The Weather Man

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The Weather Man ist ein US-amerikanisches Filmdrama von Gore Verbinski aus dem Jahr 2005. Im Mittelpunkt des Films steht ein Mann, der sich damit arrangieren muss, dass seine Ehe gescheitert ist. Beruflich ist er erfolgreich, sein Privatleben jedoch besteht aus einer langen Folge von demütigenden und bedrückenden Erlebnissen.

Die Personen

  • David Spritz ist die zentrale Figur des gesamten Films. Man sieht ihn fast in jeder Szene. David arbeitet als Wetteransager bei einem Chicagoer Fernsehsender. Seinen Namen hat er von „Spritzel“ auf „Spritz“ ändern lassen, weil er meint, dass das frischer klingt.
  • Noreen - David und Noreen waren ein Ehepaar. Sie haben mit ihren beiden Kindern im selben Haus gewohnt. Zu Beginn des Films hat David aber bereits eine eigene Wohnung, während Noreen mit den Kindern im früheren Haus geblieben ist.
  • Robert Spritzel ist der Vater von David. Er ist ein Schriftsteller, der mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet und von Präsident Carter als ein „nationales Heiligtum“ bezeichnet worden ist.
  • Shelly ist die 12-jährige Tochter von David und Noreen. Sie ist übergewichtig und zeigt eine Grundhaltung, die von Gleichgültigkeit geprägt ist. Davids Versuche, ihr zu einem Hobby zu verhelfen, bleiben erfolglos.
  • Mike ist der 15-jährige Sohn von David und Noreen. Er nimmt an einem Erziehungsprogramm für drogengefährdete Jugendliche teil.
  • Russ ist der neue Liebhaber von Noreen. David tendiert dazu, sich mit ihm anzulegen.
  • Don Boden ist der Betreuer von Mike. Er zeigt sich Mike gegenüber großzügig, wobei sein Interesse an dem Jungen einen pädophilen Hintergrund hat.

Handlung

Die erste Szene des Films zeigt David vor einem Spiegel stehend. Er übt das Lächeln, das er später bei seinem Fernsehauftritt zeigen wird. Gleich darauf wechselt sein Gesicht jedoch hin zu einem ängstlich-bekümmerten Ausdruck. Es wird klar, dass der bekümmerte Ausdruck der ehrlichere ist.

Es folgen dann Szenen, die David bei seinen Alltagsbeschäftigungen zeigen. Man sieht ihn bei einem seiner Auftritte als Wetteransager. Er absolviert den Auftritt sehr souverän. Dann ist er Chauffeur für seine Tochter, in einer späteren Szene bietet er auch für den Sohn einen Fahrdienst. Seinen Vater begleitet er zu einer Gesundheitsuntersuchung, und es kommt zum ersten Mal eine Wende in das alltägliche Geschehen. Der Vater berichtet, dass die Untersuchung beim Arzt zu ungünstigen Ergebnissen geführt hat und dass er ein Malignes Lymphom hat.

David bekommt von einem New Yorker Fernsehsender eine Einladung für ein Bewerbungsgespräch. Es geht um eine Arbeitsstelle als Wetteransager in der beliebten Sendung „Hello America“. Davids bisheriger Job ist gut bezahlt, aber die Arbeitsstelle in New York würde dennoch eine deutliche Steigerung für sein Einkommen bedeuten.

Er reist zusammen mit seiner Tochter und seinem Vater nach New York. Er absolviert sein Bewerbungsgespräch, und der Vater unterzieht sich einer weiteren Gesundheitsuntersuchung. Das Bewerbungsgespräch läuft passabel, der Vater jedoch bekommt mitgeteilt, dass er nur noch wenige Monate zu leben hat.

Noch während die drei in New York sind, nimmt der Vater einen Anruf aus Chicago entgegen, in dem er mitgeteilt bekommt, dass Davids Sohn Mike zuhause von der Polizei festgenommen wurde. Es hat eine Auseinandersetzung zwischen ihm und seinem Bewährungshelfer gegeben, bei der zuletzt Aussage gegen Aussage stand. Der Betreuer hat erklärt, Mike habe ihm eine Geldbörse stehlen wollen, während Mike erklärt, der Betreuer habe sich ihm unsittlich genähert.

Davids Mutter veranstaltet ihrem Mann zu Ehren ein „Begräbnis zu Lebzeiten“. Das ist eine Veranstaltung, die wie eine Beerdigung angelegt ist, während die Person, die im Zentrum der Veranstaltung steht, noch am Leben ist. Bei dieser Veranstaltung setzt David zu einer Rede an, die mit diesen Worten beginnt: „Wenn ich an meinen Vater denke, dann denke ich an Bob Segers 'Like a Rock'." Wegen einem Stromausfall kann David die Rede nicht fortsetzen.

David sucht den Betreuer seines Sohnes auf. Als Beleg für dessen Verstrickungen bringt er den Pullover mit, den jener dem Sohn geschenkt hat. David macht dem Betreuer heftige Vorwürfe, und es kommt zu einer Prügelei, bei der der andere schwer einstecken muss. In einer nachfolgenden Szene gibt Davids Vater seine ausdrückliche Zustimmung zu dem Angriff auf den Betreuer. Bald darauf stirbt er.

In den letzten Szenen des Films hat David die Arbeitsstelle in New York tatsächlich angetreten. In New York fühlt er sich weniger Angriffen ausgesetzt als in Chicago. Das ist - so seine Spekulation - darauf zurückzuführen, dass er bei seinen Gängen durch die Stadt jetzt immer einen Bogen auf dem Rücken trägt.

David sitzt bei einer New Yorker Straßenparade vorne auf dem Wagen seines Senders. In den Tagen seines Bewerbungsgesprächs hatte er noch davon geträumt, seine ganze ehemalige Familie würde mit ihm nach New York ziehen. Inzwischen jedoch hat er sich mit der Trennung von seiner Frau arrangiert. Der Film endet mit einer Nahaufnahme von David, der winkt und aus dem Off heraus Hello America sagt.

Themen und Motive

Der Film zeigt lauter Szenen, die alltäglich wirken und kaum einen Spannungsbogen entstehen lassen. In diesem Alltagsgeschehen kristallisieren sich im Lauf der Zeit diese Hauptthemen heraus:

Ehestreit und Scheidung

Zu Beginn des Films leben David und Noreen bereits getrennt. Man gibt der Verbindung aber doch noch einmal eine Chance, indem man gemeinsam eine Selbsterfahrungsgruppe aufsucht. David begeht in diesem Zusammenhang jedoch einen Vertrauensbruch, liest einen Zettel, der nicht zum Lesen bestimmt war - und hat seine Frau damit mehr als jemals zuvor gegen sich. An jenem Abend blickt Noreen mit großer Bitterkeit auf das gemeinsame Sex-Leben zurück: „Ich habe dich gehasst. Ich habe dein Haar gehasst. Ich habe deine hässlichen Beine gehasst, deine Unterarme. Ich habe es gehasst, deine Lippen zu küssen.“

Berufliche Erfolge

Es ist eine besondere Ironie bei dieser Geschichte, dass es einen großen Kontrast zwischen Davids privaten Scheitern einerseits und seinen beruflichen Erfolgen andererseits gibt. Gegen Ende des Films kann er sein Jahreseinkommen gar auf über eine Million Dollar steigern.

Es gibt für David jedoch niemals eine ungetrübte Freude an den beruflichen Erfolgen. Das Hauptproblem dabei ist, dass ihm der Wert seiner beruflichen Tätigkeit zweifelhaft vorkommt. Er muss auch davon ausgehen, dass das Publikum diese Zweifel teilt. Da er selbst kein Meteorologe ist, bleiben ihm die Hintergründe der Wettervorhersagen zumeist unklar, und es macht ihm zu schaffen, dass die Vorhersagen sich nachträglich oft als falsch erweisen.

Gegenüber den Ehrungen, die es für den Vater gegeben hat, müssen Davids berufliche Leistungen immer blass erscheinen. Wie der Vater ist David eine Person des öffentlichen Lebens, hat aber keinen Spaß an seiner Prominenz. Wenn ihn auf der Straße Leute ansprechen, zeigt er sich abweisend.

Entfremdung von den Kindern

Es gibt in dem Film eine Rückblende, die in die Zeit vor der Trennung zurückführt. Die Eltern streiten sich, und die Kinder zeigen mit ihren Reaktionen, dass sie Streit solcher Art von ihren Eltern gewöhnt sind. Ihnen bleibt in solchen Situationen nur der Rückzug auf einsame Beschäftigungen. Der Sohn versumpft vorm Fernseher, und die Tochter verschwindet in ihrem Bett.

Die Kinder glauben nicht, dass es David doch noch gelingen könnte, die Familie zusammenzuhalten. Sie zeigen ihm gegenüber keinerlei besondere Erwartungen.

Es gibt allerdings eine Szene, die zeigt, dass der Umgang mit der Tochter anders laufen könnte als er üblicherweise läuft. In New York geht David mit ihr in ein Bekleidungsgeschäft, und in der Zeit, in der die Tochter Kleider anprobiert, leben beide sichtlich auf. Schon bald darauf zeigt Dave aber wieder sein bekümmertes Gesicht, und die Tochter hat Grund, sich ein weiteres Mal getäuscht zu fühlen.

Davids Verhältnis zu seinem Vater

Den ganzen Film hindurch zeigt sich Davids Vater Robert gleichmäßig gütig und verständnisvoll. Auch die eigene Erkrankung scheint der Vater mit Gelassenheit zu nehmen. David hat somit einen Vater, an dem sich kaum etwas aussetzen lässt.

Sollte es für David einen Vater-Konflikt geben, dann ist das ein Konflikt, von dem den ganzen Film hindurch nichts deutlich wird. David zeigt sich als der gute Sohn, der seinem Vater nacheifert und sich um seine Anerkennung bemüht, damit aber bisher nicht ganz zum Ziel gekommen ist. Wie stark die Orientierung auf den Schriftsteller-Vater ist, zeigt sich an dem Hobby, das er sich sucht. Er schreibt einen Roman, findet damit aber sehr im Gegensatz zu den Erfahrungen des Vater keine Anerkennung.

Robert taucht zweimal in Situationen auf, in denen sein Erscheinen überraschend auf David wirkt. In der einen Szene gibt es für David eine Schimpferei mit seinem Rivalen. Der Vater taucht überraschend auf und klärt David darüber auf, das sein Verhalten töricht ist. Es gibt weiterhin auch eine Szene, in der David mit einem Schokotrunk-Becher beworfen wird, und auch dort erscheint der Vater wie aus dem Nichts heraus und fragt den Sohn, was das alles auf sich hat.

Selbstvertrauen

Fast den ganzen Film hindurch zeigt David ein stark angegriffenes Selbstvertrauen. Er bringt seine negativen Selbsteinschätzungen zum Ausdruck, als er sich Gedanken über Fastfood macht: „Es ist einfach. Es schmeckt ganz okay, aber es hat keinerlei Nährwert. Auch ich bin Fastfood“.

Als förderlich für sein Selbstvertrauen erweist sich das Bogenschießen. Während er dem Wetteransager-Beruf innerlich distanziert gegenübersteht, hat er mit dem Bogenschießen eine Beschäftigung, mit der er sich voll identifizieren kann.

David als Person des öffentlichen Lebens

Als Wetteransager im Fernsehen ist David eine Person des öffentlichen Lebens. Es gefällt ihm jedoch nicht, wenn er auf der Straße von Leuten erkannt wird. Den krassesten Ausdruck für das gestörte Verhältnis zwischen ihm und seinen Zuschauern gibt es in Szenen, in denen Leute aus vorbeifahrenden Autos heraus Fastfood-Produkte nach ihm werfen.

Es stellt eine Wende in Davids Leben dar, dass es ihm einmal gelingt, ein Auto, aus dem heraus eine McDonalds-Apfeltasche nach ihm geworfen wurde, zu Fuß einzuholen. Er beschimpft den Werfer und schmiert ihm die Apfeltasche ins Gesicht.

Als er gegen Ende des Films um ein Autogramm gebeten wird, zeigt er sich dem Wunsch gegenüber aufgeschlossen. Damit wird angedeutet, dass sich sein Verhältnis zu seinem Beruf und seinem Publikum entkrampft hat.

Kritiken

Desson Thomson schrieb in der Washington Post vom 28. Oktober 2005, der Film sei „rührend“ („affecting“). „Niemand“ könne so „sympathisch“ die Mängel und Fehler der gespielten Charaktere zeigen wie Nicolas Cage. Dies habe er in seinen früheren Rollen wie der eines Alkoholikers in Leaving Las Vegas bewiesen. Auch in diesem Film wirke er „reizend vertrottelt“ und „gutmütig“. [1]

Das Lexikon des internationalen Films kritisierte die Regie, die für „Beliebigkeiten“ sorge. [2]

Hintergrund

Der Film wurde in Chicago und in anderen Orten in Illinois sowie in New York City gedreht. [3] Seine Produktionskosten betrugen schätzungsweise ca. 35 Millionen US-Dollar. Der Film spielte in den Kinos der USA ca. 12,47 Millionen US-Dollar ein. [4]

Quellen

  1. Kritik von Desson Thomson
  2. Lexikon des internationalen Films
  3. Drehorte für The Weather Man
  4. Business Data for The Weather Man