Serra d’Or

Serra d’Or ist eine katalanische Zeitschrift, die im Oktober 1959 erschien. Sie wurde von einer Gruppe von Universitätsstudenten gefördert. Die Zeitschrift wurde von der Druckerei des Klosters Montserrat mit einer monatlichen Auflage von 8.000 Exemplaren veröffentlicht.

Ursprung

Der Ursprung der Zeitschrift liegt im Jahr 1946. Während der Krönungsfeste der Jungfrau von Montserrat 1947 gab es, trotz der Schwierigkeiten zu dieser Zeit, ein Treffen zwischen katalanischen Intellektuellen und Benediktinern des Klosters Montserrat. Zu dieser Zeit gab es zwei Publikationen, die vom Kloster Montserrat gefördert wurden, die jedoch unabhängig voneinander gegründet wurden: Germinàbit, die eine Zeitschrift für die alten Sänger des Chors der Abtei war, und Serra d’Or, die eine Zeitschrift für die Arbeiter der Abtei war. Ende 1959 wurden die zwei Zeitschriften fusioniert. Das Personal von Germinàbit (Enric Bastardes und Max Cahner), der aufgrund Josep Benet eingetreten wurde, wurde dann zum Personal von Serra d’Or. Deswegen wird die Zeitschrift auch "2. Periode" genannt.

Geschichte

Von Anfang an war diese Zeitschrift eine Bühne für die katalanischen Intellektuellen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Zeitschrift nutzte die Möglichkeiten von kultureller und politischer Aktivität aus, die in dem franquistischen Regime existierten, für den Fall, dass man die Zensur vermeiden konnte. Der Abruf für junge Schriftsteller, die noch jährlich für Schriftsteller jünger als 30 Jahre alt gemacht wird, erlaubte, dass einige wichtige Schriftsteller auf katalanisch erschienen, u. a. Montserrat Roig, Oriol Pi de Cabanyes, Carme Riera, Baltasar Porcel, oder Terenci Moix. Diese Schriftsteller und viele andere, die von Bedeutung für die katalanische Literatur sind, veröffentlichten ihre ersten Werke in Serra d’Or.

Von 1964 bis 1995 war der Direktor der Zeitschrift der Mönch Maur Maria Boix. Er wurde von Josep Massot i Muntaner ersetzt. Ab 1963 war Jordi Sarsanedas der Chefredakteur. Heute ist Marta Nadal die Chefredakteurin.

Auch nach der franquistischen Diktatur erschien die Zeitschrift noch, setzte sich aber nur noch mit kulturellen Themen auseinander. Die politischen Themen wurden weitgehend entfernt, um politische Tendenzen zu vermeiden. Deswegen hat die Zeitschrift heute Mitarbeiter aus allen politischen Lagern.

Zu den Mitgliedern der Direktion zählen wichtige Vertreter der katalanischen Kultur, wie zum Beispiel Antoni Maria Badia i Margarit, Oriol Bohigas, Ramon Bastardes, Sebastià Benet, Josep M. Bricall, Max Cahner, Jordi Carbonell, Josep M. Castellet, Alexandre Cirici, Joan Colomines, Xavier Fàbregas (der Joan Triadú ersetzte), Joaquim Molas, Miquel Porter i Moix, Antoni de Rosselló, Josep Termes, Francesc Vallverdú und Jordi Ventura i Subirats.

Die Zeitschrift hat viele Mitarbeiter, die verschiedenen politischen Ideologien folgen. Sie behandelt eine Vielzahl an Themen, wie zum Beispiel Politik, Design, Architektur und Stadtplanung, Religion, Ökonomie, Kunst, Kino, Theater, Sprache und Literatur.

Während der 1960er-Jahren wurden die Serra d’Or-Kritik-Preise etabliert. Sie werden in den Kategorien Roman, Märchen, Dichtkunst, Übersetzung, Literatur für Kinder, Kritik und Theater vergeben.