„Saukrieg“ – Versionsunterschied

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Der sogenannte '''Saukrieg''' (1555-1558) war eine [[Fehde]] zwischen Hans von [[Carlowitz (Adelsgeschlecht)|Carlowitz]] zu [[Zuschendorf]] und dem Bischof von [[Meißen]] [[Johann IX. von Haugwitz]], in deren Verlauf Carlowitz zur Durchsetzung seiner Forderungen viele Schweine der Untertanen des Bischofs wegtreiben ließ, was die seltsame Bezeichnung der Fehde - Saukrieg erklärt.
Der sogenannte '''Saukrieg''' (1555–1558) war eine [[Fehde]] zwischen Hans von [[Carlowitz (Adelsgeschlecht)|Carlowitz]] zu [[Zuschendorf]]<!--In der [[Marienkirche (Dohna)|Marienkirche Dohna]] befindet sich das Grabmal mit der stehenden Figur des Ritters Hans von Carlowitz.--> und dem Bischof von [[Meißen]] [[Johann IX. von Haugwitz]], in deren Verlauf Carlowitz zur Durchsetzung seiner Forderungen viele Schweine der Untertanen des Bischofs wegtreiben ließ, was die seltsame Bezeichnung der Fehde als Saukrieg erklärt.


1555 starb der Bruder des Hans von Carlowitz, [[Nicolaus II. von Carlowitz]], Bischof von Meißen. Ihm folgte der Bischof [[Johann IX. von Haugwitz]]. Wegen des Erbes des Bischofs entwickelte sich ein Streit zwischen dem nachfolgenden Bischof und des verstorbenen Bruders Söhnen, insbesondere Hans von Carlowitz zu Zuschendorf.
Im Jahr 1555 starb der Bruder des Hans von Carlowitz, [[Nicolaus II. von Carlowitz]], Bischof von Meißen. Ihm folgte der Bischof [[Johann IX. von Haugwitz]]. Wegen des Erbes des Bischofs entwickelte sich ein Streit zwischen dem nachfolgenden Bischof und des verstorbenen Bruders Söhnen, insbesondere Hans von Carlowitz zu Zuschendorf.


Die Carlowitze befehdeten den neuen Bischof und jagten ihn aus seiner Residenz [[Stolpen]]. In den Dörfern um Stolpen und [[Wurzen]] drang ein kleiner Trupp bewaffneter Männer ein und richtete großen Schaden an. Der Überlieferung nach wurden angeblich 700 weidende Schweine weggetrieben.
Die Carlowitze befehdeten den neuen Bischof und jagten ihn aus seiner Residenz [[Stolpen]]. In den Dörfern um Stolpen und [[Wurzen]] drang ein kleiner Trupp bewaffneter Männer ein und richtete großen Schaden an. Der Überlieferung nach wurden angeblich 700 weidende Schweine weggetrieben.
Da der Bischof an keinem Ort seines [[Stift]]s mehr sicher sein konnte, musste er 1558 vor seinem Feind bis nach [[Prag]] fliehen. Schließlich vermittelte der Kurfüst [[August von Sachsen|August]] die Sreitigkeiten. Nach dem getroffenen Vergleich erhielt Carlowitz angeblich vom Bischof 4000 [[Gulden]] für aufgewendete Kosten ausgezahlt.
Das war das Ende der letzten Fehde in Sachsen.


Da der Bischof an keinem Ort seines [[Stift]]s mehr sicher sein konnte, musste er 1558 vor seinem Feind bis nach [[Prag]] fliehen. Schließlich vermittelte der Kurfüst [[August von Sachsen|August]] die Streitigkeiten. Nach dem getroffenen Vergleich erhielt Carlowitz angeblich vom Bischof 4000 [[Gulden]] für aufgewendete Kosten ausgezahlt. Damit war die letzte Fehde in Sachsen beendet.
(In der [[Marienkirche (Dohna)|Marienkirche Dohna]] befindet sich das Grabmal mit der stehenden Figur des Ritters Hans von Carlowitz.)


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 1. Dezember 2010, 10:18 Uhr

Der sogenannte Saukrieg (1555–1558) war eine Fehde zwischen Hans von Carlowitz zu Zuschendorf und dem Bischof von Meißen Johann IX. von Haugwitz, in deren Verlauf Carlowitz zur Durchsetzung seiner Forderungen viele Schweine der Untertanen des Bischofs wegtreiben ließ, was die seltsame Bezeichnung der Fehde als Saukrieg erklärt.

Im Jahr 1555 starb der Bruder des Hans von Carlowitz, Nicolaus II. von Carlowitz, Bischof von Meißen. Ihm folgte der Bischof Johann IX. von Haugwitz. Wegen des Erbes des Bischofs entwickelte sich ein Streit zwischen dem nachfolgenden Bischof und des verstorbenen Bruders Söhnen, insbesondere Hans von Carlowitz zu Zuschendorf.

Die Carlowitze befehdeten den neuen Bischof und jagten ihn aus seiner Residenz Stolpen. In den Dörfern um Stolpen und Wurzen drang ein kleiner Trupp bewaffneter Männer ein und richtete großen Schaden an. Der Überlieferung nach wurden angeblich 700 weidende Schweine weggetrieben.

Da der Bischof an keinem Ort seines Stifts mehr sicher sein konnte, musste er 1558 vor seinem Feind bis nach Prag fliehen. Schließlich vermittelte der Kurfüst August die Streitigkeiten. Nach dem getroffenen Vergleich erhielt Carlowitz angeblich vom Bischof 4000 Gulden für aufgewendete Kosten ausgezahlt. Damit war die letzte Fehde in Sachsen beendet.

Literatur

  • Max Winkler und Hermann Raußendorf: Die Burggrafenstadt Dohna. In: Mitteilungen des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz. Band 25, H. 1-4, Dresden 1936 Datensatz der Deutschen Nationalbibliothek. Darin: "Saukrieg".
  • J. G. Ersch, J. G. Gruber: Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaft und Künste in Bände 21-22. Leipzig 1830. S. 19 Saukrieg (Digitalisat)
  • O. Ludwig, B. Wolff: Neues elegantes Konversations-Lexikon für Gebildete aus allen Ständen, Band 4. Leipzig 1837. S. 175 Saukrieg (Digitalisat)