Wikipedia:Edit-War

Abkürzung: WP:WAR, WP:E-W
Keine Diskussion ist auch keine Lösung

Von Edit-War (wörtlich: Bearbeitungskrieg) spricht man, wenn zwei oder mehrere Benutzer abwechselnd die Änderungen anderer Benutzer rückgängig machen („revertieren“) oder überwiegend überschreiben.

Faustregel zur Vermeidung: Wenn du eine Bearbeitung, die von einem anderen Benutzer zwischendurch geändert wurde, zum zweiten, oder wiederholten Male durchführen willst, muss sich der Stand der Diskussion seit dem letzten Mal wesentlich verändert haben. Das gilt nicht nur beim Wiederholen einer eigenen Bearbeitung, sondern auch von Bearbeitungen anderer. Auch sind bei erstmaligen Revertierungen bereits vorliegende Diskussionen zu berücksichtigen.

Entstehungsweise

Ein Edit-War ist nicht dasselbe wie Vandalismus, da die Beteiligten für gewöhnlich nicht absichtlich Schaden anrichten wollen, sondern jeder der Ansicht ist, mit seinen Bearbeitungen den Artikel zu verbessern. Der Edit-War zwischen ihnen entsteht oft aus unzureichender Kommunikation der eigenen Absichten und/oder mangelndem Verständnis der Argumente des Kontrahenten.

Manche Benutzer machen Änderungen eines Anderen rückgängig, weil sie sich ihm (z. B. moralisch oder fachlich) überlegen fühlen. Möglicherweise handelt der Andere aus dem genau gleichen Gefühl heraus. Man sollte vermeiden, aus einem Überlegenheitsgefühl heraus zu handeln.

Schädlichkeit

  • Das bloße Revertieren zeigt einen ungeklärten Sach- und/oder Personenkonflikt an. Es erschwert aber nur die nötige Konfliktlösung, indem es die Fronten verhärtet. Das führt zu Wikistress.
  • Bei diesem Vorgang können unbeteiligte Nutzer nur schwer Änderungen einbringen, da diese beim nächsten Wiederherstellen von alten Versionen oft unter den Tisch fallen.
  • Oft wird im Eifer des Gefechts zu schnell gehandelt, und Annäherungs- oder Vermittlungsversuche auf der Diskussionsseite werden übersehen: Darum unbedingt vor einem Revert die Diskussionsseite lesen!
  • Das Revertieren ohne Begründung im Versionskommentar und/oder auf der Diskussionsseite zum Artikel verstärkt den Eindruck anderer, hier wolle jemand nur seine Ansichten durchdrücken. Das kann das Vertrauen zur Mitarbeit des Betreffenden dauerhaft beschädigen.
  • Die Versionsgeschichte des Artikels wird unnötig aufgebläht und damit unübersichtlicher. Damit wird es immer schwieriger, die Entstehungsgeschichte nachzuvollziehen. Außerdem haben unauffälligere Formen des Vandalismus eventuell bessere Chancen, unbemerkt zu bleiben.
  • Edit-Wars verbrauchen Ressourcen. Denn jede Version eines Wikipedia-Artikels wird extra gespeichert, so dass für die gleichen Bearbeitungen bei großen Artikeln sehr schnell sehr viel Speicherplatz und Rechenleistung verbraucht wird.
Es ist menschlich, nicht alles bis zum Äußersten auszutragen.

Lösungswege

  • Naheliegend ist zunächst, dein Gegenüber nach einer Begründung seines Zurücksetzens bzw. seiner Wiederherstellung einer zurückgesetzten Bearbeitung zu fragen. Dazu gibt es die Artikel- oder Benutzer-Diskussionsseite. Viele Benutzer können über die E-Mail-Funktion erreicht werden, das erleichtert eine direkte und diskrete Kommunikation.
  • Wenn die Diskussion bereits festgefahren ist und sich im Kreis dreht, kann auch einfach mal eine kleine Auszeit von der Mitarbeit an dem umstrittenen Artikel zur Entspannung der Situation beitragen. Oft lösen sich Dinge nach einer Pause leichter.
  • Sollte auch das nicht helfen, kannst du andere, nicht in deinen Konflikt verwickelte Benutzer zu Rate ziehen. Falls dir niemand einfällt, kannst du für inhaltliche Probleme in Artikeln die Seite Wikipedia:Dritte Meinung, für allgemeinere Konfliktsituationen eventuell auch die Seite Wikipedia:Fragen zur Wikipedia nutzen. Bei besonders festgefahrenen und persönlich geprägten Konfliktsituationen kann ein Vermittlungsausschuss helfen.
  • Verweigert dein Gegenüber jede Diskussion und setzt den Edit-War fort, kannst du den Vorfall auf der Seite Wikipedia:Vandalismusmeldung melden. Dann kann ein Administrator nach unabhängiger Prüfung den Artikel vorübergehend schützen, bis sich die Situation entspannt.
  • In Extremfällen können ein oder mehrere „Krieger“ vorübergehend gesperrt werden, so dass sie keine Wikipedia-Artikel mehr bearbeiten können. Bei unabhängiger Prüfung kann ein Administrator auch dem den Schreibzugriff kurzfristig entziehen, der den Edit-War gemeldet hat, falls dieser selbst daran beteiligt war. Lasst es bitte nicht so weit kommen!

Lösung über Missbrauchsfilter

Missbrauchsfilter 37

Ein alternativer Weg, einen Edit-War zu unterbinden, ist der Filter 37: dieser blendet ab dem vierten Revert innerhalb von 100.000 Sekunden (≈ 1,2 Tage) bei einem Artikel den folgenden Hinweis ein: Achtung! Deine Änderung wurde noch nicht gespeichert.

In diesem Artikel scheint ein Edit-War stattzufinden. Bitte überprüfe deshalb nochmal deine inhaltlichen Änderungen und versuche einen Lösungsweg mit deinem Gegenüber zu finden. Gegebenenfalls solltest du den Artikel auf Wikipedia:Vandalismusmeldung melden.

Weitere Informationen stehen auf Wikipedia:Bearbeitungsfilter/$2. Dort kannst du gerne Fragen hierzu stellen.

Es gibt jedoch nur einen Logbucheintrag und beim nächsten Speicherversuch wird auch gespeichert. Dieser Filter erzeugt relativ viele Fehler, weil er auch Eingangskontrolleure beim Revertieren von Vandalen protokolliert.

Ein exemplarischer Verschiebewar zwischen Admins

Weitere Varianten

Von „Löschkrieg“ (englisch Deletion-War) spricht man, wenn zwei oder mehr Administratoren abwechselnd einen Artikel löschen und wiederherstellen. Da Administratoren selbst wiederherstellen können, kann man die Löscher nur bitten, sich bis zum Ende einer Diskussion zurückzunehmen. In extremen Fällen können ihnen vorübergehend oder sogar permanent die Adminrechte entzogen werden. Entsprechende Situationen können auch bei Seitenverschiebungen sowie Seiten- und Benutzersperren entstehen. Wenn Adminrechte mit einbezogen werden, wird häufig von einem „Wheel-War“ (wheel bezeichnet eine privilegierte admin-Benutzergruppe in UNIX) gesprochen.

Siehe auch