Vinzenzmurr

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vinzenzmurr Vertriebs GmbH

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Rechtsform Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Sitz München, Deutschland
Leitung
  • Evi Brandl
  • Markus Brandl
  • Alexander Brandl
  • Ralf Martl
Website www.vinzenzmurr.de

Die Vinzenzmurr Vertriebs GmbH betreibt in Süddeutschland Metzgereien und einen Großhandel für Fleisch- und Wurstwaren.

Die Zentrale in München-Obersendling

Unternehmensgeschichte

Die Gründerära
1902 Vinzenz Murr und seine Frau Rosa Murr eröffnen ihre Metzgerei, ein ehemaliges Charcutiergeschäft, in der Schellingstraße 21 in Schwabing
1905 Bereits kurz danach werden Filialen im Tal, in der Nymphenburger Straße, in der Bayerstraße und am Färbergraben eröffnet
1911 Entwicklung des Klassikers „Saures Lüngerl" in der Dose und des Altmünchner Leberkäses
1929 Eröffnung der Metzgerei in der Rosenstraße 7 im Herzen Münchens
1933 Heirat der Tochter Rosa Murr und Karl Deuringer
1945 Die Metzgerei in der Rosenstraße wird am 7. Januar durch Kriegseinwirkung zerstört

Der Aufschwung
1947 Wiederaufbau der Rosenstraße 7 und Eröffnung des ersten Schmankerl-Imbisses
1949 Ableben des Firmengründers Vinzenz Murr
1959 Die Enkelin Evi Deuringer übernimmt Mitverantwortung im wachsenden Unternehmen
1963 Ableben von Rosa Deuringer, geb. Murr – mit großem Engagement die Seele der Firma während der schweren Kriegsjahre und des Wiederaufbaus
1963 Evi Deuringer übernimmt die verantwortliche Leitung für den Verkauf und die Verwaltung
1967 Erwerb des Grundstücks Hofmannstraße 9, in München-Sendling, Sitz des heutigen Metzgereibetriebes
1969 Heirat von Evi Deuringer und Rudolf Brandl
1970 Umzug des Betriebes von der Schellingstraße in die Hofmannstraße nach Fertigstellung der neuen Produktion. Eröffnung der 25. Filiale
1977 Aufnahme des überregionalen Großhandelvertriebs

Handwerk wird modern
1981 Erweiterung und Modernisierung der handwerklichen Produktion in München-Sendling. Eröffnung der 100. Filiale in der Hohenzollernstraße
1982 Ein modernes Qualitätsmanagement und ein eigenes Labor werden im handwerklichen Betrieb eingerichtet
1984 Das Markenfleischprogramm „Hofgut Schwaige" wird durch vertragliche Bindung mit den regionalen Landwirten durch Rudolf Brandl etabliert
1989 Wiedereröffnung des Traditionsgeschäftes Rosenstraße 7 nach völligem Umbau
1992 Eröffnung der 150. Filiale an der Münchner Freiheit
1994 Einführung eines Tiefkühlsortiments mit bayerischen Spezialitäten
1996 Verleihung des Erasmus-Grasser-Preises für besonderes Engagement und Verdienste um die Lehrlingsausbildung. Eröffnung der 200. Filiale in Augsburg
1997 Am 5. Mai starb unser Seniorchef und Vorbild Karl Deuringer, unvergleichlich im Einsatz und mit Leidenschaft für sein Unternehmen. Aufgeschlossen für Neues sorgte er für kreative Unruhe, pflegte die Tradition und ebnete Wege in die Zukunft
1998 Die Urenkel des Firmengründers Markus und Alexander Brandl übernehmen nach ihrer Ausbildung und Meisterprüfung Verantwortung im elterlichen Unternehmen
2003 Verleihung des Ökoprofits für die Metzgerei, insbesondere für das Engagement im Umweltschutz
2010 Verleihung des Bundesehrenpreises des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zum 20. Mal für Qualität und Leistung
[1]

Hygienemängel

Bei Kontrollen von zwei Dutzend Filialen von Vinzenzmurr am 30. März 2011 stellte die Münchner Lebensmittelüberwachung zahlreiche „Hygienemängel“ fest.[2]

In einem Gerichtsbeschluss ist von Rattenkot und grünlich verfärbter Leber die Rede. Unter anderem wurden Verunreinigungen der Fußböden und Verkaufstheken in den Betriebs- und Verkaufsräumen beanstandet. Gegen die Leiter der einschlägigen Filialen sowie die zuständigen Bezirksleiter wurden 29 inzwischen rechtskräftige Bußgeldbescheide erlassen.

Durch einen Umweg kamen die Details nach Recherchen der „Süddeutschen Zeitung“ ans Licht. Ebenso wie sich die zuständigen Behörden früher in der Regel weigerten, die Namen von Ekelbetrieben zu veröffentlichen, aus Angst vor Schadensersatzklagen, obwohl sie jetzt dazu verpflichtet sind, wurde nach einer Presseauskunft einer Überwachungsbehörde mitgeteilt, dass keine von Lebensmitteln ausgehende Gesundheitsgefahr bestünde, noch seien zum menschlichen Verzehr ungeeignete Lebensmittel in den Verkehr gebracht worden.

Allerdings wurden in der Kühlung bzw. Tiefkühlung Fleisch- und Wurstwaren vorrätig gehalten, die nicht zum Verzehr geeignet waren. Beanstandet wurden insbesondere Fleischwaren, die verdorben aussahen, rochen und schmeckten. „Der Fußboden war unter der Fleisch- und Wursttheke zum Teil millimeterhoch mit dunklen Belägen, Unrat, Lebensmittelresten, Spinnweben und Rattenkot verunreinigt. Bei drei Pfund Fleisch- und Wurstabschnitten ergab der mikrobiologische Befund einen hochgradigen Gehalt an aeroben, mesophilen und säureliebenden Keimen sowie Hefen und Schimmelpilzen.“ Diese durch die Münchner Lebensmittelüberwachung erkannten lebensmittelrechtlichen Verstöße wurden gerichtlich verhandelt. Die Gerichtsentscheidung ist zwar anonymisiert, jedoch ist das darin genannte Aktenzeichen das des Vinzenzmurr-Verfahrens gegen die Stadt.

Am 21. September 2012 wurden die Hygienemängel und Verstöße einzelner Mitarbeiter von der Geschäftsleitung eingeräumt, nachdem sich das Unternehmen zunächst vor Gericht gegen die Bußgelder und die Informationspolitik der Stadt München gegenüber der Presse und Öffentlichkeit gewehrt hatte.[2]

Um den Imageschaden zu begrenzen, sah sich die Geschäftsführung zu einer Stellungnahme gezwungen. U. a. wurde von der Geschäftsführung darauf hingewiesen, dass trotz größter Sorgfalt und Kontrolle Fehler passieren können. „Wir stellen uns berechtigter Kritik“, erklärte die Geschäftsführung weiter. Zunächst hatte Vinzenzmurr jedoch auf juristischem Wege versucht, der Stadt München eine Information der Öffentlichkeit zu untersagen, verlor den Rechtsstreit aber vor dem Verwaltungsgericht.

[3][4][5][6]

Tradition und heutige Produktion

Die Produktion der Fleisch- und Wurstwaren erfolgte lange Zeit handwerklich; von der Zerlegung über die Portionierung, der Verarbeitung bis zur Verpackung. Inzwischen erfolgt die Produktion in einer Fleischfabrik in der Hofmannstraße 9, 81379 München. Die Wurst wird teilweise noch nach originalen Rezepturen des Unternehmensgründers Vinzenz Murr mit maschinellen Produktionsmethoden hergestellt.

Das Unternehmen ist Gründungsmitglied in den Schutzgemeinschaften „Münchner Weißwurst“ und „Bayrischer Leberkäs[7], die sich jeweils für eine herkunftsbezogenen Schutz des Begriffs, bzw. des Produkts einsetzen. Der Antrag auf Schutz der Bezeichnung „Münchner Weißwurst“ beim Deutschen Patent- und Markenamt wurde in letzter Instanz vom Deutschen Patentgericht abgelehnt.[8]

Zahlen und Fakten

Die sogenannte Fleischnummer (auch EWG-Kontrollnummer) des Betriebs lautet D-EV 891.

Auf dem Münchner Oktoberfest betreibt das Unternehmen unter dem Namen „Metzger Stubn“ ein kleines Bierzelt mit Imbissstand.[9]

Heute ist der Betrieb mit über 200 Metzgereien und Filialen in ganz Süddeutschland vertreten und wird von Evi, Markus und Alexander Brandl geführt.

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. 110 Jahre Jubiläum. Qualität hat Tradition. vinzenzmurr Vertriebs GmbH, abgerufen am 28. November 2012.
  2. a b Hygienemängel bei Vinzenzmurr "Alt, faulig und deutlich ranzig", Süddeutsche Zeitung vom 18. Oktober 2012, aufgerufen am 18. Oktober 2012.
  3. VG München 22. Kammer, Beschluss vom 13.09.2012, M 22 E 12.4275, aufgerufen am 18. Oktober 2012. Die Gerichtsentscheidung ist zwar anonymisiert, jedoch ist das darin genannte Aktenzeichen das des Vinzenzmurr-Verfahrens gegen die Stadt, vgl. http://www.sueddeutsche.de/muenchen/hygienemaengel-bei-vinzenzmurr-alt-faulig-und-deutlich-ranzig-1.1498895.
  4. Alte Wurst und altes Geld. Hygienemängel bei Vinzenzmurr. Spiegel Online, 18. Oktober 2012, abgerufen am 19. Oktober 2012.
  5. Bericht offenbart schwere Hygienemängel bei Metzgereikette. Vinzenzmurr in München. Spiegel Online, 18. Oktober 2012, abgerufen am 19. Oktober 2012.
  6. 110 Jahre Tradition. 110 Jahre Verantwortung – Brief von Evi Brandl und Markus Brandl an die Kundinnen und Kunden, Oktober 2012
  7. merkur-online.de: http://www.tz-online.de/aktuelles/muenchen/metzger-fordern-reinheitsgebot-fuer-leberkaes-70154.html, 1. Oktober 2008
  8. sueddeutsche.de: http://www.sueddeutsche.de/muenchen/rechtsstreit-muenchner-weisswurst-aus-aller-welt-1.490614, 17. Februar 2009
  9. vinzenzmurr Metzger Stubn auf kleine-wiesnzelte.de

Koordinaten: 48° 6′ 3″ N, 11° 31′ 47″ O