Siebenbürgen

Administrative Einteilung Rumäniens in Bezirke
Historische Regionen Rumäniens
Datei:Carpatii meridionali.png
Die südlichen Karpaten in Rumänien (Transsilvanische Alpen)
Die Siebenbürger Westkarpaten (Apuseni-Gebirge)

Siebenbürgen oder Transsilvanien, ein historisches und geografisches Gebiet mit einer abwechslungsreichen Geschichte, ist heute ein Landesteil von Rumänien.

Benennungen

Siebenbürgen ist unter folgenden Bezeichnungen bekannt:

Auf lateinisch: Tran(s)silvania oder Tran(s)sylvania abgeleitet von terra transsilvana: „Land jenseits der Wälder“ (vgl. Gallia Transalpina: „Gallien jenseits der Alpen“). Die auf dieser Grundlage eingedeutschte Bezeichnung Tran(s)silvanien bzw. Tran(s)sylvanien war in mittelalterlichen Dokumenten gebräuchlich.

Die ungarische Bezeichnung ist Erdély, von Erdő-elve (ung. erdő: „Wald“)

Die rumänische Bezeichnung ist Ardeal oder Transilvania.

Die Herkunft des deutschen Namens Siebenbürgen ist nicht abschließend geklärt. Vermutungen gehen dahin, ihn auf die sieben von deutschen Siedlern (den Siebenbürger Sachsen) gegründeten Städte zurückzuführen (Kronstadt, Schäßburg, Mediasch, Hermannstadt, Mühlbach, Bistritz und Klausenburg). Jedoch waren sie, als der Name um 1200 auftauchte, als solche noch nicht vorhanden. Die damit verbundenen so genannten Stühle (Einheiten der eigenen Gerichtsbarkeit - jeder Stuhl besaß einen Königsrichter, der alleine dem ungarischen König unterstellt war) sind möglicherweise Teil der Namensgebung. Der Name ist zunächst in deutschen Quellen aus dem 13. Jhd. als Septum urbium, Terra septem castrorum und ähnlichen Varianten verzeichnet. In deutscher Niederschrift heißt es Ende des 13. Jhd. erstmals Siebenbuergen und bezeichnete damals nur den Bereich der „Sieben Stühle“ als administrative Einheiten oder Gebietskörperschaften der Hermannstädter Provinz mit dem Hauptstuhl Hermannstadt (Cybininum oder villa Hermanni) und den Unterdistrikten „castrum Sches“ (Schäßburg), „Muehlbach“ (Mühlbach), „Schenk“ (Großschenk), „Ruzmargt“ (Reußmarkt), „Kozd“ (Reps), „Leuskyrch“ (Leschkirch) und „Waras“ (Broos). Erst später hat sich der Begriff räumlich erweitert und umfasste schließlich denselben Raum wie Ardeal und Erdély.

Lage

Historische Karte von Siebenbürgen

Siebenbürgen bildet geografisch das Zentrum Rumäniens. Von den südlicheren (Walachei) und östlicheren (Moldau und Bukowina) Landesteilen wird Siebenbürgen durch die Ostkarpaten und die Transsilvanischen Alpen (Südkarpaten) getrennt, die zusammen den Karpatenbogen bilden. Nach Westen hin scheiden ein Teil der Westkarpaten (Apuseni-Gebirge) Siebenbürgen vom Kreischgebiet ab.

Die Landesteile, die bis 1918 zu Ungarn gehört haben (das Kreischgebiet, Sathmar und Maramuresch sowie der rumänische Teil des Banats), werden manchmal zu Siebenbürgen hinzugerechnet. Damit wird es oft etwas größer als das historische Gebiet dargestellt.

Die Flächengröße Siebenbürgens beträgt etwa 57.000 km². Nach heutigen Verwaltungseinheiten umfassen alle Gebiete, die bis 1918 zu Ungarn gehörten, etwa 100.293 km². Siebenbürgen ist in die folgenden rumänischen Bezirke (Kreise) unterteilt:

Geschichte

Antike

Das Gebiet, auf dem das heutige Siebenbürgen liegt, war in der Antike das politische Zentrum des Dakischen Königreichs. Im Jahr 106 wurde es vom römischen Reich unter Trajan erobert und zur Provinz Dacia umgewandelt, mit der Hauptstadt in Ulpia Traiana Sarmizagetusa. Hinweise darüber, dass die Rumänen Nachfahren romanisierter Daker und römischer Kolonisten sind, stammen bereits aus dem Mittelalter und wurden in den 11. bis zum 19. Jahrhundert u.a.von einigen italienischen und deutschen Gelehrten und Humanisten und rumänischen Intellektuellen übernommen und fundiert[1]. (Da diese Theorie als Argument für die Emanzipationsbewegung der transylvanischen Rumänen im 18. Jahrhundert herangezogen wurde, stieß sie auf eine von einigen deutschen und dann ungarischen Historikern Ende des 19. Jahrhundert aufgestellte Gegentheorie, welche die Urheimat der Rumänen weit nach Süden der Balkanhalbinsel verlegte - siehe Rumänische Ethnogenese/Dako-romanische Kontinuitätstheorie). Nach dem Rückzug der Römer 271 wurde die Region bis zum 11. Jahrhundert Durchzugs- und auch Siedlungsgebiet verschiedener Ethnien und Stammesverbände. Nacheinander erschienen hier Goten, Hunnen, Gepiden, Awaren, Bulgaren, Slawen und andere. Bekanntes Beispiel für die Archäologie der Völkerwanderungszeit sind die gepidischen Gräber aus Apahida.

Mittelalter

Die Geschichte des späteren Siebenbürgen während des Frühmittelalters bis ca. 900 ist wie fast überall in Europa durch einen Mangel an schriftlichen Quellen und relativ wenige archäologische Befunde gekennzeichnet.

Ein langfristig folgenreicher Schritt in der Besiedelung des Landes war die Landnahme der Ungarn im Karpatenbecken ab etwa 895. In der Folgezeit war Siebenbürgen bis zur osmanischen Eroberung 1526 ein Teil des Königreiches Ungarn (und später 1867 in Folge des Ausgleichs mit Österreich- siehe Österreich-Ungarische Monarchie). Es fiel ihnen leicht, dort die politische Macht zu gewinnen, da die dort angetroffenen Bevölkerungsgruppen nur einige schwache Herrschaftsgebilde formten. Mehrmals wurde die Grenze des Königreiches Ungarn nach Osten vorgeschoben und in den Grenzgebieten Hilfsvölker zur Grenzsicherung angesiedelt. Das wichtigste waren die Székler (ein ungarischer Stamm). Zur Grenzsicherung wurden sog. „Verhauzonen“ angelegt. Dieser 10 bis 40 km breite Grenzstreifen wurde absichtlich wüst gelassen und war mit dichtem Gestrüpp bewachsen, um feindlichen Reiterheeren den Zugang zu versperren oder zu erschweren. Die Schwachstellen wurden zusätzlich mit Erdburgen, die Durchgänge durch Tore gesichert. Unter König Géza II. (1141-1162) wurden die Grenzverhaue vom Mieresch an den Alt verlegt. Das bisherige Grenzödland wurde frei und die Szekler wurden wiederum an die östliche Grenze (ins heutige Szeklerland) umgesiedelt.

Im Laufe des 12. und 13. Jahrhunderts wurden nun in Süd- und Nordsiebenbürgen deutsche Kolonisten angesiedelt. Durch Lokatoren angeworben, kamen sie, um die leeren Gebiete zu füllen, die Grenzen zu sichern und die Wirtschaft zu beleben. Ihre Herkunftsgebiete lagen größtenteils im heutigen Luxemburg, Lothringen, dem Elsass und den Gebieten der damaligen Bistümer Köln, Trier und Lüttich (heute also zwischen Flandern, Wallonien, Luxemburg, Westerwald, Hunsrück bis hin ins Westfälische). Die Bezeichnung „Sachsen“ (Siebenbürger Sachsen) entstammt dem Lateinischen Saxones in den alten ungarischen Urkunden, womit gemeinhin die deutschen Einwanderer bezeichnet wurden, was mit ihrer Herkunft jedoch nur eingeschränkt zu tun hat. Angeblich wurde der Begriff „Sachsen“ von den ungarischen Chronisten am Hof des ungarischen Königs für diese Siedler zuerst angewendet. Vermutlich handelte es sich um eine Pauschalbezeichnung, bei der alle Deutschen als Sachsen bezeichnet wurden - ähnlich wie die Deutschen im Französischen als "Allemands", also Allemannen, bezeichnet werden. Mit der Zeit wurden die deutschen Kolonisten dann „Siebenbürger Sachsen“ genannt, eine Benennung, welche heute noch gültig ist.

Ab 1143 erreichten die ersten Siedler das spätere Hermannstadt (villa Hermanni) im Süden, Broos im Westen sowie das Nösnerland im Norden. In mehreren Siedlungswellen wurden Dörfer und Städte gegründet. Von diesen Primärsiedlungen aus entstanden Tochtersiedlungen und es gab wiederholt Zuzüge aus dem Westen.

Die deutschen Bauern und Handwerker genossen mehrheitlich durch ein Privilegium des Ungarischen Königs von 1224 (Andreanum oder auch Goldener Freibrief genannt) Sonderrechte auf dem sog. Königsboden, welchen sie besiedelt hatten (und diese Rechte wurden ihnen in den folgenden Jahrhunderten immer wieder urkundlich bestätigt und teils erweitert). Sie gründeten die Städte Hermannstadt, Kronstadt, Klausenburg, Mühlbach, Schäßburg, Mediasch und Bistritz sowie viele Dörfer und Marktflecken, insgesamt ca. 267 Ortschaften.

Zwischen 1211 und 1225 war auch der Deutsche Ritterorden gegenwärtig, den der ungarische König Andreas II. zum Schutz vor den Kumanen im Burzenland ins Land gerufen hatte. Der Orden besiedelte sein Gebiet mit deutschen Siedlern. Als die Ritter, von Papst und Hochmeister bestärkt, versuchten, einen eigenen Staat zu errichten, wurden sie vertrieben und das Burzenland dem Königsboden angeschlossen.

Die Region Siebenbürgen entwickelte sich in der Folge innerhalb des Karpatenbeckens als Teil des mittelalterlichen Königreichs Ungarn. Der Adel mit seinen sieben Komitaten bildete eine Ständeversammlung unter der Leitung eines Woiwoden. Die beiden anderen Großregionen des Landes waren der Königsboden („Sieben Stühle“: Broos, Mühlbach, Reußmarkt, Leschkirch, Hermannstadt, Schenk, Schäßburg, Reps; später auch die Zwei Stühle Mediasch und Schelk und die Distrike Nösnerland, Burzenland) sowie die sieben Széklerstühle.

Die Bewohner des Königsbodens waren mehrheitlich die aus den deutschen Ländern und anderen Ländern Westeuropas gerufenen Bauern, Handwerker, Händler sowie auch einige Adlige, die jedoch nie eine tragende Rolle spielten und schließlich im Volk aufgingen. Die Bewohner des Königsbodens genossen de facto eine fast absolute Unabhängigkeit, so hatten sie eine eigene Gerichtsbarkeit (Der Sachsen in Sybenbürgen STATUTA oder Eygenlandrecht) sowie eine eigene Leitung, „Nationsuniversität“ genannt. (Anstatt von „Nation“ würde man heute eher von Nationalität oder „Ethnie“ sprechen; „Universität“ hat nichts mit „Hochschule“ zu tun, sondern meint hier lediglich die lateinische Grundbedeutung des Wortes „universitas“ = Gesamtheit; „Nationsuniversität“ heißt also: die Gesamtheit einer ethnischen Gruppe).

In Siebenbürgen gab es Vertretungen der verschiedenen Nationalitäten, die sog. „Stände“. Diese repräsentierten die Interessen der ungarischen Adligen, der Siebenbürger Sachsen, der Székler und zunächst auch der Rumänen (Universitas Valachorum). 1437 wurden dann die Unio Trium Nationum ausgerufen, welche die Allianz und alleinige politische Berechtigung der Stände (Universitas) der Adligen, der Sachsen und der Székler bekräftigte. Diese trafen sich auf Landtagen, die meist in den deutschen Städten stattfanden und verhandeltenen dort über gemeinsames Vorgehen. Die meisten Landtage fanden in Mediasch statt, da es im Zentrum Siebenbürgens liegt und von der westlichsten, östlichsten und nördlichsten Ecke des Königsbodens etwa gleich weit entfernt war.

Die Rumänen wurden dagegen vom politischen und sozialen Leben ausgeschlossen: Nach 1437 hatten sie keine Vertretung bzw. Mitspracherecht mehr. Verfassungsrechtlich galten sie bis ins 19. Jahrhundert lediglich als geduldet und wurden gezielt ausgegrenzt, z. B. durften sie sich in den deutschen Städten weder niederlassen noch dort Häuser erwerben (wiewohl das auch allen anderen Nationalitäten außer den Sachsen eigentlich verboten war) noch den dortigen Zünften beitreten. So heißt es beispielsweise in einer alten Zunftordnung aus Schäßburg: „eyn gesell soll seyn ehrbar, fromm vnd von teutscher art “. Wer nicht „ teutsch “ war, dem blieb im mittelalterlichen Sybenbuergen jeglicher Zugang zum Handel und Wandel der aufstrebenden Sachsenstädte verwehrt, welche damals die einzigen urbanen Zentren bildeten.

Türkenkriege

Als das ungarische Heer 1526 in der Schlacht von Mohács vernichtend geschlagen wurde, begann eine fast 200-jährige Phase ständiger Bedrohung für das Land. Ungarn wurde dabei endgültig von den Osmanen überrannt, die erst vor Wien zum Stehen kamen. Zentralungarn wurde geplündert und es wurden angeblich über 150.000 Menschen in die osmanische Gefangenschaft geführt. Das Land zerbrach in 3 Teile: Das sogenannte Königliche Ungarn im Westen ging an Österreich, Zentralungarn wurde Teil des Osmanischen Reiches, und Siebenbürgen wurde ein selbständiges Fürstentum unter osmanischer Oberherrschaft. Für beinahe zwei Jahrhunderte sollten hier Österreicher und Türken um ihren Einfluss konkurrieren. Mehr als 50 Mal fielen die Türken über die Karpaten ins Land ein.

Umwälzungen des 17. Jahrhunderts

Das historische Wappen von Siebenbürgen (1659)

Das 17. Jahrhundert war für Siebenbürgen als soziales und wirtschaftliches Gebilde eine Zeit großer Umwälzungen und ständiger Bedrohung von Außen und Innen.

Die ungarischen Magnaten in Siebenbürgen verlegten sich nun auf die Strategie, sich je nach Situation an die eine oder andere Großmacht anzulehnen und dabei zu versuchen, die Unabhängigkeit zu bewahren. Die Báthory-Familie z.B., die nach dem Tod Johann Sigismund Zápolyas 1571 an die Macht kam, regierte Siebenbürgen als Fürsten unter osmanischer und kurzzeitig habsburgischer Oberherrschaft bis 1602. Ihre Herrschaft wurde unterbrochen durch den Einfall des rumänischen Fürsten Mihai Viteazul (Vitéz Mihály) aus der Walachei und durch eine österreichische Militärintervention.

Die Fürsten - allen voran der Fürst Báthory - und die Türkeneinfälle quälten das Volk ohne Unterlass. Kriegszüge, Plünderungen und innere Unruhen verwüsteten das Land. Seuchen, Hungernöte und die türkischen Beutezüge, bei denen jedes Mal tausende Gefangene gemacht wurden, dezimierten die Bevölkerung. Horrende Steuern, Tribute an die Türken, Einquartierung und Versorgung der durchziehenden Heere drangsalierten die Bewohner zusätzlich. Dazu waren die Nationen zerstritten, der Regierungsapparat versank in Korruption - das Fürstentum wurde zum Spielball der Mächtigen.

So rief Fürst Báthory 1619 den Landtag in Hermannstadt ein, zog mit einem Heer vor der festen Stadt auf und gelangte durch eine List in den Besitz der Schlüssel für die Stadttore. Er klagte die Bürger des Landesverrats an, erpresste ein hohes Lösegeld, ließ die Hauptstadt plündern, die Waffen der Bürger auf dem Großen Ring einsammeln und jagte die Bewohner aus der Stadt. Von Hermannstadt begann er einen Raub- und Verwüstungszug durch den Königsboden, der schließlich erst mit seiner Ermordung endete.

Auseinandersetzungen mit Österreich

Nach dem Sieg über die Osmanen vor Wien (1683) versuchte Siebenbürgen vergeblich, sich des wachsenden Einflusses Österreichs zu erwehren. Die Allianz unter der Führung von Franz II. Rákóczi mit dem Osmanischen Reich unter Emmerich Thököly und Frankreich sollte sich als fatal für seine Unabhängigkeit erweisen. 1711 wurde endgültig die österreichische Kontrolle über ganz Ungarn und Siebenbürgen hergestellt und die siebenbürgischen Fürsten wurden durch österreichische Gouverneure ersetzt. Die Proklamation des Großfürstentums Siebenbürgen 1765 war eine reine Formalität. Der Druck durch die bürokratische österreichische Herrschaft höhlte allmählich die traditionelle Unabhängigkeit Siebenbürgens aus. 1791 baten die Rumänen Leopold II. auf dem Landtag zu Klausenburg im Supplex Libellius Valachorum um Aufnahme als „vierte Nation“ Siebenbürgens und politische Anerkennung. Der siebenbürgische Landtag versagte ihnen jedoch ihre Forderungen.

18. Jahrhundert

Ab 1733 wurde die Volksgruppe der sog. Siebenbürger Landler in Südsiebenbürgen angesiedelt. Sie wurden unter Karl VI. und Maria Theresia nach Siebenbürgen zwangsdeportiert.

Da in den österreichischen Erblanden der evangelische Glaube verboten und in keiner Weise erwünscht war, einzelne überzeugte Protestantengruppen (Kryptoprotestanten) aus dem landesfürstlichen Salzkammergut, dem Land ob der Enns (dem 'Landl'), der Steiermark und Kärnten dennoch nicht davon lassen wollten, verbannte man sie in den östlichsten Winkel des Habsburgerreiches. In Siebenbürgen, welches damals noch an der Militärgrenze zum Osmanischen Reich lag, gab es mit den Siebenbürger Sachsen ohnehin seit altersher Protestanten und es galt allgemeine Toleranz.

Unter der beschönigenden Bezeichnung „Transmigration“ wurden sie in mehreren Transporten zwischen 1734 und 1776 über die Donau nach Siebenbürgen verschifft.

In dem durch die Türkenkriege verheerten und entvölkerten Unterwald sowie der Hermannstädter Gegend durften sich die „Exulanten“ in den drei Dörfern Neppendorf, Großau und Großpold, inmitten der schon seit Jahrhunderten hier lebenden Siebenbürger Sachsen, niederlassen. In Siebenbürgen fanden sie Glaubensfreiheit, die ihnen in ihrer alten Heimat verwehrt worden war und bewahrten bis ins 20. Jhd. hinein ihren eigenen Dialekt, ihre althergebrachten Sitten und Bräuche.

19. und 20. Jahrhundert

1848 verkündeten die Magyaren die Vereinigung Siebenbürgens mit Ungarn und versprachen den Rumänen die Abschaffung der Leibeigenschaft im Gegenzug für ihre Unterstützung gegen Österreich. Rumänen und Sachsen lehnten das Angebot ab und erhoben sich stattdessen gegen den ungarischen Nationalstaat mit seiner damals bekannten Magyarisierungspolitik (siehe hierzu auch Siebenbürgische Schule). In den folgenden Auseinandersetzungen (1849) zwischen ungarischen und österreichisch Kräften (unterstützt von Rumänen und Sachsen) wurde das ungarische Regime von Lajos Kossuth niedergeschlagen. Die folgende Periode österreichischer Militärverwaltung (1849–1860) war verheerend für den magyarischen Adel, kam aber den rumänischen Bauern zugute, denen Land gegeben wurde und die auf andere Weise von den österreichischen Behörden begünstigt wurden.

Im Ausgleich von 1867, mit dem die österreichisch-ungarische Doppelmonarchie entstand, wurde Siebenbürgen jedoch wieder mit Ungarn vereint (siehe Transleithanien). Erst mit diesem Akt wurde die Selbstverwaltung der Siebenbürger Sachsen, die Nationsuniversität und die alten Rechte abgeschafft, der Königsboden wurde aufgehoben. Der neu errichtete ungarische Staat betrieb eine Assimilierungspolitik gegenüber den Minderheiten, welche jedoch schlussendlich in Siebenbürgen kaum Erfolg hatte. Die ethnischen Ungarn wurden in den Behördenpositionen bevorzugt und Ungarisch wurde Amtssprache. Dennoch konnten sich die Siebenbürger Sachsen unter Führung der Evangelischen Landeskirche dem ungarischen Einfluss weitestgehend entziehen und ihr eigenes Bildungssystem weiterentwickeln und schützen.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Siebenbürgen 1918 Rumänien zugeschlagen. Am 1. Dezember 1918 versammelten sich etwa 100.000 Rumänen in Karlsburg und proklamierten die Vereinigung aller Rumänen aus Siebenbürgen, dem Banat, Crişana und der Maramureş mit dem rumänische Altreich bestehend aus Moldau und Walachei (sog. Regat); (Karlsburger Beschlüsse). Auch die Siebenbürger Sachsen begrüßten zunächst in der Mediascher Anschlusserklärung 1919 die Karlsburger Beschlüsse und den Anschluss an Rumänien. Auf dem Sachsentag in Schäßburg wurden die Erwartungen an den neuen rumänischen Einheitsstaat formuliert.

Die Übertragung Siebenbürgens von Ungarn nach Rumänien wurde 1920 im Frieden von Trianon festgeschrieben. Nachdem sich die neue rumänische Staat gefestigt hatte, konnten König Ferdinand I. und Königin Maria von Rumänien 1922 in Karlsburg die Krone des nunmehr massiv vergrößerten Rumänien empfangen. Die rumänische Verwaltung agierte nun überall im Lande nach der gleichen Logik eines zentral geleiteten Nationalstaates wie zuvor der ungarische Staat. Dies aber konnte das auf Partikularismus basierte Selbstverständnis der transylvanischen Rumänen, Magyaren und Deutschen nur stören. Dazu kam, dass der rumänische Staat ökonomischen Maßnahmen, wie die Agrarreform 1921, einleitete, die zwar politisch und volkswirtschaftlich notwendig waren, von denen aber die wirtschaftlich besser gestellten Minderheiten Siebenbürgens gravierend betroffen wurden. Insbesondere die ungarische und deutsche Minderheit, die eine jahrhundertelange politische, wirtschaftliche, religiöse und kulturelle Dominanz ausübten, sahen sich jetzt mit dem Verlust ihrer historischen Machtstellung zugunsten der rumänischen Mehrheit konfrontiert. Dies wurde von vielen Angehörigen dieser Minderheiten, aber auch von den dort lebenden Slowaken, Juden und Armeniern als Marginalisierung, Unrecht und Assimilierungsversuch wahrgenommen. So beklagten sich die Minderheiten, dass die in den Friedensverträgen garantierten Minderheitsrechte in der Praxis nur wenig respektiert wurden.

Nordsiebenbürgen, von Ungarn annektiert

Während des Zweiten Weltkrieges wurde 1940 ein sichelförmiger Abschnitt längs der Nord- und Nordostgrenze Siebenbürgens, in dem die Ungarn teilweise die Bevölkerungsmehrheit bildeten (37 % Ungarn und 50 % Rumänen, laut der amtlichen Volkszählung von 1930), an Ungarn übertragen (Zweiter Wiener Schiedsspruch). Siebenbürgen wurde erstmals getrennt. Nach dem Ende des Kriegs kam das Territorium wieder an Rumänien. Die im Vertrag von Paris 1947 festgelegten Grenzen waren identisch mit denen von 1920.

Bevölkerung

Siebenbürger Sachsen nach dem Zweiten Weltkrieg

Der Wechsel Rumäniens auf die Seite der Alliierten am 23. August 1944, am Ende des Zweiten Weltkrieges, wurde unter der deutschen Volksgruppe als sog. „Zusammenbruch“ bezeichnet. Er brachte weitreichende Folgen mit sich, die die Existenz der Volksgruppe an sich in Frage stellten und als Anfang vom Ende der Siebenbürger Sachsen bezeichnet werden können. Als die Front nach Nordsiebenbürgen vorrückte, ordnete der deutsche General Arthur Phleps die Evakuierung der Deutschen aus dem Nösnerland und dem Reener Ländchen an. Am 7. September begann die Flucht. Aus den Städten Bistritz und Sächsisch-Regen wurde die deutsche Bevölkerung mit der Bahn und Lastwagen der Wehrmacht abtransportiert. Ab dem 9. September brachen die Bewohner der deutschen Dörfer in langen Trecks in Richtung Reichsgrenze auf. Die meisten gelangten nach Österreich, einige wenige konnten sich nach Deutschland absetzen und der kleine Rest, dem dies nicht gelang, wurde vom Kriegsgeschehen überrollt und nach Siebenbürgen zurückverfrachtet. Von 298.000 im Jahre 1941 in Siebenbürgen lebenden Deutschen waren schon noch während des Krieges etwa 50.000 Personen verschwunden.

1945 begann die Verschleppung zur Zwangsarbeit von etwa 30.000 Siebenbürger Sachsen („ausgehoben“ wurden alle nicht eingezogenen Männer zwischen 17-45, sowie alle Frauen von 18-35) in die Ukraine (Donezk), (Donbass) und andere Gebiete bis zum Ural. Die Verluste dabei waren erheblich. Die verbliebenen Deutschen wurden totalenteignet, zeitweise entrechtet (bis 1956, Wahlrecht schon wieder ab 1950) und sahen sich staatlicher Diskriminierung und heftiger Repression ausgesetzt. Da in ganz Rumänien sämtliche privaten Produktionsmittel (Fabriken, Maschinen, Geschäfte, Banken, Äcker, Wälder, Weinberge, Grundstücke) verstaatlicht wurden (11 Juni 1948), wurde von dieser Maßnahme auch die Deutsche Minderheit betroffen. Auch von der massiven Enteignung der Immobilien, die sich bis 1950 in ganz Rumänien vollzog, blieb die Deutsche Minderheit nicht verschont. Allerdings, nach 1956 ein Teil der konfiszierten Häuser der Deutschen, insbesondere in den kleineren Gemeinden, wurde den rechtsmässigen Besitzern zurückgegeben. Der Kirchenbesitz wurde ebenso verstaatlicht wie die deutschen Schulen.

Ende der 50er Jahre setzte die Familienzusammenführung mit den schon in Deutschland lebenden Siebenbürger Sachsen ein. Eine nicht endende Auswanderungskette entstand, die sich seit der Mitte der 70er zusehends zu einer regelrechten Emmigrationswelle steigerte. Ab 1978 sorgte ein Abkommen zwischen Bundeskanzler Willy Brandt und Staatspräsident Ceausescu für einen kontinuierlichen Auswanderungsfluss von über 10.000 Personen deutscher Nationalität aus Rumänien. Für ca. 10.000 D-Mark pro Person kaufte der westdeutsche Staat die Deutschen dem rumänischen Staat ab.

1989 zählte man noch etwa 115.000 Deutsche in Siebenbürgen. Von diesen verließen binnen zwei Jahren, von 1990 bis 1992, noch einmal mehr als 90.000 das Land. Die Zahl der deutschen Minderheit in Siebenbürgen sank Ende der 90er-Jahre schließlich auf unter 20.000.

Von den etwa 60.000 „Deutschen“ in Rumänien stellen die Siebenbürger Sachsen heute nur noch ca. 14.000. Der Exodus ist zwar inzwischen verebbt, jedoch ist die verbliebene deutsche Bevölkerung so stark überaltert, dass sie durch hohe Sterbeüberschüsse immer weiter ihrem Ende entgegen schrumpft.

Volksgruppen

Um 1930 hatte Siebenbürgen i.e.S., ca. 2,7 Millionen Einwohner. Davon waren 56,4 % Rumänen, 23 % Ungarn (Madjaren/55%Székler) und 9,4 % Deutsche („Siebenbürger Sachsen“). Als weitere Minderheiten sind noch Armenier, Juden, Roma und Sinti erwähnenswert. Die ersten beiden Gruppen sind jedoch heutzutage beinahe völlig verschwunden.

Bei der Volkszählung 2002, hatte Siebenbürgen eine Einwohnerzahl von 7.221.733, davon 74,69 % Rumänen, 19,60 % Magyaren (Madjaren/46%Székler), 3,39 % Roma und Sinti und 0,73 % Deutsche (ca. 60.000).

Ungarn in Siebenbürgen
Jahr Total Rumänen Ungarn Deutsche
1869 4,224,436 59.0% 24.9% 11.9%
1880 4,032,851 57.0% 25.9% 12.5%
1890 4,429,564 56.0% 27.1% 12.5%
1900 4,840,722 55.2% 29.4% 11.9%
1910 5,262,495 53.8% 31.6% 10.7%
1919 5,259,918 57.1% 26.5% 9.8%
1920 5,208,345 57.3% 25.5% 10.6%
1930 5,114,214 58.3% 26.7% 9.7%
1941 5,548,363 55.9% 29.5% 9.0%
1948 5,761,127 65.1% 25.7% 5.8%
1956 6,232,312 65.5% 25.9% 6.0%
1966 6,736,046 68.0% 24.2% 5.6%
1977 7,500,229 69.4% 22.6% 4.6%
1992 7,723,313 75.3% 21.0% 1.2%
2002 7,221,733 74.7% 19.6% 0.7%

[2]

Religion

Diese vier Glaubensrichtungen sind hauptsächlich in Siebenbürgen vertreten:

Die meisten Angehörigen der protestantischen und der katholischen Kirchen sind deutscher bzw. ungarischer Abstammung. Es existieren zudem einige kleine jüdische Gemeinden sowie diverse Freikirchen (wie z.B. die Pfingstbewegung oder die Adventgemeinden) und christliche Sekten.

Persönlichkeiten

Fürsten Siebenbürgens

ab 1690/91 Erbfürstentum des Hauses Habsburg unter einheimischen Kanzlern (Kemeny)

Gouverneure

Schriftsteller

  • Emil Cioran (* 8. April 1911 in Răşinari bei Hermannstadt; † 1995 in Paris)
  • Dieter Schlesak (* 7. August 1934 in Sighişoara), Mitglied des Deutschen P.E.N Zentrums
  • Eginald Schlattner (* 1933 in Arad) Romane: „Rote Handschuhe“, „Der geköpfte Hahn“, „Das Klavier im Nebel“
  • Carmen-Francesca Banciu (* 1955 in Lipova (Rumänien), Romane, Kurzprosa, Hoerspiel; Romane: „Vaterflucht“ uw.
  • Jenő Dsida (17. Mai 1907 Szatmárnémeti; † 7. Juni 1938 Kolozsvár) Gedichte: Leselkedő Magány (1928), Jövendő havak himnusza (1923–1927) uw.
  • Áron Tamási (Geb.: János Tamás) (* 20. September 1897 Farkaslaka; † 26. Mai 1966 Budapest) Romane, Novellen: Ábel a rengetegben
  • Georg Maurer (* 11. März 1907 in Reghin (Sächsisch Regen) (Siebenbürgen), † 4. August 1971 in Potsdam), Lyriker, Essayist und Übersetzer
  • Hans Bergel (* 26. Juli 1925 in Rosenau (Râşnov) bei Kronstadt (Braşov), Siebenbürgen) ist ein deutscher Schriftsteller und Journalist. Er lebte bis 1968 in Kronstadt, Siebenbürgen und wanderte dann nach München, Bayern aus.
  • Paul Schuster (* 1930 in Hermannstadt; † 2004 in Berlin)
  • Liviu Rebreanu (* 1885 in Tirlisua; † 1944 in Valea-Mare bei Pitesti)
  • Oskar Pastior (* 20. Oktober 1927 in Hermannstadt, Siebenbürgen; † 4. Oktober 2006 in Frankfurt am Main)
  • Herta Müller (* 17. August 1953 in Nitzkydorf, Banat)
  • Albert Wass (Graf von Szentegyedi und Czegei), (* 8. Januar 1908 Válaszút; † 17. Februar 1998 Astor, Florida)
  • József Nyírő (18. Juni 1889 Székelyzsombor; † 16. Oktober 1953 Madrid, Spanien)

Weitere Persönlichkeiten

Küche

Ein Grundnahrungsmittel der siebenbürgischen Küche ist der Mais, der vor allem in den ländlichen Gebieten als aus Maismehl gekochter Brei zu allen Gelegenheiten und Tageszeiten eingenommen wird. Teilweise mit Milch, als Auflauf mit Schafskäse oder als Beilage zu Fleisch, Kraut oder Gulasch.

Ein weiteres wichtiges, nicht zu vernachlässigendes Nahrungsmittel ist die Kartoffel, die vornehmlich als Pellkartoffel oder Püree bereitet wird. Auch typisch für die siebenbürgische Küche ist ein dunkles, schweres Graubrot, welches lange geknetet werden muss, dafür aber äußerst sättigend ist und manchmal zusätzlich mit Kartoffeln angereichert wird. Es wird in großen, schweren Laiben gebacken (ab zwei Kg, traditionell meist noch größer) und häufig als Schmalzbrot mit Salz, Pfeffer und (Frühlings-)Zwiebeln gegessen.

Allerdings unterscheiden sich die Küchen der 3 alten Volksgruppen originär doch erheblich, haben sich über die Zeit aber in Teilen angeglichen. Kennzeichnend für die rumänisch-siebenbürgische Küche sind beispielsweise saure Suppen, für die Ungarn scharfe Würzen mit Paprika und Kümmel und für die Siebenbürger Sachsen Fleischsuppen mit Fruchteinlage (Pflaumensuppe, Weinbeerensuppe, Rhabarbersuppe etc.) oder Mehlspeisen.

Orte

Einige größere Städte in Siebenbürgen:

  • Cluj-Napoca (dt. Klausenburg, ung. Kolozsvár)
  • Bistriţa (dt. Bistritz, ung. Beszterce)
  • Târgu Mureş (dt. Neumarkt am Mieresch, ung. Marosvásárhely)
  • Braşov (dt. Kronstadt, ung. Brassó)
  • Sibiu (dt. Hermannstadt, ung. Nagyszeben)
  • Zalau (dt. Zillenmarkt ung. Zilah)
  • Mediaş (dt. Mediasch, ung. Medgyes)
  • Sighişoara (dt. Schäßburg, ung. Segesvár)
  • Miercurea-Ciuc (dt. Széklerburg, ung. Csíkszereda)
  • Sebeş (dt. Mühlbach, ung. Szászsebes)

Weitere Orte siehe Kategorie:Ort in Siebenbürgen

Literatur

  • Meinolf Arens: Transsilvanien - Siebenbürgen, Marmarosch und Kreischgebiet. In: Thede Kahl, Michael Metzeltin, Mihai-Răzvan Ungureanu (Hg.): - Rumänien. Raum und Bevölkerung – Geschichte und Geschichtsbilder – Kultur – Gesellschaft und Politik heute – Wirtschaft – Recht – Historische Regionen, Wien, S. 881-902, ISBN 3-8258-0069-5
  • Josef Haltrich: Sächsische Volksmärchen aus Siebenbürgen. Bukarest 1973 (Bedeutung für Volkskunde und Sprache)
  • Fabian Törner, Andreas Heldmann: Dissertatio historica de origine septem castrensium Transilvaniae Germanorum. Werner, Uppsala 1726 (Digitalisat)

In die Literatur fand Transsilvanien Eingang durch Bram Stokers Vampirroman Dracula. Die Handlung dieser Erzählung ist teilweise in dieser Region angesiedelt und basiert auf Überlieferungen, die sich um den Fürsten Vlad Ţepeş drehen sollen, tatsächlich mit diesem aber wenig gemeinsam haben.

Siehe auch

Quellen

  1. über die Römische Herkunft der (transylvanischen) Rumänen haben, unter anderen, folgende Autoren geschrieben:
    • Kekaumenos (1090) in S. Mangiuka, Die Vlachen des Kekavmenos, in Romänische Revue V, 1889, p.178-185
    • Simon of Keza (13. Jahrhundert) – „Blachis qui ipsorum – Romanorum - fuere pastores et coloni, remanentibus sponte in Pannonia“, I.A. Pop, Românii şi maghiarii în secolele IX-XIV. Geneza statului medieval în Transilvania, Cluj-Napoca, 1996: 78-83
    • Poggio Bracciolini (1451) - „Apud superiores Sarmatas colonia est ab Traiano ut aiunt derelicta, quae nunc etiam inter tantam barbariem multa retinet latina vocabula, ab Italis, qui eo profecti sunt, notata. Oculum dicunt, digitum, manum, panem, multaque alia quibus apparet ab Latinis, qui coloni ibidem relicti fuerunt, manasse eamque coloniam fuisse latino sermone usam“, A. Sabbadini Quando fu riconosciuta la latinità del rumeno, Atene e Roma, XVIII (1915), 195 – 196, p. 82
    • Flavio Biondo (1453) - „Et qui e regione Danubio item adiacent Ripenses Daci, sive Valachi, originem, quam ad decus prae se ferunt praedicantque Romanam, loquela ostendunt, quos catholice christianos Roman quotannis et Apostolorum limina invisentes, aliquando gavisi sumus ita loquentes audiri, ut, quae vulgari communique gentis suae more dicunt, rusticam male grammaticam redoleant latinitatem“,in Scritti indediti e rari di Biondo Flavio, Studi e tesi, Roma, 1927, p. 45
    • Aeneas Silvius Piccolomini (Papst Pius II) (1458) „Valachi genus Italicum sunt, quem ad modum paulo post referemus. Valachi lingua utuntur Italica, verum imperfecta, et ad modum corrupta; sunt qui legiones Romanas eo missas olim censeant adversus Dacos, qui eas terras incolebant.“, Aeneas Sylvius Picolomineaus qui Pius nominis secundus apellatus, Opera quae extant omnia, Basilae, 1551, 391-393
    „Valachi lingua utuntur Italica, verum imperfecta, et admodum corrupta; sunt qui legiones Romanas eo missas olim censeant adversus Dacos,“, „Commentarium rerum memorabilium quae temporibus suis contingerunt“, Romae, 1584, p.408
    • Antonio Bonfini (1500) „Deinde quum Daci iterum defecissent, eos Traianus in ditionem suam redegit: et quum assido bello res Daciae exhaustae forent, multas illuc colonias deduxit, in hodiernum usque diem Romanum lingua referentes“, Rerum Ungaricum decades quator cum dimidia, Basileae, 1568, lib.IX, p. 538 ff
    • Pietro Ransano (1428 – 1492) „Vallachi igitur se italorum esse posteros affirmant. Idque hoc praecipue confirmant argumento quot ipsorum lingua permulta efferuntur quae sunt sermoni italorum affinia. Quo vero tempore italorum coloniae deductae in Daciam fuerint: ex quorundam graecorum scriptis ita proditum reperi.“, P. Iroaie, I romeni nell'opera di Ransano, in “Il Veltro„, XIII, 1969, 1 – 2; p.184 - 185
    • Raffaello Maffei ( Volterrano) (1451 – 1522), R. Volterranus, Comentariorum Urbanorum oct et triginta libri, accuratius quam antehac excusi, Basileae, 1559, p.184
    • Stephan Taurinus (1485 – 1519), Maria Holban, Călători străini despre Ţările Române, vol. II,p.158 – 161
    • Sebastian Franck (1499 – 1543) „das volck Gethe....die gross krieg gebraucht haben, zu letst mit den Rhömischen waffen erdieder gerruckt, abgetilckt und mit yhrem volck besetzt...Das bezügt auch, das diss volcks spraach noch heüt her meysttheil Rhömisch ist, doch also corrompiert, daz sy einem Rhömer kaum verstendtlich seind“, Sebastian Franck, Weltbuch Spiegel und Bildnisz dess gantzen Erdtbodens, Tübingen, 1543, f. p.81
    • Georg Rithaymer († 1563) „Valachi Italicum genus hominum in colonias huc missum, plane in mores Getarum abierunt, ita nihil antiquae originis suae retinent, praeter linguam quam barbare et corrupte sonant“
    • Martin Cromer (1512 – 1589) – 1555 „Ita ex illa colluvie Romanorum et barbarorum, comerciis et connubiis comixtorum, Valachi orti...lingua nova ex veteri sua barbara et Romana confusa ac corrupta utentes. Unde vero et quando Vlachi dici coeperint non comperio.“ M Cromer, De origine et rebus Polonorum libri XXX, Basileae, 155, p. 312 – 313
    • Givanni Botero (1540 – 1617) - 1591 „I Vallachi sono di origine italiana...I Vallacvhi mostrano di tirare origine da’ Romani nel loro parlare, perche ritengono la lingua Latina: ma più corrotta, che noi Italiani. Chiamano il cavallo, callo; l’acqua, apa; il pane pa; le legne, lemne; l’occhio occel; la dona, mugier...“, Claudio Isopescu, Notizie intorno ai romeni nella letteratura geografica italiana del Cinqueccento, in Bulletin de la Section Historique, XVI, 1929, p. 1 - 90
    • Tranquillo Andronico (1490 – 1571) „...reliquos etiam Italici sanguinis et finitimis provinciis ad se contraxit, expectaturus eventum rerum Romanorum, quae indies cum ruerent in peius, fixit in Dacia sedem et ex praefecturam dynastiem fecit. Connubia iunixit cum provincialibus, ut hoc vinculo unam gentem ex duabus faceret, brevi quasi in unum corpus colaverunt et nunc se Romanos vocant; sed nihil Romani habent, praeter linguam ipsam quidem vehementer depravatam et aliquot barbaricis idiomatibus permixtam.“, A. Verres, Acta et Epistolae, I, p. 243
    • Francesco delle Valle (1534) „La lingua loro è poco diversa dalla nostra Italiana, si dimandano in lingua loro Romei perchè dicono esser venuti anticamente da Roma ad habitar in quel paese, et se alcuno dimanda se sano parlare in la lingua valacca, dicono a questo in questo modo: Sti Rominest ? Che vol dire : Sai tu Romano, per esser corota la lingua...„ “...tutta l'historia della venuta di quelli populi ad habitar in quel paese, fu questa: che havendo Trajano Imperatore debellato et acquistato quel paese, lo divisea suoi soldati, et lo fecce come Colonia de Romani; dove essendo questi discesi da quelli antichi, conservano il nome de Romani; ma, per il corso de tempi, hanno corotto sì il nome, et li costumi, che a pena s'intendono, però al presente si dimandon Romei, e questo è quanto da essi monacci potessimo esser instrutti...“ Cl. Isopescu, op. cit.
    • Johannes Lebel (1490 – 1566) – 1542 „Dehine post multas caedas, Decebalo victo Trajanus/Induxit regno, Dacicum per regnum dispersos/Et Vlahos cum Italis, reliquaequorum visuntur/In Vlahica hodie, quaeadhue superest gente/Hi post tam duras, iam quas superavant pugnas/Mansere in Daciaet nunc sunt tellure Coloni/Ex Vlachi Valachi, Romanenses Italiani,/ Quorum reliquae Romanensi lingua utuntur.../Solo Romanos nomine, sine re, repraesentantes./ Ideirco vulgariter Romuini sunt appelanti“, Ioannes lebelius, De opido Thalmus, Carmen Istoricum, Cibinii, 1779, p. 11 - 12
    • Anton Verancsics (1504 – 1573) „...Valacchi, qui se Romanos nominant...„ “Gens quae ear terras (Transsylvaniam, Moldaviam et Transalpinam) nostra aetate incolit, Valacchi sunt, eaque a Romania ducit originem, tametsi nomine longe alieno...“ De situ Transsylvaniae, Moldaviae et Transaplinae, in Monumenta Hungariae Historica, Scriptores; II, Pesta, 1857, p. 120
    • Orichovius (Stanislaw Orzechowski, 1513 -1566) „...qui eorum lingua Romini ab Romanis, nostra Walachi, ab Italis appellantur.“ St. Orichovius, Annales polonici ab excessu Sigismundi, in I. Dlugossus, Historiae polonicae libri XII, col 1555
    • Francesco Commendone (1523 – 1584) „Valachia id est Italia vocatur veloc enim Italum Sarmathae dicunt, nam Valochi non modo disciplinae romanae mores et leges ceras hactenus retinent, sed ipsa quoque latinae linguae vocabula plurima suo idiomate, quod illiricum est, admiserunt“, N. Iorga, Documente geografice, I, Bucuresti, 1900, p. 14
    • Givanandrea Gromo (1571): „La terza natione è la Valaccha quale è sparsa per tutte le parti di quel regno (Transylvania).. la libgua loro è aliena e varia dall’ ungherese; ma si come fanno professione d’essere discesi da Colonna Romana...così ancora usano linfua assomigliante alla antica Romana; ma barbara si come fanno de costumi et vestimenti...“ Cl. Isopescu, op. cit.
    • Giulio Ruggiero (1568) „...Sono questi Vallachi per antica origine Italiani, per esserre colonia de’ Romani...Percio tengono ancora in gran parte la lingua corrotta e non al tutto dissimile alla nostra italiana, benche in quelle, per la vicinanza e pratticaddelle barbari nationi si sia mescolata la rreligione lor de’ Christiani in Grec.“, N. Iorga, Acte si fragmente cu privire la istoria românilor, I, Bucuresti, 1895, p. 14
    • Pierre Lescalopier (1574) „Tout ce pays la Wallachie et Moldavie et la plus part de la Transivanie a esté peuplé des colonie romaines du temps de Traian l’empereur…Ceux du pays se disent vrais successeurs des Romains et nomment leur parler romanechte, c'est-à-dire romain“ in Paul Cernovodeanu, Studii si materiale de istorie medievala, IV, 1960, p. 444
    • Antonio Possevino (1533 – 1611) (1582 – 1585) „Et ancora quei, che si chiamano Valachi, habitanti nell’stessa Transilvania, danno assai segnodi discendere de quei, che di Italia vi andarono, havendo essi la lingua corrotissima dal’Italiano, o Latino; et mostrando dal sembiante di essere discesi da noi altri“ A. Possevinus, Transilvania, ed. A. Verres, p.15-21
    • Ferrante Capeci (1549 – 1589) „Anzi essi si chiamano romanesci, e vogliono molti che erano mandati quì quei che erano dannati a cavar metalli“, I. C. Filitti, Din arhivele Vaticanului, II, Bucuresti, 1914, p.45
    • Martin Opitz (1597 – 1639) „Doch ewre Sprache bleibt noch hier auff diesen Tag /Darob sich dann ein Mensch gar billich wundern mag./Italien hat selbst nichts gantz von seinen Alten /Ingleichen Spanien vnd Gallia behalten:/Wie etwan diß nun kan den Römern ehnlich seyn /So nahe sind verwandt Walachisch vnd Latein./...Es steckt manchs edles Blut in kleinen Bawrenhütten /Das noch den alten Brauch vnd Art der alten Sitten/Nit gäntzlich abgelegt.“, Martin Opitz, Zlatna oder von der Ruhe des Gemüts, Amsterdam, 1845-46, Vers 99-104
    • Gottfried Leibnitz (1646 - 1716) „... Über dem sind noch einige Sprachen, so sich nicht weit erschrecken, als die wallachische, so meist lateinisch, und von einer alten Römischen Coloni übriggeblieben.“, in Guerrier, W., Leibnitz in seinen Beziehungen zu Peter dem Großen. /Exemplar der Universitäts- und Landesbibliothek Deutsche Morgenländische Gesellschaft, Halle/
    • Neuere Darstellung z.B. bei: Karl Kaser: Südosteuropäische Geschichte und Geschichtsschreibung. Köln 2002, ISBN 3-8252-8224-4, S.60 ff.
  2. Árpád Varga E., Hungarians in Transylvania between 1870 and 1995, Original title: Erdély magyar népessége 1870–1995 között, Magyar Kisebbség 3–4, 1998 (New series IV), pp. 331–407. Translation by Tamás Sályi, Teleki László Foundation, Budapest, 1999

Weblinks