„Nafri“ – Versionsunterschied

[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K kat
LA
Zeile 1: Zeile 1:
<noinclude>
{{Löschantragstext|tag=2|monat=Januar|jahr=2017|titel=Nafri|text=[[WP:WWNI|Newstickeritis]]. Eine zeitüberdauernde Relevanz ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar. --[[Benutzer:Gridditsch|Gridditsch]] 16:34, 2. Jan. 2017 (CET)}}
----</noinclude>
'''Nafri''' ist eine Abkürzung, die für „Nordafrikaner“ oder „Nordafrikanische Intensivtäter“ steht. Der Begriff stammt aus NRW-Polizeikreisen und wurde nach der [[Sexuelle Übergriffe in der Silvesternacht 2015/16|Kölner Silvesternacht 2015/2016]] bekannter. Diskutiert wurde er vor allem nach der Silvesternacht 2016/2017. Mehrere Politiker kritisierten den Begriff scharf, ebenso wie das Vorgehen der Polizei, das sie als „[[Racial Profiling|racial profiling]]“ einschätzten.
'''Nafri''' ist eine Abkürzung, die für „Nordafrikaner“ oder „Nordafrikanische Intensivtäter“ steht. Der Begriff stammt aus NRW-Polizeikreisen und wurde nach der [[Sexuelle Übergriffe in der Silvesternacht 2015/16|Kölner Silvesternacht 2015/2016]] bekannter. Diskutiert wurde er vor allem nach der Silvesternacht 2016/2017. Mehrere Politiker kritisierten den Begriff scharf, ebenso wie das Vorgehen der Polizei, das sie als „[[Racial Profiling|racial profiling]]“ einschätzten.



Version vom 2. Januar 2017, 17:34 Uhr

Dieser Artikel wurde zur Löschung vorgeschlagen.

Falls du Autor des Artikels bist, lies dir bitte durch, was ein Löschantrag bedeutet, und entferne diesen Hinweis nicht.
Zur Löschdiskussion

Begründung: Newstickeritis. Eine zeitüberdauernde Relevanz ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar. --Gridditsch 16:34, 2. Jan. 2017 (CET)

Nafri ist eine Abkürzung, die für „Nordafrikaner“ oder „Nordafrikanische Intensivtäter“ steht. Der Begriff stammt aus NRW-Polizeikreisen und wurde nach der Kölner Silvesternacht 2015/2016 bekannter. Diskutiert wurde er vor allem nach der Silvesternacht 2016/2017. Mehrere Politiker kritisierten den Begriff scharf, ebenso wie das Vorgehen der Polizei, das sie als „racial profiling“ einschätzten.

Das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen definiert Nafri dabei als:[1]

  • Tatverdächtige aus Ägypten, Algerien, Libanon, Libyen, Marokko, Syrien oder Tunesien,
  • meist zwischen 15 und 25 Jahre alt,
  • die Raub-, Körperverletzungs-, Betäubungsmittel- oder Taschendiebstahldelikte
  • in Innenstadtbereichen begehen.

Der Rheinischen Post zufolge hat die Polizei in Düsseldorf und in Köln 2014 inoffizielle Arbeitsgruppen eingerichtet, um Kriminalität von allein reisenden Männern aus dem nordafrikanischen Raum zu dokumentieren. Dabei habe sich der Ausdruck „Nafri-Täter“ etabliert.[2] Spiegel Online gegenüber sagte ein Polizeisprecher, der Ausdruck "Nafri" sei polizeiintern und an sich ohne Wertung. Er schließe aber die Intensivtäter aus dieser Gruppe mit ein. Wie ein "Nafri" aussehe, wisse man, sagte der Sprecher, ohne auf konkrete äußerliche Merkmale einzugehen.[3]

Auslöser für die Diskussion war ein Tweet der Kölner Polizei. Am 31. Dezember 2016 um 23:08 Uhr schrieb sie, am Hauptbahnhof Köln würden „mehrere Hundert Nafris überprüft.“[4] Simone Peter, eine der beiden Grünen-Vorsitzenden, nannte den Begriff „völlig inakzeptabel“, da er eine herabwürdigende Gruppenbezeichnung sei.[5] Der grüne Oberbürgermeister Tübingens, Boris Palmer, fand die offizielle externe Verwendung des internen Ausdrucks unangemessen, verteidigte aber im Gegensatz zu Peter den Polizeieinsatz.[6]

Jürgen Mathies, der Kölner Polizeipräsident, wurde in einem WDR-Interview auf den Begriff „Nafri“ angesprochen. Er erklärte, das sei ein polizeiinterner Ausdruck für „Nordafrikaner“. Er stimmte der Interviewerin zu, dass der Ausdruck missverständlicherweise auch für „nordafrikanische Intensivtäter“ verwendet werde. Mathies betonte, dass es in der Silvesternacht nicht um das Aussehen der später kontrollierten Personen gegangen sei, sondern um deren aggressives Verhalten.[7] Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Ernst Walter, sagte hingegen, der Begriff Nafri stehe für „nordafrikanische Intensivtäter“. Damit seien nicht pauschal alle Menschen aus Nordafrika gemeint. „Wenn eine nordafrikanische Person in Verdacht steht, eine Straftat zu begehen, ist sie ein ‚Nafri‘.“[4]

Das Bundesministerium für Justiz kritisierte die Verwendung dieses Ausdrucks.[8]

Belege

  1. Anna Kröning: Kölner Silvesternacht: „Jung und aggressiv“? Was hinter dem Wort „Nafri“ steckt - WELT. In: Welt / N24. 2. Januar 2017, abgerufen am 2. Januar 2017.
  2. Silvesternacht in Köln - ein sicherheitspolitischer Tiefpunkt. In: rp-online.de. 28. Dezember 2016, abgerufen am 2. Januar 2017.
  3. Was bitteschön ist ein Nafri. In: spiegel.de. 1. Januar 2017, abgerufen am 2. Januar 2017.
  4. a b „Nafri ist ein Arbeitsbegriff innerhalb der Polizei“. In: welt.de. 2. Januar 2017, abgerufen am 2. Januar 2017.
  5. Grünen-Chefin Peter kritisiert Polizei nach Einsatz. In: stuttgarter-nachrichten.de. 2. Januar 2017, abgerufen am 2. Januar 2017.
  6. Heftiger politischer Streit über „Nafris“-Tweet der Kölner Polizei. In: FAZ.net. 2. Januar 2017, abgerufen am 2. Januar 2017.
  7. Wiederholung der Straftaten verhindert? In: wdr.de. 1. Januar 2017, abgerufen am 2. Januar 2017.
  8. http://www.heute.de/streit-um-silvester-einsatz-der-polizei-koeln-innenministerium-kritisiert-nafri-tweet-46233574.html