Wittlich
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 59′ N, 6° 53′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Bernkastel-Wittlich | |
Höhe: | 160 m ü. NHN | |
Fläche: | 49,63 km2 | |
Einwohner: | 19.740 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 398 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 54501–54507, 54516 | |
Vorwahl: | 06571 | |
Kfz-Kennzeichen: | WIL, BKS | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 31 134 | |
Stadtgliederung: | Stadtmitte + 7 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Schlossstr. 11 54516 Wittlich | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Joachim Rodenkirch (CDU) | |
Lage der Stadt Wittlich im Landkreis Bernkastel-Wittlich | ||
Die Stadt Wittlich ist die Kreisstadt des rheinland-pfälzischen Landkreises Bernkastel-Wittlich und damit Mittelzentrum für ein Einzugsgebiet von 56 Gemeinden im Eifel- und Moselraum mit rund 64.000 Einwohnern. Wittlich ist mit etwa 18.000 Einwohnern die größte Stadt zwischen Trier und Koblenz und die viertgrößte Stadt zwischen Mainz und der belgischen Grenze.
Geographie
Geographische Lage
Die Stadt liegt in der Südeifel an der Lieser in einem Seitental der Mosel am nördlichen Rand der Wittlicher Senke. Dieser Landschaftsraum wird im Westen durch die Moseleifel und im Osten durch das Moseltal begrenzt.
Stadtteile
Zu Wittlich gehören neben der ursprünglichen Kernstadt die Stadtteile bzw. Ortsbezirke Bombogen, Dorf, Lüxem, Neuerburg und Wengerohr.[2] Die genannten Ortsteile waren bis zum 7. Juni 1969 eigenständige Gemeinden.[3]
Geschichte
Die ältesten bekannten Überreste menschlicher Siedlungstätigkeit stammen aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. In römischer Zeit bestand direkt an der Lieser, unter der heutigen Autobahnbrücke eine stattliche Villa rustica.
Die erste schriftliche Nennung Wittlichs stammt aus dem Jahr 1065. Im Jahre 1300 erhielt der Ort von Erzbischof Diether von Nassau die Stadtrechte. Lange Zeit war man jedoch davon ausgegangen, dass Wittlich die Stadtrechte bereits 1291 erhalten hatte, weshalb schon 1991 eine 700-Jahr-Feier stattfand.
1912 wurde in Wittlich das erste deutsche Jugendgefängnis errichtet, das auch heute an die Justizvollzugsanstalt Wittlich angrenzt.
Bauprojekte in der Stadt
Im Jahr 2009 wurde die Stadt Wittlich in das Programm "Aktive Stadtzentren" des Landes Rheinland-Pfalz aufgenommen.
- Mitte März 2010 wurde mit dem Bauprojekt Altstadt, die neue begonnen. Es umfasst drei neue Häuser mit einer Tiefgarage, einer Ladenzone sowie einer Passage ebenerdig, Arztpraxen bzw. Wohnungen in den oberen Stockwerken. Ein erstes Haus mit Wohnungen und einem Café wurde bereits fertiggestellt; zwei weitere befinden sich im Bauzustand und werden voraussichtlich Mitte 2012 fertiggestellt werden.
- Derzeit wird die Großsport- und Veranstaltungshalle im Bereich des Cusanus-Gymnasiums gebaut.
- Neugestaltung des Geländes rund um das Missionshaus St. Paul: Bau eines Generationendorfes sowie Seniorenheim, Pfadpfinderunterkunft, Ärztehaus, Ausflugslokal und Hotel
Politik
Stadtrat
Der Stadtrat in Wittlich besteht aus 32 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Stadtbürgermeister als Vorsitzenden.
Sitzverteilung:[4]
Wahl | SPD | CDU | FDP | Grüne | Linke | FWG | Gesamt |
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2009 | 9 | 13 | 3 | 4 | 1 | 3 | 32 Sitze |
2004 | 9 | 14 | 3 | 3 | – | 3 | 32 Sitze |
1999 | 10 | 16 | 2 | 2 | – | 2 | 32 Sitze |
Städtepartnerschaften
Wittlich unterhält Partnerschaften mit der niederländischen Gemeinde Boxtel, mit der französischen Gemeinde Brunoy (seit 1979) und mit der britischen Stadt Wellingborough (seit 1993). Seit der deutschen Wiedervereinigung besteht eine freundschaftliche Beziehung zu Zossen (Landkreis Teltow-Fläming, Brandenburg).
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
- Das Alte Rathaus am Marktplatz beherbergt einen kleinen Teil des künstlerischen Nachlasses des Malers Georg Meistermanns und erlangte unter dem Namen Georg-Meistermann-Museum große Bedeutung. 2010 wurde es in Städtischen Galerie für moderne Kunst zurückbenannt.
- Ehemalige Synagoge, heute Kultur- und Tagungsstätte mit Dauerausstellung Jüdisches Leben in Wittlich
- „Türmchen“, Teil eines alten Stadttors
- Barocke Pfarrkirche St. Markus
- Überreste einer römischen Villa zwischen Wittlich und Altrich gelegen, neben der Bundesautobahn 1.
- Missionshaus St. Paul der Steyler Missionare (im Herbst 2005 geschlossen) mit der Autobahnkirche St. Paul
- Haus Daus in der Karrstraße 19-21, zählt zu den ältesten Bürgerhäusern von Wittlich
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Wittlich
Regelmäßige Veranstaltungen
Die Wittlicher Fastnacht wird jährlich von den beiden Karnevalsvereinen Schääl Saidt e.V. und Narrenzunft Rot-Weiß e.V. ausgerichtet. Am 3. Augustwochenende findet die Säubrennerkirmes statt, eines der größten Volksfeste in Rheinland-Pfalz. Die Kirmes wurde 1951 ins Leben gerufen, gründet sich aber auf die mittelalterliche Säubrennersage. Im Oktober findet jährlich das größte Oktoberfest in Rheinland-Pfalz statt.
Offener Kanal Wittlich
Wittlich hat auch einen Offenen Kanal (Offener Kanal Wittlich), der mehrmals in der Woche über die aktuellen Ereignisse aus den Kommunen, über Veranstaltungen u.Ä. berichtet.
Wirtschaft und Infrastruktur
In Wittlich finden, bezogen auf die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, 14.500 Menschen einen Arbeitsplatz. Beamte und Selbstständige einbezogen, erhöht sich diese Zahl auf über 16.000. Damit liegt die Arbeitsplatzdichte bei 852 je 1.000 Einwohner und Wittlich in der Spitzengruppe der Städte in Rheinland-Pfalz.
Die Einzelhandelszentralität von Wittlich beträgt 222,7 Prozent, damit ist Wittlich eine der Städte mit der höchsten Einzelhandelszentralität in Rheinland-Pfalz.
Unternehmen
- Die Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG betreibt im Stadtteil Wengerohr ihr größtes Pizza-Werk unter den vier Pizza-Fabriken der Oetker-Gruppe.[5]
- Die Goodyear Dunlop Tires Germany GmbH betreibt in Wittlich ein Werk, das auf die Produktion von LKW-Reifen spezialisiert ist.
- Die Franklin Electric Europa GmbH ist ein Hersteller von Unterwassermotoren für Grundwasserpumpen. Seit 1964 ist in Wittlich das europäische Hauptquartier der amerikanischen Mutter Franklin Electric Company Inc.
- Seit dem 2. Juni 1964 besteht das Ideal-Standard-Armaturenwerk (Ideal Standard GmbH).
- Seit dem 7. November 2011 sendet das Regional-Radio 94.7 Radio Wittlich rund um die Uhr aus dem Alten Bahnhof.
Öffentliche Einrichtungen
Verkehr
Straßenverkehr
- Durch das Stadtgebiet führt die Autobahn 1 Köln-Saarbrücken.
- Die von Lüttich kommende A 60 endet bisher am Kreuz Wittlich in die A 1.
- In Wittlich kreuzen sich außerdem die Bundesstraßen 49 und 50.
Vom Autobahnkreuz Wittlich wird eine vierspurige Bundesstraße B50neu mit einer Hochmoselbrücke in Richtung Rhein-Main-Gebiet gebaut, die Fertigstellung ist für das Jahr 2016 vorgesehen.
Bahnverkehr
Wittlich Hauptbahnhof liegt im Stadtteil Wengerohr an der Moselstrecke. Dort verkehren im Regionalverkehr der Mosel-Saar-Express von Koblenz über Trier nach Saarbrücken, die Moseltal-Bahn von Koblenz über Wittlich nach Trier und der Elbling Express von Wittlich über Trier nach Perl. Im Fernverkehr halten Intercitys zwischen Luxemburg und Norddeich Mole bzw. Emden oder Münster (Westfalen) in Wittlich Hbf. Im Jahr 2011 wurde mit der Modernisierung des Bahnhofs begonnen. Die Arbeiten sollen bis 2013 abgeschlossen sein. Die Bahnsteige werden dann barrierefrei zugänglich sein.
Zwischen Wittlich Hauptbahnhof und dem Stadtzentrum von Wittlich gibt es alle 15 Minuten Busverkehr. Der ehemalige Stadtbahnhof von Wittlich liegt an der stillgelegten Bahnstrecke Wengerohr–Daun.
Flugverkehr
- Die nächstgelegenen Flughäfen sind Luxemburg und Frankfurt-Hahn, jeweils in etwa 40 Minuten zu erreichen.
- Die Flughäfen Frankfurt und Köln-Bonn sind in etwa anderthalb Stunden zu erreichen.
Radwege
- Der Maare-Mosel-Radweg ist eine touristische Attraktion, die von Daun in der Vulkaneifel bis an die Mosel nach Bernkastel-Kues führt. Mit dem Radlerbus können die Fahrräder von Bernkastel nach Daun über Wittlich transportiert werden. Anschluss von Bernkastel an den Mosel-Radweg.
- Der Radweg Wittlicher Senke führt durch die gleichnamige Senke nach Schweich an der Mosel.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Louis Constanz Berger (1829–1891), Industrieller und Politiker, Ehrenbürger der Stadt seit 1884
- Hans-Günther Heinz (* 1933), Unternehmer und Politiker, Ehrenbürger der Stadt seit 2004
- Matthias Joseph Mehs (1893–1976), Politiker und Heimatschriftsteller, Ehrenbürger der Stadt seit 1966
- Willi Schrot (* 1915) Schlossermeister, Kommunalpolitiker, 1948–1979 Kreistagsmitglied, 1967–1979 Mitglied des rheinland-pfälzischen Landtags, Ehrenbürger der Stadt seit 2004
Söhne und Töchter der Stadt
- Mathias Agritius (* 1545), Dichter, Humanist
- Brigitte Bastgen (* 1955), Nachrichtensprecherin beim ZDF
- Reinhold Bohlen (* 1946), Professor, Rektor der Theologischen Fakultät Trier, Domkapitular, Direktor des Emil-Frank-Instituts Wittlich
- Günter Born (* 1955), deutscher Sachbuchautor
- Hanin Elias (* 1972), Techno-Musikerin
- Georg Fischer (1881–1962), Verleger und Heimatschriftsteller, Inhaber des Georg-Fischer-Verlages (1906–1956)
- Hans Friderichs (* 1931), Bundesminister für Wirtschaft (1972–1977)
- Max René Hesse (1877–1952), Arzt, Schriftsteller, Romancier
- Georg Holkenbrink (* 1961), Domkapitular an der Hohen Domkirche zu Trier, Bischöflicher Generalvikar, Moderator curiae und Ökonom des Bistums Trier
- Julian Klein (* 1973), Komponist und Regisseur
- Christian Klippel (* 1955), Schriftsteller
- Matthias Joseph Mehs (1893–1976), Politiker und Heimatschriftsteller
- Tony Munzlinger (* 1934), Maler und Cartoonist
- Thomas Mussweiler (* 1969), Sozialpsychologe, Leibniz-Preisträger 2006
- Barbara Philipp (* 1965), Schauspielerin
- Jürgen Roth-Lebenstedt (* 1962), zweifacher Deutscher Fußball-Amateurmeister mit Eintracht Trier und Schütze des „Tor des Monats“ Februar 1996 der ARD Sportschau
- Hermann Schäfer (* 1942), Historiker, ehem. Leiter der Abteilung Kultur und Medien im Bundeskanzleramt
- Eduard Wessel (1883–1944), preußischer Landrat in Wipperfürth, Siegburg und Erkelenz
Literatur
- Ernst Wackenroder (Bearb.): Die Kunstdenkmäler des Kreises Wittlich (Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz; Bd. 12, Teil 4). Akademische Buchhandlung Interbook, Düsseldorf 1982, ISBN 3-88915-004-7 (Nachdr. d. Ausg. Düsseldorf 1934)
- Klaus Freckmann: Stadt Wittlich. Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, Köln 1977, ISBN 3-88094-205-6.
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Hauptsatzung der Stadt Wittlich, § 4 Ortsbezirke
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Seite 201 (PDF)
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Stadtrat
- ↑ Das Werk Wittlich wird ausgebaut. Trierischer Volksfreund, 14. April 2010.
Weblinks
Linkkatalog zum Thema Wittlich bei curlie.org (ehemals DMOZ)