Benutzer:Emma.hallo

Inadäquate Sinustachykardie

Die Inadäquate Sinustachykardie (IST) ist eine seltene Art von Herzrhythmusstörungen welche zu der Gruppe der supraventrikulären Tachykardie (SVT) gehört.


Bei einer inadäquaten Sinustachykardie übersteigt die Frequenz des Sinusknotens 100 Schläge/min, ohne das ein Zusammenhang mit körperlicher Belastung oder psychischer Erregung oder andere sekundäre Ursachen für eine Frequenzsteigerung vorliegt, wie etwa Fieber, Anämie, Drogenkonsum etc.

IST kann durch den Sinusknoten selbst verursacht werden, der eine anormale Struktur oder Funktion hat, oder er kann Teil eines Problems sein, das Dysautonomie, eine Störung und / oder ein Versagen des autonomen Nervensystems genannt wird. Die Erforschung des Mechanismus und der Ätiologie (Ursache) der inadäquaten Sinustachykardie wird noch untersucht.

IST wird von den meisten langfristig als gutartige chronische Krankheit angesehen. Die Symptome von IST können jedoch schwer und belastend sein und deswegen eine Behandlung rechtfertigen.

Prävalenz

Die inadäquate Sinustachykardie ist selten, genaue Angaben über die Prävalenz (Häufigkeit) fehlen.

Diagnose

Es gibt keine formalen diagnostischen Kriterien. Die Diagnose einer IST ist in erster Linie eine Ausschlussdiagnose und Folgendes kann beobachtet werden:

•Ausschluss aller anderen Ursachen der sekundären Sinustachykardie

•Häufige Formen der supraventrikulären Tachykardie (SVT) müssen ausgeschlossen werden

•Normale P-Wellen-Morphologie

•Eine ruhende Sinustachykardie ist normalerweise (aber nicht immer) vorhanden

•Nächtliche Senkung der Herzfrequenz

•Inadäquate Herzfrequenzreaktion bei Anstrengung

•Mittlere Herzfrequenz in 24 Stunden > 95 Schläge/min

•Die Symptome sind nachweislich auf Tachykardie zurückzuführen

Hypotension wird gelegentlich beobachtet

•Gelegentlich wird eine (Prä-) Synkope berichtet

Symptome

Das Beschwerdebild kann schwer und belastemd sein. Es kann umfassen:

•häufiges oder anhaltende Herzklopfen/Herzrasen

•Schwindel

•Müdigkeit

•Erschöpfung/ Schwäche

•Belastungsintoleranz

Dyspnoe

•Brustschmerzen

Sogar bis hin zu (Prä-) Synkopen.

Therapie

Sowohl Pathogenese als auch Langzeitprognose sind unvollständig verstanden, weshalb sich die Therapie der IST in der klinischen Routine oftmals schwierig gestaltet. IST wurde sowohl pharmakologisch als auch invasiv mit unterschiedlichem Erfolg behandelt. Inadäquate Sinustachykardie an sich ist kein Indikator für höhere Mortalitätsraten, und Nichtbehandlung ist eine Option, die von einigen, mit nur minimalen Symptomen gewählt wird. Einige Arten von Medikamenten, die von Kardiologen und anderen Ärzten versucht werden, sind: Betablocker ,selektive Sinusknoten I f -Kanal-Inhibitoren (Ivabradin), Kalziumkanal-Blocker und Antiarrhythmika. Einige SSRI- Medikamente werden gelegentlich auch ausprobiert und auch Behandlungen, die häufiger zur Behandlung von orthostatischem Tachykardie-Syndrom wie Fludrocortison verwendet werden. Dieser Ansatz ist sehr "Versuch-und-Irrtum". Patienten mit IST sind oft intolerant gegenüber Betablockern. Ein neuer selektiver Sinusknoten-Inhibitor Ivabradin wird ebenfalls zur Behandlung von IST verwendet.

Invasive Behandlungen umfassen Formen der Katheterablation wie Sinusknotenmodifikation (selektive Abtragung des Sinusknotens), vollständige Sinusknotenablation (mit zugehöriger Implantation eines permanenten künstlichen Herzschrittmachers) und AV - Knotenablation in sehr resistenten Fällen (Schaffung iatrogener kompletter Herzblock, der die Implantation eines permanenten künstlichen Schrittmachers erfordert).

Aber auch invasive Behandlungen können die Symptome verschlimmern, nicht heilen. Die Behandlung sollte mit Vorsicht gewählt werden, da der Patient einen Herzschrittmacher benötigen oder umfassendere Symptome haben könnte.

https://www.fokus-ekg.de/inhalt-von-a-z/supraventrikul%C3%A4re-tachyarrhythmien/sinustachykardien/[1]

  1. .