„Trögelsby“ – Versionsunterschied

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'''Trögelsby''' ({{daS|''Troelsby''}}) ist der Name eines Ortes in der Stadt [[Flensburg]], der im östlichen Stadtteil [[Engelsby]] liegt. Er liegt am Rande des Stadtbezirks [[Vogelsang (Flensburg)|Vogelsang]].<ref>{{Internetquelle | url=http://www.flensburg.de/politik-verwaltung/daten-zahlen-fakten/interaktive-stadtteilkarte/index.php | titel=Zahlenspiegel Teil 3: Stadtteile | autor= | hrsg=Stadt Flensburg | datum= | zugriff=2014-07-11}}</ref>
'''Trögelsby''' ({{daS|''Troelsby''}}) ist ein [[Flurname]] in [[Engelsby]], einem östlichen Stadtteil von [[Flensburg]] im Stadtbezirk [[Vogelsang (Flensburg)|Vogelsang]].<ref>{{Internetquelle | url=http://www.flensburg.de/politik-verwaltung/daten-zahlen-fakten/interaktive-stadtteilkarte/index.php | titel=Zahlenspiegel Teil 3: Stadtteile | autor= | hrsg=Stadt Flensburg | datum= | zugriff=2014-07-11}}</ref> In den 1980er Jahren wurden Teile des Trögelsbyer Gebietes mit [[Einfamilienhaus|Einfamilienhäusern]] bebaut, sodass Trögelsby nördlich und westlich mit Flensburg zusammenwuchs. An Trögelsby erinnern heute die Straßennamen „Trögelsbyer Weg“, „Trögelsbyhof“ und der Gehweg „Klein Trögelsby”.<ref>Namensgebung am 5. Juli 1979. Der Geweg besitzt zurzeit zwar kein Straßenschild, ist aber in einigen Straßenkarten eingezeichnet.</ref>


== Geschichte ==
== Entstehung ==
Der Entstehungszeitpunkt von Trögelsby ist ungeklärt. Das [[Suffix]] „[[-by]]” deutet eher auf eine größere Ansiedlung hin und legt die Vermutung nahe, dass Trögelsby wie andere Dörfer der Gegend als ein Tochterdorf von [[Adelby]] entstanden ist, möglicherweise schon in der [[Wikingerzeit]]. Doch Beweise für eine solche Vermutung existieren nicht.<ref>Vgl. Andreas Oeding, Broder Schwensen, Michael Sturm: ''Flexikon. 725 Aha-Erlebnisse aus Flensburg!'' Flensburg 2009, Artikel: By</ref> Erst 1420 wurde das kleine Gebiet<ref name="A">''Flensburger Straßennamen''. Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 2005 , ISBN 3-925856-50-1, Artikel: Trögelsbyhof</ref><ref>[[Flensburger Tageblatt]]: [http://www.shz.de/lokales/flensburger-tageblatt/angelns-vergessene-doerfer-id755126.html Angelns vergessene Dörfer], 19. Oktober 2009; abgerufen am: 12. Juli 2014</ref> als „Truelbul” erwähnt.


== Namensdeutung ==
Wann genau Trögelsby entstanden ist, ist unklar. Mit seiner Namensendung „[[-by]]”, die eher auf eine größere Siedlung, einem Dorf hindeutet, liegt die Vermutung nahe, dass Trögelsby, wie viele der ehemaligen Dörfer der Gegend, beispielsweise auch [[Engelsby]], als ein Tochterdorf von [[Adelby]] entstanden sein könnte, möglicherweise schon in der [[Wikingerzeit]]. Doch Beweise für eine solche Vermutung existieren nicht.<ref>Vgl. Andreas Oeding, Broder Schwensen, Michael Sturm: Flexikon. 725 Aha-Erlebnisse aus Flensburg!. Flensburg 2009, Artikel: By</ref> Erst 1420 wurde das kleine Gebiet<ref name="A">''Flensburger Straßennamen''. Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 2005 , ISBN 3-925856-50-1, Artikel: Trögelsbyhof</ref>, inmitten von [[Angeln (Halbinsel)|Angeln]],<ref>[[Flensburger Tageblatt]]: [http://www.shz.de/lokales/flensburger-tageblatt/angelns-vergessene-doerfer-id755126.html Angelns vergessene Dörfer], 19. Oktober 2009; abgerufen am: 12. Juli 2014</ref> erstmals als „Truelbul” erwähnt.<ref name="A"/> Dazu kamen im 15. Jahrhundert noch die beiden Namensvarianten Truwelsbul (1452) und Truwelszbüll (1438).<ref name="A"/> Daher hat der Names des Gebietes wohl<ref>Es gibt daneben offenbar auch noch die Vermutung, es könnte „-bohl” gemeint sein. Bohl bedeutet „[[Hufe]]”, also ein Flächenmaß. Vgl. Gerret Liebing Schlaber: Vom Land zum Stadtteil. Flensburgs Stadtfeld und die eingemeindeten Dörfer in Bild und Wort ca. 1860-1930. Flensburg 2009. Seite 125 i.V.m. ''Flensburger Straßennamen''. Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 2005 , ISBN 3-925856-50-1, Artikel: Bohlberg</ref> die Bedeutung „Wohnung des Truel” beziehungsweise, wenn man von der heutigen Schreibweise ausgeht, „Wohnung des Trögel.”<ref>Schriften der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte (Hrsg.): ''Flensburg in Geschichte und Gegenwart''. Flensburg 1972, Seite 451</ref><ref>Vgl. hinsichtlich „-büll” auch: [http://web.niebuell.de/cms/front_content.php?idcat=48 Niebüll in der Geschichte ]; abgerufen am 11. Juli 2014</ref> „Truel” dürfte eine Variante oder Schreibweise des [[Altdänisch|altdänischen]] Männernamens „Thrugils” darstellen bzw. dessen heute noch verbreiteten Variante „Troels”.<ref name="A"/><ref name="B">Gerret Liebing Schlaber: Vom Land zum Stadtteil. Flensburgs Stadtfeld und die eingemeindeten Dörfer in Bild und Wort ca. 1860-1930. Flensburg 2009. Seite 125</ref><ref>[http://www.nordicnames.de/wiki/Thrugils Nordic Names, Thrugils]; abgerufen am 13. Juli 2014</ref><ref>[http://www.nordicnames.de/wiki/Troels Nordic Names, Troels]; abgerufen am 13. Juli 2014</ref>
Im 15. Jahrhundert finden sich die Namensvarianten Truwelsbul (1452) und Truwelszbüll (1438).<ref name="A"/> Daher bedeutet der Name womöglich „Wohnung des Truel” beziehungsweise, wenn man von der heutigen Schreibweise ausgeht, „Wohnung des Trögel.”<ref>Schriften der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte (Hrsg.): ''Flensburg in Geschichte und Gegenwart''. Flensburg 1972, Seite 451.</ref><ref>Vgl. hinsichtlich „-büll” auch: [http://web.niebuell.de/cms/front_content.php?idcat=48 Niebüll in der Geschichte ]; abgerufen am 11. Juli 2014</ref> „Truel” dürfte eine Variante des [[Altdänisch|altdänischen]] Männernamens „Thrugils” darstellen (heute als „Troels” erhalten).<ref name="A"/><ref name="B">Gerret Liebing Schlaber: ''Vom Land zum Stadtteil. Flensburgs Stadtfeld und die eingemeindeten Dörfer in Bild und Wort ca. 1860-1930'', Flensburg 2009. Seite 125.</ref><ref>[http://www.nordicnames.de/wiki/Thrugils Nordic Names, Thrugils] abgerufen am 13. Juli 2014.</ref><ref>[http://www.nordicnames.de/wiki/Troels Nordic Names, Troels] abgerufen am 13. Juli 2014.</ref>


Es gibt daneben auch die Vermutung, es könnte „-bohl” gemeint sein. Bohl bedeutet „[[Hufe]]”, also ein Flächenmaß.<ref>Vgl. Gerret Liebing Schlaber: ''Vom Land zum Stadtteil. Flensburgs Stadtfeld und die eingemeindeten Dörfer in Bild und Wort ca. 1860-1930'', Flensburg 2009. Seite 125. In Verbindung mit ''Flensburger Straßennamen''. Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 2005 , ISBN 3-925856-50-1, Artikel: Bohlberg.</ref>
Man geht daher davon aus, dass die Endung „-bull” die ursprüngliche Endung darstellte. Erst später wurde die Endung offenbar zu „-by” umgedeutet (erstmals belegt im Jahre 1438 mit der Variante „Truwelby”),<ref name="A"/> wodurch man glauben könnte, dass die dortige Siedlung etwas größer war.<ref name="B"/> Um 1400 befand sich dort wohl aber nur das Gut des Adligen Peter Lund, so dass dort wohl nicht sonderlich viele Gebäude gestanden haben, die an ein ganzes Dorf erinnern könnten. Peter Lund gehörte außerdem auch der angrenzende, nordöstlich gelegene [[Vogelsang (Flensburg)|Vogelsang]].<ref>Gerret Liebing Schlaber: Vom Land zum Stadtteil. Flensburgs Stadtfeld und die eingemeindeten Dörfer in Bild und Wort ca. 1860-1930. Flensburg 2009. Seite 124 f.</ref> Peter Lunds Tochter Catharina verschenkte einen Teil des Trögelsbyer Gutes, dann um 1430 der [[Marienkirche (Flensburg)|Marienkirche]],<ref name="A"/><ref name="B"/> den Hof Vogelsang<ref>Gerret Liebing Schlaber: Vom Land zum Stadtteil. Flensburgs Stadtfeld und die eingemeindeten Dörfer in Bild und Wort ca. 1860-1930. Flensburg 2009. Seite 124, dort die Bildbeschreibung</ref> erhielt das St. Jürgenhospital (Vgl. [[St. Jürgen-Kirche (Flensburg)]]).<ref name="A"/><ref name="B"/> So befanden sich also spätestens seit dem im Gebiet Trögelsby zwei Höfe und im Gebiet Vogelsang ein dritter Hof.<ref name="A"/><ref name="B"/> Bald darauf bekam die Marienkirche auch den zweiten Trögelsbyer Hof.<ref name="B"/> Ein kleines Stück westlich der beiden Höfe lag zudem die [[Kate (Hütte)|Kate]] Schiedengatt, die erstmals 1436 erwähnt wurde. Der besagte Bereich wurde auch Klein Trögelsby genannt.<ref name="A"/><ref name="B"/><ref>[[Stadtarchiv Flensburg]]: [http://www.stadtarchiv-flensburg.findbuch.net/perma_arid-3663-bekurz-584949204873-vnum-14909.html Gemeinde Twedt vor und nach 1900;Klein Trögelsby, St. Marienkate; hs.], abgerufen am: 19. Februar 2015</ref>


Man geht insgesamt davon aus, dass die Endung ursprünglich „-bull” lautete. Erst später wurde die Endung zu „-by” umgedeutet.<ref name="A"/>
Hinter einem der Trögelsbyer Höfe soll nach einer alten mündlichen Überlieferung um 1800 eine Räucherkate gebrannt haben. Bei dem Brand sollen die [[Schinken|Speckseiten]] mit einem lauten Knall in die Luft geflogen sein. Bis zu einem Hügel, der dort in der Nähe lag, seien sie geflogen. Nach dieser Begebenheit soll der Hügel den Namen Speckberg bekommen haben. Alternativ wäre es auch möglich, dass im dortigen Hügel nur eine [[Speisekammer]], zum Lagern kühler Lebensmittel, eingebettet war.<ref name="C">Andreas Oeding, Broder Schwensen, Michael Sturm: Flexikon. 725 Aha-Erlebnisse aus Flensburg!. Flensburg 2009, Artikel: Speckberg</ref><ref name="D">''Flensburger Straßennamen''. Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 2005 , ISBN 3-925856-50-1, Artikel: Speckberg</ref><ref>Der Flurname Speckberg war wohl erstmals auf einer Karte, die wohl um 1930 entstanden ist, verzeichnet. (Vgl. ''Flensburger Straßennamen''. Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 2005 , ISBN 3-925856-50-1, Artikel: Speckberg sowie Quellen und benutzte Literatur, unter: Voigt, Christian)</ref>


== Ausmaß der Besiedlung ==
Im Jahre 1874 wurden die zwei Höfe vom Ökonomierat Peter Jessen Petersen übernommen. Dieser stammte aus [[Joldelund]] und besaß schon im nahgelegenen [[Twedt (Flensburg)|Twedt]] einen Hof. Er verstarb im Jahre 1902.<ref name="A"/> Das Gebiet wurde als Teil von Twedt, so wie auch der Vogelsang,<ref>''Gerhard Nowc'': [http://www.shz.de/lokales/flensburger-tageblatt/die-mutter-von-muerwik-id2085756.html Twedt : Die Mutter von Mürwik] in [[Flensburger Tageblatt]], 1. April 2010; abgerufen am: 12. Juli 2014</ref> im Jahre 1910 eingemeindet.<ref>Schriften der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte (Hrsg.): ''Flensburg in Geschichte und Gegenwart''. Flensburg 1972, Seite 413</ref>
Um 1400 befand sich dort wohl nur das Gut des Adligen Peter Lund, also kein Dorf. Peter Lund besaß außerdem den nordöstlich angrenzenden [[Vogelsang (Flensburg)|Vogelsang]].<ref>Gerret Liebing Schlaber: Vom Land zum Stadtteil, Seite 124 f.</ref> Peter Lunds Tochter Catharina schenkte einen Teil des Trögelsbyer Gutes um 1430 der [[Marienkirche (Flensburg)|Marienkirche]],<ref name="A"/><ref name="B"/> den Hof Vogelsang<ref>Gerret Liebing Schlaber: Vom Land zum Stadtteil, S. 124, dort die Bildbeschreibung</ref> erhielt das St. Jürgenhospital (Vgl. [[St. Jürgen-Kirche (Flensburg)]]).<ref name="A"/><ref name="B"/> Damals gab es im Gebiet Trögelsby also mindestens zwei Höfe und im Gebiet Vogelsang einen dritten.<ref name="A"/><ref name="B"/> Bald darauf erhielt die Marienkirche auch den zweiten Trögelsbyer Hof.<ref name="B"/> Ein kleines Stück westlich der beiden Höfe lag zudem die [[Kate (Hütte)|Kate]] Schiedengatt, die erstmals 1436 erwähnt wird. Der besagte Bereich wurde auch Klein Trögelsby genannt.<ref name="A"/><ref name="B"/><ref>[[Stadtarchiv Flensburg]]: [http://www.stadtarchiv-flensburg.findbuch.net/perma_arid-3663-bekurz-584949204873-vnum-14909.html Gemeinde Twedt vor und nach 1900;Klein Trögelsby, St. Marienkate; hs.] abgerufen am: 19. Februar 2015.</ref>


[[Datei:Speckberg, Trögelsby, Flensburg, Bild 02.JPG|mini|Speckberg, Trögelsby (Flensburg 2014)]]
== Speckberg ==
[[Bild:Speckberg, Trögelsby, Flensburg, Bild 02.JPG|mini|Speckberg (2014)]]
Hinter einem der Trögelsbyer Höfe soll nach einer alten mündlichen Überlieferung um 1800 eine Räucherkate gebrannt haben. Bei dem Brand sollen die [[Schinken|Speckseiten]] mit einem lauten Knall in die Luft geflogen sein. Bis zu einem Hügel, der dort in der Nähe lag, seien sie geflogen. Nach dieser Begebenheit soll der Hügel den Namen Speckberg bekommen haben.
In den 1980er Jahren wurden Teile des Trögelsbyer Gebietes mit [[Einfamilienhaus|Einfamilienwohnhäusern]] überbaut, womit Trögelsby nördlich und westlich mit Flensburg erst richtig verwachsen ist. An Klein Trögelsby erinnert noch der gleichnamige Gehweg<ref>Der Geweg besitzt zurzeit zwar kein Straßenschild, ist aber in einigen Straßenkarten eingezeichnet.</ref> „Klein Trögelsby” (seit dem 5. Juli 1979) sowie der dort befindliche kleine Teich, an dem die erwähnte Kate stand.<ref name="B"/><ref>''Flensburger Straßennamen''. Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 2005 , ISBN 3-925856-50-1, Artikel: Klein Trögelsby</ref> An den erwähnten Speckberg erinnert in dem Gebiet heutzutage gleichfalls eine Straße (ebenfalls seit dem 5. Juli 1979).<ref name="C"/><ref name="D"/> Der Hügel der sich dort wohl befand ist heutzutage eingeebnet.<ref name="C"/> Die heute in Trögelsby befindlichen Höfe haben zwar ihren Ursprung in dem mittelalterlichen Adelshof, deren Bauten sind jedoch jüngeren Datums. Die beiden Wohnhäuser stammen aus der Zeit um 1850 und die Wirtschaftsgebäude wohl aus der Zeit um 1905.<ref>Gerret Liebing Schlaber: Vom Land zum Stadtteil. Flensburgs Stadtfeld und die eingemeindeten Dörfer in Bild und Wort ca. 1860-1930. Flensburg 2009. Seite 123, dort die Bildbeschreibung</ref> Sowohl der Trögelsbyer Weg, wie auch der breite Feldweg Trögelsbyhof enden in Trögelsby. Der Trögelsbyer Weg, eine Verkehrsstraße, hat ihren Anfang im Westen am Rande Adelbys und führt über die fast ganze Breite Engelsbys nach Trögelsby rein. Der Feldweg Trögelsbyhof hat seinen Anfang ungefähr bei Rüllschau, nahe [[Maasbüll]] und führt über den heutigen Stadtbezirk Vogelsang bis nach Trögelsby.

Näher liegt jedoch die Annahme, dass die schiere Existenz einer Räucherkate zur Benennung ausreichend gewesen sein kann. Womöglich war im dortigen Hügel auch eine [[Speisekammer]] zum kühlen Lagern von Lebensmittel eingebettet.<ref name="C">Andreas Oeding, Broder Schwensen, Michael Sturm: ''Flexikon'', Artikel: Speckberg.</ref><ref name="D">''Flensburger Straßennamen''. Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 2005 , ISBN 3-925856-50-1, Artikel: Speckberg</ref> Der Flurname Speckberg ist erstmals auf einer Karte aus der Zeit um 1930 verzeichnet.<ref>Vgl. ''Flensburger Straßennamen'', Artikel: Speckberg</ref> An den Speckberg erinnert heute ein Straßenname (seit dem 5. Juli 1979).<ref name="C"/><ref name="D"/>

Im Jahre 1874 wurden die zwei Höfe vom Ökonomierat Peter Jessen Petersen übernommen. Dieser stammte aus [[Joldelund]] und besaß schon im nahgelegenen [[Twedt (Flensburg)|Twedt]] einen Hof. Er verstarb im Jahre 1902.<ref name="A"/> Das Gebiet wurde als Teil von Twedt, so wie auch der Vogelsang,<ref>''Gerhard Nowc'': [http://www.shz.de/lokales/flensburger-tageblatt/die-mutter-von-muerwik-id2085756.html Twedt : Die Mutter von Mürwik] in [[Flensburger Tageblatt]], 1. April 2010; abgerufen am: 12. Juli 2014.</ref> im Jahre 1910 eingemeindet.<ref>Schriften der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte (Hrsg.): ''Flensburg in Geschichte und Gegenwart''. Flensburg 1972, Seite 413.</ref>


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 12. November 2015, 20:15 Uhr

Trögelsby (dänisch Troelsby) ist ein Flurname in Engelsby, einem östlichen Stadtteil von Flensburg im Stadtbezirk Vogelsang.[1] In den 1980er Jahren wurden Teile des Trögelsbyer Gebietes mit Einfamilienhäusern bebaut, sodass Trögelsby nördlich und westlich mit Flensburg zusammenwuchs. An Trögelsby erinnern heute die Straßennamen „Trögelsbyer Weg“, „Trögelsbyhof“ und der Gehweg „Klein Trögelsby”.[2]

Entstehung

Der Entstehungszeitpunkt von Trögelsby ist ungeklärt. Das Suffix-by” deutet eher auf eine größere Ansiedlung hin und legt die Vermutung nahe, dass Trögelsby wie andere Dörfer der Gegend als ein Tochterdorf von Adelby entstanden ist, möglicherweise schon in der Wikingerzeit. Doch Beweise für eine solche Vermutung existieren nicht.[3] Erst 1420 wurde das kleine Gebiet[4][5] als „Truelbul” erwähnt.

Namensdeutung

Im 15. Jahrhundert finden sich die Namensvarianten Truwelsbul (1452) und Truwelszbüll (1438).[4] Daher bedeutet der Name womöglich „Wohnung des Truel” beziehungsweise, wenn man von der heutigen Schreibweise ausgeht, „Wohnung des Trögel.”[6][7] „Truel” dürfte eine Variante des altdänischen Männernamens „Thrugils” darstellen (heute als „Troels” erhalten).[4][8][9][10]

Es gibt daneben auch die Vermutung, es könnte „-bohl” gemeint sein. Bohl bedeutet „Hufe”, also ein Flächenmaß.[11]

Man geht insgesamt davon aus, dass die Endung ursprünglich „-bull” lautete. Erst später wurde die Endung zu „-by” umgedeutet.[4]

Ausmaß der Besiedlung

Um 1400 befand sich dort wohl nur das Gut des Adligen Peter Lund, also kein Dorf. Peter Lund besaß außerdem den nordöstlich angrenzenden Vogelsang.[12] Peter Lunds Tochter Catharina schenkte einen Teil des Trögelsbyer Gutes um 1430 der Marienkirche,[4][8] den Hof Vogelsang[13] erhielt das St. Jürgenhospital (Vgl. St. Jürgen-Kirche (Flensburg)).[4][8] Damals gab es im Gebiet Trögelsby also mindestens zwei Höfe und im Gebiet Vogelsang einen dritten.[4][8] Bald darauf erhielt die Marienkirche auch den zweiten Trögelsbyer Hof.[8] Ein kleines Stück westlich der beiden Höfe lag zudem die Kate Schiedengatt, die erstmals 1436 erwähnt wird. Der besagte Bereich wurde auch Klein Trögelsby genannt.[4][8][14]

Speckberg

Speckberg (2014)

Hinter einem der Trögelsbyer Höfe soll nach einer alten mündlichen Überlieferung um 1800 eine Räucherkate gebrannt haben. Bei dem Brand sollen die Speckseiten mit einem lauten Knall in die Luft geflogen sein. Bis zu einem Hügel, der dort in der Nähe lag, seien sie geflogen. Nach dieser Begebenheit soll der Hügel den Namen Speckberg bekommen haben.

Näher liegt jedoch die Annahme, dass die schiere Existenz einer Räucherkate zur Benennung ausreichend gewesen sein kann. Womöglich war im dortigen Hügel auch eine Speisekammer zum kühlen Lagern von Lebensmittel eingebettet.[15][16] Der Flurname Speckberg ist erstmals auf einer Karte aus der Zeit um 1930 verzeichnet.[17] An den Speckberg erinnert heute ein Straßenname (seit dem 5. Juli 1979).[15][16]

Im Jahre 1874 wurden die zwei Höfe vom Ökonomierat Peter Jessen Petersen übernommen. Dieser stammte aus Joldelund und besaß schon im nahgelegenen Twedt einen Hof. Er verstarb im Jahre 1902.[4] Das Gebiet wurde als Teil von Twedt, so wie auch der Vogelsang,[18] im Jahre 1910 eingemeindet.[19]

Einzelnachweise

  1. Zahlenspiegel Teil 3: Stadtteile. Stadt Flensburg, abgerufen am 11. Juli 2014.
  2. Namensgebung am 5. Juli 1979. Der Geweg besitzt zurzeit zwar kein Straßenschild, ist aber in einigen Straßenkarten eingezeichnet.
  3. Vgl. Andreas Oeding, Broder Schwensen, Michael Sturm: Flexikon. 725 Aha-Erlebnisse aus Flensburg! Flensburg 2009, Artikel: By
  4. a b c d e f g h i Flensburger Straßennamen. Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 2005 , ISBN 3-925856-50-1, Artikel: Trögelsbyhof
  5. Flensburger Tageblatt: Angelns vergessene Dörfer, 19. Oktober 2009; abgerufen am: 12. Juli 2014
  6. Schriften der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte (Hrsg.): Flensburg in Geschichte und Gegenwart. Flensburg 1972, Seite 451.
  7. Vgl. hinsichtlich „-büll” auch: Niebüll in der Geschichte ; abgerufen am 11. Juli 2014
  8. a b c d e f Gerret Liebing Schlaber: Vom Land zum Stadtteil. Flensburgs Stadtfeld und die eingemeindeten Dörfer in Bild und Wort ca. 1860-1930, Flensburg 2009. Seite 125.
  9. Nordic Names, Thrugils abgerufen am 13. Juli 2014.
  10. Nordic Names, Troels abgerufen am 13. Juli 2014.
  11. Vgl. Gerret Liebing Schlaber: Vom Land zum Stadtteil. Flensburgs Stadtfeld und die eingemeindeten Dörfer in Bild und Wort ca. 1860-1930, Flensburg 2009. Seite 125. In Verbindung mit Flensburger Straßennamen. Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 2005 , ISBN 3-925856-50-1, Artikel: Bohlberg.
  12. Gerret Liebing Schlaber: Vom Land zum Stadtteil, Seite 124 f.
  13. Gerret Liebing Schlaber: Vom Land zum Stadtteil, S. 124, dort die Bildbeschreibung
  14. Stadtarchiv Flensburg: Gemeinde Twedt vor und nach 1900;Klein Trögelsby, St. Marienkate; hs. abgerufen am: 19. Februar 2015.
  15. a b Andreas Oeding, Broder Schwensen, Michael Sturm: Flexikon, Artikel: Speckberg.
  16. a b Flensburger Straßennamen. Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 2005 , ISBN 3-925856-50-1, Artikel: Speckberg
  17. Vgl. Flensburger Straßennamen, Artikel: Speckberg
  18. Gerhard Nowc: Twedt : Die Mutter von Mürwik in Flensburger Tageblatt, 1. April 2010; abgerufen am: 12. Juli 2014.
  19. Schriften der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte (Hrsg.): Flensburg in Geschichte und Gegenwart. Flensburg 1972, Seite 413.
Commons: Trögelsby – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 54° 47′ 22,6″ N, 9° 28′ 58,1″ O