U 562

U 562
(vorheriges/nächstesalle U-Boote)
Typ:Typ VII C
Feldpostnummer:40 608
Werft:Blohm & Voss, Hamburg
Bauauftrag:16. Oktober 1939
Baunummer:538
Kiellegung:10. Juni 1940
Stapellauf:24. Januar 1941
Indienststellung:20. März 1941
Kommandanten:
Flottillen:
Einsätze:9 Feindfahrten
Versenkungen:

6 Schiffe

Verbleib:am 19. Februar 1943 nordöstlich von Bengasi gesunken

U 562 war ein deutsches Unterseeboot des Typs VII C, auch „Atlantikboot“ genannt. Es wurde durch die Kriegsmarine während des U-Boot-Krieges im Nordatlantik und im Mittelmeer eingesetzt.

Kommandanten

  • Herwig Collmann wurde 1915 in Posen geboren und trat 1935 in die Kriegsmarine ein. Er fuhr als Wachoffizier auf U 56 und als Kommandant auf dem Schulboot U 17. Herwig Collmann stellte U 562 im Frühling 1941 in Dienst, überführte das Boot nach Lorient und unternahm von hier aus eine Feindfahrt im Nordatlantik, die in Brest endete, wo er das Kommando im September desselben Jahres an seinen Nachfolger übergab. Kommandant Collmann gelangen während seines Kommandos auf U 562 keine Versenkungen. Im Anschluss an dieses Kommando diente Herwig Collmann als Ausbildungsleiter bei der 24. U-Flottille und ab September 1944 als Flottillenchef der 21. U-Flottille. Nach dem Weltkrieg diente Herwig Collmann als Admiral in der bundesdeutschen Marine.
  • Horst Hamm wurde 1918 in Werro geboren und trat 1935 in die Kriegsmarine ein – er war somit Crewkamerad von Herwig Collmann. Er fuhr als Wachoffizier auf U 26 und U 96, auf dem er die ersten drei Fahrten unter Heinrich Lehmann-Willenbrock mitmachte.[1] Horst Hamm kommandierte bis unmittelbar vor seinem Kommando auf U 562 das Schulboot U 58. Mit U 562 gelang ihm der Durchbruch durch die stark bewachte Straße von Gibraltar. Kommandant Hamm versenkte mit U 562 vier Schiffe. Zwei weitere sanken durch Minen, die von U 562 ausgelegte worden waren. Darüber hinaus gab Kommandant Hamm an, zwei Zerstörer – jeweils im Dezember 1941 und 1942 – beschädigt zu haben.

Geschichte

Die Strathallan vor ihrem Einsatz als Truppentransporter

Unter Kommandant Collmann absolvierte U 562 zunächst zwei Patrouillen im Nordatlantik. Auf seiner zweiten Feindfahrt mit diesem Boot unternahm Kommandant Hamm Ende November 1941 einen Gibraltardurchbruch. Ab diesem Zeitpunkt fuhr U 562 im Mittelmeer.

Geleitzugschlacht

Mitte Dezember 1942 attackierte U 562 den Geleitzug KMF 5 und beschädigte nach Abschuss eines Torpedofächers ein britisches Passagierschiff, das am folgenden Tag sank. An Bord befanden sich über 5000 Menschen, größtenteils Angehörige der britischen und amerikanischen Streitkräfte. Bei diesem Angriff kamen 16 Menschen ums Leben

  • 21/22. Dezember 1942 britisches Passagierschiff Strathallan mit 23.772 BRT versenkt (Lage)

Versenkung

Die Hursley versenkte U 562

Eine britische Vickers Wellington entdeckte das in Sehrohrtiefe auf einen Geleitzug operierende U 562 am 19. Februar und attackierte das Boot erfolglos mit Wasserbomben. Die Meldungen des Bombers führten zwei Zerstörer, die Hursley und die Isis heran. An der Stelle an der das U-Boot gesichtet worden war, hatte der Bomber zwei schwimmfähige Rauchbomben abgeworfen, die den Zerstörern die Suche erleichterten. Obwohl die Isis als erstes im entsprechenden Gebiet eintraf, stellte erst die Hursley eine Stunde nach Erreichen der markierten Stelle einen Sonarkontakt zum deutschen U-Boot her. Im Verlauf der Jagd auf U 562 feuerten die beiden Zerstörer insgesamt 59 Wabos ab. Neben mehrmaligem Sonarkontakt kam es auch zu einem Sichtkontakt mit dem deutschen U-Boot, als U 562 einmal kurz auftauchte. Von den Zerstörern aus konnte klar erkannt werden, dass der Turm des U-Bootes eingedrückt war. Als U 562 wieder unter Wasser ging, tauchte es direkt in eine Wabo-Salve hinein.[2] Ab diesem Zeitpunkt gab es keinen Kontakt mehr zu dem U-Boot. Die Versenkung des deutschen U-Bootes schrieb die britische Admiralität den beiden Zerstörern und der Wellington zu.

Literatur

  • C. Blair Der U-Boot-Krieg, Band Zwei: Die Gejagten, Heyne, München (1998) ISBN 3-453-16059-2
  • R. Busch, H.-J. Roll Der U-Boot-Krieg, Band 1: Der U-Bootbau auf deutschen Werften, E.S. Mittler und Sohn, Hamburg (1997), ISBN 3-8132-0509-6
  • R. Busch, H.-J. Roll Der U-Boot-Krieg, Band 3: Deutsche U-Boot-Erfolge, E.S. Mittler und Sohn, Hamburg (2001), ISBN 3-8132-0509-6
  • R. Busch, H.-J. Roll Der U-Boot-Krieg, Band 4: Deutsche U-Boot-Verluste“E.S. Mittler und Sohn, Hamburg (1999) ISBN 3 8132 0514 2

Fußnoten

  1. U 96 und sein Kommandant wurden später bekannt durch den Roman „Das Boot“ von Lothar-Günther Buchheim
  2. C. Blair, S. 270