Carl Eduard Conrad

Carl Eduard Conrad (* 27. Dezember 1830 in Leschkirch, Königreich Ungarn; † 15. April 1906 in Kronstadt) war ein siebenbürgischer Politiker, Abgeordneter des königlichen ungarischen Reichstags in Budapest und öffentlicher königlicher Notar in Kronstadt.

Leben

Carl Eduard Conrad kam aus einer traditionsgeprägten siebenbürgischen Familie, die seit Jahrhunderten in Leschkirch (heute rum. Nocrich) auf ihrem Herrensitz lebte. Sein Vater Friedrich Georg Conrad (1795–1855), sein Großvater Samuel Gottlieb Conrad (1753–1827) sowie sein Urgroßvater Georg Conrad (1712–1770) hatten die hohe Würde des Königsrichters erlangt und entstammten der Familie des Freiherrn Michael Breckner von Brukenthal (1676–1736), dessen Vater ebenfalls Königsrichter war. Zusammen mit seiner Frau Charlotte Wilhelmine Schullerus (* 28. Oktober 1839; † 25. September 1918), einer Tante des siebenbürgischen Dichters und Volkskundlers Eduard Schullerus (1877–1914) unternahm er 1873, anlässlich der Weltausstellung eine Reise nach Wien, wobei er ein Tagebuch verfasste, das zu den ersten und interessantesten Belegen siebenbürgischer Reiseliteratur gehört.

Werk

  • Carl Eduard Conrad: Aus dem Tagebuch 1873 [Auszüge, Erstveröffentlichung aus dem Originalmanuskript]. In: Neue Literatur (Bukarest), 31. Jg., Februarheft, 1980.

Literatur (Auswahl)

  • Friedrich Schuller: Beiträge zur äußeren Geschichte der Erbgrafen der Sieben Stühle. In: Archiv des Vereins für siebenbürgische Landeskunde (Hermannstadt), NF, XXI. Bd., 2. Heft/1887, S. 313–366.
  • Wilhelm Bruckner: Stammliste der Familie Brekner von Brukenthal. Hermannstadt (Vereinsarchiv, NF VIII), 1910, S. 34 ff.
  • Georg Adolf Schuller: Die alten Kirchenmatrikeln als Quellen unserer Kulturgeschichte. In: Kirchliche Blätter (Hermannstadt), 1906/1907, S. 777–780, 791–796, 813–815.
  • Hermann Hienz: Quellen zur Volks- und Heimatkunde der Siebenbürger Sachsen. Bd. I. Leipzig: Verlag S. Hirzel, 1940, S. 217.
  • Erika Schneider: Von den Privatgärten zu den städtischen Parks. Zur Geschichte der Alt-Hermannstädter Grünanlagen [Michael v. Brukenthals englischer Park an der Soldisch-Bastei]. In: Die Woche (Sibiu/Hermannstadt), Nr. 616, 5. Oktober 1979, S. 5.
  • P(eter) W(erner) (d. h. Claus Stephani): „Im Stadtpark beim Donau-Weibchen“. Aus Carl Eduard Conrads Aufzeichnungen von einer Reise nach Wien. In: Neue Literatur (Bukarest), Manuscriptum XXIV, 31/2, 1980, S. 83–88.
  • Balduin Herter: Die Familien Brekner von Brukenthal. Zur Geschichte und Genealogie siebenbürgisch-sächsischer Geschlechter, Folge 6. In: Siebenbürgische Familienforschung (Heidelberg), 20. Jg. 2003, S. 45–48.
  • Gustav Binder: Das Testament Samuel von Brukenthals. In: Siebenbürgische Zeitung (München), Folge 1, 15. Januar 2003, Seite 3.
  • Leopold von Lehsten: Ahnenliste Breckner von Brukenthal. In: Archiv für Familiengeschichtsforschung (AfF), 9. Jg., Heft 1/2005. C.A. Starke Verlag: Limburg, 2005.