Return on Capital Employed

Der Return on Capital Employed (ROCE) ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, die misst, wie effizient und profitabel ein Unternehmen mit seinem eingesetzten Kapital umgeht, und stellt quasi eine Weiterentwicklung der Gesamtkapitalrentabilität dar.

Hintergründe

Der Return on Capital Employed berechnet sich als Quotient aus dem Net Operating Profit After Taxes (NOPAT) und dem Gesamtkapital abzüglich kurzfristiger, nicht zinstragender Verbindlichkeiten und liquider Mittel, kurz: aus Anlagevermögen und Betriebskapital:

beziehungsweise vereinfacht:

Damit ist die Kennzahl mit dem Return on Investment (ROI) vergleichbar, wobei sich ROCE (im Gegensatz zu ROI) nur auf das eingesetzte und gebundene Kapital bezieht. Deshalb sind die kurzfristigen Verbindlichkeiten (bspw. Lieferantenkredite) und kurzfristigen Forderungen neben den Kassen-/Bankbeständen herauszurechnen, da diese Posten aufgrund ihrer Kurzfristigkeit den Charakter von liquiden Mitteln haben.

In der Literatur findet sich auch oft folgende Definition wieder[1]:

Mit EBIT = „earnings before interest and taxes“.

Anders ausgedrückt:

Praxistauglichkeit

Während viele Anhänger die Wertorientierung dieser Kennzahl hervorheben, bemängeln Kritiker, dass die Kapitalstruktur (die Höhe des aufgenommenen Fremdkapitals) prinzipiell keine Beachtung in der Kennzahl findet[2]. Auch lässt sich das verzinsliche Kapital oft nicht eindeutig abgrenzen, wodurch eine Steuerung durch den ROCE in der Praxis nicht einfach bzw. eindeutig ist.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Florian Schümann/Horst Tisson: Call Center Controlling - Ein Modell für die Planung, Kontrolle und Steuerung von Kundenservice-Centern, Wiesbaden 2006 (S. 165)
  2. Herbert R. Haeseler/Franz Hörmann: 4.2. Der Return on Capital Employed (ROCE) (PDF; 140 kB)