„Pfad der Tränen“ – Versionsunterschied

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== Indian Removal Act ==
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[[Datei:Andrew Jackson.jpg|thumb|Andrew Jackson, 1824. Porträt von Thomas Scully]]
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Die weißen Siedler der südöstlichen Bundesstaaten übten zunehmend Druck auf ihre jeweiligen Regierungen aus, die Stammesgebiete zu räumen und das Land und, insbesondere nach Goldfunden in Georgia im Jahre 1828, auch die Bodenschätze den Kolonisten zur Verfügung zu stellen.
Die weißen Siedler der südöstlichen Bundesstaaten übten zunehmend Druck auf ihre jeweiligen Regierungen aus, die Stammesgebiete zu räumen und den Kolonisten das Land und - insbesondere nach Goldfunden in Georgia im Jahre 1828 - die Bodenschätze zur Verfügung zu stellen.


Um die dazu nötige Umsiedlung der Indianer auf eine legale Grundlage zu stellen, verabschiedete der [[Senat der Vereinigten Staaten]] am 24. April 1830 den [[Indian Removal Act]] (engl. für ''Indianerumsiedlungsgesetz'')<ref>Michigan State University: „Transskription des [http://www.civics-online.org/library/formatted/texts/indian_act.html U.S. Government: ''The Indian Removal Act of 1830'']“ (engl.) Abgerufen am 11. März 2009</ref>, dem das [[Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten|Repräsentantenhaus]] am 26. Mai desselben Jahres zustimmte. Unterstützt von den [[Südstaaten]] und gegen den Widerstand bedeutender Politiker wie [[Frederick Theodore Frelinghuysen]] und [[David Crockett]] unterzeichnete Andrew Jackson am 28. Mai 1830 das Gesetz. Dieses ermächtigte ihn, Verhandlungen mit den auf dem Bundesgebiet lebenden Stämmen und Völkern zu führen, die einen Tausch ihrer Ländereien gegen Gebiete im sogenannten [[Indianer-Territorium]] (engl.: ''Indian Territory'') zum Ziel haben sollten. Diese von den Vereinigten Staaten im Rahmen des [[Louisiana Purchase]] erworbenen Gebiete waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht Teil des föderalen Systems der Vereinigten Staaten und lagen im späteren Bundesstaat [[Oklahoma]].<ref>{{Literatur|Autor=Jeffrey D. Schultz, Kerry L. Haynie, Andrew L. Aoki|Titel=Encyclopedia of Minorities in American Politics: Hispanic Americans and Native Americans|Verlag=Greenwood Publishing Group|Jahr=2000|Seiten=637|ISBN=1573561495|Originalsprache=en}}</ref><ref>Eine Zusammenstellung der wichtigsten Dokumente im Zusammenhang mit dem Indian Removal Act stellt die [http://www.loc.gov/rr/program/bib/ourdocs/Indian.html [[Library of Congress]]: ''Primary Documents in American History - Indian Removal Act''] (englisch) zur Verfügung. Abgerufen am 11. März 2009</ref>
Um die dazu nötige Umsiedlung der Indianer auf eine legale Grundlage zu stellen, verabschiedete der [[Senat der Vereinigten Staaten]] am 24. April 1830 den [[Indian Removal Act]] (''Indianerumsiedlungsgesetz'')<ref>Michigan State University: „Transskription des [http://www.civics-online.org/library/formatted/texts/indian_act.html U.S. Government: ''The Indian Removal Act of 1830'']“ (engl.) Abgerufen am 11. März 2009</ref>, dem das [[Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten|Repräsentantenhaus]] am 26. Mai desselben Jahres zustimmte. Unterstützt von den [[Südstaaten]] und gegen den Widerstand bedeutender Politiker wie [[Frederick Theodore Frelinghuysen]] und [[David Crockett]] unterzeichnete Andrew Jackson am 28. Mai 1830 das Gesetz. Dieses ermächtigte ihn, Verhandlungen mit den auf dem Bundesgebiet lebenden Stämmen und Völkern zu führen, die einen Tausch ihrer Ländereien gegen Gebiete im sogenannten [[Indianer-Territorium]] (Engl.: ''Indian Territory'') zum Ziel haben sollten. Diese von den Vereinigten Staaten im Rahmen des [[Louisiana Purchase]] erworbenen Gebiete waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht Teil des föderalen Systems der Vereinigten Staaten und lagen im späteren Bundesstaat [[Oklahoma]].<ref>{{Literatur|Autor=Jeffrey D. Schultz, Kerry L. Haynie, Andrew L. Aoki|Titel=Encyclopedia of Minorities in American Politics: Hispanic Americans and Native Americans|Verlag=Greenwood Publishing Group|Jahr=2000|Seiten=637|ISBN=1573561495|Originalsprache=en}}</ref><ref>Eine Zusammenstellung der wichtigsten Dokumente im Zusammenhang mit dem Indian Removal Act stellt die [http://www.loc.gov/rr/program/bib/ourdocs/Indian.html [[Library of Congress]]: ''Primary Documents in American History - Indian Removal Act''] (englisch) zur Verfügung. Abgerufen am 11. März 2009</ref>


Die indianischen Nationen reagierten individuell verschieden auf die neue Gesetzgebung, beispielsweise verzichteten die Choctaw im September 1830 auf ihr östlich des [[Mississippi River|Mississippi]] gelegenes Land und erhielten dafür Land westlich des Flusses.<ref>{{Literatur|Autor=Duane Champagne|Herausgeber=Marcia Haag, Henry Willis|Titel=The Choctaw People resist the Treaty of Dancing Rabbit Creek|Sammelwerk=Choctaw Language and Culture: Chahta Anumpa|Verlag=University of Oklahoma Press|Jahr=2001|Spalten=280-287|ISBN=0806133392|Originalsprache=en}}</ref> Die Cherokee versuchten ihre souveränen Rechte zu stärken und sich auf juristischem Weg gegen die verschiedenen Landabtretungsverträge zu wehren. Im Rahmen der [[Indianerpolitik der Vereinigten Staaten|Indianer-Politik]] und der Indianerumsiedlung (engl.: ''Indian Removal'') wurden die von den Stämmen vorgebrachten Klagen am [[Oberster Gerichtshof der Vereinigten Staaten|Obersten Gerichtshof]] jedoch abgewehrt. So urteilte im Jahre 1831 Richter [[John Marshall (Politiker)|John Marshall]] im Fall [[Cherokee-Nation gegen Georgia]], dass die indianischen Völker keine souveränen Nationen seien und damit auch keine rechtliche Verfügungsgewalt über ihre Stammesgebiete hätten.<ref>Text der Entscheidung [http://www.enfacto.com/case/U.S./30/1/ Cherokee Nation v Georgia, 30 U.S. 1 (1831)] (engl.) Abgerufen am 11. März 2009</ref> Die Seminolen hingegen verweigerten sich jedem Versuch einer gewaltlosen Umsiedlung und setzten sich im [[Seminolenkriege#Zweiter Seminolenkrieg|Zweiten Seminolenkrieg]] militärisch zur Wehr.
Die indianischen Nationen reagierten unterschiedlich auf die neue Gesetzgebung, beispielsweise verzichteten die Choctaw im September 1830 auf ihr östlich des [[Mississippi River|Mississippi]] gelegenes Land und erhielten dafür Land westlich des Flusses.<ref>{{Literatur|Autor=Duane Champagne|Herausgeber=Marcia Haag, Henry Willis|Titel=The Choctaw People resist the Treaty of Dancing Rabbit Creek|Sammelwerk=Choctaw Language and Culture: Chahta Anumpa|Verlag=University of Oklahoma Press|Jahr=2001|Spalten=280-287|ISBN=0806133392|Originalsprache=en}}</ref> Die Cherokee versuchten ihre souveränen Rechte zu stärken und sich auf juristischem Weg gegen die verschiedenen Landabtretungsverträge zu wehren. Im Rahmen der [[Indianerpolitik der Vereinigten Staaten|Indianer-Politik]] und der Indianerumsiedlung (Engl.: ''Indian Removal'') wurden die von den Stämmen vorgebrachten Klagen am [[Oberster Gerichtshof der Vereinigten Staaten|Obersten Gerichtshof]] jedoch abgewehrt. So urteilte im Jahre 1831 Richter [[John Marshall (Politiker)|John Marshall]] im Fall [[Cherokee-Nation gegen Georgia]], dass die indianischen Völker keine souveränen Nationen seien und damit auch keine rechtliche Verfügungsgewalt über ihre Stammesgebiete hätten.<ref>Text der Entscheidung [http://www.enfacto.com/case/U.S./30/1/ Cherokee Nation v Georgia, 30 U.S. 1 (1831)] (engl.) Abgerufen am 11. März 2009</ref> Die Seminolen hingegen verweigerten sich jedem Versuch einer gewaltlosen Umsiedlung und setzten sich im [[Seminolenkriege#Zweiter Seminolenkrieg|Zweiten Seminolenkrieg]] militärisch zur Wehr.


== Vertreibung und Umsiedlung der Völker ==
== Vertreibung und Umsiedlung der Völker ==

Version vom 27. März 2009, 17:03 Uhr

Karte der Hauptrouten

Der Pfad der Tränen, der im Englischen als Trail of Tears bezeichnet wird, beschreibt die teilweise unter Zwang und gewaltsam durchgeführte Umsiedlung und Vertreibung der indigenen Ureinwohner aus dem Südosten der Vereinigten Staaten von Amerika in die als Indian Territory beschriebenen Gebiete im heutigen Bundesstaat Oklahoma. Die Deportationen der indianischen Völker stellen für die vertriebenen Nationen eine historische Zäsur dar und markieren den Tiefpunkt in den Beziehungen zu den Kolonisten.

Ausgelöst wurde die Vertreibung durch den ab dem Jahre 1800 zunehmenden Landbedarf der aus Europa stammenden Siedler und der damit verbundenen Ausdehnung des Grenzlandes. Die von der Indianerpolitik der Vereinigten Staaten getragene und durch den Indian Removal Act von 1830 durch die Gesetzgebung gedeckte Umsiedlung betraf die Völker der Muskogee, Cherokee, Chikasaw, Choctaw und Seminolen, die wegen ihrer Anpassung an die Lebensweise der Kolonisten auch als die „Fünf zivilisierten Nationen“ beschrieben werden. Durch die von Präsident Andrew Jackson verhandelten Verträge wurden die Völker von 1831 bis 1839 zur Abtretung, zum Landtausch oder zum Verkauf ihrer angestammten Gebiete in den Südstaaten oder durch Einsatz des Militärs zur Räumung gezwungen. Die Umsiedlung wurde in Trecks organisiert und folgte, von amerikanischen Truppen begleitet, verschiedenen Routen nach Westen. Auf dem Weg in die neu eingerichteten Indianerreservationen starb über ein Viertel der umgesiedelten Indianer und der sie begleitenden afroamerikanischen Sklaven durch Krankheiten, an Erschöpfung, Erfrierungen und Hunger.

Die Folgen für die Vertriebenen waren verheerend und reichten bis weit in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts. Neben der gravierenden Dezimierung der Völker kam es für die eng mit ihrer angestammten Heimat verbundenen Stämme zur kulturellen und spirituellen Entwurzelung. Vielfach wurden die Nationen in östliche und westliche Stämme zerrissen. In den zugeteilten Gebieten kam es zu weiteren Zersplitterungen der Völker, sowie zu Konflikten mit anderen umgesiedelten Nationen, und mit der Expansion der Vereinigten Staaten in den Westen zu weiteren Vertreibungen.

Eine Hauptroute wurde 1987 in das National Trails System aufgenommen.

Entstehung des Begriffs

Der Ausdruck „Trail of Tears“ bezog sich ursprünglich sowohl auf die durch die amerikanische Gesetzgebung gedeckte gewaltsame Vertreibung der Cherokee wie auf die Umsiedlung der Choctaw. Die Cherokee bezeichneten die Vertreibung als „Nunna daul Tsuny“ (Cherokee: Der Weg, auf dem wir weinten), das als „Trail of Tears“ ins Englische übertragen wurde und so Verbreitung fand.[1] Bei den Choctaw bezieht sich der Ausdruck auf eine in der Arkansas Gazette zitierte Beschreibung ihrer Umsiedlung, die von einem der bedeutenden Häuptlinge, vermutlich Thomas Harkins oder Nitikechi, als „Trail of Death and Tears“ (Pfad des Todes und der Tränen) bezeichnet wurde.[2] Andere Zeitungen im Osten griffen diesen Ausdruck auf und verbreiteten ihn.[3] Der Begriff wurde nach und nach auch für die anderen im Rahmen des Indian Removal Act vertriebenen indianischen Nationen des Südostens übernommen und wird heute verwendet, um die Gesamtumstände der Vertreibung der südöstlichen Nationen zu beschreiben. Gelegentlich wird der Ausdruck auch verwendet, um gewaltsame oder verlustreiche Vertreibungen oder Umsiedlungen anderer indianischer Völker zu charakterisieren, beispielsweise „den langen Marsch“ (Engl.: The Long Walk) der im Südwesten der Vereinigten Staaten beheimateten Navajo im Jahre 1860.[4]

Vorgeschichte

Indianische Siedlungsgebiete im 18. Jahrhundert

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts waren die ursprünglich weite Teile des Südostens der Vereinigten Staaten umfassenden Siedlungsgebiete der Indianer überwiegend durch Verträge und militärische Konflikte mit den aus Europa stammenden Kolonisten deutlich geschrumpft. Der Verbleib der Indianer in den eingeschränkten Gebieten lag anfangs im Interesse der Kolonialmächte, für die die Stammesgebiete auch als Pufferzonen zwischen den verschiedenen Einflusssphären von Bedeutung waren. Insbesondere der Lebensraum der Cherokee und der Muskogee in der Bergregion der Bundesstaaten Georgia, North und South Carolina und Tennessee trennte die französischen, spanischen und britischen Interessengebiete voneinander.

Die Seminolen im kaum besiedelten zentralen Florida waren um 1800 bereits durch den ersten Seminolenkrieg deutlich dezimiert worden und standen unter Einfluss der Kolonie Spanisch-Florida, während die Choctaw und Chickasaw in Alabama und Mississippi fruchtbares Land nördlich der Mason-Dixon-Linie bewohnten und das französische Louisiana von den Dreizehn Kolonien der britischen Kolonialmacht trennten.[5] Ein fehlendes Interesse der weißen Siedler an diesen Gebieten schützte sie bis zu diesem Zeitpunkt vor weiteren Einschränkungen ihrer Siedlungsgebiete, die weitgehend als deren autonome Staatsgebiete behandelt wurden.

Wirtschaftliche Veränderungen um 1800

Die Lage des Black Belt in den Vereinigten Staaten.

Mit der Erfindung der „Cotton Gin“, einer Entkörnungsmaschine für Baumwolle, die den effektiven Einsatz von Sklaven auf Plantagen und damit den Anbau von Baumwolle im großem Stil erst ermöglichte, wuchs der Bedarf der weißen Siedler nach weiteren und großen Anbauflächen im Südosten. Der als Black Belt (Schwarzer Gürtel) bezeichnete Landstrich, ein Gebiet mit schwarzen und für den Baumwollanbau geeigneten Böden, das sich von North Carolina bis Louisiana erstreckte, war dabei von besonderem wirtschaftlichem Interesse. Der Aufschwung in den Südstaaten ermöglichte den in dieser Region lebenden indianischen Nationen, die über eine lange Tradition der Sklavenhaltung verfügten, einen zunehmenden Wohlstand. Gleichzeitig bedrohte der einsetzende Landhunger, das Auftreten von Landspekulanten und die Ansiedlung großer Plantagen die Siedlungsgebiete der südöstlichen Indianervölker und es kam, teilweise unter Druck der amerikanischen Regierung, zu weiteren Abtretungsverträgen[6] und Landkäufen durch weiße Siedler, die eine nochmalige Reduzierung der Stammesgebiete zur Folge hatten.[7]

Akkulturation

Der Druck, der durch den Landhunger der weißen Siedler auf die Stämme ausgeübt wurde, stieg beträchtlich und veränderte deren Lebensweise und Kultur nachhaltig. Mit dem zunehmenden Interesse der weißen Siedler an der Region setzte unter anderem die Verbreitung des christlichen Glaubens unter den monotheistischen indianischen Nationen ein, die vor allem durch das Auftreten der Herrnhuter Brüdergemeine um 1800 beschleunigt wurde.[8] Neben der Missionierung veränderte auch die Reduzierung der Stammesgebiete die Lebensweise der betroffenen Völker, beispielsweise änderten sich die herkömmlichen Siedlungsmuster der Cherokee zu einer der europäischen Siedlungsweise ähnelnden Form mit individueller Bewirtschaftung.[1] Der wirtschaftliche Aufschwung des Südens ermöglichte in den Nationen die Etablierung einer wohlhabenden Schicht von Plantagenbesitzern, die, wie im gut dokumentierten Fall des Stammesführers der Cherokee John Ross, eine Vorbildfunktion für viele ihrer Stammesmitglieder hatten.[9] Die Nationen, insbesondere die Cherokee und Choctaw entwickelten ein der amerikanisch-europäischen Regierung und Justiz ähnelndes politisches System, bauten Schulen, verlegten eine Zeitung und passten sich zunehmend der Lebensweise ihrer weißen Nachbarn an.[10]

Diese Anpassung geschah in der Hoffnung, damit Teil der gesellschaftlichen Struktur der Vereinigten Staaten zu werden und sich dadurch vor einer weiteren Vertreibung und Enteignung der Stammesgebiete zu schützen. Der aus Sicht der Weißen hohe Akkulturationsgrad der indianischen Völker führte zu der Bezeichnung der Fünf Zivilisierten Nationen, mit denen die Cherokee, Choctaw, Chickasaw, Muskogee und die von der spanischen Mission beeinflussten Seminolen bezeichnet wurden. Eine Anerkennung als gleichrangige Mitglieder in der Gesellschaft der weißen Siedler fand jedoch kaum statt, die Mehrheit der Kolonisten betrachteten die Indianer nach wie vor überwiegend als eine ihrer Kultur und Zivilisation unterlegene Rasse.

Teile der indianischen Bevölkerung lehnten diese Anpassung an die fremde Kultur vehement ab, es kam zu massiven internen Konflikten innerhalb der Stämme. Am deutlichsten wurde dies bei den auch als Creek bezeichneten Muskogee, deren große und einflussreiche Konföderation in zwei Teile zerfiel und zu einem Bürgerkrieg führte. Die proamerikanischen und nahe bei den Siedlern lebenden „Lower Creek“ kämpften während des Britisch-Amerikanischen Krieges von 1812 unter dem späterem Präsidenten Andrew Jackson auf Seiten der Amerikaner, während sich die „Upper Creek“ unter Führung Menawas als „Red Sticks“ auf die Seite der Briten stellten.

Indian Removal Act

Andrew Jackson, 1824. Porträt von Thomas Scully

Die weißen Siedler der südöstlichen Bundesstaaten übten zunehmend Druck auf ihre jeweiligen Regierungen aus, die Stammesgebiete zu räumen und den Kolonisten das Land und - insbesondere nach Goldfunden in Georgia im Jahre 1828 - die Bodenschätze zur Verfügung zu stellen.

Um die dazu nötige Umsiedlung der Indianer auf eine legale Grundlage zu stellen, verabschiedete der Senat der Vereinigten Staaten am 24. April 1830 den Indian Removal Act (Indianerumsiedlungsgesetz)[11], dem das Repräsentantenhaus am 26. Mai desselben Jahres zustimmte. Unterstützt von den Südstaaten und gegen den Widerstand bedeutender Politiker wie Frederick Theodore Frelinghuysen und David Crockett unterzeichnete Andrew Jackson am 28. Mai 1830 das Gesetz. Dieses ermächtigte ihn, Verhandlungen mit den auf dem Bundesgebiet lebenden Stämmen und Völkern zu führen, die einen Tausch ihrer Ländereien gegen Gebiete im sogenannten Indianer-Territorium (Engl.: Indian Territory) zum Ziel haben sollten. Diese von den Vereinigten Staaten im Rahmen des Louisiana Purchase erworbenen Gebiete waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht Teil des föderalen Systems der Vereinigten Staaten und lagen im späteren Bundesstaat Oklahoma.[12][13]

Die indianischen Nationen reagierten unterschiedlich auf die neue Gesetzgebung, beispielsweise verzichteten die Choctaw im September 1830 auf ihr östlich des Mississippi gelegenes Land und erhielten dafür Land westlich des Flusses.[14] Die Cherokee versuchten ihre souveränen Rechte zu stärken und sich auf juristischem Weg gegen die verschiedenen Landabtretungsverträge zu wehren. Im Rahmen der Indianer-Politik und der Indianerumsiedlung (Engl.: Indian Removal) wurden die von den Stämmen vorgebrachten Klagen am Obersten Gerichtshof jedoch abgewehrt. So urteilte im Jahre 1831 Richter John Marshall im Fall Cherokee-Nation gegen Georgia, dass die indianischen Völker keine souveränen Nationen seien und damit auch keine rechtliche Verfügungsgewalt über ihre Stammesgebiete hätten.[15] Die Seminolen hingegen verweigerten sich jedem Versuch einer gewaltlosen Umsiedlung und setzten sich im Zweiten Seminolenkrieg militärisch zur Wehr.

Vertreibung und Umsiedlung der Völker

Choctaw

Vertrag von Dancing Rabbit Creek

Das Stammesgebiet der Choctaw-Nation umfasste bis 1800 große Teile der heutigen Bundesstaaten Mississippi, Alabama, Arkansas und Louisiana. Durch eine Serie von Verträgen wurde die Nation zunächst in die Gebiete nördlich der Mason-Dixon-Linie verdrängt, bis sie schließlich nach Erlass des Indian Removal Acts mit dem Vertrag von Dancing Rabbit Creek den größten Teil ihrer Siedlungsgebiete gegen neue Gebiete im Indian Territory eintauschte. In dem am 27. September 1830 unter Druck der amerikanischen Regierung unterzeichneten und am 24. Februar 1831 gültig gewordenen Vertrag überließen die Choctaw rund 45.000 Quadratkilometer Land der Bundesregierung und erhielten dafür etwa 61.000 Quadratkilometer im heutigen Oklahoma.[16] Der Vertrag, in dem die Nation auf ihre Souveränität verzichtete, hatte nicht die Zustimmung des Volkes, jedoch sahen die indianischen Verhandlungsführer Greenwood LeFlore, Musholatubbee und Nittucachee keine andere Möglichkeit, ihrem Volk zumindest einen Rest der ursprünglichen Stammesgebiete zu erhalten. Auch wurden damit die in Mississippi verbleibenden Indianer zu Bürgern der Vereinigten Staaten, wovon sich die Anführer der Choctaw einen besseren Schutz für diejenigen erhofften, die sich der Umsiedlung nicht anschließen wollten.

Umsiedlung im Herbst 1831

Die freiwillige Umsiedlung der auf 15.000[17] bis 20.000[18] Angehörige geschätzten Choctaw und ihrer etwa 1.000 afroamerikanischer Sklaven[17], wurde von der Bundesregierung in drei Gruppen geplant. Die erste und größte Gruppe umfasste 4000 Menschen, deren Umsiedlung auf dem sogenannten „Water way“ (engl. für „Wasserweg“) für den Oktober 1831 vorgesehen war. Die Aufgaben der hierzu von der Regierung bestellten „Removal Agents“ (engl. für „Umsiedlungsagenten“) unter der Leitung von George Gaines bestanden in der Planung der Reiserouten in das knapp 650 Kilometer entfernte Indian Territory, die Beschaffung von Wagen, Pferden und Schiffen sowie die Beschaffung einer entsprechenden Menge an Vorräten und Lebensmitteln für die Reise und die erste Zeit nach der Ankunft im neuen Siedlungsgebiet. Unter diesen Agents herrschte Uneinigkeit über die Wahl der Routen und die Organisation der Trecks, beispielsweise die Menge der benötigten Wagen, Zelte oder Lebensmittel. Die erste Gruppe Choctaw traf bei ihrer Ankunft an den Sammelpunkten in Vicksburg, Mississippi und Memphis, Tennessee auf eine unklare und verwirrende Situation, beispielsweise mussten sie entgegen der Zusicherung der Regierung ihr Vieh zurücklassen und sollten erst im Indian Territory Ersatz dafür erhalten.[18] Die Agenten entschieden sich aufgrund der sich verschlechternden Witterungsbedingungen, die Choctaw aus Memphis entlang einer nördlichen und die in Vicksburg versammelten Stammesmitglieder entlang einer südlichen Route ins Indian Territory zu transportieren.[2]

Route Memphis - Little Rock
George W. Harkin, Häuptling der Choctaw während der Umsiedlung.

Die etwa 2000 in Memphis versammelten Choctaw bestiegen die bereitgestellten Dampfschiffe, mit denen sie zunächst dem Arkansas River folgen sollten. Die wenige Tage nach dem Aufbruch einsetzenden, heftigen Regenfälle führten zu Überschwemmungen, wegen derer die Reise bei Arkansas Post unterbrochen werden musste. An Land gab es für eine so große Anzahl an Reisenden keine Unterkünfte. Decken und Vorräte waren für einen solchen Fall nicht mitgeführt worden. Der kalte Regen und der nachfolgende Blizzard, dem die Choctaw mehrere Tage schutzlos ausgeliefert waren, verursachte einen Großteil der gesamten Todesfälle innerhalb der ersten Gruppe, insbesondere unter den Jüngsten und Ältesten. Die beiden Schiffe, die „Reindeer“ und die „Walter Scott“ konnten bei Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt nicht ablegen, ein Abtransport der Choctaw über den Wasserweg war dadurch nicht mehr möglich. Erst acht Tage später wurden aus Little Rock, Arkansas, vierzig mit Decken und Vorräten beladene Planwagen der Regierung zu der Reisegruppe entsandt. Sie holten die Überlebenden in Arkansas Post ab und brachten sie nach Fort Smith, von wo aus sie nach Little Rock weiterreisten. Nach der Ankunft prägte einer der Stammesführer, vermutlich Thomas Harkins oder Nitikechi, bei einem Gespräch mit einem Reporter der Arkansas Gazette den Begriff des „Trail of Tears“.[18][2]

Route Vicksburg - Little Rock

Die in Vicksburg auf den Abtransport wartenden Choctaw sollten ebenfalls zwei Schiffe besteigen. Die „Talma“ und die „Cleopatra“ sollten die Gruppe dem Mississippi stromabwärts zur Einmündung des Red River und von dort dem Ouachita River stromaufwärts folgend bis nach Camden im damaligen Arkansas Territory bringen. Von dort aus sollten die Choctaw die restlichen 100 Kilometer in ihre neuen Gebiete mit Planwagen zurücklegen. Die Reise musste jedoch bereits in Monroe, Louisiana wegen einem Maschinenschaden der „Talma“ unterbrochen werden. Die Choctaw sollten daraufhin in Monroe warten, um nach und nach mit der „Cleopatra“ weiter transportiert zu werden. Die Regenfälle und der Blizzard trafen die Gruppe aufgrund der schützenden Wälder der Umgebung und der großzügig von der weißen Bevölkerung mit den Choctaw geteilten Vorräte lange nicht so hart wie die Stammesmitglieder auf der nördlichen Route. Sie gelangten kurz darauf an ihr Zwischenziel bei Camden. Die Vorbereitungen, die von den Agenten dort getroffen worden waren, entsprachen nicht annähernd dem Bedarf: es standen nur zwölf Wagen zur Verfügung. Mit Ausnahme der Kleinkinder und der Schwächsten waren die Choctaw gezwungen, den Rest des Weges zu Fuß zurückzulegen. Der Mangel an Lebensmitteln wurde von den Farmern entlang der Route ausgenutzt, sie verlangten für Vorräte das Drei- bis Vierfache des üblichen Preises. Verschiedene Epidemien, darunter Typhus und Diphtherie, hielten den Treck zusätzlich auf. Für die etwas über 240 Kilometer lange Strecke von Camden nach Mountain Fork River wurden knapp drei Monate benötigt.[18][2]

Umsiedlung im Herbst 1832

Obwohl Gaines bekannt war, dass die Umsiedlung über die südliche und kürzere Route reibungsloser und mit weniger Verlusten verlaufen war, entschloss er sich 1832 wieder für die nördliche Route. Als die Choctaw sich in Richtung Vicksburg bewegten, um gemeinsam die Reise nach Westen anzutreten, brach in der Region eine Cholera-Epidemie aus. Die Indianer verfügten über keine natürliche Immunität gegen diese Krankheit, sie starben zu Hunderten.[17] Die Stadt war weitgehend verlassen, es gab keine Vorräte zu kaufen, und die Besatzungen der Schiffe, die für die Choctaw angemietet waren, hatten ebenfalls die Flucht vor der Epidemie ergriffen. Der Agent Francis W. Armstrong, der eine Gruppe von etwa 1.000 Choctaw nach Vicksburg führen sollte, hörte von der Epidemie und entschied sich spontan, seine Gruppe zunächst nach Memphis zu bringen, um sie von dort aus über die südliche Route schnellstmöglich nach Westen zu leiten. Seine Schutzbefohlenen erreichten ohne weitere Zwischenfälle und beinahe vollständig das Indian Territory. Gaines gelang es schließlich, zumindest für eines der beiden Schiffe, die „Brandywine“, eine Mannschaft anzuheuern, und rund 2.000 Menschen wurden auf das Schiff gebracht. Kurz nachdem das Schiff Vicksburg verlassen hatte, setzen Regenfälle ein. Auf dem überschwemmten Fluss war die Weiterreise mit dem Schiff nicht möglich und die Passagiere wurden statt an ihrem Ziel Little Rock rund 110 Kilometer flussabwärts bei Rock Row an Land gesetzt. Dort standen keinerlei Vorräte zur Verfügung, es gab weder Wagen noch Pferde. Von dem Weg, den die Choctaw zu Fuß zurücklegen mussten, standen fast 50 Kilometer unter Wasser. Nach vier Tagen erreichten die Überlebenden des Marsches Little Rock. Dort wurden sie mit Medikamenten, Nahrung und Kleidung versorgt und vereinigten sich mit der Armstrong-Gruppe.[18][2]

Umsiedlung im Herbst 1833 und Vertreibungen nach 1833

Die dritte und letzte von der Regierung angeordnete Umsiedlung fand im Folgejahr statt. Gaines entschied sich wieder für die Route über Vicksburg, aber im Gegensatz zu den Vorjahren erschienen im Oktober nur rund 1.000 Cherokee an den Sammelpunkten. Die Regenfälle blieben in diesem Jahr aus und die Reise verlief wie geplant.[2]

Für die in Mississippi verbliebenen etwa 6.000 Choctaw verschlechterten sich die Bedingungen zusehends. Die versprochenen Bürgerrechte erwiesen sich als nicht ausreichend um die Indianer zu schützen; sie wurden wiederholt Ziel rassistisch motivierter Übergriffe, von Verfolgung und Enteignung.[19] Im Jahre 1836 entschloss sich eine weitere Gruppe von etwa 1.000 Choctaw zur Übersiedlung in das Indian Territory, 1.600 folgten ein Jahr später und weitere kleinere Gruppen verließen Mississippi in den folgenden Jahren und Jahrzehnten. Um 1910 lebten im ursprünglichen Stammesgebiet nur noch rund 1.250 Choctaw.[20] Die Nachfahren der verbliebenen Indianer wurden in den 1940ern nach Maßgabe des Indian Reorganization Act (engl. für Gesetz zur Reorganisation der Indianer) als Mississippi Band of Choctaw Indians zusammengefasst und erhielten eigene Reservationen in Mississippi.

Geschätzte Verluste

Genaue Zahlen zu den vertriebenen Choctaw liegen nicht vor. Ausgehend von rund 15.000 umgesiedelten Menschen kommen verschiedene Schätzungen zu dem Schluss, dass allein während der durch die Regierung durchgeführten Trecks etwa 2.500 Menschen zu Tode kamen.[17][21] Wie viele der Vertriebenen bereits auf dem Weg zu den Sammelpunkten, nach Ankunft im Indian Territory oder auf den späteren Migrationen verstarben, ist nicht erfasst.

Muskogee

Zerfall der Konföderation

In der Mitte des 18. Jahrhunderts waren die Muskogee, die von den Kolonisten als Creek bezeichnet wurden, eine der mächtigsten und einflussreichsten Nationen des Südens. Die Konföderation verschiedener Stämme, darunter die Coushatta, Yamacraw, Shawnee und Alabama verfügte über 100 Dörfer in Georgia, Alabama, Tennessee und Florida, sowie eine Streitmacht von 6.000 Kriegern. Im Zuge der in den Stämmen unterschiedlich akzeptierten und vollzogenen Annäherung an die Lebensgewohnheiten der weißen Siedler zerbrach die Konföderation im Verlauf des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges gegen Ende des Jahrhunderts. Die von den Kolonien weiter entfernt lebenden Stämme im Alabama-Tal der „Upper Creek“ (engl. für Obere Creek) lehnten die Akkulturation ab und stellten sich sowohl während der amerikanischen Revolution, als auch im Britisch-Amerikanischen Krieg auf die Seite der Briten. Ihre ehemaligen Bündnispartner, die am Chattahoochee, Ocmulgee und Flint River nahe bei den Kolonisten siedelnden „Lower Creek“ (engl. für Untere Creek) verhielten sich weitgehend neutral, beziehungsweise pro-amerikanisch. Der Konflikt gipfelte 1813 und 1814 im „Red Stick War“ (engl. für Krieg der Rotstöcke), einem Bürgerkrieg zwischen der anti-amerikanischen und der anpassungswilligen Partei innerhalb der Muskogee. Mit dem Sieg der pro-amerikanischen Muskogee und sie unterstützender amerikanischer Milizen unter Andrew Jackson in der Schlacht am Horseshoe Bend wurde der Widerstand der Traditionalisten endgültig gebrochen und sie ergaben sich im August 1814.

Landabtretungsverträge

William McIntosh, Unterzeichner des Vertrags von Indian Springs. Porträt von Charles Bird King

Jackson nutzte die Situation nach dem Bürgerkrieg um sowohl die unterlegenen Upper Creek wie auch die mit ihm verbündeten Lower Creek, die er der Beteiligung an der Rebellion bezichtigte, im August zur Unterschrift des Vertrags von Fort Jackson zu zwingen. In diesem Vertrag gaben die Muskogee die Rechte an über der Hälfte ihres Landes, rund 81.000 Quadratkilometer an die Vereinigten Staaten ab. Aus diesem Gebiet entstand der Bundesstaat Alabama. Einzelne Stämme der Muskogee verkauften nach und nach weiteres Land, obwohl die Muskogee-Regierung den Verkauf weiterer Stammesgebiete mit der Todesstrafe bedrohte. So unterzeichnete beispielsweise William McIntosh gemeinsam mit anderen Führern der Muskogee am 12. Februar 1985 den Vertrag von Indian Springs[22], mit dem große Teile des verbliebenen Territoriums an Georgia abgetreten wurden. Kurz nach Ratifizierung des Vertrages wurde MacIntosh wegen der als Verrat empfundenen Abtretung von einer Gruppe Muskogee um Menawa im Mai desselben Jahres getötet.

Der Nationalrat der Muskogee protestierte unter Leitung Opothleyoholas erfolgreich gegen den Vertrag, der mit einer neuen Vereinbarung, dem Vertrag von Washington zu dem einzigen ratifizierten Vertrag zwischen den Vereinigten Staaten und einer indianischen Nation wurde, der je annulliert wurde. Die Regierung Georgias weigerte sich jedoch die 1826 beschlossene Annullierung anzuerkennen und ohne weitere Einmischung seitens der Bundesregierung wurden die Lower Creek gewaltsam von ihrem Stammesgebieten vertrieben und zogen in kleinen Gruppen ins Indian Territory.[23]

Die noch verbliebenen rund 20.000 Upper Creek in Alabama wurden durch die Gesetze des Bundesstaates weiter eingeschränkt, ihnen wurde beispielsweise die Einrichtung souveräner Stammesregierungen verboten. In einer weiteren Protestnote ersuchten die Upper Creek den inzwischen zum Präsidenten gewählten Jackson um Hilfe, sie wurden jedoch stattdessen zum Vertrag von Cusseta gezwungen. Durch diesen Vertrag wurden das Territorium der Muskogee in individuelle Parzellen aufgeteilt und ermöglichte der Regierung sowie den in das Land der Indianer eindringenden Squattern Zugriff auf die Stammesgebiete, ohne sich an die übergeordneten Verträge der Bundesregierung halten zu müssen.[24] Auf die indianischen Landbesitzer wurde zunehmend Druck ausgeübt, es kam zu Plünderungen und Farmen wurden in Brand gesteckt um die einzelnen Familien von ihrem Land zu vertreiben. Der Konflikt gipfelte 1836 schließlich im Creek-Krieg von 1836 zwischen den Muskogee und den Siedlern. Die Aggressionen zwischen den Parteien wurden mit Hilfe des Militärs durch die vom Indian Removal Act gedeckte gewaltsame Umsiedlung der verblieben Muskogee beendet.[25]

Abfolge der Umsiedlungen und Vertreibungen

Nach der Ratifizierung des Vertrags von Indian Springs im Jahre 1825 verließen kleinere, wohlhabende Gruppen, die vor allem aus dem Umfeld der Familie MacIntosh stammten, insgesamt etwa 1.000 bis 1.300 Muskogee mit ihren Sklaven das Territorium der Muskogee in Richtung Westen um im Arkansas-Tal, dem ihnen zugeteilten Gebiet des Indian Territory zu siedeln. Weitere Gruppen und Überlebende des Red Stick Wars schlossen sich den Seminolen oder Verwandten in den noch nicht von der Vertreibung betroffenen Gebieten an.[26]

Erhaltene Baracke in Fort Gibson, Oklahoma, dem Ankunftsort der Muskogee, Cherokee und Seminolen im Indian Territory. Fotografie, 1934.

Im Anschluss am Creek-Krieg von 1836 wurden in Alabama rund 2.500 Muskogee zusammengetrieben und nach Montgomery, Alabama gebracht. Darunter befanden sich einige hundert Krieger, die gefesselt und unter schwerer Bewachung abtransportiert wurden. Die Deportation dieser Gruppe erfolgte über den Alabama River, auf dem die Muskogee stromabwärts bis zum Golf von Mexiko und dann über den Mississippi und dem Arkansas River nach Fort Gibson ins Indian Territory gebracht wurden. Dieser Route folgten in den Jahren 1836 und 1837 weitere 14.000 Muskogee, die kaum mehr mitnehmen durften, als sie am Leib trugen. Während der dreimonatigen Reise in verschiedenen zeitlich gestaffelten Trecks unter den sehr heißen Sommern, den Schneestürmen im Winter und verschiedenen Epidemien litten. Ein Augenzeuge beschrieb, dass während eines dieser Trecks etliche Indianer erfroren oder vor Erschöpfung zusammenbrachen, während es ihren Verwandten nicht erlaubt wurde, ihre Toten zu beerdigen und die notwendigen Riten durchzuführen.[27]

Trotz der Versprechen der Regierung, sie von der Umsiedlung auszunehmen, wurde eine weitere Gruppe von 4.000 Frauen, Älteren und Kindern im März 1837 in Lagern zusammengetrieben, um dort auf die im Seminolenkrieg auf Seiten der Vereinigten Staaten kämpfenden Krieger zu warten. Bis diese im September bei ihren Familien ankamen, starben viele unter den Bedingungen in den Lagern und an grassierenden Krankheiten. Sie folgten ebenfalls der Route über New Orleans und dem Golf von Mexiko, allein bei einer Havarie mit einem der nicht seetauglichen Schiffe, die sie transportierten, kamen 311 der Deportierten ums Leben.[28] Die meisten der Vertriebenen siedelten in der Region um das heutige Okmulgee, Oklahoma. Nach einer Phase gespannter Beziehungen zwischen den Upper und Lower Creek im neuen Territorium wurde der Bund erneuert und die souveräne Muskogee (Creek) Nation of Oklahoma entstand.

Einige wenige Familien verblieben in Alabama, ihre Nachfahren bilden heute den Poarch Band of Creek Indians, die als einziges indianisches Volk auf dem Gebiet Alabamas die staatliche Anerkennung erhielten. Sie leben überwiegend in der Poarch-Creek-Reservation in Escambia County.[29]

Geschätzte Verluste

Es gibt keine eindeutig belegten Zahlen zur Vertreibung und der daraus resultierenden Verluste der einzelnen Stämme der Konföderation. Wie viele der ursprünglich im Südosten lebenden Muskogee tatsächlich vertrieben wurden ist unbekannt, lediglich die tatsächlich im Rahmen einer staatlichen Umsiedlung durch die Indian Agents erfassten Zahlen sind gesichert. Laut einer am 17. Januar 1838 in der Arkansas Gazette veröffentlichten Verlautbarung des verantwortlichen Offiziers der Vereinigen Staaten wurde das gesamte 21.000 Menschen umfassende Volk weitgehend problemlos umgesiedelt.[30] Im direkten Anschluss an die Umsiedlung starben mindestens 3.500 Menschen an als „Lungenfieber“ bezeichneten Krankheiten. Unklar ist, wie viele Muskogee sich dem Druck der Siedler beziehungsweise der Bundesstaaten beugten und sich in kleinen Familiengruppen zu Verwandten in den Sümpfen Floridas oder ins Indian Territory durchschlugen, bereits vor Antritt der Reise in den Lagern oder bei den militärischen Konflikten verstarben. Der Anthropologe Russell Thornton geht aufgrund eingehender Forschungen davon aus, dass die direkten und indirekten Folgen der Vertreibung etwa 50 Prozent der Gesamtpopulation der Muskogee vernichteten.[31]

Chickasaw

Freiwillige Landabtretung

Die Chickasaw, eine zahlenmäßig kleine Nation mit rund 5.000 Stammesangehörigen und 1.200 Sklaven[32], deren Siedlungsgebiet in den Bundesstaaten Mississippi, Alabama und Tennessee lag, erkannten nach Erlass des Indian Removal Acts frühzeitig die Ausweglosigkeit der Situation. Sie entschieden sich zur freiwilligen Umsiedlung, um zumindest eine bestmögliche Ausgangssituation für das Wohlergehen ihrer Nation zu erreichen. Nach einem ersten Landabtretungsvertrag, dem Vertrag von Old Town aus dem Jahre 1818[33], unterschrieb der Rat der Chickasaw 1830 den Vertrag von Franklin[34]. In diesem Vertrag wurde der Austausch von angemessenen Gebieten im Westen gegen das ursprüngliche Land der Chickasaw vereinbart.[35] Die Vereinbarung wurde nicht vom Kongress der Vereinigten Staaten ratifiziert, da der Nation kein entsprechendes Gebiet im Indian Territory angeboten werden konnte. Erste Expeditionen der Chickasaw wurden in den Westen geschickt um die Umsiedlung vorzubereiten.[36]

Im Vertrag von Pontotoc wurde 1832[37] ein weiterer nicht ratifizierter Vertrag verhandelt, der einen Verkauf der rund 25.000 Quadratkilometer großen Chickasaw-Gebiete gegen drei Millionen Dollar regelte. Im Jahre 1834 folgte eine weitere Vereinbarung, der Vertrag von Washington[38] in denen der vorangegangene Vertrag Gültigkeit erlangte, obwohl noch keine neuen Gebiete im Indian Territory für die Chickasaw zur Verfügung standen.[36]

Siedlungsgebiet im Choctaw-Territorium

Nach mehreren Expeditionen in den Jahren zwischen 1832 und 1837 scheiterten mehrfach die Verhandlungen zwischen den Choctaw, in deren von der Regierung zugeteilten Abschnitt des Indian Territory das bevorzugte Siedlungsgebiet der Chickasaw lag. Auf Druck der Regierung unter Jackson, die versuchte die Umsiedlung zu beschleunigen, schlossen die Chickasaw und die Choctaw trotz ihrer gespannten Beziehungen den Vertrag von Doaksville[39]. In der am 17. Januar 1837 unterschriebenen Vereinbarung erhielten die Chickasaw gegen Zahlung von 530.000 Dollar das Recht im Westen des Choctaw-Gebietes, dem heutigen Südwesten Oklahomas, zu siedeln.[36] Die ursprünglichen Pläne der Chickasaw das Land zum Aufbau einer souveränen Nation zu kaufen wurden dadurch vereitelt. Sie erhielten das Gebiet nur als Leihgabe, zusätzlich wurde ihnen die Vertretung ihrer Interessen im Rat der Choctaw gestattet.[40]

Umsiedlung

Kleinere, insbesondere aus der wohlhabenden Schicht stammende Familiengruppen zogen bereits zu Beginn der sich abzeichnenden Umsiedlung durch die Regierung ins Indian Territory und sicherten sich dadurch bereits frühzeitig individuelle Gebiete in bevorzugten Lagen. Die von der Regierung durchgeführte Umsiedlung von 3.001 Stammesmitgliedern und Sklaven begannen im Sommer 1837. Unter Leitung von A. M. M. Upshaw und John M. Millard wurden die Chickasaw am 4. Juli 1837 nach Memphis gebracht um entlang der bereits von den Choctaw und Muskogee benutzten Routen in den Westen zu reisen. Im Gegensatz zu den vorangegangenen Umsiedlungen wurde die Umsiedlung der Chickasaw deutlich sorgfältiger geplant, entlang der Route standen ausreichend Vorräte und Unterkünfte zur Verfügung. Sie durften sowohl Vieh, wie auch eigene Ponys und Karren verwenden um ihren Besitz zu transportieren. Einige der Clans entschieden sich für Reisegruppen, die ohne Aufsicht durch Regierungsbeamte ins Indian Territory reisten und bezahlten ihre Reise aus einem von der Stammesregierung zur Verfügung gestellten Fond. Diese selbst organisierte und finanzierte Gruppen kosteten die Nation rund 100.000 Dollar, dabei wurde davon ausgegangen, dass die Zahlungen der Regierung bald eintreffen würden.[41]

Karte des Siedlungsgebietes der Chickasaw in Oklahoma nach Wiedererrichtung der Chickasaw-Nation, 1891.

Im Gegensatz zu der geplanten Vorgehensweise zur Wiedererrichtung der Chickasaw-Nation im Westen wurden viele der umgesiedelten Stammesmitglieder in der Nähe bereits vorhandener Choctaw-Dörfer sesshaft. Die Nation verlor in der Folge ihre eigenständige Identität und ging in der Nation der Choctaw auf. Erst im Jahre 1854 und nach Zahlung weiterer Summen an die Choctaw gelang es den Chickasaw sich wieder eine eigene Verfassung zu geben. Die Nachfahren einiger nicht umgesiedelten Chickasaw, überwiegend Witwen und Waisen, deren Umsiedlung nicht finanziert wurde, bilden heute den 2005 von South Carolina anerkannten Stamm der Chaloklowa Chickasaw Indian People of South Carolina.[42]

Geschätzte Verluste

Die Verluste der Chickasaw während der verschiedenen Trecks waren aufgrund der guten Vorbereitung und der zur Verfügung stehenden Gelder verhältnismäßig gering. Allerdings grassierte zu Beginn der der Umsiedlung innerhalb der Bevölkerung eine Pockenepidemie und es kam nach der Vertreibung wiederholt zu Konflikten mit den bereits im Indian Territory lebenden und angestammten Nationen. Die Gesamtverluste der Chickasaw durch die Umsiedlung und deren Folgen betrugen etwa 500 bis 600 Menschen.[43]

Cherokee

Bevölkerungswachstum und Goldrausch

John Ross, Oberster Stammesführer der Cherokee während der Umsiedlung und der Wiedererrichtung der Nation im Westen. Fotographie aus dem 19. Jahrhundert.

Die große Nation der Cherokee besiedelte Gebiete in Alabama, Georgia, North Carolina und Tennessee. Die in hohem Maße an die weiße Lebensweise angepassten Stämme wurden bis etwa 1820 durch den enormen Bevölkerungszuwachs weißer Kolonisten zurückgedrängt, konnten ihre durch Verträge zugesicherten Stammesgebiete und Reservationen jedoch halten. Nach ersten Goldfunden 1829 in Dahlonega, Georgia, die den ersten Goldrausch in den Vereinigten Staaten auslöste, änderte sich jedoch die Haltung der Regierung Georgias gegenüber den in dem Gebiet siedelnden Ureinwohnern. Die Regierung erließ Gesetze, die den Cherokee verschiedene Rechte entzog, darunter auch die Schürfrechte auf ihrem eigenen Land. Dies geschah unter Angabe verschiedener Gründe, beispielsweise die von offizieller Seite vertretene Behauptung, dass Indianer nicht in der Lage seien, ihre Ländereien effektiv zu bewirtschaften und diese durch Weiße besser genutzt werden könnten. Spätere Untersuchungen haben ergeben, dass die Cherokee sich zu diesem Zeitpunkt in einem wirtschaftlichen Aufschwung befanden und die aus Europa stammenden agrarwirtschaftlichen Techniken nutzbringend für sich adaptierten und einsetzten.[44]

Rechtliche Schritte gegen Georgia

Die Cherokee bemühten sich auf juristischem Wege eine Verbesserung ihrer Situation zu erreichen, den Bundesstaaten Eingriffe in das Siedlungsgebiet zu verbieten und ihre individuellen Rechte zu schützen. Sie wandten sich unter Leitung John Ross´, eines hochangesehenen Cherokeehäuptlings an den im Juni 1830 mit dem Fall Cherokee Nation v. Georgia an den Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten. Unterstützt wurden die Cherokee von einigen Teilen der Kongresses, darunter auch von David Crockett, Daniel Webster und Theodore Frelinghuysen, auf deren Vorschlag William Wirt die juristische Vertretung des Falles übernahm. Wirt beantragte die Annullierung aller von Georgia erlassenen Gesetze, die das Recht der souveränen Nation der Cherokee einschränkte. Der Oberste Gerichtshof lehnte die Klage jedoch mit der Begründung ab, es handle sich bei den Indianern nicht um einen eigenständigen Staat, sondern um eine „domestic dependent nation“ (engl. für eine einheimische und abhängige Nation), die als solche keine Rechte einklagen könne. Der Oberste Gerichtshof deutete jedoch an, weitere Fälle, die von einem bundesstaatlichen Gericht zur Berufung weitergeleitet würden, im Sinne der Indianer anzunehmen und zu entscheiden.[45]

Als Folge dieser Ablehnung versuchten die Cherokee, ihre Rechte über eine Zivilklage durchzusetzen. Im Fall Worcester v. Georgia entschied der Vorsitzende Bundesrichter John Marshall 1832 wie angekündigt für die Cherokee. Er urteilte, dass ein Bundesstaat kein Recht habe, in die internen Angelegenheiten der Indianer einzugreifen oder über ihr Territorium zu verfügen.[46] Das Urteil kam jedoch zu spät, der Indian Removal Act hatte bereits Gültigkeit erlangt und wurde von Jackson unter Missachtung der bundesrichterlichen Entscheidung umgesetzt. Diese beiden Entscheidungen beeinflussten und beeinflussen bis heute die Politik der Regierung der Vereinigten Staaten gegenüber den amerikanischen Ureinwohnern.

Vertrag von New Echota

Major Ridge, Porträt von Charles Bird King, 1834

Angesichts der äußeren Bedrohungen der sich als souverän verstehenden Nation kam es zu internen politischen Differenzen zu der Frage der Umsiedlung. John Ross, hinter dem der weitaus größere Teil der Nation, etwa 17.000 Cherokee, stand, argumentierte gegen eine Umsiedlung und jedes freiwillig unterschriebene Abkommen, die eine solche begünstigte. Seiner Ansicht nach waren die Cherokee als Volk spirituell und kulturell untrennbar mit dem Land ihrer Vorfahren verbunden, ein Überleben der Nation auch nur dort denkbar. Dieser Position stand die von etwa 500 Stammesmitgliedern unterstützte „Treaty Party“ (engl. für Vertragspartei) um Major Ridge gegenüber, die für eine freiwillige Umsiedlung warben. Sie verstanden die Nation als einen gesellschaftlichen Zusammenschluss von Menschen, deren Überleben nicht von dem Land, sondern durch ihre Existenz als Volk gesichert wurde. Diese auch durch ökonomische Faktoren beeinflusste Sicherheit sahen sie in der freiwilligen Umsiedlung ins Indian Territory.[47]

Mitglieder der Treaty Party, darunter Major Ridge und sein Sohn John Ridge, unterschrieben gegen den Widerstand des Volkes am 29. Dezember 1835 den Vertrag von New Echota, mit dem die Abtretung aller Cherokee-Gebiete östlich des Mississippi gegen 5 Millionen Dollar und die Zuteilung neuer Siedlungsgebiete im Indian Territory vereinbart wurde.[48] John Ross verfasste eine Protestnote, die er persönlich nach Washington, D.C. brachte und deutlich machte, dass weder die gewählten Führer der Nation, noch die breite Mehrheit des Volkes den Vertrag unterstützten.[49] Obwohl prominente Fürsprecher ihn im Kongress unterstützten und Ross eine Liste mit 15.000 Unterschriften gegen den Vertrag vorlegte, wurde die Vereinbarung am 23. Mai 1836 mit nur einer Stimme Mehrheit ratifiziert. Die Zwangsumsiedlung der Cherokee wurde dadurch gesetzmäßig, als Datum der Umsiedlung wurde der 23. Mai 1838 beschlossen. Noch während Ross vor dem Kongress seine Ansichten vortrug und um den Erhalt der östlichen Stammesgebiete für die Cherokee kämpfte, reisten die Mitglieder und Anhänger der Treaty Party und Major Ridges Familie in den Westen.[50]

Cherokee Round-ups

Überreste von Fort Marr in Georgia, einziges erhaltenes Gebäude der Internierungslager für die Cherokee

Nach Ratifizierung des Vertrags von New Echota begann das Militär mit Hilfe Freiwilliger im Süden mit dem Bau mehrerer mit Palisaden umgebenen Forts. Diese auch als Konzentrationslager bezeichneten Gefängnisse[51] sollten die Cherokee bis zu ihrem Abtransport ins Indian Territory aufnehmen und wurden nur dürftig mit Unterkünften und Vorräten ausgestattet. Viele der Soldaten und auch mehrere Offiziere sympathisierten mit den Cherokee und lehnten die Beteiligung an der Deportation ab. Nach mehreren abgelehnten Berufungen übernahm schließlich General Winfield Scott die Aufgabe, die Cherokee mit Hilfe von 7.000 aus dem Norden entsandten Soldaten zusammen zu treiben. Die Cherokee, die keinerlei Anstalten machten, den Umzug vorzubereiten, wurden ab 17. Mai 1838 mit Waffengewalt aufgefordert die Lager in Gunter´s Landing, Ross´s Landing und Hiwassee Agency oder beispielsweise die Forts Lindsey, Scott, Montgomery, Hembrie, Delaney, Butler in North Carolina, Scudder, Gilmer, Coosawatee, Talking-Rock, Buffington in Georgia, Cass in Tennessee oder Turkeytown in Alabama aufzusuchen.[52] Nach 10 Tagen, die als „Cherokee Round-ups“ (engl. für: [Vieh] zusammentreiben) bezeichnet werden, waren die Cherokee größtenteils in die Lager verbracht worden, teilweise blieben ihnen nur eine Stunde Zeit um ihren Besitz zu packen. Die Pferde und das Vieh der Deportierten wurde enteignet und von den Indian Agents oder Soldaten verkauft. Manche Familien wurden durch die Round-ups auseinander gerissen und konnten auch nach der Umsiedlung nicht wieder vereint werden. Einem Teil der Cherokee, etwa 1.000 bis 1.100 Personen, gelang es zu fliehen und sich in den unzugänglichen Bergregionen der Appalachen zu verstecken oder auf dem Land vor allem schottischer Kolonisten Zuflucht zu finden.[52][50] Ihre Nachfahren bilden heute den Eastern Band of Cherokee Indians.

Cherokee Trail of Tears

Rund 13.000 internierte Stammesmitglieder verbrachten den Sommer in den Lagern. Krankheiten grassierten und weiße Händler schmuggelten Alkohol in die Camps, der die desolate Situation zusätzlich verschlechterte. Einige Historiker gehen davon aus, dass in dieser Phase der Umsiedlung bereits mehr Cherokee starben als auf dem Weg in die neuen Siedlungsgebiete.[50] Nach Ross’ Rückkehr aus Washington überzeugte er die Verantwortlichen, die Umsiedlung der Cherokee in die Hände der Stammesregierung zu legen. Er plante die Reise in 13 Gruppen zu je 1.000 Personen. Mit dieser Entscheidung vermied Ross eine Abreise in einem einzelnen großen Treck, der kaum zu versorgen gewesen wäre. Er verhinderte dadurch zusätzliche Verluste, die durch Unterversorgung und Krankheiten zu erwarten waren. Die Gruppen verließen die Lager im Lauf des Herbstes 1838, der letzte Treck unter Leitung von John Drew verließ den Osten am 5. Dezember 1838.[53]

Die Bedingungen unter denen der von den Cherokee auch als „Marsch der tausend Meilen“ bezeichnete Umsiedlung begann, waren katastrophal. Die Cherokee weigerten sich die Lager und damit ihre Heimat zu verlassen. Sie wurden mit Waffengewalt und Schlägen gezwungen sich in Bewegung zu setzen. Sie traten die Umsiedlung aufgrund der Round-ups sehr schlecht vorbereitet und wegen des langen Lageraufenthalts in einem schlechten Gesundheitszustand an. Es kam zu weiteren Trennungen von Familien, die durch die Verladung eines kleinen Teils der Cherokee auf Schiffe und die Abreise anderer zu Fuß verursacht wurden. Die beiden Hauptrouten der Cherokee stellen insgesamt die nördlichsten aller Umsiedlungsstrecken dar. Auf beiden Reiserouten, zum einen auf dem Marsch über Tennessee, Kentucky, durch das südliche Illinois und Missouri, wie auch über den Wasserweg über die Flüsse Tennessee, Ohio, Arkansas und Mississippi, litten die Cherokee unter den Winterstürmen mit Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt. Neben den Todesfällen durch Erfrierungen, durch sehr knappe Rationen verursachten Hunger, Unfälle und Erschöpfung starben weitere Stammesmitglieder an Krankheiten wie Masern, Cholera, Keuchhusten und Ruhr. Dies betraf insbesondere die Kinder und Ältesten des Volkes, für die der bis zu sechsmonatige Fußmarsch in das knapp 2.000 Kilometer entfernte Indian Territory kaum zu bewältigen war.[54] Begleitende Soldaten waren von der Brutalität des Marsches erschüttert, beispielsweise beschrieb ein Freiwilliger aus der Georgia Miliz die Deportation trotz seiner Erfahrungen im Krieg als „…das grausamste Werk, dass ich je gesehen habe.“[55] Die Cherokee bezeichnen die Umsiedlung als „Nunna daul Tsuny“ (Cherokee: Der Weg auf dem wir weinten), die als bekannteste und grausamste der Deportationen zum Inbegriff der Vertreibung indianischer Nationen aus dem Südosten wurde.[1]

Geschätzte Verluste

Die Cherokee bemühten sich, ihre Verluste während der gesamten Umsiedlung selbst zu dokumentieren, allerdings gelang es ihnen in vielen Fällen nicht, mit der Entwicklung Schritt zu halten. Spätere Untersuchungen und die Auswertungen der verschiedenen Transportlisten der Regierung lassen auf Opferzahlen von mindestens 4.000 Menschen schließen[50], wobei sich die Zahl nach neueren Forschungen um die 8.000 bewegen dürfte.[56] In dieser Schätzung werden auch die in den Lagern verstorbenen Cherokee erfasst. Weitere erfasste Todesfälle ereigneten sich auch nach Ankunft im Indian Territory, darunter durch Konflikte mit anderen Völkern oder früher umgesiedelten Cherokee verursachte Tode und die durch den Rat beschlossene Hinrichtung der männlichen Mitglieder der Familie Ridge und anderer Unterzeichner des Vertrags von New Echota.[57]

Seminolen

Vertrag von Payne’s Landing

Reservation der Seminolen im Zentrum Floridas (grün eingefärbt). Karte aus dem Jahr 1831.

Die heterogene Gruppe der Seminolen lebte nach dem Verkauf Spanisch-Floridas an die Vereinigten Staaten ab 1823 in einer Reservation im Zentrum Floridas. Sie setzten sich neben älteren Stämmen der Region wie den Apalachicola oder den Timucua auch aus verschiedenen Familienclans und Flüchtlingen der Muskogee und afroamerikanischen oder gemischtrassiger Sklaven, beziehungsweise freigelassener oder geflohener Sklaven aus dem Norden zusammen. Das sumpfige Inland Floridas war nicht geeignet um die in der Reservation lebenden Stämme zu ernähren[58], weswegen diese vor allem im Norden ihres Siedlungsgebietes jagten und Vorräte beschafften. Die dort lebenden Kolonisten betrachteten die Seminolen, die in ihre Gebiete eindrangen, insbesondere wegen ihrer engen Verbindung zu den bei ihnen lebenden Afroamerikanern mit großem Misstrauen. Obwohl von Seiten der weißen Siedler keinerlei wirtschaftliche Interessen an dem Reservationsgebiet bestand drängten diese um 1830 auf eine Umsiedlung der Seminolen.[59]

Hunger, Missernten und die fehlende wirtschaftliche Perspektive überzeugten die Führung der Seminolen Vertragsverhandlungen mit der Regierung aufzunehmen. Nach Willen der Vereinigten Staaten sollten die Seminolen sich im Indian Territory den Muskogee anschließen und alle entlaufenen Sklaven ihren Besitzern zurückgeben. Im Vertrag von Payne’s Landng vom 9. Mai 1838 wurde schließlich die Aufgabe der Reservation gegen neue Gebiete im Indian Territory festgelegt, unter der Voraussetzung, dass im Indian Territory geeignete Gebiete für die Seminolen gefunden werden konnten. Nach Beendigung der Seminolen-Expedition im Frühjahr 1833 wurden die sieben Teilnehmer der Reise noch im Indian Territory zur Unterschrift des Vertrages von Fort Gibson gezwungen. Dieser bestätigte, dass die Seminolen geeignetes Land im Westen gefunden hatten und ermöglichte dem Kongress die Ratifizierung des Vertrages von Payne’s Landing im April 1834, ohne weitere Information und Anhörung der Seminolen. Die Deportation der Seminolen sollte bis 1835 durchgeführt werden.[59][60]

Zweiter Seminolenkrieg

Osceola, Anführer der Seminolen während des Zweiten Seminolenkrieges. Porträt von George Caitlin, 1838.

Die verschiedenen Gruppierungen innerhalb der Seminolen weigerten sich, der Aufforderung zur Umsiedlung zu folgen. Ihrer Auffassung nach wurden sie nicht angemessen an der Entscheidung beteiligt. Hinzu kamen die Ängste, sich einem ihnen fremden Volk anschließen zu müssen und der einflussreichen afroamerikanischen Gruppen und den Schwarzen Seminolen, die als integraler Bestandteil der Nation verstanden wurden[61], erneut oder erstmals versklavt zu werden. Der Widerstand der Seminolen gipfelte zum Zeitpunkt der geplanten Umsiedlung im Januar 1836 im Zweiten Seminolenkrieg. Der Krieg zog sich bis zum Tod des wichtigsten Anführers der Seminolen Osceolas im Jahre 1842 hin und gilt als der längste und teuerste Indianerkrieg in der Geschichte der Vereinigten Staaten, der 1.500 amerikanische Soldaten das Leben kostete und über 20 Millionen Dollar kostete. Während des Krieges gefangen genommene Seminolen wurden in das Indian Territory zwangsumgesiedelt.[62]

Umsiedlung nach 1842

Nach Beendigung des Zweiten Seminolenkrieges wurden rund 4.000 Seminolen und ihre Alliierten afroamerikanischer Abstammung unter Zuhilfenahme des Militärs in den Sümpfen aufgespürt, gejagt und zusammengetrieben und in zwei Lagern in der Umgebung von Tampa, Florida interniert. Dort litten die Frauen und Kinder besonders, für sie waren kaum Rationen oder Kleidung vorhanden. Weiße verschafften sich mit Hilfe der militärischen Befehlshaber Zutritt zu den Lagern und versuchten entlaufene Sklaven und Indianer afroamerikanischer Abstammung aus ihren Familienverbänden herauszulösen und diese in die weiße Sklaverei zu überführen, was in etlichen Fällen auch gelang. Die Seminolen wurden nach und nach mit Dampfschiffen über den Golf von Mexiko nach New Orleans verschifft. Dort folgten sie dem Wasserweg über den Mississippi und Arkansas River nach Fort Gibson ins Gebiet der Muskogee im Indian Territory.[63] Sie gingen jedoch nicht in der Nation der Muskogee auf, sondern bildeten die Seminole Nation of Oklahoma, zu der auch zwei Stämme der Schwarzen Seminolen gehören, die sich heute als „Freedmen“ (engl. für: befreite Menschen) bezeichnen. Einige Hundert Seminolen versteckten sich in den Everglades um der Deportation zu entgehen. Diese unterwarfen sich auch im Dritten Seminolenkrieg nicht der amerikanischen Regierung. In der Folge dieses Krieg kam es nochmals zur Deportation von etwa 200 Gefangenen.[64] Die Nachfahren der in Florida verbliebenen Seminolen bilden heute den sowohl den Seminole Tribe of Florida wie auch den Miccosukee Tribe of Indians of Florida.

Geschätzte Verluste

Über die Verluste der Seminolen, deren Umsiedlung und Vertreibung sich von 1820 bis etwa 1850 hinzog, ist nur wenig bekannt. Insgesamt wurden von den knapp 5.000 in Florida siedelnden Indianern geschätzte 2.833[65] umgesiedelt, beziehungsweise kamen im Indian Territory an. Wie viele in den Lagern oder auf dem Weg nach Westen starben oder in die Sklaverei der Kolonisten geriet ist unbekannt. Die Zahl der im Zweiten Seminolenkrieg getöteten Seminolen ist ebenfalls nicht dokumentiert, die überlebende Gruppe, die sich in den Sümpfen Floridas festsetzte und sich dauerhaft der Umsiedlung entzog beträgt 250 bis 500 Menschen[64].

Folgen der Vertreibung

Lebensbedingungen in den Reservationen

Karte des Indian Territory und des benachbarten Oklahoma Territory mit Darstellung der jeweilig den Völkern zugeteilten Gebiete um 1890

Die durch die Zwangsumsiedlung und die zahlreichen Verluste traumatisierten Stämme trafen im Indian Territory auf eine ihnen größtenteils fremde Welt. Die Umweltbedingungen im eher kargen Indian Territory unterschieden sich deutlich von den sehr fruchtbaren und infrastrukturell gut erschlossenen Siedlungsgebieten aus denen die Völker stammten. Die stark an die Lebensweise der Weißen angepassten „zivilisierten Nationen“ lebten in Angst vor den ihrer Ansicht nach „wilden Stämmen“, wie sie die ursprünglichen Bewohner des Landes bezeichneten. Es kam wiederholt zu Konflikten und Kämpfen mit den nomadisch lebenden Prärie-Indianern, zu denen beispielsweise die Sioux, Cheyenne, Comanchen und Blackfoot gehörten, deren Siedlungsgebiete und Lebensraum durch die Ankunft von rund 100.000 Indianern aus dem Südosten eingeschränkt wurde. Dies führte zunächst zu einer gedrängten Ansiedlung der Stämme rund um die größeren Städte und Forts, durch die sich die Neuankömmlinge Schutz vor den Prärie-Indianern versprachen, aber auch zu zunehmenden Problemen unter den verschiedenen Stämmen.[66] Fehlende Waffenlieferungen, die den neu angesiedelten Stämmen zur Selbstverteidigung von den Vereinigten Staaten zugesichert worden waren, verschärften die Situation.[67]

Neben Verlusten durch diese Feindseligkeiten und Auseinandersetzungen unter den umgesiedelten und teilweise verfeindeten Nationen kam es zu weiteren in die Hunderte gehenden Todesfällen in der ersten Phase der Wiederansiedlung. Verursacht wurde dies zum einem durch Krankheiten, die sich unter den erschöpften Menschen zu Epidemien auswuchsen, zum Anderen durch die schlechte zeitliche Planung der Umsiedlung, durch die eine rechtzeitige Aussaat verhindert wurde und die zu Hunger und Missernten führte, sowie einem Mangel an Lebensmittellieferungen durch die Regierung, die diese Ausfälle auffangen hätte auffangen sollen.[68]

Die von der Regierung geforderte Vereinigung der Seminolen und Choctaw mit den Muskogee wurden von diesen Völkern vehement abgelehnt. Die Zusammenlegung der Siedlungsgebiete erwies sich als nicht haltbar und führte zu weiteren Verträgen, die eine deutliche gegenseitige Abgrenzung und Trennung der Nationen ermöglichte. Weitere Umsiedlungen innerhalb des Indian Territory, die insbesondere die Seminolen betrafen, führten zur Befriedung der Konflikte. Die darauf folgende friedliche Phase nach 1856, in der die Nationen sich, wenn auch teilweise sehr langsam wirtschaftlich erholten, diente den Befürwortern des Indian Removal Act als Bestätigung, dass die erlittenen Verluste der Indianer letztlich zu einem guten Ende geführt hätten und die Vertreibungen im Sinne der Indianer positiv verlaufen seien.[69]

Politische und wirtschaftliche Konsequenzen

Die persönlichen Verluste, die im wortwörtlichen Sinne jede der deportierten Familien erlitten hatte und die kulturelle und spirituelle Entwurzelung führten zu einer Haltung, die allgemein als Apathie beschrieben wurde. Diese hinderte viele der Umgesiedelten in der Anfangsphase Fuß zu fassen und dauerte in manchen Stammesverbänden bis zu dreißig Jahre. Erst danach begannen die Betroffenen sich von der Abhängigkeit von Lebensmittellieferungen und Zahlungen durch die Regierung zu lösen und ihre Nationen im Westen neu zu errichten.[69]

Karte aus dem Jahre 1905 mit den Grenzen des projektierten Staates Sequoyah mit Verwaltungsgliederung und Entwurf für ein Staatssiegel.

In einigen Nationen kam es zwischen bereits in der Frühphase der Vertreibung freiwillig Umgesiedelten, den sogenannten „Old Settlers“, und den später Deportierten zu Spannungen hinsichtlich der Frage des eigenen Regierungs- und Justizsystems. Entgegen der Prognosen der weißen Gegner des Indian Removal Act kam es jedoch nicht zu Auflösung und Verfall der Nationen, vielmehr gelang es allen Völkern bis Mitte des 19. Jahrhunderts ihre Souveränität wieder zu erlangen und ein politisches System zu etablieren. Diese wurden, ähnlich wie die individuellen Rechtssysteme, am Vorbild der bereits im Osten verwendeten und von den amerikanisch-europäisch beeinflussten Staatsformen ausgerichtet.[70] Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden Teile des den Indianern „auf ewig“ zugesicherten Gebietes während des „Oklahoma Land Run“ zur Besiedlung durch weiße Siedler freigegeben. Um die weitere Einschränkung ihrer Siedlungsräume und eine neue Vertreibung zu verhindern, versuchten die fünf zivilisierten Nationen einen Bundesstaat zu bilden. Der Staat sollte zu Ehren des Erfinders der Schriftsprache der Cherokee als Sequoyah bezeichnet werden. Nach Ablehnung des Gesuches zur Anerkennung des Staates vereinigten sich das Indian Territory mit dem benachbarten Oklahoma Territory und gründeten gemeinsam den Bundesstaat Oklahoma.[71]

Zum Zeitpunkt der Umsiedlung hatten die Völker das europäische Verständnis von Land als wirtschaftlichem Gut übernommen, eine grundlegende Änderung in ihrer Haltung gegenüber der traditionell religiös-spirituell geprägten Achtung vor dem Land. In diesem Zwiespalt lebten sie überwiegend auf Farmen im persönlichem Besitz der Familie, bauten verschiedene Getreide- und Gemüsearten an und gaben die Jagd zugunsten der Haltung domestizierter Tieren weitgehend auf. Die wirtschaftlichen Fortschritte der einzelnen Nationen wurden dabei vor allem durch die Lage und Qualität der Siedlungsgebiete bestimmt. Für einige Stämme brachte beispielsweise der Bau der Eisenbahn durch Oklahoma zusätzliche Einnahmen durch den Verkauf von Holz, während andere durch den Abbau von Kohle und Eisenerz zu Wohlstand kamen. Weitere Einflussfaktoren waren die Einstellung gegenüber der Sklaverei, die für die effektive Bewirtschaftung der Farmen eingesetzt wurden und die Abhängigkeit gegenüber, sowie die Höhe der Unterhaltszahlungen der Vereinigten Staaten an die Indianer.[72] Für die Mehrzahl der Indianer jedoch, die wegen der Umstände ihrer Deportation völlig mittellos im Indian Territory eintrafen, dauerte es bis weit in die Mitte des 20. Jahrhunderts bis sie sich wirtschaftlich erholten und sich ohne Unterstützung der Vereinigten Staaten in ihren Reservationen, beispielsweise durch Tourismus und Kasinos, selbst unterhalten konnten.

Spirituelle und kulturelle Veränderungen

Die Völker des Südostens sahen sich in enger Verbindung zu dem Land auf dem sie lebten, das ein elementarer Bestandteil ihrer spirituellen und kulturellen Identität war. Mit der Vertreibung verloren sie zunächst diese Verbindung zu ihrer Umwelt. Verstärkt wurde dies beispielsweise durch das Verbot die Gebeine ihrer Ahnen bei der Umsiedlung umzubetten. Heimlich mitgeführte Steine wurden zum größten Besitz der Umgesiedelten und stellten die ideelle Verbindung zur verlorenen Heimat dar. In der Phase der Umsiedlung und der Wiederansiedlung im Indian Territory wurden die Völker sehr intensiv von christlichen Missionaren begleitet. Tägliche Bibellesungen, Gottesdienste und christliches Liedgut verdrängten teilweise die indianischen Zeremonien und wurden zu einem Teil der indigenen Kultur.[73] Bei den Cherokee wird das zum Beispiel an der inoffiziellen Nationalhymne des Volkes „Amazing Grace“ deutlich, das nicht aus ihrer ursprünglichen Kultur stammt, sondern von den Missionaren während des Pfad der Tränen eingeführt wurde. Obwohl fast vollständig christianisiert gelang es den Völkern zentrale Riten und Zeremonien, beispielsweise den „Green Corn Dance“ der Choctaw zu erhalten und neue Zeremonie- und Begräbnisstätten einzurichten, die in ihre neuerworbene christliche Identität integriert wurden.[72]

Um die weitere Akkulturation im Sinne der Weißen zu fördern, wurde den Indianern untersagt ihre Sprachen zu sprechen, die Kinder wurden in staatliche Schulen gezwungen und traditionell verankerte Konzepte wie die Weitergabe des indianischen Wissens über die Nutzung von Heilpflanzen, herkömmliche Handwerkskunst aber auch die matrilineare Struktur vieler Stämme und die mündliche Weitergabe der indianischen Geschichte erschwert oder zeitweise völlig unterbrochen.[69] Trotz dieser Maßnahmen konnte die indianische Kultur nicht vollständig verdrängt werden, die Stämme bewahrten und wiedererweckten ihre kulturellen und spirituellen Ursprünge und unternahmen vielfältige Anstrengungen beispielsweise ihre Sprachen und Zeremonien zu erhalten. Nachdem in der anfänglichen und spät einsetzenden Forschung, beispielsweise von Foreman, ein Schwerpunkt auf die Faktensammlung gelegt wurde, werden zunehmend die kulturellen Konsequenzen der Umsiedlung, Anpassung, Wiederentdeckung der spirituellen Identität und Schaffung einer Balance zwischen indianischer Herkunft und weißen Einflüssen durch der vertriebenen Nationen untersucht, ist jedoch noch nicht abgeschlossen.[72]

Aufarbeitung und Gedenken

Indianische Auseinandersetzung und Erinnerung

Die vertriebenen Völker, deren Umsiedlung auch als „American Holocaust“ bezeichnet wird, haben die Geschichte der Umsiedlung und der Wanderungen ins Indian Territory zunächst mündlich bewahrt und als Teil ihrer individuellen Stammesgeschichte an ihre Nachfahren weitergegeben. In einzelnen Fällen wurden die Erzählungen noch von Zeitzeugen schriftlich fixiert, allerdings wurde die Verwendung der Schriftsprache von vielen Indianern abgelehnt. Die meisten Romane, Lieder[74] und Erzählungen, die sich mit der Umsiedlung und der Aufarbeitung der persönlichen Schicksale beschäftigen, stammen daher von Nachfahren der Überlebenden. Während die Aufarbeitung des Pfad der Tränen innerhalb der weißen Kultur und Kunst im Vergleich zum Mythos des „Wilden Westens“ keine Rolle spielt, ist die künstlerische Auseinandersetzung innerhalb der indigenen Kunst mit dem Verlust der ursprünglichen Siedlungsgebiete von einer großen Bedeutung. Neben Bildern und Zeichnungen werden auch neue Medien wie Videos und das Internet von den als „Survivors“ (engl. für Überlebende) bezeichneten Nachfahren der umgesiedelten Indianer zur Aufarbeitung eingesetzt.[75] Die persönliche Auseinandersetzung mit der individuellen familiären Vergangenheit findet häufig auch durch Wanderungen oder Reisen, ähnlich einer Pilgerreise entlang der Umsiedlungsrouten statt.


Literatur

Allgemeine Darstellungen und politischer Hintergrund

  • John P. Bowes: The Trail of Tears: Removal in the South. Hrsg.: Paul C. Rosier. Chelsea House Pub., 2007, ISBN 0-7910-9345-X.
  • Grant Foreman: Indian Removal: The Emigration of the Five Civilized Tribes of Indians. University of Oklahoma Press, 1974, ISBN 0-8061-1172-0.
  • Duane Champagne: Social change and cultural continuity among Native Nations. Rowman Altamira, 2006, ISBN 0-7591-1001-8.
  • Duane Champagne: Social order and political change: constitutional governments among the Cherokee, the Choctaw, the Chickasaw, and the Creek. Stanford University Press, 1992, ISBN 0-8047-1995-0.
  • Tim Alan Garrison: The Legal Ideology of Removal: The Southern Judiciary and the Sovereignty of Native American Nations. University of Georgia Press, 2002, ISBN 0-8203-2212-1.
  • Bruce E. Johansen: The Native Peoples of North America: A History. Rutgers University Press, 2006, ISBN 0-8135-3899-8.
  • Robert V. Remini: Andrew Jackson and his Indian Wars. Viking, 2001, ISBN 0-670-91025-2.
  • Bruce G. Trigger, Wilcomb E. Washburn et al.: The Cambridge history of the native peoples of the Americas. Cambridge University Press, 1996, ISBN 0-521-57392-0.

Geschichte und Vertreibung einzelner Nationen

Choctaw

  • Sandra Faiman-Silva: Choctaws at the Crossroads: The Political Economy of Class and Culture in the Oklahoma Timber Region. University of Nebraska Press, 2000, ISBN 0-8032-6902-1.
  • Marcia Haag, Henry Willis (Hrsg.): Choctaw Language and Culture: Chahta Anumpa. University of Oklahoma Press, 2001, ISBN 0-8061-3339-2.
  • Valerie Lambert: Choctaw Nation: A Story of American Indian Resurgence. University of Nebraska Press, 2007, ISBN 0-8032-1105-8.

Muskogee

  • Angie Debo: The Road to Disappearance: A History of the Creek Indians. University of Oklahoma Press, ISBN 0-8061-1532-7.
  • Michael D. Green: The Politics of Indian Removal: Creek Government and Society in Crisis. University of Nebraska Press, 1985, ISBN 0-8032-7015-1.
  • Sean Michael O'Brien: In bitterness and in tears: Andrew Jackson's destruction of the Creeks and Seminoles. Greenwood Publishing Group, 2003, ISBN 0-275-97946-6.

Chickasaw

  • Horatio Bardwell Cushman, Angie Debo: History of the Choctaw, Chickasaw, and Natchez Indians. University of Oklahoma Press, 1996, ISBN 0-8061-3127-6.
  • David Fitzgerald, Jeannie Barbour, Amanda J. Cobb: Chickasaw: unconquered and unconquerable. Graphic Arts Center Publishing, 2006, ISBN 1-55868-992-3.
  • Arrell Morgan Gibson: The Chickasaws. University of Oklahoma Press, 1971, ISBN 0-8061-1042-2.

Cherokee

  • Theda Perdue, Michael D. Green: The Cherokee Nation and the Trail of Tears. Viking, 2007, ISBN 0-670-03150-X.
  • Vicki Rozema: Footsteps of the Cherokees: A Guide to the Eastern Homelands of the Cherokee Nation. 2. Auflage. John F. Blair Publ., 2007, ISBN 0-89587-346-X.
  • Russell Thornton, C. Matthew Snipp, Nancy Breen: The Cherokees: A Population History. University of Nebraska Press, 1992, ISBN 0-8032-9410-7.
  • Thurman Wilkins: Cherokee Tragedy: The Ridge Family and the Decimation of a People. 2. Auflage. University of Oklahoma Press, 1989, ISBN 0-8061-2188-2.

Seminolen

  • Edwin C. McReynolds: The Seminoles. University of Oklahoma Press, 1957, ISBN 0-8061-1255-7.
  • Kevin Mulroy: Freedom on the Border: The Seminole Maroons in Florida, the Indian Territory, Coahuila, and Texas. Texas Tech University Press, 2003, ISBN 0-89672-516-2.
  • Sean Michael O'Brien: In bitterness and in tears: Andrew Jackson's destruction of the Creeks and Seminoles. Greenwood Publishing Group, 2003, ISBN 0-275-97946-6.

Einzelnachweise

  1. a b c Russell Thornton, C. Matthew Snipp, Nancy Breen: The Cherokees: A Population History. University of Nebraska Press, 1992, ISBN 0-8032-9410-7, Resurgence and Removal: 1800 to 1840, S. 47 - 80.
  2. a b c d e f Len Greenwood: Trail of Tears from Mississippi walked by our Choctaw ancestors. In: Judy Allen (Hrsg.): The Bishnik. März 1995, S. 4 (Zeitschrift der Choctaw Nation of Oklahoma).
  3. Sandra Faiman-Silva: Choctaws at the Crossroads: The Political Economy of Class and Culture in the Oklahoma Timber Region. University of Nebraska Press, 2000, ISBN 0-8032-6902-1, S. 19.
  4. John Burnett: The Navajo Nation's Own 'Trail of Tears' auf National Public Radio vom 14. Juni 2005. Abgerufen am 11. März 2009
  5. Stanley M. Elkins, Eric L. McKitrick: The Age of Federalism. Oxford University Press, 1995, ISBN 978-0-19-509381-0, Chapter VI, S. 214 -222.
  6. Vgl. beispielsweise die Tabelle der Verträge der Landabtretungen der Cherokee in Russell Thornton, C. Matthew Snipp, Nancy Breen: The Cherokees: A Population History. University of Nebraska Press, 1992, ISBN 0-8032-9410-7, Table 6. Nineteenth-Century Cherokee Eastern Land Cessions, S. 55. oder der Chickasaw in Colin Gordon Calloway: The American Revolution in Indian country: crisis and diversity in Native American communities. Cambridge University Press, 1995, ISBN 0-521-47569-4, Tchoukafala: The continuing Chickasaw struggle for Independance, S. 213–243.
  7. Bruce E. Johansen: The Native Peoples of North America: A History. Rutgers University Press, 2006, ISBN 0-8135-3899-8, The Explosion Westward: The Accelerating Speed of Frontier Movement, S. 181–218.
  8. Appalachian State University: „Kourtney Huffman: The North Carolina Moravians. (englisch, auch verfügbar als PPT) Kurze Darstellung der Bereiche in denen die Herrnhuter (Moravier) in der Region tätig waren, abgerufen am 10. März 2009
  9. Die Bedeutung John Ross’ für die Entwicklung der Akkulturation und des Widerstandes gegen die Vertreibung wird beispielsweise in Theda Perdue, Michael D. Green: The Cherokee Nation and the Trail of Tears. Viking, 2007, ISBN 0-670-03150-X. oder in der vom Georgia Tribe of Eastern Cherokee online zur Verfügung gestellten Biographie John Ross-Chief of the Cherokee (englisch, abgerufen am 10. März 2009) dargelegt.
  10. Duane Champagne: Social change and cultural continuity among Native Nations. Rowman Altamira, 2006, ISBN 0-7591-1001-8, Chapter 10: Toward a Multidimensional Historical-Comparative Methodology: Context, Process and Casuality, S. 200 - 220.
  11. Michigan State University: „Transskription des U.S. Government: The Indian Removal Act of 1830“ (engl.) Abgerufen am 11. März 2009
  12. Jeffrey D. Schultz, Kerry L. Haynie, Andrew L. Aoki: Encyclopedia of Minorities in American Politics: Hispanic Americans and Native Americans. Greenwood Publishing Group, 2000, ISBN 1-57356-149-5, S. 637.
  13. Eine Zusammenstellung der wichtigsten Dokumente im Zusammenhang mit dem Indian Removal Act stellt die Library of Congress: Primary Documents in American History - Indian Removal Act (englisch) zur Verfügung. Abgerufen am 11. März 2009
  14. Duane Champagne: The Choctaw People resist the Treaty of Dancing Rabbit Creek. In: Marcia Haag, Henry Willis (Hrsg.): Choctaw Language and Culture: Chahta Anumpa. University of Oklahoma Press, 2001, ISBN 0-8061-3339-2, Sp. 280–287.
  15. Text der Entscheidung Cherokee Nation v Georgia, 30 U.S. 1 (1831) (engl.) Abgerufen am 11. März 2009
  16. Choctaw Nation of Oklahoma: 1830 Treaty of Dancing Rabbit Creek (engl.), Transkription des Vertrages von Dancing Rabbit Creek. Abgerufen am 12. März 2009
  17. a b c d Sandra Faiman-Silva: Choctaws at the Crossroads: The Political Economy of Class and Culture in the Oklahoma Timber Region. University of Nebraska Press, 2000, ISBN 0-8032-6902-1, S. 19.
  18. a b c d e James Carson: The Choctaw Trail of Tears. In: Marcia Haag, Henry Willis (Hrsg.): Choctaw Language and Culture: Chahta Anumpa. University of Oklahoma Press, 2001, ISBN 0-8032-6902-1, S. 288–291.
  19. James Carson: The Life in Mississippi after the Removal. In: Marcia Haag, Henry Willis (Hrsg.): Choctaw Language and Culture: Chahta Anumpa. University of Oklahoma Press, 2001, S. 292–295.
  20. John Reed Swanton: Source Material for the Social and Ceremonial Life of the Choctaw Indians: The Journey of an Americal Congressman. University of Alabama Press, 2001, ISBN 0-8173-1109-2, S. 5.
  21. Valerie Lambert: Choctaw Nation: A Story of American Indian Resurgence. University of Nebraska Press, 2007, ISBN 0-8032-1105-8, S. 40–41.
  22. Charles J. Kappler. Washington: Government Printing Office, 1904.: TREATY WITH THE CREEKS, 1825. In: Electronic Publishing Center Oklahoma State University. Oklahoma State University, abgerufen am 19. März 2009 (englisch, Transkription des Originaltextes des Vertrags von Indian Springs).
  23. Michael D. Green: The Politics of Indian Removal: Creek Government and Society in Crisis. University of Nebraska Press, 1985, ISBN 0-8032-7015-1, Creek Removal from Goergia, 1826-27, S. 126–140.
  24. Michael D. Green: The Politics of Indian Removal: Creek Government and Society in Crisis. University of Nebraska Press, 1985, ISBN 0-8032-7015-1, The Abrogation of the Treaty of Indian Springs, 1825-26, S. 98–125.
  25. Grant Foreman: Indian Removal: The Emigration of the Five Civilized Tribes of Indians. University of Oklahoma Press, 1974, ISBN 0-8061-1172-0, Kapitel 11, The Creek "War" of 1836, S. 140–151.
  26. Angie Debo: The Road to Disappearance: A History of the Creek Indians. University of Oklahoma Press, 1979, ISBN 0-8061-1532-7, S. 95–96.
  27. Zitat: „Many... died on the road from exhaustion, and the maladies engendered by their treatment; and their relations and friends could do nothing more for them than cover them with boughs and bushes to keep off the vultures, which followed their route by thousands... for their drivers would not give them time to dig a grave and bury their dead. The wolves, which also followed at no great distance, soon tore away so frail a covering, and scattered the bones in all directions.“ Sylvia Flowers: Muscogee (Creek) Removal. In: Ocmulgee National Monument. National Park Service, abgerufen am 20. März 2009 (englisch).
  28. Sylvia Flowers: Muscogee (Creek) Removal. In: Ocmulgee National Monument. National Park Service, abgerufen am 20. März 2009 (englisch).
  29. History of the Poarch Band of Creek Indians. In: Poarch Band of Creek Indians. Poarch Band of Creek Indians, abgerufen am 20. März 2009 (englisch, Kurzer historischer Abriss über die Entstehungsgeschichte und Anerkennung).
  30. A Chronicle, 1830-1849 - Arkansas Gazette, January 17, 1838. In: Sequoyah Research Center - American Native Press Archives. University of Arkansas at Little Rock, abgerufen am 20. März 2009 (englisch, Transkription des Originaltextes der Meldung).
  31. Russell Thornton: American Indian Holocaust and Survival: A Population History Since 1492. University of Oklahoma Press, 1990, ISBN 0-8061-2220-X, 5. Decline to Nadir: 1800 to 1900, S. 113–114.
  32. Thomas Dionysius Clark, John D. W. Guice: The Old Southwest, 1795-1830: Frontiers in Conflict. University of Oklahoma Press, 1996, ISBN 0-8061-2836-4, Chapter 12: Eclipsing Acient Nations, S. 250.
  33. Charles J. Kappler. Washington: Government Printing Office, 1904: TREATY WITH THE CHICKASAW, 1818. In: Electronic Publishing Center Oklahoma State University. Oklahoma State University, abgerufen am 24. März 2009 (englisch, Transkription des Originaltextes des Vertrags von Old Town).
  34. Charles J. Kappler. Washington: Government Printing Office, 1904: TREATY WITH THE CHICKASAW, 1830. In: Electronic Publishing Center Oklahoma State University. Oklahoma State University, abgerufen am 24. März 2009 (englisch, Transkription des Originaltextes des Vertrags von Franklin).
  35. Duane Champagne: Social order and political change: constitutional governments among the Cherokee, the Choctaw, the Chickasaw, and the Creek. Stanford University Press, 1992, ISBN 0-8047-1995-0, The Removal Crisis, S. 146–164.
  36. a b c Arrell Morgan Gibson: The Chickasaws. University of Oklahoma Press, 1971, ISBN 0-8061-1042-2, Liquidating the Chickasaw Estate, S. 169–178.
  37. Charles J. Kappler. Washington: Government Printing Office, 1904: TREATY WITH THE CHICKASAW, 1832. In: Electronic Publishing Center Oklahoma State University. Oklahoma State University, abgerufen am 24. März 2009 (englisch, Transkription des Originaltextes des Vertrags von Pontotoc).
  38. Charles J. Kappler. Washington: Government Printing Office, 1904: TREATY WITH THE CHICKASAW, 1830. In: Electronic Publishing Center Oklahoma State University. Oklahoma State University, abgerufen am 24. März 2009 (englisch, Transkription des Originaltextes des Vertrags von Washington, 1834).
  39. Charles J. Kappler. Washington: Government Printing Office, 1904: TREATY WITH THE CHOCTAW AND CHICKASAW, 1837. In: Electronic Publishing Center Oklahoma State University. Oklahoma State University, abgerufen am 24. März 2009 (englisch, Transkription des Originaltextes des Vertrags von Doaksville, 1834).
  40. Grant Foreman: Indian Removal: The Emigration of the Five Civilized Tribes of Indians. University of Oklahoma Press, 1974, ISBN 0-8061-1172-0, Book Three: Chickasaw Removal, S. 202–203.
  41. Arrell Morgan Gibson: The Chickasaws. University of Oklahoma Press, 1971, ISBN 0-8061-1042-2, The Chickasaw Trail of Tears, S. 182–190.
  42. Arrell Morgan Gibson: The Chickasaws. University of Oklahoma Press, 1971, ISBN 0-8061-1042-2, The Chickasaw Trail of Tears, S. 190.
  43. Grant Foreman: Indian Removal: The Emigration of the Five Civilized Tribes of Indians. University of Oklahoma Press, 1974, ISBN 0-8061-1172-0, Book Three: Chickasaw Removal, S. 223.
  44. David M. Wishart: Evidence of Surplus Production in the Cherokee Nation Prior to Removal. In: Journal of Economic History. Band 55, Nr. 1, 1995, S. 120.
  45. 30 U.S. 1 (Pet.) THE CHEROKEE NATION v. THE STATE OF GEORGIA. January Term, 1831. In: Find Law: Cases and Codes. Thomson Reuters, abgerufen am 24. März 2009 (englisch, Transkription der richterlichen Entscheidung im Fall Cherokee Nation v. Georgia).
  46. 31 U.S. 515 (Pet.) SAMUEL A. WORCESTER, PLAINTIFF IN ERROR v. THE STATE OF GEORGIA. January Term, 1832. In: Find Law: Cases and Codes. Thomson Reuters, abgerufen am 24. März 2009 (englisch, Transkription der richterlichen Entscheidung im Fall Worchster v. Georgia).
  47. Thurman Wilkins: Cherokee Tragedy: The Ridge Family and the Decimation of a People. 2. Auflage. University of Oklahoma Press, 1989, ISBN 0-8061-2188-2, Maneuvers of Desperation, S. 242–263.
  48. Thurman Wilkins: Cherokee Tragedy: The Ridge Family and the Decimation of a People. 2. Auflage. University of Oklahoma Press, 1989, ISBN 0-8061-2188-2, The Treaty of New Echota, S. 265–290.
  49. “Our Hearts are Sickened”: Letter from Chief John Ross of the Cherokee, Georgia, 1836. In: History Matters: The U.S. Survey Course on the Web. American Social History Project, Center for History and New Media (George Mason University), abgerufen am 24. März 2009 (englisch, Text der Protestnote).
  50. a b c d Vicki Rozema: Footsteps of the Cherokees: A Guide to the Eastern Homelands of the Cherokee Nation. 2. Auflage. John F. Blair Publ., 2007, ISBN 0-89587-346-X, The Treaty of New Echota and the Trail of Tears, S. 43–45.
  51. Der Begriff Konzentrationslager (engl.: concentration camp) wird beispielsweise in MariJo Moore: Eating Fire, Tasting Blood: Breaking the Great Silence of the American Indian Holocaust. Thunder's Mouth Press, 2006, ISBN 1-56025-838-1, S. 209. oder Patrick Neal Minges: Slavery in the Cherokee Nation: the Keetoowah Society and the defining of a people, 1855-1867. Routledge, 2003, ISBN 0-415-94586-0, S. 51.
  52. a b Russell Thornton, C. Matthew Snipp, Nancy Breen: The Cherokees: A Population History. University of Nebraska Press, 1992, ISBN 0-8032-9410-7, Resurgence and Removal: 1800 to 1840, S. 67.
  53. Eine genaue Auflistung der Abreisedaten und einzelnen Gruppen, sowie deren Verluste bis zur Ankunft findet sich in Tabelle 8 in Russell Thornton, C. Matthew Snipp, Nancy Breen: The Cherokees: A Population History. University of Nebraska Press, 1992, ISBN 0-8032-9410-7, Resurgence and Removal: 1800 to 1840, S. 70.
  54. Russell Thornton, C. Matthew Snipp, Nancy Breen: The Cherokees: A Population History. University of Nebraska Press, 1992, ISBN 0-8032-9410-7, Resurgence and Removal: 1800 to 1840, S. 68–72.
  55. Zitat: „I fought through the Civil War and have seen many men shot to pieces and slaughtered by thousands, but the Cherokee Removal was the cruelest work I ever knew“ in James Wilson: The Earth Shall Weep: A History of Native America. Grove Press, 2000, ISBN 0-8021-3680-X, S. 170., Übersetzung: „Ich kämpfte im Bürgerkrieg und habe gesehen, wie viele Männer in Stücke geschossen wurden und tausende hin geschlachtet wurde, aber die Vertreibung der Cherokee, war das grausamste Werk, dass ich je gesehen habe.“
  56. Russell Thornton: Cherokee Population Losses during the Trail of Tears: A New Perspective and a New Estimate. In: Ethnohistory. Band 31, Nr. 4, 1984, S. 289–300.
  57. Thurman Wilkins: Cherokee Tragedy: The Ridge Family and the Decimation of a People. 2. Auflage. University of Oklahoma Press, 1989, ISBN 0-8061-2188-2, The Reckoning, S. 337–339.
  58. Grant Foreman: Indian Removal: The Emigration of the Five Civilized Tribes of Indians. University of Oklahoma Press, 1974, ISBN 0-8061-1172-0, Book Five: Seminole Removal, S. 319.
  59. a b Bruce G. Trigger, Wilcomb E. Washburn, Richard E. W. Adams, Frank Salomon, Stuart B. Schwartz: The Cambridge history of the native peoples of the Americas. Cambridge University Press, 1996, ISBN 0-521-57392-0, S. 524–525.
  60. Grant Foreman: Indian Removal: The Emigration of the Five Civilized Tribes of Indians. University of Oklahoma Press, 1974, ISBN 0-8061-1172-0, Book Five: Seminole Removal, S. 320–323.
  61. Black Seminoles Pam Davis: Black Seminoles. Afroamerica, abgerufen am 25. März 2009 (englisch, Kurzer historischer Abriss der Geschichte der Schwarzen Seminolen und der Beziehung zu den Seminolen).
  62. Kevin Mulroy: Freedom on the Border: The Seminole Maroons in Florida, the Indian Territory, Coahuila, and Texas. Texas Tech University Press, 2003, ISBN 0-89672-516-2, S. 27–34.
  63. Grant Foreman: Indian Removal: The Emigration of the Five Civilized Tribes of Indians. University of Oklahoma Press, 1974, ISBN 0-8061-1172-0, Book Five: Seminole Removal, S. 344–351.
  64. a b Bruce G. Trigger, Wilcomb E. Washburn, Richard E. W. Adams, Frank Salomon, Stuart B. Schwartz: The Cambridge history of the native peoples of the Americas. Cambridge University Press, 1996, ISBN 0-521-57392-0, S. 525.
  65. Francis Paul Prucha: The Great Father: The United States Government and the American Indians. University of Nebraska Press, 1986, ISBN 0-8032-8712-7, S. 85.
  66. Francis Paul Prucha: The Great Father: The United States Government and the American Indians. University of Nebraska Press, 1986, ISBN 0-8032-8712-7, S. 98–99.
  67. William Thomas Hagan: American Indians. 3. Auflage. University of Chicago Press, 1993, ISBN 0-226-31237-2, S. 95–98.
  68. Russell Thornton: American Indian Holocaust and Survival: A Population History Since 1492. University of Oklahoma Press, 1990, ISBN 0-8061-2220-X, 5. Decline to Nadir: 1800 to 1900, S. 94–95.
  69. a b c Francis Paul Prucha: The Great Father: The United States Government and the American Indians. University of Nebraska Press, 1986, ISBN 0-8032-8712-7, S. 97–98. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „prucha 97-98“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  70. Francis Paul Prucha: American Indian Treaties: The History of a Political Anomaly. University of California Press, 1997, ISBN 0-520-20895-1, Instruments of Federal Policy, S. 181–182.
  71. Bruce Elliott Johansen: The Encyclopedia of Native American legal tradition. Greenwood Publishing Group, 1998, ISBN 0-313-30167-0, S. 100–101.
  72. a b c Clara Sue Kidwell: The Effects of Removal on American Indian Tribes. In: National Humanities Center. University of Oklahoma, abgerufen am 26. März 2009 (englisch).
  73. Suzanne J Crawford, Dennis F Kelley: American Indian Religious Traditions: An Encyclopedia. ABC-CLIO, 2005, ISBN 1-57607-517-6, S. 1114–1115.
  74. Katie Smith, Courtney Parker: Florida Folklife from the WPA Collections, 1937-1942. In: American Memory. The Library of Congress, 1940, abgerufen am 26. März 2009 (englisch, Historische Aufnahme eines Liedes der Seminolen über die Vertreibung in der Muskogee-Sprache).
  75. Beispielsweise Rich-Heape Films: Trail of Tears: Cherokee Legacy Native American Indian. You Tube, 2007, abgerufen am 27. März 2009 (Cherokee, Mit dem Native American Music Award ausgezeichnetes Video das sich mit dem Cherokee Trail of Tears auseinandersetzt).

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