„Leuchtturm von Cordouan“ – Versionsunterschied

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Der Leuchtturm von Cordouan steht auf einem Felsplateau ungefähr in der Mitte der Gironde-Mündung. Die Entfernung zum Nord- und zum Südufer beträgt jeweils circa sieben Kilometer. Verwaltungstechnisch gehört der Leuchtturm zur Gemeinde [[Le Verdon]] im [[Médoc]]. Er ist weiß, 68 Meter hoch und der Durchmesser am Fuß beträgt 16 Meter. Sein Feuer befindet sich auf 60 Meter Höhe. Es wird durch eine [[Halogenmetalldampflampe]] mit einer Leistung von 2000 [[Watt (Einheit)|Watt]] erzeugt. Seine Reichweite beträgt 22 [[Seemeile]]n.
Der Leuchtturm von Cordouan steht auf einem Felsplateau ungefähr in der Mitte der Gironde-Mündung. Die Entfernung zum Nord- und zum Südufer beträgt jeweils circa sieben Kilometer. Verwaltungstechnisch gehört der Leuchtturm zur Gemeinde [[Le Verdon]] im [[Médoc]]. Er ist weiß, 68 Meter hoch und der Durchmesser am Fuß beträgt 16 Meter. Sein Feuer befindet sich auf 60 Meter Höhe. Es wird durch eine [[Halogenmetalldampflampe]] mit einer Leistung von 2000 [[Watt (Einheit)|Watt]] erzeugt. Seine Reichweite beträgt 22 Seemeilen.


Der Turm hat sechs Stockwerke. Im Erdgeschoss befindet sich das Portal, im ersten Obergeschoss die sogenannte „Königswohnung“ ''(„Appartement du roi“)''. Im zweiten Stockwerk ist eine Kapelle, die gerne für Hochzeiten genutzt wird. Diese drei Geschosse befinden sich im ältesten Teil des Turmes, der von 1611 stammt. Die Geschosse drei bis sechs liegen in dem 1790 vollendeten Aufbau. Im sechsten Stockwerk befindet sich das Feuer.
Der Turm hat sechs Stockwerke. Im Erdgeschoss befindet sich das Portal, im ersten Obergeschoss die sogenannte „Königswohnung“ ''(„Appartement du roi“)''. Im zweiten Stockwerk ist eine Kapelle, die gerne für Hochzeiten genutzt wird. Diese drei Geschosse befinden sich im ältesten Teil des Turmes, der von 1611 stammt. Die Geschosse drei bis sechs liegen in dem 1790 vollendeten Aufbau. Im sechsten Stockwerk befindet sich das Feuer.
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Ab 1875 befeuerte man den Turm mit [[Mineralöl]]; ab 1907 mit [[Öldampf]]. 1948 wurde der Leuchtturm mit Hilfe zweier unabhängiger [[Elektrischer Generator|Dieselgeneratoren]] elektrifiziert. Man verwendete Dreiphasen-Wechselstrom und eine Leuchte von 6000 Watt. 1976 ergänzte man einen dritten Generator. 1984 tauschte man die Lampe gegen eine [[Xenon-Gasentladungslampe]] mit 450 Watt aus, die aber bereits 1987 durch die Halogenlampe ersetzt wurde, welche noch heute in Betrieb ist.
Ab 1875 befeuerte man den Turm mit [[Mineralöl]]; ab 1907 mit [[Öldampf]]. 1948 wurde der Leuchtturm mit Hilfe zweier unabhängiger [[Elektrischer Generator|Dieselgeneratoren]] elektrifiziert. Man verwendete Dreiphasen-Wechselstrom und eine Leuchte von 6000 Watt. 1976 ergänzte man einen dritten Generator. 1984 tauschte man die Lampe gegen eine [[Xenon-Gasentladungslampe]] mit 450 Watt aus, die aber bereits 1987 durch die Halogenlampe ersetzt wurde, welche noch heute in Betrieb ist.


== Weblinks ==
== Quellen ==


* [http://www.culture.gouv.fr/public/mistral/merimee_fr?ACTION=RETROUVER&FIELD_98=DENO&VALUE_98=phare&NUMBER=80&GRP=1&REQ=%28%28phare%29%20%3aDENO%20%29&USRNAME=nobody&USRPWD=4%24%2534P&SPEC=1&SYN=1&IMLY=&MAX1=1&MAX2=1&MAX3=100&DOM=Tous Leuchtturm von Cordouan in der Base Mérimée]
* [http://www.culture.gouv.fr/public/mistral/merimee_fr?ACTION=RETROUVER&FIELD_98=DENO&VALUE_98=phare&NUMBER=80&GRP=1&REQ=%28%28phare%29%20%3aDENO%20%29&USRNAME=nobody&USRPWD=4%24%2534P&SPEC=1&SYN=1&IMLY=&MAX1=1&MAX2=1&MAX3=100&DOM=Tous Leuchtturm von Cordouan in der Base Mérimée]

Version vom 27. Juni 2009, 00:10 Uhr

Der Leuchtturm von Cordouan

Der Leuchtturm von Cordouan steht auf der Höhe der Gironde-Mündung vor der französischen Atlantikküste. Er ist seit 1611 in Betrieb und damit der dienstälteste Leuchtturm Frankreichs.

Beschreibung

Der Leuchtturm von Cordouan steht auf einem Felsplateau ungefähr in der Mitte der Gironde-Mündung. Die Entfernung zum Nord- und zum Südufer beträgt jeweils circa sieben Kilometer. Verwaltungstechnisch gehört der Leuchtturm zur Gemeinde Le Verdon im Médoc. Er ist weiß, 68 Meter hoch und der Durchmesser am Fuß beträgt 16 Meter. Sein Feuer befindet sich auf 60 Meter Höhe. Es wird durch eine Halogenmetalldampflampe mit einer Leistung von 2000 Watt erzeugt. Seine Reichweite beträgt 22 Seemeilen.

Der Turm hat sechs Stockwerke. Im Erdgeschoss befindet sich das Portal, im ersten Obergeschoss die sogenannte „Königswohnung“ („Appartement du roi“). Im zweiten Stockwerk ist eine Kapelle, die gerne für Hochzeiten genutzt wird. Diese drei Geschosse befinden sich im ältesten Teil des Turmes, der von 1611 stammt. Die Geschosse drei bis sechs liegen in dem 1790 vollendeten Aufbau. Im sechsten Stockwerk befindet sich das Feuer.

Seit 1862 wird der Turm als Monument historique geführt. In den Sommermonaten kann er von Le Verdon aus besichtigt werden.

Baugeschichte

Ein Vorgängerbauwerk aus dem 14. Jahrhundert war bald aufgegeben worden; bis zum 16. Jahrhundert standen nur noch Ruinen. Am 2. März 1584 erteilte Jacques II de Goyon de Matignon, der Gouverneur von Guyenne, dem Baumeister Louis de Foix den Auftrag, auf der Felsinsel einen neuen Leuchtturm zu errichten. De Foix widmete dem Projekt 18 Jahre seines Lebens und investierte sein gesamtes Vermögen, starb aber 1602 vor Ende der Bauarbeiten. Diese vollendete sein Vorarbeiter François Beuscher im Jahre 1611. Der Turm war damals 37 Meter hoch.

1645 und 1719 wurde die Turmspitze zweimal zerstört und jeweils in den Folgejahren wieder aufgebaut. Von 1782 bis 1789 leitete Joseph Teulère die Bauarbeiten zur Aufstockung des Turmes auf die heutige Höhe. 1980 sollte der Turm aufgegeben werden, da Betrieb und Unterhalt als zu kostspielig galten und da er technologisch veraltet war. Der 1981 gegründete „Verein zur Erhaltung des Leuchtturms von Cordouan“ („Association pour la sauvegarde du phare de Cordouan“) kämpfte aber mit Erfolg für seine Erhaltung. Zwischen März und November 2005 wurde das Fundament des Turmes saniert, die Kosten betrugen 4,5 Millionen Euro.

Technikgeschichte

Im Laufe der Zeit wurde der Turm mit verschiedenen Brennstoffen befeuert. Nach der Inbetriebnahme 1611 nutzte man zunächst eine Mischung aus Pech, Teer und Holz. 1664 stieg man auf Tran um. Ab 1727 wurde Kohle verfeuert, bevor man 1823 zu Rapsöl wechselte.

Mit Metallspiegeln begann 1782 der Einstieg in die optische Technik. Ab 1790 setzte man nach Fertigstellung des Erweiterungsbaus Parabolspiegel und eine drehbare Lagerung ein. Speziell für den Einsatz in Leuchttürmen entwickelte Augustin Jean Fresnel die Fresnel-Linse, die im Leuchtturm von Cordouan ab 1823 erstmals getestet wurde. Die Installation blieb bis 1854 in Betrieb und wurde dann durch eine Spiegellinsenoptik ersetzt.

Ab 1875 befeuerte man den Turm mit Mineralöl; ab 1907 mit Öldampf. 1948 wurde der Leuchtturm mit Hilfe zweier unabhängiger Dieselgeneratoren elektrifiziert. Man verwendete Dreiphasen-Wechselstrom und eine Leuchte von 6000 Watt. 1976 ergänzte man einen dritten Generator. 1984 tauschte man die Lampe gegen eine Xenon-Gasentladungslampe mit 450 Watt aus, die aber bereits 1987 durch die Halogenlampe ersetzt wurde, welche noch heute in Betrieb ist.

Quellen

Koordinaten: 45° 35′ 11″ N, 1° 10′ 24″ W