„UIC-Z-Wagen (DR)“ – Versionsunterschied

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Auch die [[Regentalbahn]] übernahm UIC-Z-Wagen von der Deutschen Bahn, die sie im [[Alex (Zug)|alex]] einsetzt. So wurden mehr als 20 Amz<sup>210</sup> erworben, diese werden unter den Bezeichnungen ABvmz (1. und 2.&nbsp;Klasse) und Bomz (2.&nbsp;Klasse) eingesetzt. Ebenfalls unter der Bezeichnung Bomz werden beim alex Wagen der Gattung Bomz<sup>236</sup> eingesetzt.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.christianmuc.de/inhalt/wagen_alex.pdf | wayback=20160311121639 | text=Wagenbestand des alex}} (PDF; 104&nbsp;kB) auf christianmuc.de.</ref>
Auch die [[Regentalbahn]] übernahm UIC-Z-Wagen von der Deutschen Bahn, die sie im [[Alex (Zug)|alex]] einsetzt. So wurden mehr als 20 Amz<sup>210</sup> erworben, diese werden unter den Bezeichnungen ABvmz (1. und 2.&nbsp;Klasse) und Bomz (2.&nbsp;Klasse) eingesetzt. Ebenfalls unter der Bezeichnung Bomz werden beim alex Wagen der Gattung Bomz<sup>236</sup> eingesetzt.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.christianmuc.de/inhalt/wagen_alex.pdf | wayback=20160311121639 | text=Wagenbestand des alex}} (PDF; 104&nbsp;kB) auf christianmuc.de.</ref>

Einer von vier aus verunfallten Bm umgebauten Büffetwagen der Gattung Bomk<sup>539</sup>, das Fahrzeug mit der Nummer 85-45 009, war zeitweise im Bestand der Museumsbahn Dampfbahn Rur-Wurm-Inde e.V. (DRWI) zu finden, wo er regelmäßige Touristenfahrten auf der Rurtalbahn absolvierte. Nach Auflösung des Vereins gelangte der Wagen zu DampfPlus, der aktuelle Verbleib des Fahrzeugs ist jedoch nicht bekannt.


== Ausland ==
== Ausland ==

Version vom 23. Juni 2016, 11:54 Uhr

UIC-Z-Wagen im chromoxidgrün-elfenbeinfarbenen Originallack, nun bei der ŽRS im Einsatz (2009)

Als UIC-Z-Wagen der DR wird eine Serie von Personenwagen der Deutschen Reichsbahn in der DDR bezeichnet, die überwiegend im Raw Halberstadt, aber auch im VEB Waggonbau Bautzen hergestellt wurde. Diese Wagen wurden je nach dem Herstellerort als „Halberstädter“ bzw. „Bautzener“ Wagen bekannt.

Halberstädter Schnellzugwagen

Bereits 1977 legte das Raw einen Entwurf für die Entwicklung eines sich an den UIC-Z-Vorgaben orientierenden Seitengang-Abteil-Schnellzugwagens vor. Durch das Vorziehen der Bauart Bmhe wurden diese Pläne zunächst aber nicht verwirklicht. Erst 1979, damit mitten in den Bau der Bmhe-Serie hinein, wurde ein erster Prototypwagen der zweiten Klasse vorgestellt. Die Hauptmaße folgten der UIC-Z2-Empfehlung ohne Klimaanlage. Der Wagen hat bei einer Länge von 26,4 Metern und einer Breite von 2825 Millimetern elf Abteile zwischen den am Wagenende zu findenden Drehfalttüren. Die Fenster waren 1200 Millimeter breit ausgeführt, wobei die Fensterflucht des unteren Rahmens etwas tiefer als bei den UIC-X- und Y-Typen lag und der der DR-Ausführung des UIC-Y-Wagens entsprach.

Die Drehgestelle waren wie bei den Bmhe-Wagen von der Bauart Görlitz V für 140 km/h und ab 1984 zum Teil von der Bauart GP 200 für 200 km/h Höchstgeschwindigkeit. Die Innenausstattung orientierte sich ebenso an den Bmhe-Wagen. Damit wurden die gleichen Kunststoffplatten für die Innenwandverkleidung und braunen Sitzbezüge für die Sitze in den Raucher- und roten für die in den Nichtraucherabteilen verwendet. Die Abteiltüren wurden von den Y-Wagen übernommen. Den gummiwulstgeschützten Übergang zu den anderen Wagen schloss eine halbautomatische Doppelschiebetür ab. Der Anstrich erfolgte im grünen Farbton der sonstigen Wagen der Deutschen Reichsbahn. Die Gattungsbezeichnung lautete auf Bme, ab 1986 Bm, nach der deutschen Wiedervereinigung wurde diese in Bom geändert. Das „o“ steht dabei für Wagen ohne Klimaanlage und mit weniger als zwölf Abteilen.

Die Halberstädter Serienwagen der Schnellzugbauart

Die ersten sechs Vorserienwagen lieferte das Raw Halberstadt 1982 an die DR ab. Dies waren Wagen der ersten Klasse des Typs Ame. Entgegen der UIC-Z-Richtlinie hatten diese Wagen zehn Abteile der ersten Klasse (statt neun) und keine Klimatisierung erhalten. Die Ausstattung dieser Vorserie orientierte sich ansonsten an dem Prototyp. Entgegen der UIC-Z-Empfehlung waren auch die Fenster nur 1200 Millimeter breit ausgeführt. Diese Wagen entsprechen damit, obwohl der Bauart Z zugerechnet, eher dem UIC-X-Typ und somit weitgehend dem Am-Wagen der DB.

Die Sitze wurden als Einzelsitze mit Armlehnen ausgeführt, somit fanden sechs Reisende in einem Abteil einen Platz. Als Wagenaußenfarbe wurde ein neues Schema verwendet mit elfenbeinfarbenem Fensterband, hellgrünem Bauchspantenbereich, wobei auch der Längsträger in gleicher Farbe gehalten wurde, sowie rehbraunem Dach. Der Kennstreifen für die erste Klasse war in reinorange gehalten.

Halberstädter Abteilwagen der Bauart ABomz512, gebaut als ABme

Dieser Vorserie folgte 1983 eine Hauptserie mit 120 Wagen. Davon waren 110 Wagen als Bauart Ame und zehn Wagen bei gleichem Wagenkasten als gemischtklassige Wagen ABme ausgeführt. Sechs der zehn Abteile wurden mit der Ausstattung der zweiten Klasse versehen. Diese Wagen wurden sofort in internationalen Zügen eingesetzt und setzten Y-Wagen der ersten Klasse frei.

Inneneinrichtung eines Bomz520, vormals Bom280

1984 wurde eine Serie von 180 Zweite-Klasse-Wagen des Typs Bme (später Bom280/281) ausgeliefert, die weitgehend dem Prototyp von 1979 entsprach. 22 Wagen hatten Drehgestelle der Bauart GP 200 (ohne Magnetschienenbremse) statt der Bauart Görlitz V erhalten, damit konnten sie für 160 statt 140 km/h zugelassen werden. Die Sitzplätze in den Abteilen wurden durch zwei klappbare Armlehnen gedrittelt, damit waren sie flexibel für sechs oder acht Reisende nutzbar. Im Binnenverkehr außer bei den Städteexpresszügen wurden weiterhin acht Platzkarten pro Abteil verkauft. Die GP-200-Wagen der späteren Lieferungen (später Bom281) hatten aber nur die mittleren Armlehnen für acht Plätze erhalten. Vier Abteile waren für Raucher (mit braunem Kunstleder als Sitzbezug), sieben für Nichtraucher vorgesehen (mit rotem Kunstleder). Der erste Einsatz erfolgte ebenso in Transit- und internationalen Zügen. Daneben kamen 65 Wagen des Typs ABme mit den Görlitz-V-Drehgestellen und zehn Wagen erster Klasse Ame mit GP-200-Drehgestellen an die DR. Zu diesen gesellten sich noch vier Wagen für den DDR-Regierungssonderzug.

Die Lieferung von 1985 beinhaltete 218 Wagen der Bauart Bme (später Bom281) mit Görlitz-V-Drehgestellen und flexibler Sitzplatzzahl. Hinzu kam der Prototyp eines kombinierten Sitz-/Gepäckwagens des Typs BDmsb (späte BDomsb), der ein behindertengerechtes Abteil und eine ebenso ausgeführte Toilette erhielt.

Die Lieferung aus dem Jahr 1986 enthielt 155 Bme (Bom281)-Wagen, die wieder mit GP-200-Drehgestellen ausgestattet waren. 1986 entfiel die Kennzeichnung von Wagen mit elektrischer Heizung mit dem Nebenzeichen „e“.

137 Wagen der zweiten Klasse, davon nur acht mit GP-200-Drehgestellen, lieferte Halberstadt 1987 ab. Darunter war eine Serie von 50 Wagen mit zentraler Energieversorgung (Bmz/Bomz283). Hinzu kamen vier Vorserienwagen der BDmsb-Bauart.

Eine größere Serie mit 76 BDmsb-Wagen wurde 1988 hergestellt. Dazu kamen 57 Wagen der Bauart ABm, alle mit GP-200-Drehgestellen.

Gleich 133 Wagen der Gattung ABm sowie weiter 47 Am-Wagen produzierte das Raw Halberstadt im Jahre 1989. Hinzu kam ein aus einem verunfallten Bm-Wagen hergerichteter Kioskwagen mit Buffetabteil der Gattung Bmk.

Die größte Serie an neuen Wagen entstand 1990 mit 222 Fahrzeugen. Allein 188 Zweite-Klasse-Wagen Bm/Bom281 gingen in Betrieb, gefolgt von 30 Erste-Klasse-Wagen Am201 sowie drei Kioskwagen aus Unfallwagen.

Die meisten Halberstädter Wagen hatten die grün-beige Standardlackierung der DR. Die Fahrzeuge, die für den Einsatz in Städteexpress-Zügen vorgesehen waren, trugen die typische Städteexpresslackierung mit oranger Bauchspante und grauem Dach. Als Verstärkungswagen wurden auch drei Ame sowie drei Bme mit weinrotem Fensterband und grauer Bauchspante abgeliefert, passend zum Großraumprototypzug (siehe unten).

Die Halberstädter Wagen kamen in fast allen internationalen Schnellzügen zum Einsatz, bei denen die DR den Wagenpark zu stellen hatte.

Als Prototyp wurde noch 1990 ein Wagen der Gattung Bmz (später Bomz236) gebaut, der mit einer völlig neuen Inneneinrichtung nach DB-Norm für den Einsatz in Intercity und Interregio-Zügen gedacht war, der aber technisch auf den Bom-Wagen basierte. Er hatte den bei der DB damals üblichen Interregio-Anstrich mit blauem Fensterband und hellerem Begleitstreifen, darunter bei weißer Bauchspante erhalten.

Nach der Wende in der DDR

Nach der Wiedervereinigung stiegen auch die Ansprüche der Fahrgäste in den neuen Ländern, auch das internationale Reisepublikum verlangte nach besserer Ausstattung. Dem wurde dadurch Rechnung getragen, dass die Sitze der letzten Serie statt mit Kunstleder nun mit einem Stoffbezug ausgestattet wurden.

DR-IC-Wagen

Inneneinrichtung eines Bomz236

Die letzten Schnellzugwagen, die in Halberstadt neu gebaut wurden, waren aber weitere 112 Wagen des Typs Bmz (später in Bomz236 umbenannt). Die Inneneinrichtung unterschied sich – wie schon beim Musterwagen – erheblich von der bisherigen Serie. Statt der festen Sitzbänke kamen nun in jedem Abteil sechs recht eng gehaltene Einzelsitze zum Einbau, wobei der Platz auch für einen Kindernotsitz reichte. In den Gängen wurde nunmehr auch an jedem Fenster ein Notsitz eingebaut. Rund die Hälfte dieser Wagen erhielt den IR-Anstrich, die anderen waren im IC-Schema orientrot-weiß gehalten. Diese Wagen wurden mit Magnetschienenbremse ausgerüstet und für 200 km/h Höchstgeschwindigkeit zugelassen, wofür das GP-200-Drehgestell auch ursprünglich entwickelt worden war.

Die ersten Einsätze der IR-Wagen erfolgten in Zügen in die Tschechoslowakei und nach Österreich. Die IC-farbenen Wagen wurden in Nachtzügen Berlin – Köln – Paris sowie in den Schnellzügen Berlin – Leipzig – Nürnberg – München eingesetzt, soweit die DR für die Stellung des Wagenparks verantwortlich war. Die IR-Wagen wurden ziemlich bald ins IC-Design umlackiert. Mit der Ausdehnung des IC-Netzes der DB in die neuen Bundesländer wurden viele der Bmz-Wagen in westdeutschen Betriebswerken stationiert – im Tausch mit klimatisierten Erste-Klasse-Wagen des IC-Verkehrs, welche in Berlin und Leipzig beheimatet wurden. Heute werden die DR-IC-Wagen in CNL-Nachtzügen genutzt.

Umbau zu IR- und IC-Wagen

DR-Interregiowagen im Anlieferungszustand, Magdeburg Hbf 22. Mai 1993
Ein auf Basis der Halberstädter Wagen entstandener IC-Steuerwagen in Interregiobauart, Bf München Hbf

Um das in die neuen Bundesländer ausgeweitete Interregio-Netz bedienen zu können, wurden ab 1991 im Raw Halberstadt für die Deutsche Reichsbahn ebenfalls Halberstädter D-Zug-Wagen zu Interregio-Wagen umgebaut. Hier bildeten teilweise neuwertige Wagen der DR (Baujahre 1984 bis 1990) der DB-AG-Gattungen Am, Bom und ABom aus Halberstädter Produktion die Grundlage, die mit Drehgestellen der Bauart GP 200 ausgestattet und damit nach Einbau einer Magnetschienenbremse für Geschwindigkeiten bis 200 km/h geeignet waren. Dabei handelt es sich um die Wagengattungen Bimz256 (10 Stück), Bimz259 (238 Stück), ABimz265 (zwei Stück) und Bimdz267 (62 Stück, mit Fahrradabteil).[1]

Beim Umbau erhielten die Wagen neue Seitenwände mit 12 Fenstern im Fahrgastsitzbereich, was zu einer Verkürzung der teilweise fiktiven Abteile um zehn Zentimeter führte.

Zuletzt wurden 1995 noch 20  Wagen zu Steuerwagen (Gattung Bimdzf269) umgebaut, um in den großen Kopfbahnhöfen wie München, Frankfurt am Main oder Leipzig die Standzeiten durch Wegfall des Lokwechsels zu senken.[1] Weitere 12 Steuerwagen der Bauart Bimdzf269.2 wurden in IC-rot lackiert (sechs in orientrot mit Streifen, sechs in verkehrsrot/weiß) und vor allem für den Einsatz auf der IC-Linie 8 München–Nürnberg–Leipzig–Berlin–Hamburg gedacht. Diese Steuerwagen mit IR-Einrichtung waren ohne untere Abdeckklappe an der Fahrzeugfront ausgeführt.

Ab 1997 wurden aus Wagenkästen von Bom280 und Bom281 insgesamt 76 Intercity-Steuerwagen der IC-Bauart Bpmbzf297 gebaut, die viele Baumerkmale der Eurofima-Wagen aufweisen, bis hin zur Inneneinrichtung. Von den Ursprungsfahrzeugen blieben wegen der geänderten Fensterteilung im Wesentlichen nur Bodenrahmen, Dach und eine Stirnwand erhalten. Als Besonderheit laufen diese Wagen auf luftgefederten Drehgestellen der Bauart SIG 725 und verfügen ähnlich der Bvmz über eine Bodenwanne zum Schutz der unterflurig angebrachten Aggregate.[1] Nach Ausrüstung mit Fahrgastinformationssystem lautet die Bezeichnung dieser Wagen nun Bpmbdzf296.

Regionalverkehrswagen

Inneneinrichtung eines ABomz512, in den 1990er Jahren mit Einzelsitzen versehen

Neben den Halberstädter Mitteleinstiegswagen wurden auch die Seitengangwagen (insbesondere die mit Görlitz-V-Drehgestellen) im Regionalverkehr eingesetzt. Eine grundlegende Modernisierung hatten diese Wagen nicht erhalten. Sie bekamen meist nur noch einen neuen Anstrich, und die kunstlederbezogenen Sitzbänke wurden Ende der 1990er Jahre zum Teil noch mit Stoff bezogen. Die 1.-Klasse-Wagen wurden zuletzt meist deklassiert eingesetzt. Die letzten Seitengangwagen aus DDR-Produktion wurden ca. 2002 abgestellt. Einige dieser unmodernisierten Wagen wurden auch nach Italien verkauft, viele gelangten nach Bulgarien. Etwas länger wurden die zu ABbd406 modernisierten Halbgepäckwagen (ehemals BDmsb/BDomsb) eingesetzt, im Plandienst zuletzt bis 2007 auf der Relation CottbusDresden.

Die Bautzener Wagen

Nicht nur das Raw Halberstadt baute Wagen nach UIC-Z-Normen, auch der VEB Waggonbau Bautzen wandte sich dieser Wagenbauart zu. Die meisten Produkte gingen allerdings in andere Ostblock-Staaten wie Polen, ČSSR und Ungarn sowie nach Griechenland. Einen ersten Anteil aus Bautzen erhielt die DR ab 1983 mit 113 Liegewagen vom Typ Bcme (Bcom242), die aber weitgehend den Halberstädter Wagen glichen. Diese Wagen, mit den GP-200-Drehgestellen ausgerüstet, boten in zehn Abteilen sechs Liegeplätze, ein Abteil diente dem Wagenbegleitpersonal. Die Fensterscheiben waren bei dieser Serie goldbedampft worden. In die damalige ČSSR wurden sogar 307 Liegewagen geliefert.

Von den Halberstädter Wagen unterscheiden sich die Fahrzeuge aus Bautzen am deutlichsten durch die abweichenden Übergangstüren mit kleineren Fenstern und durch Details an den Einstiegen.

Speisewagen

Speisewagen WRme von 1984 im Eisenbahnmuseum Weimar

Im Jahre 1984 lieferte Bautzen 26 Speisewagen der Bauart WRme/WRmz(130) an die Speisewagengesellschaft Mitropa ab, die nach 1990 von der DR übernommen wurden. Die Wagen hatten neben der Küche einen Speiseraum mit 42 Sitzplätzen. Die sonstige Ausstattung entsprach der der anderen Wagenserie, der Anstrich war im Mitropa-typischen weinrot, ohne Zierleisten, gehalten. Der Einsatz erfolgte bevorzugt in Zügen des Transitverkehrs Berlin–Westdeutschland. Nach der Deutschen Einheit setzte die DR diese Wagen vor allem in den IC-Zügen Westerland – Hamburg – Berlin – Dresden – Prag – Wien und Dresden – Leipzig – Frankfurt – Mannheim – Saarbrücken ein, teilweise inmitten französischer Corail-Wagengarnituren. Fünf der Wagen ließ die DR in Gotha modernisieren und mit dem üblichen IC-Anstrich orientrot-weiß, später verkehrsrot-weiß versehen.

Die nicht im IC-Lack umgespritzten Wagen wurden in den 1990er Jahren mit dem Mitropa-typischen gelben Zierstreifen unterhalb der Fenster versehen. Anfang des jetzigen Jahrtausends wurden alle Wagen ausgemustert. Wagen der gleichen oder ähnlichen Bauart hatte Bautzen auch nach Polen und in die ČSSR (115 Wagen) geliefert. Diese Wagen fahren, zum Teil aber umgebaut, noch heute in EC-Zügen Wien–Prag–Berlin–Hamburg–Dänemark.

Komfortwagen

Komfortwagen Amy, 1. Klasse auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1985

Eine neue Komfortwagen-Bauart mit Großräumen, angelehnt an entsprechende Wagenentwicklungen der DB (Gattung Bpmz291 ff.) und der SBB (Bpmz), lieferte Bautzen 1985 an die DR ab. Sie entsprachen damit ebenso der UIC-Spezifikation 567-2. Sieben Wagen mit 80 Sitzplätzen wurden mit Stühlen der zweiten Klasse ausgestattet (davon 32 Raucherplätze), drei Wagen erhielten die Inneneinrichtung mit 60 Plätzen (24 für Raucher) der ersten Klasse, ansonsten wurde der gleiche Wagenkasten verwendet. Die Bezeichnung dieser mit einer Unterflur-Einkanal-Anlage vollklimatisierten Wagen lautete Bmy und Amy. Wagenbaulich entsprachen sie dem üblichen Schema der Fahrzeuge aus Halberstadt und Bautzen. Sie hatten aber als Neuerung Schwenkschiebetüren erhalten, wie sie später bei allen Bautzener Exportwagen eingebaut wurden.

Zwischen den Türen gab es neben den WC-Fenstern zehn 1400 Millimeter breite goldbedampfte feststehende Scheiben (Theraflex-Thermo). Vier Fenster waren als Notausstieg klappbar ausgeführt. Die Wandinnenverkleidung bestand aus dem synthetischen Rauleder „Tuval“. Die Fußböden in beiden Wagenklassen waren mit Teppichen ausgelegt, alle Farben wurden aufeinander abgestimmt.

Der Anstrich war in weinrot für das Fensterband und weißgrau für das Dach sowie den Bauchspantenbereich einschließlich des Längsträgers gehalten. Mit den Drehgestellen der Bauart GP 200 S-Mg mit Scheiben- und Magnetschienenbremse (UIC-Merkblatt 515) konnten die Wagen bis zu 200 km/h schnell verkehren. Der erste Einsatz erfolgte Anfang 1986 in eigens zur Erprobung dieser Wagen für fünf Monate eingeführten Städteexpresszügen Berlin–Rostock, später im Interexpress 78/79 Progress Berlin–Dresden–Prag. Als Ersatz für Schadwagen und als Wagen mit abschließbaren Dienstabteil wurden zwei Am-Wagen und drei Bm-Wagen im gleichen Anstrichschema ausgeführt und diesen beigestellt. Als Speisewagen, der beide Wagenklassenblöcke trennte, wurde ein normaler WRm eingestellt.

Da in der DDR der Bedarf fehlte und der Exporterfolg ausblieb, wurden diese Wagen nach 1990 abgestellt. Ein möglicher Einsatz im IC-Verkehr unterblieb. 1993 wurden acht der zehn Wagen in Lounge- und Service-Wagen für das City Night Line-Netz umgebaut. Die im Originalzustand verbliebenen zwei Bmy-Wagen fielen 2000 einem Brand zum Opfer.

Die IC-Triebwagenzüge für Griechenland (heutige Baureihe 520 der OSE[2]), die in Kooperation mit AEG[3] 1989 und 1995 geliefert wurden, sind von den Komfortwagen abgeleitet worden.

Interregio-Wagen Bauart Bautzen

Eine kleine Wagenserie in IR-Lackierung waren die 40 Amz210 aus dem Waggonbau Bautzen von 1991, die weitgehend der Halberstädter Bauart Ame/Am entsprachen, allerdings Schwenkschiebetüren besaßen. Ihr Einsatz beschränkte sich überwiegend auf den IR-Verkehr der DR. Als Verstärkerwagen gelangten diese Fahrzeuge aber auch in IC-Züge. Gegen Ende ihrer Einsatzzeit wurden die Wagen zu Zweite-Klasse-Wagen deklassiert (Bomz210). In den 2000er Jahren wurden die Wagen abgestellt und teilweise an die Regentalbahn verkauft.

Planungen

Ab 1990 sollte der Waggonbau Bautzen an die DR 500 Großraumwagen der Bauart Bmp(z) liefern. Diese hätten mit zur Wagenmitte verrückter Einstiegstür und elf fiktiven Abteilen zwischen den als Schwenkschiebetüren auszuführenden Einstiegen wagenbaulich sehr dem Schweizer Einheitswagen EW IV oder den italienischen MDVE-Wagen geähnelt. Allerdings war bei den DR-Wagen keine Klimaanlage vorgesehen. Die Wagen sollten in den Binnen-D-Zügen der DR die dort eingesetzten Bmh-Wagen freisetzen, welche die in Eilzügen verwendeten Modernisierungswagen verdrängen sollten. Durch veränderte Rahmenbedingungen und Bitten der Bundesbahn wurde dieses Projekt jedoch 1990 verworfen. Stattdessen wurden beim Waggonbau Bautzen 40 Seitengangwagen des Typs Amz210 bestellt.

Übersicht der Wagen Bauart Halberstadt und Bautzen

DR-
Gattung
DB-
Gattung
Hersteller Bau-
jahre
An-
zahl
Dreh-
gestelle
Bemerkungen
WRm(e) WRm130 Bautzen 1984 0026 GP 200
Am(e) Am200 Halberstadt 1984–1990 0191 GP 200 ab 1992 teilw. Umbau in IR-Wagen [A 1]
Am(e) Am201 Halberstadt 1982/1983 0116 Görlitz V 1995 teilw. Umbau in ABom707 (3 Abteile 1. Kl., 7 Abteile 2. Kl.)
später Umbau in ABomz512 (Regionalverkehr)
Amy Bautzen 1985 0003 GP 200 (Mg) 1993 Umbau zu WRmz der CNL
Amz Amz210 Bautzen 1991 0040 GP 200 (Mg) IR-Abteilwagen, 1993 teilw. Mehrspannungsumbau,
1996 davon 5 Wagen zu ABomz229.1 umgebaut[A 2],
ab 1997 weitere Wagen in Bomz210.2 deklassiert,
2002 Ausmusterung, teilw. Umbau für ALEX
ABm(e) ABom222 Halberstadt 1983/1984 0075 Görlitz V 1995 teilw. Umbau in ABom707 (3 statt 4 Abteile 1. Kl.),
später Umbau in ABomz512 (Regionalverkehr)
ABm(e) ABom226 Halberstadt 1988/1989 0190 GP 200 ab 1992 Umbau in IR-Wagen [A 1][A 3]
Bmy Bautzen 1985 0007 GP 200 (Mg) 1993 Umbau zu WRmz der CNL (5 Wagen)
Bmz Bomz236 Halberstadt 1991 0112 GP 200 (Mg) IC-Wagen [A 4]
Bcm(e) Bcom242 Bautzen 1985-1986 0020
0030
GP 200 (Mg)
GP 200
20 Wagen mit Mg gebaut, Anfang 1990er Jahre entfernt
40 ähnliche Wagen 1986 für BDŽ gebaut
BDmsb BDomsb274 Halberstadt 1985–1988 0081 GP 200 ab 1992 Umbau in ABDomsb409 – späterer BDomsb535 – und ABbd406 (Regionalverkehr)
Bm(e) Bom280 Halberstadt 1984–1987 0650 Görlitz V um 1996 Umbau in ABom707 (64 Wagen, 3 Abteile 1. Kl.),
später Umbau in Bomz520 (Regionalverkehr)
Bm(e) Bom281 Halberstadt 1984–1990 0150 GP 200 ab 1992 teilw. Umbau in IR-Wagen [A 1][A 3] und IC-Wagen [A 5]
Bmz Bomz283 Halberstadt 1987 0050 Görlitz V
Bmk Bomk539 Halberstadt 1989/1990 0004 Görlitz V Buffettwagen, Umbau aus verunfallten Bm
Bmp Bmp591 Halberstadt 1989 0001 Görlitz V Prototyp [A 6]
Anmerkungen:
  1. a b c mit Magnetschienenbremse, 2× ABimz265, 10× Bimz256, 238× Bimz259, 62× Bimdz267
  2. Entfernen der Kopfbezüge und Teppiche in 2. Klasse
  3. a b mit Magnetschienenbremse, 32× Bimdzf269
  4. Inneneinrichtung mit Stoffbezug – im Gegensatz zu Bom28x
  5. mit Magnetschienenbremse, 76× Bpmbzf297
  6. Bghw-Nachfolger, Endeinstiege, Höchstgeschwindigkeit 120 km/h
Besondere Kennbuchstaben:
c = Liegewagen („Couchettes“)
e = elektrische Heizung (bis 1986)
p = Großraumwagen („Pullman“)
y = Unterflur-Einkanal-Klimaanlage
z = zentrale Energieversorgung

UIC-Bauart-Bezeichnungssystem für Reisezugwagen

Wageneinsatz bei nichtbundeseigenen Eisenbahnen

UIC-Z-Wagen beim alex (Bomz, vormals Bomz236)

Seit dem Jahr 2002 wurden UIC-Z-Abteilwagen der Bauarten ABomz512 und Bomz520 im Flensburg-Express,[4] ab 2005 bei der Nord-Ostsee-Bahn, eingesetzt. Diese wurden teilweise auch im Fernverkehr als Teil des Hamburg-Köln-Express eingesetzt.[5] Seit Dezember 2015 kommen diese Wagen bei der Mitteldeutschen Regiobahn zwischen Leipzig und Chemnitz zum Einsatz. UIC-Z-Wagen kamen zudem im Jahr 2003 beim InterConnex 3 zwischen Rostock und dem Rheinland zum Einsatz.

Auch die Regentalbahn übernahm UIC-Z-Wagen von der Deutschen Bahn, die sie im alex einsetzt. So wurden mehr als 20 Amz210 erworben, diese werden unter den Bezeichnungen ABvmz (1. und 2. Klasse) und Bomz (2. Klasse) eingesetzt. Ebenfalls unter der Bezeichnung Bomz werden beim alex Wagen der Gattung Bomz236 eingesetzt.[6]

Einer von vier aus verunfallten Bm umgebauten Büffetwagen der Gattung Bomk539, das Fahrzeug mit der Nummer 85-45 009, war zeitweise im Bestand der Museumsbahn Dampfbahn Rur-Wurm-Inde e.V. (DRWI) zu finden, wo er regelmäßige Touristenfahrten auf der Rurtalbahn absolvierte. Nach Auflösung des Vereins gelangte der Wagen zu DampfPlus, der aktuelle Verbleib des Fahrzeugs ist jedoch nicht bekannt.

Ausland

Bautzener ČD-Liegewagen in Istanbul Sirkeci

Während die DR die meisten ihrer Z2-Wagen selbst herstellen musste, wurden mehrere Z2-Wagen aus Bautzen an die tschechoslowakische ČSD ab 1984 geliefert. Diese Wagen mit Schwenkschiebetüren fielen vor allem durch ihr halbes WC-Fenster an der Seite auf. Die Wagengattungen umfassten Abteilwagen der ersten und zweiten Klasse (wobei beide Wagen eine identische Ausstattung von elf Abteilen hatten), sowie Zweitklasswagen mit Gepäck- und Behindertenabteil. Hinzu kam noch 20 besondere Liege-Bistrowagen der Gattung BRcm, die neben fünf Liegeabteile auch mit einem, von Korridor abgetrennte Bistro-Teil mit Speisewagen-Quersitzen und Küche ausgestattet waren.

2. Klasse-Abteil in einem modernisierten Halbgepäckwagen der ČD

Die Abteil-Sitzwagen werden seit dem Jahr 2014 von der ČD zu klimatiserten Großraumwagen der zweiten Klasse umgebaut (Bdmpee233),[7] die Halbgepäckwagen wurden ab 2012 ebenfalls vollständig modernisiert und mit einer Klimaanlage versehen, haben aber ihre Abteile behalten (Bbdgmee236).[8] Bei der slowakischen Eisenbahngesellschaft ZSSK wurden die Halbgepäckwagen in ähnlicher Form modernisiert, die Abteil-Sitzwagen der zweiten Klasse ebenso und mit einer Klimaanlage nachgerüstet.

1991 gingen nach Polen 100 der Zweitklasswagen, die dort als Bdmnu eingereiht wurden. Auch Erstklasswagen mit neun Abteilen wurden in dieser Zeit aus Bautzen nach Polen geliefert. Eine größere Zahl der Wagen wurde in den 2000er Jahren modernisiert und mit Klimaanlagen nachgerüstet,[9] sie kommen heute in Express InterCity-Zügen von PKP Intercity zum Einsatz.

Ab 1992 erfolgte auch eine Lieferung nach Rumänien, die Erst- und Zweitklasswagen umfasste. Diese Wagen hatten viele identische Konstruktionsmerkmale mit den zeitgenössischen Interregio-Wagen.

Die in deutsch-deutscher Gemeinschaftsproduktion von AEG und LEW in den Jahren 1989 und 1995 gebauten griechischen IC-Dieseltriebwagen (heutige OSE-Baureihe 520) basieren gleichfalls auf den Z2-Wagen. Die Inneneinrichtung entspricht im Großen und Ganzen den Komfortwagen, die Einstiegstüren waren ursprünglich aber als Drehfalttüren ausgeführt. Erst nach mehreren Betriebsjahren wurden einzelne Wagenenden auf Schwenkschiebetüren umgebaut, um die Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer zu verbessern. Die OSE erhielt auch gleichartige Wagen für den Einsatz in lokbespannten Zügen sowie Liegewagen, die auch nach Bulgarien gelangten. Äußerlich erkennbar sind die Triebzug-Mittelwagen an der Steuerleitung und am Fehlen eingebauter Schlusssignallampen in den Stirnwänden.

Alle in Bautzen gebauten Z2-Wagen hatten von Anfang an Übergangstüren mit kleineren Fenstern und pneumatischer Öffnungshilfe.

Commons: UIC-Z-Wagen (DR) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Michael Dostal: Reisezugwagen der Deutschen Bahn. In: DB Fahrzeuge. Band 2. GeraMond, München 1998, ISBN 3-932785-13-4.
  2. Triebfahrzeugliste auf der englischsprachigen Wikipedia
  3. Eigene Sichtung auf der Leipziger Messe 1989
  4. Wagewnliste der FLEX Verkehrs-AG (Flex) i.L., privat-bahn.de
  5. siehe zum Beispiel "eurobahn-Flair mit dem HKX", Beitrag vom 17. März 2013
  6. Wagenbestand des alex (Memento vom 11. März 2016 im Internet Archive) (PDF; 104 kB) auf christianmuc.de.
  7. siehe cs:Vůz Bdmpee233 ČD
  8. siehe cs:Vůz Bbdgmee236 ČD
  9. Osobní vozy PKPIC, vagonweb.cz