„Oman“ – Versionsunterschied

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Das '''Sultanat Oman''', {{ArS|سلطنة عمان|d=salṭanat ʿumān}} liegt im Osten der [[Arabische Halbinsel|Arabischen Halbinsel]]. Die etwa zweieinhalb Millionen Einwohner leben vorwiegend in Städten. Etwa 75 % der Bevölkerung sind islamische [[Ibaditen]]. Das Sultanat ist eine absolute Monarchie, besitzt gleichzeitig eine Verfassung; die vom Sultan ernannten Minister und die zwei nationalen Parlamente haben nur eine beratende Funktion. Das Land exportiert hauptsächlich Erdöl und Erdgas sowie etwas Kupfer und wenig Chromit. Seit einigen Jahren gibt es auch eine energieintensive Industrie.
Das '''Sultanat Oman''', {{ArS|سلطنة عمان|d=salṭanat ʿumān}} liegt im Osten der [[Arabische Halbinsel|Arabischen Halbinsel]]. Die etwa zweieinhalb Millionen Einwohner leben vorwiegend in Städten. Etwa 75 % der Bevölkerung sind islamische [[Ibaditen]]. Das Sultanat ist eine absolute Monarchie, besitzt gleichzeitig eine Verfassung; die vom Sultan ernannten Minister und die zwei nationalen Parlamente haben nur eine beratende Funktion. Das Land exportiert hauptsächlich Erdöl und Erdgas sowie etwas Kupfer und wenig Chromit. Seit einigen Jahren gibt es auch eine energieintensive Industrie.

== Verwendung des Ländernamens ==
Das Toponym ''Oman'' steht im Deutschen im Neutrum und hat außer beim Gebrauch mit Adjektiv keinen Artikel (gleicher Gebrauch wie z. B. beim Ländernamen „Spanien“: „in Spanien“ und „das heutige Spanien“; dementsprechend „in Oman“).<ref>Vgl. sowohl Duden als auch [http://de.wiktionary.org/wiki/Oman hier].</ref> Gelegentlich tritt die Form „der Oman“ auf, wie es bei anderen arabischen Ländern (wie z. B. „der [[Jemen]]“, „der [[Libanon]]“ oder „der [[Irak]]“) üblich ist, deren Namen im Deutschen maskulin sind und einen Artikel haben. ''Oman'' wird dagegen im deutschsprachigen wissenschaftlichen Schrifttum der letzten 200 Jahre, also ungefähr beginnend mit der ersten umfassenden Reisebeschreibung von Niebuhr<ref>Vgl. ''Carsten Niebuhr'': Beschreibung von Arabien, Kopenhagen: Möller, 1772.</ref>, stets als Neutrum ohne Artikel verwendet.


== Geographie ==
== Geographie ==
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Oman ist in acht Gouvernements (''manatiq'', Sg. ''mintaqa'') gegliedert, die sich wiederum in Distrikte (''wilayat'', Sg. ''wilaya'') unterteilen.
Oman ist in acht Gouvernements (''manatiq'', Sg. ''mintaqa'') gegliedert, die sich wiederum in Distrikte (''wilayat'', Sg. ''wilaya'') unterteilen.


''Siehe: [[Liste der Regionen und Distrikte in Oman]]''
''Siehe: [[Liste der Regionen und Distrikte im Oman]]''


=== Militär ===
=== Militär ===
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== Infrastruktur ==
== Infrastruktur ==
[[Datei:Oman-Camel transportation.jpg|thumb|Wüste in Oman]]
[[Datei:Oman-Camel transportation.jpg|thumb|Wüste in Oman]]
Es gibt in Oman rund 32.800&nbsp;km Straßen, inzwischen (2005) sind fast alle Orte auf asphaltierten Straßen erreichbar, es fehlen aber Querverbindungen (beispielsweise Ibri-Sohar und die Küstenstraße östlich von [[Maskat]]), so dass die Asphaltstraßen noch kein Netz bilden. Vierspurige Autobahnen (779&nbsp;km) verbinden Maskat mit Suhar/[[Fudschaira]] und mit [[Nizwa]], und [[Ibri]] mit Buraimi. Viele Omaner benutzen private PKW (285.000), so dass die Zahl der Überlandbusse zwischen großen Orten eher abnimmt, ergänzend verkehren Sammeltaxis zwischen kleineren Orten. Bei jährlich etwa 10.000&nbsp;Verkehrsunfällen sterben rund 600&nbsp;Menschen. Viele der Autos, vor allem in den Städten, sind neu − zweifelsohne Zeichen des jungen Wohlstandes. Gefahren werden zu einem guten Teil japanische Automarken wie Toyota, Mitsubishi, etc. Es verkehren auffallend viele Jeeps auf den Straßen, die eine Art Statussymbol sind. Alle Privat-PKW haben einen „Piepser“ eingebaut, der sich beim Überschreiten der gesetzlichen Höchstgeschwindigkeit von 120&nbsp;km/h automatisch einschaltet. Die Verkehrsbeschilderung ist mittelmäßig, allerdings so gut wie überall zweisprachig Arabisch-Englisch. In Oman sind staubige Autos gesetzlich verboten. Wer sein Auto, im wasserarmen Land, nicht regelmäßig wäscht, riskiert ein Bußgeld und bei Wiederholung sogar die Konfiszierung des Wagens.<ref>http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,702065,00.html</ref>
Es gibt in Oman rund 32.800&nbsp;km Straßen, inzwischen (2005) sind fast alle Orte auf asphaltierten Straßen erreichbar, es fehlen aber Querverbindungen (beispielsweise Ibri-Sohar und die Küstenstraße östlich von [[Maskat]]), so dass die Asphaltstraßen noch kein Netz bilden. Vierspurige Autobahnen (779&nbsp;km) verbinden Maskat mit Suhar/[[Fudschaira]] und mit [[Nizwa]], und [[Ibri]] mit Buraimi. Viele Omaner benutzen private PKW (285.000), so dass die Zahl der Überlandbusse zwischen großen Orten eher abnimmt, ergänzend verkehren Sammeltaxis zwischen kleineren Orten. Bei jährlich etwa 10.000&nbsp;Verkehrsunfällen sterben rund 600&nbsp;Menschen. Viele der Autos, vor allem in den Städten, sind neu − zweifelsohne Zeichen des jungen Wohlstandes. Gefahren werden zu einem guten Teil japanische Automarken wie Toyota, Mitsubishi, etc. Es verkehren auffallend viele Jeeps auf den Straßen, die eine Art Statussymbol sind. Alle Privat-PKW haben einen „Piepser“ eingebaut, der sich beim Überschreiten der gesetzlichen Höchstgeschwindigkeit von 120&nbsp;km/h automatisch einschaltet. Die Verkehrsbeschilderung ist mittelmäßig, allerdings so gut wie überall zweisprachig Arabisch-Englisch. Im Oman sind staubige Autos gesetzlich verboten. Wer sein Auto, im wasserarmen Land, nicht regelmäßig wäscht, riskiert ein Bußgeld und bei Wiederholung sogar die Konfiszierung des Wagens.<ref>http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,702065,00.html</ref>


Ein Eisenbahnnetz existiert zurzeit nicht.<ref>Einzige Ausnahme ist eine 500 m lange Zugstrecke in der Nähe von [[Nizwa]], die Touristen vom Kassenhäuschen zum Eingang der Al Hotta Höhle bringt.</ref> Bis 2017 soll im Norden ein 475 km langes Schienennetz erstellt werden.<ref>http://www.zawya.com/story.cfm/sidZAWYA20100410045145/Oman%20Railway%20Project%20Gains%20Pace, www.zawya.com vom 10. April 2010.</ref> Der Transport von Öl und Gas erfolgt über etwa 7.000&nbsp;km [[Pipeline]]s. [[Mina al-Fahal]] bei Maskat ist der Ölexporthafen. Weitere wichtige Häfen sind Mina Sultan Qaboos in Matrah und Raysut bei [[Salala]], der weiter ausgebaut wird und Freihandelszone ist. Internationale Flughäfen existieren im südlichen [[Flughafen Salala|Salala]] und im nördlichen [[Flughafen Maskat|Sib]] (rund 30 km westlich von Maskat).
Ein Eisenbahnnetz existiert zurzeit nicht.<ref>Einzige Ausnahme ist eine 500 m lange Zugstrecke in der Nähe von [[Nizwa]], die Touristen vom Kassenhäuschen zum Eingang der Al Hotta Höhle bringt.</ref> Bis 2017 soll im Norden ein 475 km langes Schienennetz erstellt werden.<ref>http://www.zawya.com/story.cfm/sidZAWYA20100410045145/Oman%20Railway%20Project%20Gains%20Pace, www.zawya.com vom 10. April 2010.</ref> Der Transport von Öl und Gas erfolgt über etwa 7.000&nbsp;km [[Pipeline]]s. [[Mina al-Fahal]] bei Maskat ist der Ölexporthafen. Weitere wichtige Häfen sind Mina Sultan Qaboos in Matrah und Raysut bei [[Salala]], der weiter ausgebaut wird und Freihandelszone ist. Internationale Flughäfen existieren im südlichen [[Flughafen Salala|Salala]] und im nördlichen [[Flughafen Maskat|Sib]] (rund 30 km westlich von Maskat).

Version vom 15. Oktober 2010, 14:44 Uhr

Das Sultanat Oman, arabisch سلطنة عمان, DMG salṭanat ʿumān liegt im Osten der Arabischen Halbinsel. Die etwa zweieinhalb Millionen Einwohner leben vorwiegend in Städten. Etwa 75 % der Bevölkerung sind islamische Ibaditen. Das Sultanat ist eine absolute Monarchie, besitzt gleichzeitig eine Verfassung; die vom Sultan ernannten Minister und die zwei nationalen Parlamente haben nur eine beratende Funktion. Das Land exportiert hauptsächlich Erdöl und Erdgas sowie etwas Kupfer und wenig Chromit. Seit einigen Jahren gibt es auch eine energieintensive Industrie.

Geographie

Hauptartikel: Geographie Omans

Oman grenzt im Nordwesten an die Vereinigten Arabischen Emirate, im Westen an Saudi-Arabien und im Südwesten an Jemen. Zum Staatsgebiet gehören auch die nördlich des Territoriums der Vereinigten Arabischen Emirate an der Straße von Hormuz gelegene Halbinsel Rus al-Dschibal am Kap Musandam, die von den Vereinigten Arabischen Emiraten umschlossene Exklave Madha sowie die Gruppe der Kuria-Muria-Inseln und die Insel Masira vor der Ostküste des Landes. Die Küste wird begrenzt durch das Arabische Meer im Süden und Osten und durch den Golf von Oman im Nordosten. Die Staatsgrenzen im Landesinneren sind nicht exakt festgelegt. Das Land ist etwas kleiner als Deutschland.

Naturraum

Wadi Schab, Oman

Al-Batina („niederes Land“), der 250 km lange schmale Küstenstreifen am Golf von Oman zwischen Maskat und Suhar ist eine fruchtbare, vielfach bewässerte Aufschüttungsebene, deren Grundwasser von den nur zeitweise wasserführenden, schluchtartigen Wadis aus dem Omangebirge gespeist wird. Nach der anderen Seite des 600 km langen, parallel zum Golf verlaufenden Hadschar-Gebirges enden die Wadis in der abflusslosen Salzpfanne Umm as-Samin. In diesem Teil des Omangebirges wird im Dschabal Schams (3.017 m) die höchste Erhebung des Landes erreicht. Das Gebirge grenzt die Küstenebene von der Wüste ab. Der zentrale, größte Teil Omans wird von der Inneren Wüste (Dschiddat al-Harasis) eingenommen. Von der Hochebene Az Zahirah (500 m ü. M.) fällt das Land nach Südwesten zum Rand der Wüste Rub al-Chali ab, die Oman mit Saudi-Arabien und dem Jemen teilt. Sie reicht bis zur ebenen Küste am Arabischen Meer und trennt die südliche Provinz Dhofar vom Norden des Landes. In Dhofar erhebt sich entlang der Küste der Gebirgszug der Karaberge.

Klima

Allgemein

Oase in Oman

Passatwinde und Ausläufer des indischen Monsuns sind für das randtropische Klima Omans bestimmend. Im Binnenland ist es sehr heiß und trocken, in den Küstenebenen im Norden und in Dhofar feuchtheiß. Maskat hat im Januar Durchschnittstemperaturen von 22 °C, im Juni um 34,5 °C. Der Gharbi, ein heißer Fallwind aus dem Omangebirge, lässt während der Sommermonate die Temperaturen zeitweise unerträglich werden. Die hohe Luftfeuchtigkeit (vor allem im Sommer) führt zu Nebelbildung und gelegentlich zu Sprühregen. Die jährlichen Niederschlagsmengen betragen in den Küstenregionen um 100 mm, im Omangebirge um 500 mm.

Detailliert

In der Küstenregion (Batina-Ebene, al-Chasab, Maskat, Suhar, Sur) herrscht subtropisches Klima mit warmen Wintern und heißen Sommern. Die Temperaturen liegen im Winter am Tag bei etwa 22–25 °C und steigen bis zum Sommer hin auf durchschnittliche Tageswerte von 36–39 °C. Man muss allerdings mit heißeren Perioden rechnen, in denen das Quecksilber auf Spitzenwerte von beinahe 47 °C klettert. Ein Phänomen der Küstenebenen ist, dass keine allzu großen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht vorkommen, was bedeutet, dass im Sommer in der Nacht oft nicht unter 30 °C zu erwarten sind. Ein weiteres Charakteristikum, vor allem der Region Maskat, ist die für Europäer ungewöhnliche Temperaturverteilung am Tag: Oft sind die Vormittagsstunden die heißesten des Tages. Es kann gut vorkommen, dass bereits um 8 Uhr morgens 42 °C gemessen werden, ab Mittag das Thermometer aber bei 38 °C hält. Dies ist aber nicht immer der Fall. Die Luftfeuchtigkeit an den Küsten ist das ganze Jahr über mit 60–80 % hoch, was die Hitze oft unerträglich macht. Der Niederschlag ist mit rund 100 mm im Jahr sehr gering (etwa 10–20 Niederschlagstage); Regen fällt meist wolkenbruchartig zwischen Dezember und März und kann zu Überflutungen führen, da der trockene, staubig-steinige Boden das Wasser nur schlecht und langsam aufnimmt. Im Sommer gibt es hier keinen Niederschlag. Das Meer lädt vonseiten der Temperatur immer zum Baden ein: Im Winter hat es rund 24 °C, im Sommer bis zu 31 °C.

Das Hadschar-Gebirge ist die einzige nennenswerte Gebirgszone Omans und liegt im Nordosten des Landes. Die höchsten Erhebungen erreichen knapp über 3.000 m. Diese Gegend ist von kühlen Wintern und warmen Sommern geprägt. In den kältesten Monaten Januar und Februar fallen die Temperaturen im Hochgebirge, vor allem in den Nächten, häufig unter den Gefrierpunkt, gelegentlich gibt es auch Schnee. Der Niederschlag (Herbst und Winter) kann hier sogar mehrere Hundert Millimeter erreichen. Im Sommer steigen die Temperaturen auch in der Höhe an, es fällt so gut wie kein Niederschlag mehr, Tageswerte von über 30 °C sind auch in höheren Lagen möglich. In der Nacht fällt die Quecksilbersäule im Thermometer aber rapide, und es kann sehr kühl werden.

Das Landesinnere erstreckt sich südlich und westlich des Hadschar-Gebirges (Adam, al-Ghubar, Bahla, Hayma, Ibra, Nizwa) bis hin zu den Grenzen zu Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Hier liegen die beiden Wüsten Omans: die Rub al-Chali (wörtlich „leeres Viertel“) und die Rimal Al Wahiba. Das Klima ist heißes und trockenes Wüstenklima mit kühlen bis warmen Wintern und extrem heißen Sommern. Im Januar bewegen sich die Tagestemperaturen bei bis zu 25 °C, in der Nacht fallen die Werte aber auf 10–12 °C ab. Der seltene Regen fällt ebenso in dieser Zeit; meist sind es kurze und heftige, aber langfristig gesehen unergiebige Schauer. Im Sommer geht es tagsüber heiß her, mit Spitzenwerten von bis zu 52 °C (Tagesmittel 41–44 °C), und dann fallen die Werte in der Nacht auch nicht mehr unter 25 °C (obwohl dennoch eine beträchtliche Tag-Nacht-Schwankung zustande kommt). Die Luftfeuchtigkeit ist ganzjährig gering und beträgt im Sommer oft nur 20 %.

Der Süden des Sultanats (die Region Dhofar mit Salala, Mirbat und Taqah) weist ein gänzlich anderes Klima auf: Es ist ganzjährig warm und feucht, beinahe tropisch. Die Wintertemperaturen bewegen sich zwischen 20–22 °C in den Nächten und 27–28 °C tagsüber. Zu dieser Zeit regnet es selten, die Luftfeuchtigkeit ist mittel (50–60%) und das Meer angenehm warm (24–25 °C). Der Frühsommer ist die eigentlich heiße Periode mit Tageswerten von 31–33 °C. In der Nacht bleibt es sehr warm mit knapp 27 °C. Selten bringen Winde aus den zentralen Landesteilen Hitzewellen mit sich; die höchste in Salala gemessene Temperatur beträgt 47,2 °C. Das Meer erwärmt sich auf bis zu 29 °C. Die Luftfeuchtigkeit steigt als Vorbote des Sommers, der vom südostasiatischen Monsun beeinflusst ist. Dessen Ausläufer stauen sich an den Küstenerhebungen Dhofars und sorgen für reichlich Regen (Charif). Im Juli, August und September regnet es an bis zu 22 Tagen des Monats; es ist meist feiner Sprühregen, begleitet von Nebelschwaden und tief hängenden Wolken. Die ganze Landschaft ergrünt, und viele Omaner, aber auch Touristen aus den benachbarten Golfstaaten, besuchen die Region, um den für sie unbekannten Regenreichtum und das üppige Grün zu bestaunen. Die Temperaturen gehen im Sommer auf angenehme Werte zurück, Schwankungen zwischen Tag und Nacht gibt es fast nicht mehr, das Thermometer pendelt sich bei durchschnittlich 25 °C ein. Die Meerestemperatur ist in etwa gleich hoch, die Luftfeuchte steigt auf 80–90%.

Flora und Fauna

Ras al-Hadd

In der Inneren Wüste wechseln sich Halbwüsten mit Trockengräsern, Dattelpalmen und Dornsträuchern und vegetationslose Vollwüsten ab. Die feuchten Gebirgshänge werden von Wäldern und Gesträuch mit Akazien, Maulbeerfeigen und Jasmin bedeckt. In den Karabergen überwiegen Trockensträucher, darunter der Weihrauchbaum. In Höhen über 1.000 m finden sich Wacholder, Ölbäume, Zedern und Euphorbien, an letzterer findet sich gelegentlich als Besonderheit der Parasit Hydnora johannis.

Unter den wildlebenden Tieren kommt noch das seltene Schwarze Stachelschwein vor; als Haustiere genießen Omans Dromedare einen besonderen Ruf. Es gibt etwa 85 Arten von einheimischen Vögeln, hinzu kommen Zugvögel, die man in Oman beobachten kann. Insgesamt wurden schon über 450 verschiedene Vogelarten gesichtet. Es gibt im Land Schutzgebiete für die an den Stränden Omans eierlegenden Meeresschildkröten. Die ursprünglich in freier Natur schon ausgestorbene Arabische Oryx wurde in den 1980ern wieder in einem Schutzgebiet angesiedelt, das Arabian Oryx Sanctuary wurde von der UNESCO 1994 als Weltnaturerbe anerkannt. Im Jahre 2007 wurde dem Gebiet als erstem weltweit das UNESCO-Patent wieder aberkannt, da es von der Regierung auf ein Zehntel verkleinert worden war und es damit die Voraussetzungen nicht mehr erfüllte.[3]

Vor den Küsten liegen reiche Fischgründe mit Makrelen, Thunfischen, Sardinen und Haien, Walen und Delphinen.

Bevölkerung

Omaner in Nizwa

Oman ist eines der am dünnsten besiedelten Länder der Erde. Etwa 5 % der Bevölkerung leben noch als Nomaden. Zwischen 1994 und 2004 wuchs die Bevölkerung um 1,8 %. Zu dem steigenden Bevölkerungswachstum in den letzten Jahren trug vor allem der Zuzug ausländischer Arbeitnehmer bei.

Gesamtbevölkerung
1950: 550.000
1980: 1.060.000
2003: 2.340.000

34,9 % der Omaner waren 2004 jünger als 15 Jahre, die durchschnittliche Lebenserwartung lag im gleichen Jahr bei 75 Jahren. Der Anteil der städtischen Bevölkerung war 2004 auf 78 % angewachsen. 2003 lebten 1.781.558 Omaner und 559.257 Ausländer im Land. In den Hafenstädten leben zahlreiche Inder, Pakistaner, Bangladeschi und Filipinos; im Nordosten stammen viele auch aus Ostafrika.

Soziale Lage

Kinder in einem Dorf in Nord-Oman

Etwa 1970 begann Oman mit dem Aufbau sozialer Einrichtungen, heute gibt es Alters- und Invaliditätsrenten, Witwen- und Waisenunterstützungen. Das Gesundheitswesen wurde stark ausgebaut, die medizinische Behandlung ist kostenlos.

Bildung

Die Alphabetisierung Omans betrug 2004 87 % der männlichen und 74 % der weiblichen Bevölkerung. Obwohl keine allgemeine Schulpflicht besteht, werden über 90 % der Kinder eingeschult, der Schulbesuch ist kostenlos (Stand: 2004). Die einzige staatliche Hochschule des Landes, die Sultan-Qabus-Universität, wurde 1986 in Maskat gegründet. Daneben existieren vier private Universitäten. Außerdem gibt es noch sechs staatliche und zwölf private Colleges, die in etwa mit den deutschen Fachhochschulen beziehungsweise Berufsakademien vergleichbar sind.

Sprachen

Die Amtssprache ist Arabisch, daneben werden auch iranische (Balutschi, Persisch) und indoarische (Urdu) Sprachen gesprochen. Indische Sprachen werden immer verbreiteter. Handelssprache ist Englisch. Ein Teil der Bevölkerung spricht einen Swahili-Dialekt, wie er in Ostafrika und auf Sansibar gesprochen wird.

Religion

Staatsreligion ist der Islam. Etwa 75 % der Bevölkerung sind islamische Ibaditen. Die verbleibenden 25 % der Bevölkerung sind im wesentlichen Sunniten, Schiiten und Hindus.[4] Die Christen in Oman, die 2,5 % der Bevölkerung ausmachen, sind größtenteils Immigranten aus Ost- und Mittelasien.


Städte

Die Hauptstadt Maskat ist räumlich begrenzt und hat nur 25.000 Einwohner, der engere Hauptstadtbereich hat 370.000, die gesamte Capital Area 632.000.

Siehe: Liste der Städte in Oman

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Omans

Das heutige Oman war bereits in der Steinzeit besiedelt. In vorislamischer Zeit gehörte die Provinz Dhofar zum Reich der Sabäer, das durch die Legende vom Besuch der Königin von Saba bei König Salomo bekannt geworden ist. Oman war schon um 3.000 v. Chr. den Sumerern in Mesopotamien bekannt (siehe: Magan).

Nach der Übernahme des Islams um 630 n. Chr. wurde Oman Teil des Kalifats der Umayyaden und Abbasiden. Vor allem im Hinterland breitete sich um 700 die Sekte der Ibaditen aus, die im 9. Jh. im Innern des Landes ein unabhängiges Imamat gründeten. Teile der omanischen Bevölkerung wichen nach Ostafrika aus, wo sie die Vorherrschaft der Araber im westlichen Indischen Ozean begründeten. Die Hafenstadt Suhar stieg währenddessen zum bedeutendsten Handelszentrum der islamischen Welt auf und pflegte Kontakte bis in das Kaiserreich China und nach Ostafrika. Nach der Zerstörung Sohars durch die Buyiden (965) wurde das Land mehrmals von persischen Eroberern besetzt, bevor im Ende des 15. Jh./Anfang des 16. Jh. die Portugiesen die Kontrolle über Hormuz erlangten.

Im Kampf gegen die Eindringlinge wurde Oman unter der Yaruba-Dynastie seit dem 17. Jahrhundert vereinigt. Nach der Vertreibung der Portugiesen Mitte des 17. Jh. stieg Oman zur Seemacht im Indischen Ozean auf und Maskat wurde ein bedeutender Handelsplatz zwischen Arabien und Indien. Um 1730 eroberte Saif ibn Sultan Sansibar und weite Gebiete der ostafrikanischen Küste. Die Insel wurde 1840 durch Said ibn Sultan, auch bekannt als Sayyid Said (1806–1856), sogar zur Residenz erklärt. Um 1750 wurde die Said-Dynastie gegründet, die Oman bis heute beherrscht.

Von 1798 an erlangte Großbritannien in Oman Einfluss: Ein zwischen dem Sultan von Maskat und der britischen Ostindienkompanie geschlossener Vertrag stärkte die Vorherrschaft der Briten in der Golfregion. Dennoch erlebte Oman in der ersten Hälfte des 19. Jh. den Höhepunkt seiner Macht. Nach dem Verlust Sansibars (1856) begann der wirtschaftliche Niedergang des Landes, der durch die konservative Politik der Sultane noch verschärft wurde. Obwohl formal stets unabhängig, geriet Oman – unter anderem durch Verträge von 1891 – Ende des 19. Jahrhunderts in faktische Abhängigkeit von Großbritannien. Die britische Vorrangstellung endete schrittweise, insbesondere infolge des 1968 angekündigten Abzuges der britischen Truppen „östlich von Suez“.

Das 1913 von Bergstämmen im Landesinnern ausgerufene Ibaditen-Imamat wurde 1955 von Truppen des Sultans besetzt, der Imam nach einem Aufstandsversuch 1957 vertrieben. Sultan Said ibn Taimur, der von 1932 bis 1970 herrschte, beließ das Land in seiner Rückständigkeit und außenpolitischen Isolierung: Die Sklaverei wurde aufrechterhalten, hohe Binnenzölle erhoben, das Schulsystem auf Koranschulen beschränkt. Erst mit Beginn der Erdölförderung und dem Regierungsantritt von Qabus ibn Said, der 1970 seinen Vater abgesetzt hatte, kam es zu ersten Reformen: Abschaffung der Sklaverei sowie der Ausgangs- und Reisebeschränkungen, Verwendung von Teilen der Erdöleinnahmen für die Verbesserung der Infrastruktur.

In den 1960er Jahren erhoben sich in der Provinz Dhofar Rebellen, die zum Teil vom Südjemen unterstützt wurden, gegen die Regierung. Beigelegt wurden diese immer wieder aufflackernden Auseinandersetzungen erst 1982. Im Zuge der irakischen Besetzung Kuwaits 1990 verstärkten die USA ihre militärische Präsenz in diesem Teil der Golfregion.

Politik

Politisches System

Gemäß der Verfassung von 1996 („Basic Law of the State“) ist Oman eine absolute Monarchie (Sultanat). Oberster Herrscher des Landes ist der Sultan, der das Amt des Staatsoberhaupts und Regierungschefs in sich vereint. Die von ihm ernannten Minister haben nur beratende und administrative Funktion. Die Rechtsprechung erfolgt nach islamischem Recht. Oman ist Mitglied der Vereinten Nationen und der Arabischen Liga.

Der Nationale Konsultativrat (Majlis Oman) ist eine nach dem Zweikammersystem aufgebaute Versammlung mit lediglich beratender Funktion. Das Oberhaus (Majlis ad-Dawla) setzt sich aus 41 vom Sultan ernannte Mitglieder zusammen. Das Unterhaus (Majlis ash-Shura) wird von Omanern im Alter ab 21 Jahre auf drei Jahre gewählt, wobei der Sultan aus 164 gewählten Kandidaten schließlich 82 zu Mitgliedern der Versammlung ernennt. Außerdem hat der Sultan das Recht, die Wahl für ungültig zu erklären. Die Gesetzgebung erfolgt durch Dekrete; politische Parteien sind verboten.

Oman ist in acht Gouvernements (manatiq, Sg. mintaqa) gegliedert, die sich wiederum in Distrikte (wilayat, Sg. wilaya) unterteilen.

Siehe: Liste der Regionen und Distrikte im Oman

Militär

Hauptartikel: Omanische Streitkräfte

Die deutsche Residenz des Botschafters des Sultanats Oman in Bonn-Bad Godesberg

Beziehungen zu Deutschland

Deutschland genießt seit jeher in Oman ein hohes Ansehen. Die politischen Beziehungen zwischen beiden Ländern sind freundschaftlich und problemlos. Deutschland gehört traditionell zu den wichtigen Wirtschaftspartnern Omans. Es existieren ein Abkommen über die wirtschaftliche und industrielle Zusammenarbeit, ein Investitionsfördervertrag, ein Luftverkehrsabkommen sowie ein erweiterter Investitionsfördervertrag. Das Doppelbesteuerungsabkommen ist zwar seit dem 12. April 2002 von den Vertragspartnern paraphiert worden, aber bislang noch nicht in Kraft getreten.[5] Omanische Geschäftsleute kommen gerne nach Deutschland, um sich auf den dort stattfindenden Messen mit Weltgeltung über Neuheiten zu informieren. Auch lassen sich viele omanische Patienten in Deutschland medizinisch behandeln. Im Gegenzug besucht eine wachsende Anzahl an deutschen Touristen Oman. Obwohl mit der German University of Technology in Oman eine mit der RWTH Aachen assoziierte Privatuniversität in Oman existiert, ist der wissenschaftliche Austausch bzw. der Studentenaustausch zwischen beiden Ländern noch nicht weit fortgeschritten, aber seit 2008 existiert ein Programm, das omanische Regierungsstipendiaten zum Studium nach Deutschland entsendet. Ein bilaterales Kulturabkommen existiert darüber hinaus nicht. 1992 wurde die Deutsch-Omanische Gesellschaft mit dem Ziel des Ausbaus der freundschaftlichen Beziehungen gegründet.[6]

Wirtschaft

Allgemein

Handwerkerin in Nord-Oman

Oman hat durch die Ende der 1960er Jahre einsetzende Förderung von Erdöl eine weitgehende Umstrukturierung von einer agrarisch ausgerichteten Wirtschaft zur exportorientierten Erdölwirtschaft erfahren. 2004 hatte die Landwirtschaft nur noch einen Anteil von 2 % am BIP, während die Industrie 56% und der Dienstleistungssektor 42 % ausmachte. Im gleichen Jahr war das BIP um 3,1 % gewachsen. Die Arbeitslosigkeit unter den omanischen Staatsangehörigen lag 2004 im Durchschnitt bei 13,5 %.[7] Erwerbstätig waren im Jahr 2000 6 % der Bevölkerung in der Landwirtschaft, 11 % in der Industrie und 82 % im Dienstleistungssektor. 2003 betrug der Anteil der Militärausgaben am BIP 12,2 %, derjenige für Bildung 4,6 % und derjenige für Gesundheit 3,2 %.

Omanisierung

Omanisierung bezeichnet die Ersetzung von Gastarbeitern durch omanische Staatsbürger auf inländischen Arbeitsplätzen. Die Omanisierung soll nicht nur sicherstellen, dass für jeden Staatsbürger ein Arbeitsplatz vorhanden ist, sondern soll auch die Abhängigkeit des Landes von Gastarbeitern verringern. Als Haupthindernis für die weitere Omanisierung wurde seitens der Regierung ausländische Top Manager erkannt, die ihre eigenen Landsleute bei der Stellenbesetzung gegenüber Omanern bevorzugen. Daher zählt zu den Zielen der Omanisierung auch die Besetzung des Top Managements mit Omanern.[8]

Der Prozess der Omanisierung wurde 1988 mit der Festlegung bestimmter Quoten für die Beschäftigung von Omanern begonnen. So sollen mindestens 72 % aller Bediensteten im Staatsdienst omanische Staatsbürger sein. Auch in der Privatwirtschaft wurde für sechs ausgewählte Branchen Beschäftigungsanteile für omanische Staatsbürger gesetzlich festgelegt: Transport, Lagerung und Telekommunikation 60 % (z. B. ist das Taxigewerbe in der Hauptstadt fest in der Hand von Omaner mit belutschischer Abstammung), Banken, Versicherungen und Immobilienwirtschaft 45 %, Industrie 35 %, Hotel- und Gaststättengewerbe 30 %, Groß- und Einzelhandel 20 % (da im Einzelhandel auch viele unattraktive Jobs wie Auffüllarbeiten etc. existieren, führt diese Regel dazu, dass die attraktiven Stellen wie z. B. Kassierer nur von Omanern besetzt werden) und Freiberufliche Tätigkeiten 15 %.[9][8]

Die Pläne der Regierung wurden erfolgreich umgesetzt und bereits 1990 konnte das festgelegte Minimum von Omanern im Staatsdienst übertroffen werden. 1999 erreichte der Anteil der Staatsbürger im öffentlichen Dienst bereits 86 %.[8] 2008 arbeiten fast ausschließlich Omaner (ca. 85,2 % aller Beschäftigten) im Staatsdienst. Zwar sind immer noch knapp die Hälfte aller Arbeitsplätze, die von Omaner besetzt werden, im öffentlichen Sektor zu finden (2008 waren in diesem Sektor 131.209 Omaner beschäftigt), allerdings steigt auch der Anteil von Omanern im privaten Sektor stetig. 2008 arbeiteten bereits 147.194 Omaner in der Privatwirtschaft. Das war das zweite Jahr in Folge mit mehr omanischen Beschäftigten als im öffentlichen Dienst und mehr als doppelt so viele wie 2002 (65.879). Trotz dieser erfreulichen Entwicklung ist jedoch davon auszugehen, dass Positionen für un- oder angelernte Arbeiter weiterhin mit Gastarbeitern besetzt bleiben, da Omaner wegen alternativer Beschäftigungsmöglichkeiten diese Stellen im überwiegenden Fall nicht annehmen. 2008 waren 795.000 Gastarbeiter im privaten Sektor beschäftigt; der Anteil von Omanern lag in diesem Sektor gerade mal bei 18,5 %.[10]

Währung

Die Währungseinheit in Oman ist der omanische Rial (üblicherweise abgekürzt mit R. O.) zu 1.000 Baisas. Er ist fest an den US-Dollar gebunden. 1 R. O. macht 1,865 Euro aus beziehungsweise 1 Euro 0,53 OMR (14. September 2007). Inflation existiert so gut wie nicht und im Zehnjahresschnitt von 1985–1995 gab es sogar eine Deflation von 0,2 %. 2003 betrug die Inflation im Durchschnitt sogar −0,4 %. Deshalb wird die eigene Währung auch sehr gern angenommen, was für Reisende wichtig ist. Man kann überall in R. O. bezahlen, nur selten hingegen in US-Dollar oder gar Euro. Es gibt viele Banknoten, auf denen Sultan Qabus abgebildet ist, denn sogar 100 Baisas (etwa 20 Euro-Cent) werden in Papiergeld ausgegeben.

Landwirtschaft

Etwa 5% der Staatsfläche werden derzeit landwirtschaftlich genutzt. Hauptanbauprodukte sind Datteln, Limonen, Granatäpfel, Bananen, Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch, Mangos, Weizen, Kartoffeln, Kaffee und Tabak. Ein besonders ertragreicher Landstreifen im ansonsten eher unfruchtbaren Oman ist die Batina-Ebene im Norden des Landes. Diese Region gilt als Agrarzentrum Omans, mit einem kleinen Pendant im Süden: dem Gebiet um Salala, das aufgrund des höheren Niederschlags landwirtschaftlich nutzbar ist. Auch im Hinterland des Dschabal-Achdar-Gebirges gibt es stellenweise fruchtbare Täler, die jedoch meist nur für Dattelpalmen reichen. An einer einzigen Stelle in Oman (in der Nähe des Wadi Samail, das den Dschabal Achdar in einen östlichen und einen westlichen Gebirgszug teilt) wird nennenswerter Kaffeeanbau betrieben. Die Gewässer rund um Oman sind sehr fischreich. Im Norden und Osten werden Schwert- und Thunfische im großen Stil gefangen, im Süden Haie. Allerdings gibt es strikte jährliche Fangquoten, um die Bestände nicht zu gefährden. Die Viehzucht wird noch überwiegend von Nomaden betrieben.

Bodenschätze, Energie, Industrie

Der wertvollste Rohstoff ist das Erdöl, das dem Land auch zu Reichtum verholfen hat. Die Erdölstätten liegen vorwiegend in den Wüsten im Innern Omans. Die bedeutendsten Quellen sind Lachwar, Natih, Qarn Alam, Schama und Sadad, die sich von den Ausläufern des Dschabal Achdar bis hinunter in den Dhofar erstrecken, mit Schwerpunkt im Zentrum Omans. Neben Erdöl ist das Land auch reich an Erdgas, das im übrigen als Zukunftsdevise dienen wird. Die omanische Regierung hat für die Zeit nach dem Öl große Pläne bezüglich Gas. Die noch weitgehend unerschlossenen Erdgasvorkommen werden von offizieller Seite mit mehreren Billionen Kubikmetern angegeben, was etwas hochgegriffen scheint.

Neben den reichen Erdöl- und Erdgasfeldern beschränkt sich der Bergbau auf den Abbau von Kupfer (vor allem im äußersten Norden) und wenig Chromit. Im Osten gibt es bei al-Ashkara unweit von Sur Steinkohlevorkommen, die aber noch nicht erschlossen sind. Die Energieversorgung basiert im wesentlichen auf Erdöl; sie wurde seit Anfang der 1970er Jahre erheblich ausgebaut. Der Industriesektor verzeichnet ein starkes Anwachsen von Kleinbetrieben (unter anderem Handwerk, Nahrungsmittel- und Baustoffindustrie). Unter staatlicher Regie wurden eine Erdölraffinerie, eine Gasverflüssigungsanlage und ein Kupferschmelzwerk errichtet.

Tourismus

Noch vor wenigen Jahren war Oman ein Land für abenteuerlustige Individualreisende, inzwischen hat sich ein staatlich geförderter Tourismus entwickelt, der sich den internationalen Standards angleicht. Ganz offensichtlich haben die Erfolge der Nachbarn Vereinigte Arabische Emirate hier Kräfte freigesetzt. Näheres unter Tourismus in Oman.

Ein besonderes Projekt ist das für 250.000 Menschen entstehende Tourismuszentrum „Blue City Oman”. Es entsteht westlich von Maskat auf einer Fläche von 34 Quadratkilometern ca. 16 km längs der Küste bis zur Halbinsel as-Sawadi. Die Bausumme wird mit 15 bis 20 Milliarden USD angegeben, Baubeginn war 2007.

Außenhandel

Seit 1967 wird Erdöl exportiert, das zusammen mit Erdgas (seit 1978) 2004 81 % der gesamten Exporte ausmacht. Weitere Exportgüter sind Fische, Metalle und Textilien. Zielland sind die Vereinigten Arabischen Emirate. Importiert wurden Maschinen und Fahrzeuge, Industriegüter und Lebensmittel, zu 32 % aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Seit Beginn der Ölexporte ist die Handelsbilanz positiv.

Staatshaushalt

Der Staatshaushalt umfasste 2009 Ausgaben von umgerechnet 18,4 Mrd. US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 18,9 Mrd. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsüberschuss in Höhe von 0,9 % des BIP.[11]
Die Staatsverschuldung betrug 2009 2,4 Mrd. US-Dollar oder 4,5 % des BIP und gehört damit zu den niedrigsten der Welt.[11]

2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:

Infrastruktur

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Wüste in Oman

Es gibt in Oman rund 32.800 km Straßen, inzwischen (2005) sind fast alle Orte auf asphaltierten Straßen erreichbar, es fehlen aber Querverbindungen (beispielsweise Ibri-Sohar und die Küstenstraße östlich von Maskat), so dass die Asphaltstraßen noch kein Netz bilden. Vierspurige Autobahnen (779 km) verbinden Maskat mit Suhar/Fudschaira und mit Nizwa, und Ibri mit Buraimi. Viele Omaner benutzen private PKW (285.000), so dass die Zahl der Überlandbusse zwischen großen Orten eher abnimmt, ergänzend verkehren Sammeltaxis zwischen kleineren Orten. Bei jährlich etwa 10.000 Verkehrsunfällen sterben rund 600 Menschen. Viele der Autos, vor allem in den Städten, sind neu − zweifelsohne Zeichen des jungen Wohlstandes. Gefahren werden zu einem guten Teil japanische Automarken wie Toyota, Mitsubishi, etc. Es verkehren auffallend viele Jeeps auf den Straßen, die eine Art Statussymbol sind. Alle Privat-PKW haben einen „Piepser“ eingebaut, der sich beim Überschreiten der gesetzlichen Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h automatisch einschaltet. Die Verkehrsbeschilderung ist mittelmäßig, allerdings so gut wie überall zweisprachig Arabisch-Englisch. Im Oman sind staubige Autos gesetzlich verboten. Wer sein Auto, im wasserarmen Land, nicht regelmäßig wäscht, riskiert ein Bußgeld und bei Wiederholung sogar die Konfiszierung des Wagens.[13]

Ein Eisenbahnnetz existiert zurzeit nicht.[14] Bis 2017 soll im Norden ein 475 km langes Schienennetz erstellt werden.[15] Der Transport von Öl und Gas erfolgt über etwa 7.000 km Pipelines. Mina al-Fahal bei Maskat ist der Ölexporthafen. Weitere wichtige Häfen sind Mina Sultan Qaboos in Matrah und Raysut bei Salala, der weiter ausgebaut wird und Freihandelszone ist. Internationale Flughäfen existieren im südlichen Salala und im nördlichen Sib (rund 30 km westlich von Maskat).

Kultur

Nationalfeiertag ist der 18. November, an dem Sultan Qabus ibn Said seinen Geburtstag feiert. Die Feierlichkeiten erstrecken sich in der Regel über drei Tage und werden mit einem riesigen Feuerwerk abgerundet.

Einzelnachweise

  1. International Monetary Fund, World Economic Outlook Database, April 2008
  2. Human Development Index
  3. Oman's Arabian Oryx Sanctuary : first site ever to be deleted from UNESCO's World Heritage List
  4. CIA – The World Factbook: Oman
  5. Information der Deutschen Auslandshandelskammer für Oman, Katar und die VAE in Dubai; Stand 7. Juli 2008.
  6. Information des Auswärtigen Amts; Stand: Februar 2008.
  7. CIA World Factbook, letzter Abruf 13. März 2009
  8. a b c http://www.omanet.om/english/misc/omanise.asp Offizielle Verlautbarung des omanischen Ministery of Information zum Thema Omanisierung.
  9. Vgl. Oxford Business Group: The Report: Oman 2010, S. 26. ISBN 978-1-907065-13-2
  10. Vgl. Sultanate of Oman, Ministry of National Economy: Statistical Year Book, Thirty-Seventh Issue - November 2009, S. 95.
  11. a b c d The World Factbook
  12. Der Fischer Weltalmanach 2010: Zahlen Daten Fakten, Fischer, Frankfurt, 8. September 2009, ISBN 978-3-596-72910-4
  13. http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,702065,00.html
  14. Einzige Ausnahme ist eine 500 m lange Zugstrecke in der Nähe von Nizwa, die Touristen vom Kassenhäuschen zum Eingang der Al Hotta Höhle bringt.
  15. http://www.zawya.com/story.cfm/sidZAWYA20100410045145/Oman%20Railway%20Project%20Gains%20Pace, www.zawya.com vom 10. April 2010.

Literatur

Über die Geschichte Omans

  • Hans Krech: Bewaffnete Konflikte im Süden der Arabischen Halbinsel. Der Dhofarkrieg 1965–75 im Sultanat Oman und der Bürgerkrieg im Jemen 1994, Berlin: Verlag Dr. Köster, 1996. ISBN 3-89574-193-0
  • Dagmar Boerner-Josten: Im Paradies ist es heiß. Briefe aus Oman (1982–1985). Reiseerinnerungen: Verlag Books on Demand, 2007. ISBN 978-3-8334-8225-0

Landkarten

  • Forster, Franz; Ulrich-Steyr, St. (Herausgeber): Diercke Weltatlas Österreich. Westermann: Wien, 1995.
  • Oman 1 : 850 000. Reise Know-How Verlag Rump, Bielefeld 2006, ISBN 978-3-8317-7178-3.

Allgemeine Reiseführer

  • Baron, Kirsten: Vereinigte Arabische Emirate / Oman […]. – 3. Auflage. – Frankfurt am Main; Berlin: Ullstein, 1994. – 159 S. – ISBN 3-550-06885-9
  • Heck, Gerhard; Wöbcke, Manfred: Arabische Halbinsel: Saudi-Arabien, [etc.]. – Köln: DuMont, 1996. – 360 S. – (Richtig reisen) ISBN 3-7701-3584-9
  • Kabasci, Kirstin; Franzisky, Peter: Oman: geheimnisvolles Sultanat zwischen gestern und morgen. – Hohenthann: Reise-Know-How Verlag Därr, 1996. – 618 S. – (Reise know-how: Reisehandbuch) ISBN 3-89662-100-9, 2. Auflage 1999
  • Kerssenbrock, Franziskus: Oman / Vereinigte Arabische Emirate. – München: Polyglott-Verlag, 1996. – 96 S. – ISBN 3-493-62941-9
  • Müller, Birgit: Oman − Vereinigte Arabische Emirate: Oman und die Vereinigten Arabischen Emirate entdecken und erleben. – München: Gräfe und Unzer, 1996. – 128 S. – (Merian live) ISBN 3-7742-0424-1
  • Nagel, Robert: Einmal Islam und zurück. Ein west-östliches Tagebuch aus dem Jahr des dritten Golfkriegs; Berlin: Kulturverlag Kadmos, 2005; ISBN 3-931659-68-2
  • Ochs, Peter: Maverick guide to Oman. – Gretna, LA: Pelican Publishing Co., 1997. – 392 S. – ISBN 1-56554-241-X, 2. Auflage 1999
  • Popp, Georg: Oman. − 4. aktualisierte und vollständig überarbeitete Auflage. – Bremen: Edition Temmen/Edition Erde, 2005. – 400 S. – ISBN 3-86108-837-1
  • Robison, Gordon: Arab Gulf states […]. – 2nd edition 1996. – Hawthorn, Vic [etc.]: Lonely Planet Publications, 1996. – 522 S. – (Lonely Planet travel survival kit) ISBN 0-86442-390-X
  • Röhl, Anke: Oman: praktischer Reiseführer an die Ostküste Arabiens. – Frankfurt am Main: Peter Meyer Reiseführer, 1995. – 312 S. – ISBN 3-922057-12-8, 2. Auflage 1998
  • Teupel, Michael: Oman − Das Sultanat, Hamburg: Reiseliteratur Verlag
  • Teupel, Michael: Oman − Muscat, inkl. Hotelverzeichnis, 128 Seiten, 2007
  • Wöbcke, Manfred: Dubai − Emirate – Oman: Reisen mit Insider-Tips. – Ostfildern: Mairs Geographischer Verlag, 1996; 2. Aufl. 1997. – 95 S. – (Marco Polo Reiseführer) ISBN 3-89525-167-4
  • o. V. (Lektorat der dt. Ausgabe: Henning Neuschäffer): Polyglott-APA Guide Oman + VAE, 1. Auflage 1998/99, Langenscheidt Verlag, 320 S., ISBN 3-8268-2080-0
  • o. V.: Offizielle Tourismusbroschüre des Sultanats Oman 2006

Spezielle Reiseführer

  • Klein, Heiner; Brickson, Rebecca: Off-road in Oman. – Dubai; London: Motivate Publishing, 1992. – 100 S. – ISBN 1-873544-29-4
  • McDonald, R.A.: Rock climbing in Oman. – London; Ruwi: Apex Publishing, 1993. – 167 S.
  • Hanna, Samir S.: Field guide to the geology of Oman, Vol. 1: Western Hajar mountains and Musandam. – Ruwi (P.O. Box 3941) Historical Association of Oman, 1995. – 178 S.
  • Salm, Rodney V.; Baldwin, Robert: Snorkelling and diving in Oman. – Dubai; London: Motivate Publishing, 1991. – 88 S. – ISBN 1-873544-21-9
Wikimedia-Atlas: Oman – geographische und historische Karten
Commons: Oman – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Oman – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Koordinaten: 20° N, 56° O ak:Oman