„Maʿale Adummim“ – Versionsunterschied

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'''Ma'ale Adumim''' oder '''Ma'aleh Adumim''', offiziell '''Maale Adummim''' ([[Hebräische Sprache|hebräisch]] {{lang|he|מעלה אדומים}} ist eine Stadt und [[israelische Siedlung]] im [[Westjordanland]]. Sie wurde 1975 gegründet und liegt 7 Kilometer östlich von [[Jerusalem]] auf einem Hochplateau.
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Ma'ale Adumim ist mit 35.673 Einwohnern (Ende 2010), die hauptsächlich in [[Jerusalem]] arbeiten, die drittgrößte israelische Siedlung im Westjordanland.<ref name="FMEPPopulation"> {{internetquelle| url=http://fmep.org/settlement_info/settlement-info-and-tables/stats-data/settlements-in-the-west-bank-1| titel= Settlements in the West Bank| hrsg= Foundation for Middle East Peace| sprache= englisch| zugriff= 25. Juni 2012}}</ref> Sie liegt 4.5 Kilometer östlich der [[Grüne Linie|Grünen Linie]] und befindet sich westlich des [[Israelische Sperranlagen (Westjordanland)|Sperrzauns]].
Die [[Internationale Organisation (Völkerrecht)|internationalen Organisationen]] und die [[Staat]]engemeinschaft erachten die israelischen Siedlungen in den seit 1967 besetzten Gebieten als illegal gemäß geltendem Völkerrecht ([[Genfer Konvention#Genfer Abkommen IV|IV. Genfer Abkommen]]<ref name="Genfer Abkommen">{{internetquelle| url=http://www.admin.ch/ch/d/sr/i5/0.518.51.de.pdf | titel=Genfer Abkommen über den Schutz von Zivilpersonen in Kriegszeiten| datum=12. August 1949| zugriff=10. Mai 2012 |hrsg= Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft}}</ref>). Israel bestreitet jedoch, dass es sich um besetztes Gebiet handelt, in dem das IV. Genfer Abkommen Gültigkeit hat.<ref name="Gasser">{{Literatur| Titel=Humanitäres Völkerrecht. Eine Einführung | Autor= Hans-Peter Gasser, Nils Melzer| Verlag= Nomos/Schulthess Verlag| Ort=Baden-Baden/Zürich| Jahr=2012| Auflage=2. überarbeitete| |ISBN= 978-3-7255-6358-6 | Seiten= 137-143, besonders 142f}}</ref>


== Name ==
== Name ==

Version vom 18. Juli 2012, 21:07 Uhr

Maʿale Adummim
מַעֲלֵה אֲדֻמִּים
معاليه أدوميم
Wappen
Wappen

Ma'ale Adumim 2009
Gebiet:Westjordanland
(Judäa und Samaria)
Gemeindeart:Stadt
Gegründet:1975
Koordinaten:31° 47′ N, 35° 18′ OKoordinaten: 31° 46′ 39″ N, 35° 17′ 53″ O
Höhe:450 m
Fläche:48 km²
 
Einwohner:35.673 (2010 [1])
Bevölkerungsdichte:743 Einwohner je km²
 
Bürgermeister:Benny Kashriel
Website:
Maʿale Adummim (Palästinensische Autonomiegebiete)
Maʿale Adummim (Palästinensische Autonomiegebiete)
Maʿale Adummim

Ma'ale Adumim oder Ma'aleh Adumim, offiziell Maale Adummim (hebräisch מעלה אדומים ist eine Stadt und israelische Siedlung im Westjordanland. Sie wurde 1975 gegründet und liegt 7 Kilometer östlich von Jerusalem auf einem Hochplateau.

Ma'ale Adumim ist mit 35.673 Einwohnern (Ende 2010), die hauptsächlich in Jerusalem arbeiten, die drittgrößte israelische Siedlung im Westjordanland.[1] Sie liegt 4.5 Kilometer östlich der Grünen Linie und befindet sich westlich des Sperrzauns.

Name

Ma'ale Adumim, deutsch Roter Anstieg wegen der rötlichen Färbung der Felsen, hat seinen Namen nach einem in der hebräischen Bibel im Buch Josua erwähnten Anstieg oder Pass an der Grenze der Gebiete der Stämme Juda und Benjamin (Jos 15,7 EU und 18,17 EU).

Geschichte

Ma'ale Adumim war ursprünglich ein Nahal Außenposten und wurde als Siedlung Ende 1975 mit 23 Familien gegründet. 1979 erhielt sie eine eigene Gemeindeverwaltung, 1991 wurde sie zur Stadt erhoben. 1995 zählte Ma'ale Adumim bereits 18.000 Einwohner.[2]

Siedlungspläne

Ein von Ariel Scharon geplantes Projekt (East-1, kurz: E-1), das Gebiet zwischen Ma'ale Adumim und Jerusalem zu bebauen und so die Siedlung mit Jerusalem zu verbinden, wurde außer von der Palästinensischen Autonomiebehörde unter anderem auch von Condoleezza Rice und George W. Bush kritisiert. Scharon hatte deswegen auf die Bebauung verzichtet. Die Obama-Regierung bezeichnete das Projekt E-1 als Gefahr für die Zwei-Staaten-Lösung.[3] Viele israelische Politiker – wie die Ministerpräsidenten Ehud Olmert und Benjamin Netanjahu – brachten jedoch wiederholt in Interviews zum Ausdruck, dass die Siedlung selbst unteilbarer Bestandteil Israels sei.

Inzwischen wurden Vorarbeiten in einem geschätzten Umfang von 40 Millionen Euro durchgeführt, z. B. wurde eine Umgehungsstraße gebaut sowie eine Polizeiwache in dem freien Gebiet errichtet.[3]

In dem vom israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert 2006 vorgestellten Konvergenz-Plan gehört Ma'ale Adumim zu einer der drei großen Siedlungsareale jenseits der Grünen Linie im Westjordanland, die Israel für sich beansprucht.

Der Friedensplan der israelisch-palästinensischen Genfer Initiative sieht vor, dass Ma'ale Adumim mit zwei weiteren Großsiedlungen im Rahmen eines abschließenden Friedensvertrages durch Gebietstausch zu Israel kommt.

Kontroversen

Die israelische Friedensorganisation Schalom Achschaw veröffentlichte im November 2006 eine Studie, wonach 86,38 Prozent des Bodens von Ma'ale Adumim palästinensischer Privatbesitz seien[4][5] und daher dort auch nach israelischer Rechtsauffassung nicht hätte gebaut werden dürfen.[6][7][8] Die israelfreundliche US-Nichtregierungsorganisation Committee for Accuracy in Middle East Reporting in America (CAMERA) warf daraufhin Schalom Achschaw eine Reihe von Fehlern vor[9] und kam anhand von Akten des israelischen Militärs, die durch eine Petition von Schalom Achschaw herausgegeben werden mussten, zu dem Schluss, dass nur 0,5 % von Ma’ale Adumim auf privatem palästinensischen Land gebaut worden seien, woraufhin auch Schalom Achschaw seine Zahlen korrigieren musste.[10] Laut CAMERA handle es sich in allen beanstandeten Fällen um Land in staatlichem Eigentum, für das eingeschränkte private Nutzungsrechte bestanden hätten, und nicht um Privateigentum.[11]

Der Europäische Gerichtshof entschied am 25. Februar 2010, dass auf den Import von in Ma'ale Adumim hergestellten Waren Zoll zu erheben sei.[12] In dem vom Finanzgericht Hamburg vorgelegten Fall hatte die Firma Brita in Ma'ale Adumim gefertigte Flaschen von Soda-Club als israelische Produkte deklariert und damit zollfrei einführen wollen. Das Zollamt Hamburg verweigerte dies, Brita zog dagegen erfolglos vor Gericht. Aus dem Urteil können Rückschlüsse auf die völkerrechtliche Bewertung der israelischen Siedlungspolitik durch die Europäische Union gezogen werden.[13][14]

Literatur

  • Yitzhak Magen: The Monastery of Martyrius at Ma'ale Adummim. A guide, Jerusalem, Israel Antiquities Authority 1993. ISBN 965-406-013-2
Commons: Ma'ale Adumim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Settlements in the West Bank. Foundation for Middle East Peace, abgerufen am 25. Juni 2012 (englisch).
  2. Statistical Abstract of Israel 2010, Nr. 2.15. CBS, abgerufen am 18. Juli 2012.
  3. a b Israelischer Siedlungsbau. Der gefährliche Plan E-1 FAZ, 29. Mai 2009
  4. Settlements 'violate Israeli law' BBC, 21. November 2006
  5. Rory McCarthy: 39% of Israeli settlements 'on private land' (The Guardian, 22. November 2006)
  6. Peace Now: Breaking the Law in the West Bank, abgerufen am 17. Januar 2009
  7. Yair Sheleg: 40 percent of settlements were built on Palestinian land, Haaretz, 21. November 2006, abgerufen am 16. Januar 2009
  8. Nadav Shragai: Blow to settlement movement, Haaretz, 21. November 2006, abgerufen am 16. Januar 2009
  9. Tamar Sternthal (CAMERA): Peace Now's margin of error Wildly inaccurate report raises questions about organization's credibility (Ynetnews/Yedioth Ahronoth, 21. März 2007)
  10. Nadav Shragai: Peace Now: 32% of land held for settlements is private Palestinian property, Haaretz, 14. März 2007. Abgerufen am 6. Juli 2009 
  11. CAMERA: Peace Now’s Report on Settlement Land, 22. November 2006, abgerufen am 16. Januar 2009
  12. Streit um Siedlungsgebiete. Soda-Club-Urteil stellt Israel bloß Der Spiegel, 25. Februar 2010
  13. Außenpolitik. Schwindel mit dem Etikett Der Spiegel, 13. Juli 2009
  14. Julia Amalia Heyer, Nicolas Richter: Beim Sprudel zählt der Druck. in: Süddeutsche Zeitung - Nr.157, Samstag, den 11. Juli 2009, Seite 3