Diskussion:Opfer- und Traumaambulanz/Archiv/1

Dialog

@BIOS-BW e.V - bitte als Person anmelden (tut nicht weh). Dann können wir den Artikel (im Interesse der Thematik) im Dialog in WP etablieren. Gruss bkb (Diskussion) 22:13, 2. Sep. 2016 (CEST)

Vorschläge

Erstmal:

  • - Verschiebung nach "Opfer- und Trauma-Ambulanzen".
  • - Das Konzept neutral darstellen (nicht nur Karlsruhe)
  • - Aufführung der anderen bundesweit vorhandenen OTAs.

bkb (Diskussion) 22:17, 2. Sep. 2016 (CEST)

Genauso würde ich das befürworten und dann hätte ich auch keinen LA gestellt. --H7 (Diskussion) 00:22, 3. Sep. 2016 (CEST)

Work in progress

Arbeit unter Feuer. Erst mal Adressen - es müssen noch Referenzen und Inhalte zu den einzelnen Orten beigetragen werden (Unterschiede bzgl. Träger, Finanzierung, Verfügbarkeit usw.) bkb (Diskussion) 16:47, 3. Sep. 2016 (CEST)

Vorschlag

Opfer- und Traumaambulanzen (OTA) sind Anlaufstellen für die Akutversorgung von Opfern traumatisierender Ereignisse, insbesondere Opfern von Gewalt- und Sexualstraftaten. Sie integrieren, in unterschiedlichem Maß die medizinische und psychotherapeutische Akutversorgung, Klärung forensischer Fragestellungen, Klärung psychosozialer Notlagen und eine Rechtsberatung. [A 1] [A 2]. [A 3] Diese Angebote wurden eingerichtet, um Opfer- von Gewalt und Sexualstraften monatelange Wartezeiten bei niedergelassenen Ärzten und Psychologen zu ersparen und damit eine Akutversorgung innerhalb von wenigen Tagen zu ermöglichen.

Konzept

Über ambulante Krisenintervention mit einer Frequenz von maximal 10 bis 15 Sitzungen [A 4] wird es Opfern traumatisierender Ereignisse ermöglicht, erste Hilfe in diesen Bereichen durch einen Ansprechpartner zu erhalten und eine Verschlechterung der psychosozialen Situation oder der Entwicklung einer psychischen Erkrankung im engeren Sinne entgegenzuwirken. Die fortbestehenden psychischen Probleme und Entwicklung einer psychischen Störung, die eine längerfristige ambulante, teilstationäre oder stationäre Behandlung notwendig machen, erfolgt mit entsprechender Überweisung in die ambulante vertragsärztliche bzw. psychotherapeutische Versorgung oder entsprechende teilstationäre oder stationäre Versorgung. [1]

Ablauf

Dabei gliedert sich die Hilfestellung in den ersten Sitzungen in Kontaktaufnahme, Klärung des Auftrags, Klärung diagnostischer Fragen, Strukturierung und Priorisierung der Anliegen der Betroffenen und wenn möglich erste therapeutische Interventionen, um die entsprechenden Menschen in ihrer Lebenssituation zu stabilisieren und ihre Reintegration in einen normalisierenden Alltag zu ermöglichen. [1]

Prinzip Neutralität

In ihrer Tätigkeit sind die OTAs in der Regel als unabhängige, anonyme, überparteiliche, für alle Kulturen offene und überkonfessionelle Einrichtungen tätig.[1]

Methoden

Da die Entaktualisierung von Traumafolgen ein zentraler Bestandteil der Behandlungs- und Begleitungsmaßnahmen ist , ist eine intensive Vernetzung der Opfer- und Traumaambulanz mit anderen in der Behandlung und Betreuung von traumatisierten Menschen involvierten Institutionen, erforderlich, so dass insgesamt durch ein Netzwerk Institutionen der Polizei, psychiatrische Ambulanzen, niedergelassenen Vertragsärzten und Psychotherapeuten zusammengebracht werden, um neben einer Akutversorgung auch die ggf. notwendige weitere Versorgung traumatisierter Menschen sicherzustellen.

Vernetzung

Vernetzungen, insbesondere mit niedergelassenen Ärzten und mit Opferschutzbeauftragten der Polizei, dem Weißen Ring und weiteren sozialen Einrichtungen sind für die Arbeit der OTAs kennzeichnend.

Rechtsberatung

Neben der für die Patienten in der Regel kostenfreien psychotherapeutischen Soforthilfe bietet die OTAs eine kostenlose rechtliche Erstberatung durch Fachanwälte bzw. Fachanwältinnen für Strafrecht und – soweit notwendig im Einzelfall auch der begleitenden Sozialberatung.

Beispiele

Bis zum 31. Dezember 2015 wurden in der OTA KA mit einem Einzugsbereich von ......... 94 Therapien bzw. therapeutische Interventionen durchgeführt. Dabei betrug der Anteil der männlichen Opfer rund 22 %.[4]

Weitere Aufgaben

Informationen für Betroffene und Gefährdete [A 5][2]

Personal

Für die Behandlung von Traumastörungen eignen sich ausgebildete bzw. besonders fachkundige Diplompsychologen und eine Sozialpädagogen. Die Supervision durch in diesem Bereich besonders erfahrenen Psychiater ist wegen der mit dieser Arbeit verknüpften besonderen Belastung ratsam. [A 6]

Finanzierung Probleme bereitet oft die Finanzierung der Einrichtungen[A 7], wenn es nicht gelingt, für die Einrichtung eines Zulassung bei der kassenärztlicher Vereinigung zu erreichen. Allerdings übernehmen Krankenkassen zunehmend die Kosten der Behandlung, da sich gezeigt hat, dass durch eine schnelle und unbürokratische Hilfe nicht nur Traumafolgeschäden vermieden, sondern auch Kosten eingespart werden können. Für die Kosten der Behandlung nach dem Opferentschädigungsgesetz (OEG) stehen staatliche Mittel zur Verfügung. Neben Zuschüssen der örtlichen und regionalen Behörden und Verwaltungen [A 8] sind die OTAs auf die Finanzierung durch Spenden und Geldbußenzuweisungen von Gerichten und Staatsanwaltschaften angewiesen.

Anmerkungen

  1. Der Integrationsgrad ist in der Regel bei unabhängigen OTAs wie der OTA Karlsruhe grösser als bei OTAs, die in Abteilungen von Krankenhäusern eingerichtet wurden. Dort sind Aufgaben wie Rechtsberatung weniger üblich
  2. Insbesondere Beratung zum Opferentschädigungsgesetz und Ämterhilfe den Sozialdiensten zugeordnet und so oft weniger opferorientiert.
  3. Wobei die Vorschriften des Rechtsberatungsgesetzes zu beachten sind.
  4. Gesprächs- oder Behandlungseinheit
  5. Beispielsweise ein von zwei Juristen erstellter „BIOS-Leitfaden für die Betroffenen von Straftaten“, der Opfern von Straftaten u.a. einen Überblick über das richtige Verhalten nach der Tat, den Ablauf eines Strafverfahrens sowie die Rechte und Pflichten des Opfers geben möchte.
  6. Als Beispiel die OTA Karlsruhe
  7. insbesondere der Kosten für Personal, Räumlichkeiten und Betrieb
  8. Häufig erfolgt die Übernahme einer Schirmherrschaft, z. B. bei der OTA Karlsruhe wo Stadt Karlsruhe (Bürgermeister Klaus Stapf) und der Landkreis Karlsruhe (Landrat Dr. Christoph Schnaudigel) die Schirmherrschaft für die OTA übernommen haben.[2]


Einzelnachweise

  1. a b c Konzept der Opfer- und Traumaambulanz Karlsruhe/Baden
  2. Beispiel Ratgeber der OTA Karlsruhe

bkb (Diskussion) 09:23, 4. Sep. 2016 (CEST)