„Tetra Pak“ – Versionsunterschied

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Version vom 19. Februar 2005, 10:41 Uhr

Unter Tetrapak bzw. Tetra-Pak versteht man gleichermaßen eine hygienische Kartonverpackung für flüssige Lebensmittel als auch die Firma, die diese Verpackungsform entwickelte und vertreibt. Der Konzern bevorzugt – wie auf den Verpackungen – eine getrennte Schreibweise ohne Bindestrich, in der allgemeinen Schriftsprache findet man die beiden anderen Fassungen häufiger.

Datei:Tetrapak.jpg
Typischer Milch-Tetrapak

Entwicklung

Der Schwede Ruben Rausing entwickelte bereits 1943 eine ökonomische Kartonverpackung für Milch. Dabei sollten die völlig neue Form des Tetraeders und der Technik bahnbrechend für Tetra Pak werden. Denn Rausing hatte eine absolut neue Beschichtung von Papier mit Kunststoffen und eine besondere Technik zu Versiegelung unter dem Spiegel der jeweiligen Flüssigkeit ersonnen.

Firmengründung

Die bereits 1951 in Lund, Schweden, gegründete AB Tetra Pak, unterwarf dieses Prinzip einer fortwährenden Evolution.

Kerngeschäft H-Milch

Mit der Vorstellung der ersten Verpackungsanlage für die aseptische Abfüllung von keimfreier Milch 1961 in der Schweiz gelang Tetra Pak der Durchbruch in Europa. Veränderte Lebensgewohnheiten mit längeren Arbeitszeiten, weniger Freizeit und der Manifestierung von Kühlschränken in den Haushalten hatten den Bedarf nach länger haltbarer H-Milch neben dem üblichen pasteurisierten Produkten ansteigen lassen, so dass eine stetig wachsende Produktion in der ganzen Welt vorgezeichnet war.

In Deutschland eröffente die Firma ihre erste Niederlassung 1969 in Limburg an der Lahn.

Konkurrenzkonzept Schlauchmilch

In dieser Gründerphase konkurrierte der Tetra Pak, wie er später einmal der Einfachheit halber stets genannt werden sollten, bei der Milch noch mit der Schlauchverpackung aus Kunststoff, die einem Mehlsack glich.

Diese hatte jedoch drei entscheidende Nachteile: Aufgrund ihrer äußerst flexiblen Form benötigte sie zum Aufstellen im Kühlschrank ein stützendes Plastikgefäß, das bezeichnenderweise beim Erstkauf gerne gratis dazu gegeben wurde, der Transport war aus nachvollziehbaren Gründen sowohl für den Lieferanten als auch für den Konsumenten mit Risiken verbunden, sowie die Haltbarkeit blieb hinter dem der Tetra Paks zurück. Bis auf ein kurzes Intermezzo Mitte der 1990er Jahre verschwand die Schlauchmilch daraufhin in der Versenkung.

Kinderfruchtsäfte

Ende der 1960er-Jahre lernte die bundesdeutsche Bevölkerung den Tetra Pak zunächst als eine kleinformatige, kinderfreundliche, pyramidenähnliche Tetraeder-Verpackung für Sunkist-Fruchsäfte kennen. Die Form garantierte einen sicheren Stand auf jeder Unterlage, das vorgefertige Perforierungsloch und der stabile Strohhalm (natürlich aus Kunststoff) den tropfenfreien Genuss, den viele Mütter und Kinder zu schätzen wussten.

Alternativkonzept Folienbeutel

Dennoch wurde dieses Kultgetränk Mitte der 1970er-Jahre seinerseits von den schlauchähnlichen Produkten mit dem sehr deutschen Namen Capri-Sonne dank eines massiven Werbefeldzuges verdrängt. Um den Nachteil der Schlauchmilch zu kompensieren, hatte man einen Stützfalz eingearbeitet, der einen einigermaßen sicheren Stand gewährleistete. Wer jedoch den Strohhalm nicht im richtigen Winkel und der angemessenen Kraft in die kaum wahrnehmbare Öffnung stoßen wollte, konnte eine böse Überraschung erleben, da das Behältnis entweder an beiden Seite durchbohrt oder der Halm durch einen Knick unbrauchbar wurde.

Weitere Entwicklung

Erst 1981 eröffnete man in Berlin ein zweites Produktionswerk, wobei die Standortwahl der späteren politischen Entwicklung unfreiwillig geschickt vorweggriff. Seit 1973 unterhält der Konzern in Stuttgart ein eigenes Forschungslabor für Lebensmittelchemie, das in erster Linie der Qualitätskontrolle dient. (Zentrale: Hochheim am Main).

Weltweit verkaufte man im Jahr 2002 ungefähr 98 Milliarden Verpackungen bei 56 Milliarden Litern an abgefüllten Produkten und einem Umsatz von fast 7,5 Milliarden Euro.

Dank eines geschickten Werbefeldzuges mit dem simplen "Tetra Pak - Die einfach clevere Idee" konnte die Firma ihr Verpackungskonzept weltweit etablieren, so dass man (2003) in 165 Ländern Niederlassungen mit insgesamt fast 21.000 Mitarbeitern besitzt. Alleine 62% des Umsatzes entfällt auf den Milchsektor, bei dem der Konzern einen Marktanteil von 85 Prozent hat.

Im Jahr 2004 konzentrierte sich die Werbeaussage besonders auf die Lichtundurchlässigkeit und damit einen entscheidenden Vorteil gegenüber Glas und Folienverpackungen in Bezug auf die Haltbarkeit aber auch auf den Erhalt der Vitamine in Milch und Fruchtsäften.

Einordnung

Die Firma hat erreicht, dass Tetrapak heute als Synonym für alle Kartonverpackungen benutzt wird. Mit diesem faktischen Begriffsmonopol erlangte sie eine Position, die nur wenige andere Marken wie beispielsweise Tempo bei den Papiertaschentüchern oder Sony mit dem Walkman erreicht haben. Als Verpackungsform war das Konzept ebenso einfach wie revolutionär und läßt sich nur noch mit der Erfindung der Amphore oder der Konservendose vergleichen. Aus den Kühlschränken ist das Produkt nicht mehr wegzudenken. Einzig und allein die diversen Formen von Patentverschlüssen mit all ihren Tücken vergällen manchem Konsumenten den Genuss.

Heute ist das meistverkaufte Produkt der Firma das so genannte Tetra Brik, das umgangssprachlich üblicherweise Tetra-Pak oder Tetrapak genannt wird. Es handelt sich um eine quaderförmige Verpackung, in der flüssige Nahrungsmittel transportiert und verkauft werden. Sie besteht aus mit Aluminium- und Kunststofffolie beschichtetem Karton. Die Aluminiumfolie sorgt dabei dafür, dass der Karton nicht durchweicht wird, die Plastikfolie verhindert, dass das Aluminium von sauren Flüssigkeiten wie etwa Fruchtsaft angegriffen wird.

Tetra Briks sind grundsätzlich stofflich recyclierbar und stellen somit eine Alternative zu den herkömmlichen Pfandflaschen aus Glas dar. Im Gegensatz zu diesen nimmt ein leeres Tetra Brik zusammengefaltet weniger Platz ein. Außerdem wiegt es deutlich weniger, so dass ein Transport umweltfreundlicher vonstatten geht. Wegen der standardisierten Größe eines Tetra Briks sind diese stapelbar.

Der Tetra Laval-Konzern

1993 schloss sich Tetra Pak mit Alfa Laval, zur Tetra Laval Gruppe zusammen. Das Angebot des Konzerns umfasst seither auch verschiedene Abfüll- und Verpackungsanlagen.

Siehe auch: Getränkekarton