Aloys Schaefer (Politiker)

Aloys Schaefer (* 5. Januar 1911 in Dingelstädt; † 7. November 1999)[1] war ein deutscher Verwaltungsjurist und Politiker (CDU).

Leben

Aloys Schaefer wurde im thüringischen Dingelstädt geboren und legte sein Abitur 1930 ab. Abschließend studierte er Rechtswissenschaften an den Universitäten in Breslau, Genf, Halle, Paris und London. Er war Mitglied der katholischen Studentenverbindungen KDStV Greiffenstein (Breslau) Frankfurt am Main (seit 1930) und KDStV Winfridia (Breslau) Münster im CV.[2] 1934 promovierte Schaefer und begann seine dreijährige Referendarausbildung. 1937 wurde er Assessor und ein Jahr darauf zum Hilfsrichter berufen. Von 1939 bis 1941 war er Leiter der Sozialabteilung bei Henschel & Sohn in Kassel und daraufhin bis 1945 Leiter einer Rechtsabteilung der I.G. Farben.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs war er Mitbegründer der Christlich Demokratische Union Deutschlands im Landkreis Eichsfeld und wurde Bürgermeister seines Geburtsorts. Schaefer war Landrat des Landkreises Eichsfeld von 1945 bis 1946, als er inhaftiert wurde. Am 25. Februar 1947 wurde er in Weimar vom Militärtribunal der Sowjetischen Militäradministration des Landes Thüringen nach Art. 58-14 StGB der RSFSR zu zehn Jahren "Besserungsarbeitslager" verurteilt. Die Strafe verbüßte er im sowjetischen Speziallager Sachsenhausen sowie in den DDR-Strafvollzugsanstalten Untermaßfeld und Torgau. Am 18. Januar 1954 wurde er vorfristig entlassen. Nach seiner Entlassung siedelte er nach Westdeutschland über und wurde Leiter einer Personalstelle bei der Vereinigten Seidenweberei in Krefeld. Er war bis 1977 als Geschäftsführer verschiedener Wirtschaftsverbände aktiv. Sein Nachlass wird vom Archiv für Christlich-Demokratische Politik verwaltet.

Aloys Schaefer wurde 1991 zum Ehrenbürger von Dingelstädt ernannt.[3] Er nahm an der Bundesversammlung 1994 teil.[4] 1997 wurde ihm das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland verliehen.[3]

Die Hauptmilitärstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation rehabilitierte Aloys Schaefer am 28. August 2002 als Opfer politischer Repressionen.[5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Nachlass Aloys Schaefer. Bundesarchiv, abgerufen am 13. September 2023.
  2. Cartellverband der Katholischen Deutschen Studentenverbindungen: Gesamtverzeichnis des CV 1991 - Die Verbindungen des CV mit ihren Ehrenmitgliedern, Alten Herren und Studierenden - München 1991, V - S. 565.
  3. a b Dingelstädter Tagebuch. Abgerufen am 14. September 2023.
  4. 10. Bundesversammlung der Bundesrepublik Deutschland. (PDF; 534 KB) Stenografischer Bericht. In: Deutscher Bundestag. 23. Mai 1994, S. 8, abgerufen am 14. September 2023.
  5. Datenbank rehabilitierte Verurteilte | Dokumentationsstelle Dresden | Stiftung Sächsische Gedenkstätten. Abgerufen am 9. Oktober 2023.