 5,5 Millionen in Klagenfurt. In: Kleine Zeitung. 16. Juli 2010, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 29. Dezember 2022.@1@2Vorlage:Toter Link/www.kleinezeitung.at (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  2. Zirkeltraining für neue Berufe. In: Kleine Zeitung. 13. September 2011, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 29. Dezember 2022.@1@2Vorlage:Toter Link/www.kleinezeitung.at (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  3. Robitsch/Sternig: Export: Kärntner Offensive geht weiter. In: Land Kärnten. 24. September 2013, abgerufen am 24. Juni 2014.
  4. Pacher als Kärntner Wirtschaftsbundobmann wiedergewählt. In: Kleine Zeitung. 6. Juni 2009, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 29. Dezember 2022.
  5. Führungswechsel in der Kärntner Wirtschaftskammer. In: Tiroler Tageszeitung. 2. Juli 2014, abgerufen am 8. März 2020.
  6. orf.at - "Einspielerpreis" für WK-Präsident Pacher. Artikel vom 5. Dezember 2009, abgerufen am 21. März 2015