FLTSATCOM

FLTSATCOM Satellit
Start von FLTSATCOM-7 auf einer Atlas-G Centaur-Rakete

FLTSATCOM (auch FLTSAT) war ein Satellitenkommunikationssystem der US Navy, das für UHF-Funkverbindungen zwischen Schiffen, U-Booten, Flugzeugen und Bodenstationen der amerikanischen Marine genutzt wurde.

Insgesamt acht Satelliten (davon sechs erfolgreich) wurden in den Jahren von 1978 bis 1989 von Atlas Centaur-Raketen in den geostationären Orbit gestartet. Das System wurde 1981 einsatzbereit. Die Satelliten wurden von TRW hergestellt. Die Masse betrug bei den ersten sechs Satelliten 1884 kg, bei den restlichen drei 2310 kg. Über die Solarzellen hatten die Satelliten eine Spannweite von 13,2 m. Besonderes Merkmal war ein entfaltbarer Antennenreflektor von 4,9 m Durchmesser.

Die Satelliten hatten 12 Transponder, die im UHF-Frequenzbereich um 300 Megahertz arbeiteten. Zusätzlich hatten FLTSATCOM 6 und 7 auch einen experimentellen Transponder im EHF-Frequenzbereich, um Technologien für die späteren Milstar-Satelliten zu erproben.

Die meisten der Transponder waren einfache Repeater, die ohne Authentifizierung alle Signale zurückstrahlen. Das führte speziell in Brasilien zum Entstehen einer Subkultur von Radiopiraten, die die noch funktionierenden FLTSATCOM-Satelliten unrechtmäßig mit umgebauten Amateurfunk-Ausrüstungen zu eigenen Zwecken nutzen.[1]

Seit den späten 1990er Jahren wurden die FLTSATCOM-Satelliten nach und nach durch die UFO-Satelliten abgelöst.

Starts

SatellitStartdatumRaketeBemerkung
FLTSATCOM 19. Februar 1978Atlas-SLV3D Centaur-D1ARErfolg
FLTSATCOM 24. Mai 1979Atlas-SLV3D Centaur-D1ARErfolg
FLTSATCOM 318. Januar 1980Atlas-SLV3D Centaur-D1ARErfolg
FLTSATCOM 431. Oktober 1980Atlas-SLV3D Centaur-D1ARErfolg
FLTSATCOM 56. August 1981Atlas-SLV3D Centaur-D1ARSatellit beim Start beschädigt
FLTSATCOM 75. Dezember 1986Atlas-G Centaur-D1ARErfolg
FLTSATCOM 627. März 1987Atlas-G Centaur-D1ARRakete durch Blitzeinschlag zerstört
FLTSATCOM 825. September 1989Atlas-G Centaur-D1ARErfolg

Einzelnachweise

  1. Marcelo Soares: The Great Brazilian Sat-Hack Crackdown. In: Wired. 20. April 2009, abgerufen am 22. April 2009.