Christos Pantazis (* 9. Oktober 1975 in Hannover)^[1] ist ein deutscher Arzt und Politiker (SPD). Er ist seit dem 26. Oktober 2021 Abgeordneter im Deutschen Bundestag. Zuvor war er von Februar 2013 bis November 2021 Mitglied des Niedersächsischen Landtages und dort ab November 2017 stellvertretender Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion.^[2]

Biografie

Pantazis wuchs mit seinem Zwillingsbruder und seiner Schwester als Sohn griechischer Eltern in Seelze auf und schloss dort seinen Schulbesuch mit dem Abitur am Georg-Büchner-Gymnasium und gleichzeitig der griechischen Hochschulreife ab. Anschließend studierte er in Hannover, Basel und Ioannina Humanmedizin. Als Abschluss legte er das dritte Staatsexamen ab. Pantazis war nicht von Geburt an deutscher Staatsbürger und hat sich 2002 einbürgern lassen.^[3] Von 2004 bis zu seinem Einzug in den Landtag im Jahre 2013 arbeitete er als Arzt in der Neurochirurgischen Klinik am Städtischen Klinikum Braunschweig. 2013 wurde er mit einer Arbeit über die Biokompatibilität penetrierender Mikroelektroden im ZNS am tierexperimentellen Modell unter der Betreuung von Madjid Samii und Steffen Rosahl zum Doktor der Medizin promoviert.^[4]

Politik

1998 trat Pantazis in die SPD ein. Von 2001 bis 2004 hatte er einen Sitz im Ortsrat von Seelze inne und war dort Vorsitzender der SPD-Fraktion.^[5] Von 2003 bis 2005 war er Sprecher der Jusos im Bezirk Hannover.^[6] Ferner war er von 2003 bis 2004 stellvertretender Vorsitzender der Jusos in Niedersachsen.^[7] Seit 2015 ist Pantazis Vorsitzender der SPD Braunschweig^[8]. Zudem ist er seit 2019 stellvertretender Vorsitzender des SPD-Bezirks Braunschweig.^[9]

Bei der Landtagswahl 2013 gewann Pantazis das Direktmandat im Wahlkreis Braunschweig-Nord mit 40,0 % der Stimmen.^[10] In der Periode von 2013 bis 2017 bis zur vorzeitigen Auflösung und Neuwahl des niedersächsischen Landtags war Pantazis Mitglied des Ausschusses für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung sowie Mitglied des Ausschusses für Wissenschaft und Kultur.^[11] Zwischen 2013 und 2020 war Pantazis Sprecher der SPD-Landtagsfraktion für Migration und Teilhabe. Nach Wiedereinsetzung der Landtagskommission zu Fragen der Migration und Teilhabe 2014 wurde Pantazis hier Mitglied und stand der Kommission von 2017 bis 2020 vor.^[12][13]  

Bei der vorgezogenen Landtagswahl 2017 gewann er den Wahlkreis mit 41,8 % der Stimmen erneut^[14] und wurde zum stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-Landtagsfraktion gewählt.^[15] Nach seiner Wiederwahl in den niedersächsischen Landtag bekleidete Pantazis zunächst das Amt des Sprechers für Bundes- und Europaangelegenheiten und regionale Entwicklung, in dessen Ausschuss er auch Mitglied war.^[12] Ab 2017 war Pantazis außerdem Sprecher der „Braunschweiger Gruppe“, des Zusammenschlusses der SPD-Landtagsabgeordneten aus der Region Braunschweig.^[12] Mit der Neuwahl des Fraktionsvorstandes 2020 übernahm Pantazis die Sprecherfunktion für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung und gehörte dem gleichnamigen Ausschuss an.^[12] 

Bei der Bundestagswahl 2021 trat Christos Pantazis als Direktkandidat im Wahlkreis Braunschweig^[16] und auf Platz 26 der SPD-Landesliste an. Er gewann mit 36,7 % der Erststimmen das Direktmandat^[17] und legte sein Landtagsmandat nieder. Für ihn rückte Gerd Ludwig Will in den Landtag nach. Im Bundestag ist Pantazis seit Januar 2022 stellvertretender gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion. Neben seiner Mitgliedschaft im Ausschuss für Gesundheit ist Pantazis stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung.^[18]  Seit Januar 2023 ist Pantazis stellv. Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen/Bremen der SPD-Bundestagsfraktion.^[19] Zudem ist Pantazis im Januar 2023 von der SPD-Bundestagsfraktion in den Aufsichtsrat des Deutsch-Griechischen Jugendwerks (DGJW) gewählt worden.^[20]

Ehrenamt

Pantazis engagiert sich im Deutschen Roten Kreuz und ist dort Vorsitzender des Präsidiums des DRK-Kreisverbandes Braunschweig-Salzgitter.^[21] Seit 2014 bekleidet er das Amt des Vizepräsidenten des DRK-Landesverbandes Niedersachsen.^[22] Außerdem ist Pantazis Mitglied in zahlreichen Braunschweiger Vereinen (beispielsweise im FanRat Braunschweig e.V.) sowie unter anderem auch im Marburger Bund, in der AWO, SoVD, DGNC (Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie), Europa Union e.V., Niedersächsischer Flüchtlingsrat e.V. und Mach‘ meinen Kumpel nicht an! – für Gleichbehandlung, gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus e.V.^[12]

Privates

Pantazis ist verheiratet und Vater von Zwillingen.^[23]

Weblinks

Commons: Christos Pantazis – Sammlung von Bildern

• Biographie beim Deutschen Bundestag
• Abgeordnetenprofil beim Niedersächsischen Landtag in der 19. Wahlperiode. Landtag Niedersachsen.
• Website von Christos Pantazis

Einzelnachweise