Benutzer:W.wolny/Schlacht um Mount Austen, den Hügeln Galloping Horse und Sea Horse

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W.wolny/Schlacht um Mount Austen, den Hügeln Galloping Horse und Sea Horse
Teil von: Zweiter Weltkrieg, Pazifikkrieg

37-mm-Geschütze der Americal Division werden im Dezember 1942 am Strand von Guadalcanal entladen,
Datum15. Dezember 1942 bis 23. Januar 1943
OrtGuadalcanal, Salomonen
AusgangAlliierter Sieg
Konfliktparteien

Vereinigte Staaten 48 Vereinigte Staaten,
Neuseeland Neuseeland,
Fidschi Fidschi

Japanisches Kaiserreich Japan

Befehlshaber

Alexander Patch,
Leroy E. Nelson,
J. Lawton Collins,
Gilder D. Jackson Jr.,
William A. McCulloch

Hyakutake Seikichi,
Takeyoshi Inagaki

Die Schlacht um Mount Austen, den Hügeln Galloping Horse und Sea Horse, von der ein Teil auch als „Schlacht um Gifu“ bekannt ist, waren Kampfhandlungen zwischen den Streitkräften der Vereinigten Staaten und denen des Japanischen Kaiserreichs während des Pazifikkriegs im Zweiten Weltkrieg auf der Salomonen-Insel Guadalcanal in den Hügeln nahe dem Matanikau-Flussgebiet.

Die Streitkräfte des US-amerikanischen XIV Korps standen unter dem Oberkommando von Generalmajor Alexander Patch und die japanischen Streitkräfte waren Teile der 17. Armee unter dem Kommando von Generalleutnant Hyakutake Seikichi.

Vorgeschichte

Acht Monate nach Beginn des Pazifikkriegs, landeten am 7. August 1942 alliierte Streitkräfte unter Führung der USA im Rahmen der Operationen Watchtower und Ringbolt auf den Inseln Guadalcanal, Tulagi und Florida in der Gruppe der Salomonen.

In der Folge beauftragte das japanische Kaiserliche Hauptquartier Hyakutakes 17. Armee, die in Rabaul stationiert war, mit der Aufgabe, Guadalcanal zurückzuerobern. Am 19. August erreichten erste Einheiten der 17. Armee Guadalcanal.

Beide Seiten kämpften in den dichten Dschungeln und der tropischen Umgebung um ihr Leben. Viele der US-Truppen waren ebenfalls in ihre ersten Kampfhandlungen verwickelt. Die Japaner waren größtenteils von Nachschub abgeschnitten und litten stark unter Unterernährung und mangelnder medizinischer Versorgung.[1]

Kampf um Mount Austen

Mount Austen, den die Japaner Bärenhöhe und die Einheimischen Mt. Mambulu nannten, liegt westlich des Flusses Lunga und etwa 9,7 km von Henderson Field entfernt.[1] In der Nacht vom 21. auf den 22. September 1942 errichtete Lieutenant Commander Kenji Mitsui einen Beobachtungsposten in der Nähe des Gipfels, wo er ein Funkgerät bediente. Von diesem exponierten Standort aus konnte er die amerikanischen Streitkräfte innerhalb des Sperrgebiets, die Flugzeuge auf Henderson Field und die Schiffe vor Lunga Point beobachten und über sie berichten.[2]

Die später dort postierte japanische Artillerie beschoss Henderson Field und der Hügel wurde auch als Verteidigungspunkt zum Schutz der japanischen Stellungen am Oberlauf des Matanikau-Flusstals sowie zur Sicherung der Maruyama Straße genutzt, eines Weges, den die Japaner nutzten, um Soldaten und Vorräte ins Innere von Guadalcanal zu bringen.[1]

Während der Schlacht um Guadalcanal war Mount Austen bei den Amerikanern als „Grassy Knoll“ bekannt.[A 1][3] General Alexander A. Vandegrift hatte ursprünglich geplant, Mount Austen zusammen mit Lunga Point einzunehmen. Er änderte seine Pläne, als er entdeckte, dass Mount Austen viel weiter von Lunga Point entfernt war, als die ersten Karten zeigten. Da er nicht genügend Truppen hatte, hatte er nie versucht, ihn dauerhaft zu halten. Generalleutnant Millard F. Harmon, kommandierender General der US-Streitkräfte der Armee im South Pacific Area (SOPAC), hatte immer behauptet, dass Henderson Field erst sicher sein würde, wenn der Mount Austen in amerikanischer Hand sei. Im November hatte er General Vandegrift gefragt, wann er ihn einnehmen wolle; Vandegrift antwortete laut Harmon, dass er ihn bei der frühestmöglichen Gelegenheit einnehmen würde.[4]

Alexander M. Patch (links), Millard F. Harmon (Mitte) und Nathan F. Twining (rechts) im Februar 1943

Die Einnahme von Mount Austen war ein notwendiger erster Schritt zu einer groß angelegten Offensive gegen die Japaner westlich des Matanikau. Admiral William F. Halsey hatte Anfang Dezember erklärt, dass es nicht möglich sei die Operationen japanischer U-Boote und der Tokyo Express Läufe auf Guadalcanal zufriedenstellend zu unterbinden. Er befahl Generalleutnant Harmon, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um alle japanischen Streitkräfte auf der Insel auszuschalten. Aufgrund diesen Befehls hatte Harmon vorübergehend die direkte Autorität über taktische Operationen, die er zuvor nicht besessen hatte, denn als Befehlshaber der US-Streitkräfte im Südpazifik besaß er nur administrative Autorität. Generalmajor Alexander Patch sollte die Operationen auf Guadalcanal unter der Leitung von Harmon befehligen.[4]

Gifu

Ein ovales Gebiet im Landesinneren der Nordküste von Guadalcanal wurde von den Japanern nach der gleichnamigen, japanischen Stadt Gifu benannt, da viele Kämpfer der japanischen Armee von dort stammten. Der auch „Stützpunkt Gifu“ benannte Ort liegt etwa 14,5 Kilometer von Henderson Field entfernt, zwischen den Gipfeln des Mount Austen und den Hügeln 27 und 31.[5]

Die Gifu-Stellung

Ende 1942 bauten Teile des 124. und 228. Infanterieregiments der Kaiserlich Japanischen Armee in dem Gebiet starke Verteidigungsanlagen. Die Gifu-Stellung bestand aus einer 1370 Meter langen Linie von 45 bis 50 miteinander verbundenen und gut getarnten Bunkern, darunter Bunker für Maschinengewehrstellungen, die durch Schützenlöcher unterstützt wurden und aus mit Erde bedeckten Kokosnusspalmen errichtet wurden. Hinter den Bunkern hatten die Japaner 81-mm- und 90-mm-Mörser mit großer Reichweite postiert. Major Takeyoshi Inagaki befehligte die dort liegenden rund 800 Soldaten. Die Amerikaner wurden in de Gifu-Schlacht von fidschianischen Kommandos unterstützt, die von Offizieren und Unteroffizieren der New Zealand Expeditionary Force angeführt wurden.[1][5]

Start der Offensive

General Patch hatte Ende Dezember die Erweiterung des Westsektors angeordnet. Damit sollte mehr Bewegungsspielraum für die geplante Januaroffensive geschaffen werden, damit der Bau einer Versorgungsstraße westlich des Matanikau sichergestellt würde. Patch befahl daher das Gebiet um Mount Austen zu sichern. Das 132. Infanterieregiment sollte das Ziel sofort einnehmen. Oberst Leroy E. Nelson, der Kommandeur des 132. Infanterieregiments , befahl seinem 3. Bataillon, den Angriff auf den ersten von mehreren Hügeln anzuführen. Ihnen folgte das 1. Bataillon des Regiments. Artillerieunterstützung leisteten die 105-mm-Haubitzen des 246. Feldartilleriebataillons und die 75-mm-Haubitzen des 2/10 . Marineregiments.[1]

Mount Austen

Am 17. Dezember rückte das 3. Bataillon südlich von Hügel 35 vor und begann in der Nähe der Hügel 20 und 21 den Aufstieg zum Gipfel des Mt. Austen. Um den von der Division festgelegten Zeitplan einzuhalten, musste das Bataillon viele seiner Waffen, wie schwere Granatwerfer und Maschinengewehre, zurücklassen und nur begrenzte Mengen Munition und Vorräte mitnehmen, die alle von Hand auf durch den dichten Dschungel gebahnten Pfaden transportiert werden mussten. Am Morgen des 18. Dezember setzte heftiges japanisches Abwehrfeuer ein, welches das weitere Vorrücken verhinderte. Auch am nächsten Tag konnte. trotz eingesetztem Artilleriefeuer und einem Angriff durch Flugzeuge der Cactus Air Force. der Angriff zunächst nicht fortgesetzt werden. Zur gleichen Zeit infiltrierten japanische Schützen die amerikanischen Stellungen und bedrängten erfolgreich die Kommandoposten des 1. und 3. Bataillons sowie die Kolonne schwer beladener Nachschub- und Pioniertrupps auf dem Dschungelpfad, der die Bataillone mit dem Lunga-Gelände verband. Beide Bataillone gruben sich für die Nacht ein, während Artillerie die japanischen Stellungen bombardierte.

In einem Unterstand der Amerikaner angefertigte Zeichnung während des Angriffs auf Mount Austen

Zwischen dem 20. und 23. Dezember trafen Patrouillen der Amerikaner im Gebiet von Hügel 20, Hügel 21 und weiter südlich keine Japaner mehr an. Diese hatten sich offenbar aus dem Gebiet zurückgezogen. Nelson befahl den beiden Bataillonen, nach Westen zu Hügel 31 vorzurücken und dann nach Süden in Richtung Hügel 27 anzugreifen. Am 24. Dezember wurde das 3. Bataillon an den Hängen von Hügel 31 durch intensives Maschinengewehrfeuer aus gut verborgenen japanischen Stellungen aufgehalten.[1]

Angriff auf Gifu

Zwischen dem 25. und 29. Dezember verhinderten die japanischen Verteidigungen, dass die Amerikaner bei ihrem Versuch, die Gifu-Stellung zu erobern, Fortschritte machten. Während das 3. Bataillon mit Artillerieunterstützung Frontalangriffe auf die Gifu-Stellung startete, um die Verteidiger festzunageln, versuchte das 1. Bataillon Gifu im Osten zu flankieren. Da die japanischen Verteidigungen jedoch vollständig integriert waren, schlug der Flankierungsversuch fehl. Bis zum 29. Dezember hatten die USA 53 Tote, 129 Verwundete zu beklagen.[1]

Ein Aufklärungsgeschwader der Americal Division, die am 2. Januar auf Guadalcanal gelandet war, hatte Hügel 56 – eine isolierte Anhöhe etwa 550 Meter südöstlich von Hügel 66 – gegen den Widerstand einzelner Japaner eingenommen. Unterdessen nahm das 1. Bataillon des 2. Marinekorps die Hügel 55 und 54 westlich des Matanikau ein. Da es keine Höhenzüge gab, die die Hügel 56 und 66 oder 56 mit 55 verbinden, deckten Patrouillen die tiefen Schluchten zwischen den Hügeln ab.[6]

Bis zum 5. Januar hatten Pioniere der Americal Division am Fuße des Hügels 65 eine Brücke über den Matanikau gebaut. Nachdem sie die Straße planiert hatten, erreichten sie den 275 Meter hohen Gipfel des Hügels 55.

In der ersten Januarwoche 1943 zählten die Divisionen des XIV Korps über 40.000 Mann. Dagegen standen rund 25.000 Mann der japanischen 17. Armee. Zwischen dem 17. Dezember 1942 und dem 4. Januar 1943 waren alle drei Kampfteams der 25. Division, die von Generalmajor J. Lawton Collins befehligt wurde, auf Guadalcanal gelandet und hatten östlich des Lunga ihr Biwak aufgeschlagen. Das Hauptquartier der 2. Marineinfanteriedivision und der verstärkten 6. Marineinfanteriedivision unter dem Kommando von Oberst Gilder D. Jackson Jr. hatte Guadalcanal am 4. Januar erreicht, Die 2. Marineinfanteriedivision wurde vom stellvertretenden Divisionskommandeur, Brigadegeneral Alphonse DeCarre, befehligt.[6]

Die größten Truppenkonzentrationen der Japaner lagen im Januar 1943 zwischen Point Cruz und Kokumbona westlich des Matanikau. Dabei hielten sie keine durchgehende Linie an der Bergflanke, sondern eine Reihe von Stützpunkten, wobei Patrouillen und Schützen die Gebiete dazwischen abdeckten. Am Küstenabschnitt nutzten sie weiterhin die von Nord nach Süd verlaufenden Schluchten zu ihrem Vorteil.

General Patchs Plan

Das amerikanische Hauptquartier ging davon aus, dass die Japaner die Anhöhen südlich von Hügel 66 und westlich des Matanikau fest im Griff hatten. Im Gifu-Stützpunkt am Mount Austen leisteten Soldaten des 124. und 228. Infanterieregiments der 38. Division weiterhin Widerstand, und einige Teile derselben Regimenter besetzten, unterstützt durch Artillerie und Granatwerfer, Gebiete im Westen.[6]

Die Verluste der Verteidiger der Gifu-Stellung sind unbekannt, wurden aber von einem Offizier des 2. Bataillons bis zum 9. Januar auf 500 Tote und Verwundete geschätzt. Die meisten Verwundeten starben später an einer Kombination aus Verletzungen, Krankheiten und Hunger. Im Tagebuch eines japanischen Offiziers heißt es, dass die Japaner schwere Verluste erlitten hätten. Japanische Gefangene, die bei späteren Operationen gefangen genommen wurden, bezeichneten die Kämpfe bei Hügel 27[A 2][7] und Hügel 31 als „Schlacht am Berg des Blutes“.[1]

Die Südflanke

Zwischen den südwestlichen und nordwestlichen Armen des Matanikau Flusses liegt eine große, mit Silberhaargras bewachsene Hügelkette, gebildet aus Hügel 55-54-50-51-52-57-53. die aufgrund ihrer Form auf Luftbildern als Galloping Horse („Galoppierendes Pferd“) bezeichnet wurde. Im Keil zwischen den südöstlichen und südwestlichen Armen des Matanikau bilden die Hügel 44 und 43 zusammen ein Geländemerkmal, das die Amerikaner aufgrund seiner Form von oben betrachtet Sea Horse („Seepferdchen“) nannten.

Generalmajor J. Lawton Collins beauftragte das 27. Infanterieregiment, die Galloping Horse Hügel von Norden her zu erobern. Das 35. Infanterieregiment sollte die Gifu-Stellung räumen, den Rest von Mount Austen sichern und die Sea Horse Hügel erobern. Beide Regimenter sollten sich dann auf Hügel 53, dem „Kopf“ des Galloping Horse, zusammenschließen, um die Säuberung der nahegelegenen Hügel und Bergrücken abzuschließen. Das 161. Infanterieregiment stand in Reserve. Munition und Vorräte für die angreifenden Truppen sollten mit Jeeps so weit wie möglich nach vorn transportiert und dann den Rest des Weges von einheimischen Insulanern getragen werden.[1][8]

Galloping Horse

Galloping Horse

Der Angriff auf die Hügelgruppe des Galloping Horse durch das 27. Infanterieregiment unter Oberst William A. McCulloch begann am 10. Januar im Morgengrauen. Zur Unterstützung führten sechs Feldartilleriebataillone eine Neuerung aus, von der Collins hoffte, dass sie dem Feind die übliche Warnung vorenthalten würde, wenn die Geschosse der nächsten Batterie vor denen der Hauptkonzentration einschlugen. Diese als Time on Target bezeichnete Technik beruhte auf einer sorgfältigen Abfolge der Schüsse, sodass alle abgefeuerten Geschosse aus jeder Richtung und Entfernung gleichzeitig am Zielort einschlugen. Danach feuerten die Batterien über einen längeren Zeitraum, in diesem Fall 30 Minuten, kontinuierlich, aber in unregelmäßigen Abständen in die Todeszone. Die Technik schien wirksam zu sein, denn Soldaten, die später durch solche Zonen vorrückten, stießen auf wenig Widerstand.[9]

Anschließend warfen ein Dutzend P-39 jeweils eine 500-Pfund-Bombe auf Hügel 53 ab und eine gleiche Anzahl von SBDs ließ drei Dutzend 325-Pfund-Wasserbomben vor dem Regiment ab. Nach Abschluss dieser Vorbereitungen wurden Armee- und Marineeinheiten zu Garanten für die Flanken von 1/27. Nachdem diese Vorbereitungen um 7:30 Uhr abgeschlossen waren, rückten drei Kompanien des I. Bataillons in Kolonne vor. Nach sehr leichtem Widerstand durch drei Maschinengewehre erreichte das 1. Bataillon sein Ziel, den Hügel 57, gegen 11:40 Uhr.

Zwei Pfade führten zum Einsatzgebiet des Regiments: der eine verlief entlang der Kammlinie westlich des Matanikau bis zum Hügel 66 gegenüber den Vorderbeinen des Galloping Horse; der andere verlief entlang des hohen Geländes östlich des Matanikau mit einer Verlängerung zum Hügel 55, die Hufe der Hinterbeine.[10]

Als die amerikanischen Infanteristen die Hänge der Hügel hinauf stiegen, stießen sie auf heftigen japanischen Widerstand aus versteckten Bunkern. Die Amerikaner erwarteten Beschuss durch Gewehre, Maschinengewehre und kleine Mörser und waren ziemlich überrascht, dass es den Japanern gelungen war, die viel schwereren 37-mm- und 70-mm-Geschütze auf den steilen Hügeln unterzubringen.

Am zweiten Tag sahen sich die vorrückenden Amerikaner mit einem neuen Problem konfrontiert: Wassermangel. Sie hatten erwartet, dass die vielen Flüsse auf dem bergigen Guadalcanal das Landesinnere mit Wasser versorgen würden, und waren überrascht, als sie feststellten, dass die meisten Flussbetten ausgetrocknet waren. Der Bedarf an Wassertransporten drohte die Operationen ernsthaft zu verlangsamen.[9]

Kurz nach Mittag spürte McCulloch, dass dem 3. Bataillon die Kraft ausging. Er befahl Oberstleutnant Herbert V. Mitchell, das 3. Bataillon zu passieren und den Angriff mit seinem 2. Bataillon fortzusetzen.[10]

Am 12. Januar um 6:30 Uhr griff das 2. Bataillon vom Hügel 52 aus an, nachdem das Ziel aus der Luft und mit Artillerie beschossen worden war. Auf der rechten Seite erreichte die Kompanie G bis zum Mittag ihr Ziel, die südliche Windung des Hügels 57.

Auf der anderen Flanke sicherte die Kompanie F die sogenannte Extons Ridge, wurde dann aber von den Japanern aufgehalten. Auch ein Versuch der Kompanie E, sich nach Süden vorzuarbeiten, hielten die Verteidiger auf. Kompanie F zog sich zurück und wich nach rechts aus, um Sims Ridge von Norden her anzugreifen, während Kompanie E frontal gegen Sims Ridge vorstieß. Etwa auf halber Strecke der Sims Ridge wurden sie aufgehalten.[10] Das Feuer von Sims Ridge hielt jetzt beide Kompanien in Schach, und die Amerikaner beschlossen, Sims Ridge einzukesseln.

Als die Kompanie F Sims Ridge in südlicher Richtung angriff, konnte sie den Nordhang erobern, wurde aber auf halbem Weg zum Kamm von einem japanischen Stützpunkt aufgehalten, der sich auf dem rückwärtigen (westlichen) Hang eingegraben hatte. Den Soldaten gelang es zunächst nicht die Stellung, die von allen Seiten von Maschinengewehren verteidigt wurde, zu lokalisieren. In der Zwischenzeit war die Kompanie E, die versuchte, über Extons Ridge vorzurücken, vor dem gegnerischen Feuer nach rechts gerückt und hatte sich teilweise mit der F-Kompanie vermischt. Um die Angriffskompanien besser zu unterstützen, verlegte die Kompanie H ihre schweren Maschinengewehre nach Extons Ridge. Auf Sims Ridge suchte die Infanterie den stark befestigten japanischen Stützpunkt.

Nachdem eine kleine Vorausgruppe den Stützpunkt ungefähr lokalisiert hatte, eröffneten amerikanische Maschinengewehre und Granatwerfer das Feuer, während die Infanterie einen weiteren Versuch unternahm, die Japaner zu überwältigen.[6]

Bis zum späten Nachmittag gelang es nicht die Japaner aus ihrem Stützpunkt zu vertreiben und die beiden Kompanien hatten ihr Trinkwasser aufgebraucht; die Männer standen kurz vor dem Zusammenbruch. Sie organisierten eine Rundumverteidigung an den Nordhängen der Sims Ridge in Erwartung eines japanischen nächtlichen Gegenangriffs.

In dieser Hinsicht geschah in der folgenden Nacht nichts, allerdings gelang es den Japanern, die Telefonleitung zum Hügel 52 zu unterbrechen.

Für den 13. Januar entwarf Mitchell einen neuen Angriffsplan. Kompanie F sollte sich von Sims Ridge zurückziehen und weit nach rechts ausschwenken, um sich dem Kopf des Pferdes durch den Schutz des Dschungels im Norden und Osten zu nähern. Die Kompanie E sollte Sims Ridge hinunterstoßen und am Hügel 53, dem Kopf des Pferdes, auf die Kompanie F treffen. Während Kompanie F ihr Manöver begann, wurde Kompanie E auf Sims Ridge durch heftiges japanisches Feuer festgehalten. Erst der Einsatz einiger Männer, die bis zu japanischen Stellung vor krochen und diese mittels Handgranaten ausschalteten, ermöglichte in der Folge die Räumung von Sims Ridge. Die Kompanie stürmte anschließend den Galloping Horse hinunter und schloss sich der Kompanie F an der Spitze an. Bis zum Mittag hatte die 27. Infanterie ihr Ziel erreicht.[10]

Sea Horse

Während auf den offenen Hügeln des Galloping Horse das 27. Infanterieregiment spektakuläre Fortschritte machte, war das 35. Infanterieregiment der 25. Division in seiner Zone, die Mount Austen und die hügeligen, zerklüfteten Gebiete südlich der südwestlichen Matanikau-Gabelung umfasste, schwer in Bedrängnis.

Sea Horse

Abgesehen von den offenen Hügeln, die zuvor vom 132. Infanterieregiment eingenommen worden waren, gab es in der Zone des 35. Regiments nur ein ausgedehntes Stück offenes Gelände. Dieses Gelände, das aus den Hügeln 43 und 44 bestand, wurde nach seinem Aussehen auf einer Luftaufnahme „Sea Horse“ („Seepferdchen“) genannt. Das Gebiet, etwa 1.370 Meter nordwestlich von Hügel 27 und etwa 1.370 Meter östlich der Ziellinie gelegen, beherrschte das Tiefland entlang des Matanikau.[11] Die Hügelformation besteht aus Hügel 43 am südlichen Ende (dem Kopf des Seepferdchens) und Hügel 44 am nördlichen Rand (dem Schwanz des Seepferdchens).[12]

Da die Eroberung des Seepferdchens die Japaner entlang des Matanikau und seiner Gabeln eingeengt hätte, beschloss das 35. Infanterieregiment, zuerst das Seepferdchen zu erobern und dann zum Ziel in seiner Zone vorzurücken. Wie das Galloping Horse ist auch das Seepferdchen durch Flussgabelungen, tiefe Schluchten und dichten Dschungel isoliert. Der beste Weg zum Seepferdchen führte über den Mount Austen südlich des Gifu und durch den Dschungel zum südlichen Ende von Hügel 43.[11]

Oberst Robert B. McClure, der Regimentskommandeur des 35. Regiments, eröffnete den Angriff, indem er sein 3. Bataillon in Richtung Hügel 43 schickte. In den ersten sieben Stunden des Angriffs hatten die Truppen mehr mit dem Gelände als mit dem Feind zu kämpfen, bis die Kompanie K versuchte, einen Bach zwischen Kopf und Körper des Sea Horse zu überqueren. Da sie den Vormarsch unbedingt fortsetzen wollten, wateten die Amerikaner ins Wasser, bevor sie über ausreichend Feuerschutz verfügten. Als die Kompanie auf beide Seiten des Bachs aufgeteilt war, begannen japanische Maschinengewehrschützen auf das verlockende Ziel darunter zu schießen. Sie konnten jedoch dank des Einsatzes eigener Maschinengewehre zurückgedrängt werden.[9]

Am 10. Januar hatten die Amerikaner bei Einbruch der Abenddämmerung die Hälfte des Sea Horse umzingelt, und McClure begann, die Kompanien des 3. Bataillons durch Kompanien des 1. Bataillons abzulösen. Am folgenden Tag wurde der Angriff gegen schwachen Widerstand wieder aufgenommen. Gegen aufkeimendes, massives Maschinengewehrfeuer schlossen sich beide Bataillone wieder zusammen und bis zum späten Nachmittag des 11. Januar konnten die Japaner vollständig von der Sea Horse Stellung vertrieben werden.[9]

Der Angriff wurde am 12. Januar nach Westen in Richtung des Divisionsziels ausgedehnt. Er musste allerdings etwa einen halben Kilometer westlich des Ausgangspunkts anhalten, als ihnen Maschinengewehrsalven und 70-mm-Geschützfeuer aus nächster Nähe entgegenschlug. Es gehörten nur wenige Japaner zu dieser Einheit, doch sowie die Enge des Bergrückens (etwa sechs Meter breit) und die dichte Vegetation bremsten den Vormarsch. Für den Rest des Tages und die folgenden zwei Tage starteten beide Bataillone Patrouillen mit dem Ziel, einen Weg um den japanischen Stützpunkt herum zu finden oder das umliegende niedrige Gelände nach feindlichen Biwaks zu durchkämmen. Erst nach schwerem Beschuss mit Mörsern und Artillerie zerschlug das 1. Bataillon am 15. Januar den Widerstand auf seinem Weg.

Von den Verteidigern des Sea Horse schlüpften am 15. Januar vierzig Mann durch die Umzingelung, und den Überlebenden der Regimentskanoneneinheit gelang am nächsten Tag die Flucht. McClures Männer zählten 558 Tote, was dem Rest der 124. Infanterie (abzüglich des 2. Bataillons) entsprach, darunter fast das gesamte 3. Bataillon.[10]

Anmerkungen

  1. Leutnant John George vom 132. Infanterieregiment beschrieb den Dschungel bei Mount Austen so: Zitat: „Er [der Dschungel] bestand aus riesigen Bäumen tropischer Regenwaldarten, meist mit Stützwurzeln, deren gerade Stämme bis in große Höhen reichten, bevor sie ihre Äste ausbreiteten, um ein absolut sonnendichtes Dach zu bilden. Der Boden zwischen den Stämmen war mit dichtem Unterholz aus riesigen Farnen, Dornengewächsen und allen möglichen Schlingpflanzen und palmettoartigen Pflanzen bewachsen.“ Soldaten im Dschungel konnten kaum drei Meter weit sehen, es sei denn, sie waren auf einem Pfad.
  2. Im März 1943 wurde Hügel 27, inzwischen unter amerikanischer Kontrolle, zu Ehren von Leutnant Albert Swacina, der am ersten Weihnachtstag 1942 getötet wurde, „Swacina Hill“ benannt.

Literatur

  • Roy H. Elrod: We Were Going to Win, Or Die There:. With the Marines at Guadalcanal, Tarawa, and Saipan. Hrsg.: Fred H. Allison. University of North Texas Press, 2017, ISBN 978-1-57441-700-5 (englisch).
  • James S. Santelli: A Brief History of the 7th Marines. History and Museums Division, Headquarters, U.S. Marine Corps, 1980, ISBN 1-5001-5790-2 (englisch).
  • Mary H. Williams: United States Army in World War 2, Special Studies, Chronology, 1941-1945. Government Printing Office, 1999, ISBN 0-16-001876-5 (englisch).
  • James Jones: The Thin Red Line (Insel der Verdammten). Hrsg.: Penguin Classics. 2014, ISBN 978-0-14-139324-7 (englisch).
Commons: Battle of Mount Austen, the Galloping Horse, and the Sea Horse – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i Christopher Chant: The Encyclopedia of Codenames of World War II – Operation Battle of Mt Austen, the Galloping Horse and the Sea Horse. Hrsg.: Taylor & Francis Ltd. 2013, ISBN 978-0-415-71087-9 (englisch, codenames.info [abgerufen am 14. Juni 2024]).
  2. Mount Austen (Mt. Austen, Grassy Knoll) Guadalcanal Province, Solomon Islands. In: PacificWrecks.com. Abgerufen am 14. Juni 2024 (englisch).
  3. Forgotten Fights: The Battle for Guadalcanal's Mount Austen, 1942. In: The National WWII Museum, New Orleans. 9. Juli 2020, abgerufen am 14. Juni 2024 (englisch).
  4. a b John Miller, Jr.: GUADALCANAL: THE FIRST OFFENSIVE. Chapter X: The December Offensive. In: www.ibiblio.org/hyperwar. CENTER OF MILITARY HISTORY, UNITED STATES ARMY, WASHINGTON, D. C., 1995, S. 232ff, abgerufen am 14. Juni 2024 (englisch).
  5. a b The Gifu, Guadalcanal Province, Solomon Islands. In: PacificWrecks.com. Abgerufen am 14. Juni 2024 (englisch).
  6. a b c d John Miller, Jr.: GUADALCANAL: THE FIRST OFFENSIVE. Chapter XI XIV Corps' First January Offensive: The West Front. In: www.ibiblio.org/hyperwar. CENTER OF MILITARY HISTORY, UNITED STATES ARMY, WASHINGTON, D. C., 1995, S. 253ff, abgerufen am 14. Juni 2024 (englisch).
  7. Hill 27 (Swacina Hill) Guadalcanal, Solomon Islands. In: PacificWrecks.com. Abgerufen am 15. Juni 2024 (englisch).
  8. Galloping Horse, Guadalcanal Province, Solomon Islands. In: PacificWrecks.com. Abgerufen am 14. Juni 2024 (englisch).
  9. a b c d Charles R. Anderson: Guadalcanal. In: history.army.mil. U.S. Army Center of Military History, abgerufen am 20. Juni 2024 (englisch).
  10. a b c d e Richard B. Frank: Guadalcanal, The Definitive Account of the Landmark Battle. Penguin Books USA Inc., 1992, ISBN 0-14-016561-4, S. 550 ff. (englisch).
  11. a b John Miller, Jr.: US Army in WWII: Guadalcanal: The First Offensive. Chapter XII XIV Corps First January Offensive: The South Flank. In: www.ibiblio.org/hyperwar. CENTER OF MILITARY HISTORY, UNITED STATES ARMY, WASHINGTON, D. C., 1995, S. 281ff, abgerufen am 15. Juni 2024 (englisch).
  12. Sea Horse (Seahorse) Guadalcanal Province, Solomon Islands. In: PacificWrecks.com. Abgerufen am 14. Juni 2024 (englisch).