Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft

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LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH

RechtsformGmbH
Gründung13.11.1997
SitzLeipzig, Sachsen
LeitungDr. Norbert Menke (Sprecher), Volkmar Müller
BrancheDaseinsfürsorge
Websitewww.lvv.de

Die Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (LVV) wurde 1997 gegründet. Sie agiert als Management-Holding und nimmt Leitungs- und Steuerungsfunktionen wahr.

Ihr alleiniger Gesellschafter ist die Stadt Leipzig.

Die Geschäftstätigkeit der einzelnen LVV-Unternehmen umfasst die Hauptsparten:

  • Strom, Gas, Fernwärme (Stadtwerke Leipzig GmbH),
  • Trinkwasser, Abwasser (Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH) und
  • Verkehr (Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH).[1]

Sinn / Zweck

Die Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (LVV) ist als Managementholding gegründet und nimmt die Leitungs- und Steuerungsfunktion im Interesse der Stadt Leipzig wahr. Das operative Kerngeschäft und die Eigenverantwortlichkeit der Unternehmen werden nicht eingeschränkt. Mit der Koordination und Bündelung von Servicefunktionen, die nicht zum operativen Kerngeschäft gehören, wird die Effizienz gesteigert und Synergieeffekte erzielt. Die unternehmensübergreifenden Aktivitäten unterstützen damit die Beteiligungsunternehmen in ihrer wirtschaftlichen Betriebsführung. Auf der Grundlage einer mit der Gesellschaft Stadt Leipzig abgestimmten Leitlinie wird die konzeptionelle Arbeit mit den Verantwortlichen der Unternehmen geleistet. Die technische und mentale Vernetzung sind Voraussetzung für den Erfolg bei dieser Aufgabe.[1]

Geschichte

Das Zusammenspiel der drei größten kommunalen Unternehmen (Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH, Leipziger Verkehrsbetriebe GmbH, Stadtwerke Leipzig GmbH)auf verschiedenen funktionalen Ebenen mündete in die Gründung der Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (LVV) als Holdinggesellschaft im Eigentum der Stadt Leipzig. Die LVV wurde am 13. November 1997 in das Handelsregister eingetragen.

Im Juni 1997 beschloss der Stadtrat, die städtischen Anteile an den Verkehrsbetrieben an die LVV zu übertragen sowie die städtischen Anteile an den Stadtwerken und den Wasserwerken an die LVV zu veräußern. Im gleichen Jahr wurde die LVV in das Handelsregister eingetragen. 1999 wurde die Finanzierung der LVB mit dem Abschluss des Verkehrsleistungsfinanzierungsvertrages neu geordnet. Im Bereich der kommunalen Wirtschaft bewährte sich der Konzernverbund der LVV. Der wichtige Effekt: Mit den Gewinnen der Stadtwerke und der Wasserwerke kann unter allgemeiner steuerlicher Optimierungswirkung für alle beteiligten Unternehmen der verkehrspolitisch bewusst geförderte öffentliche Personennahverkehr der LVB bezuschusst werden.

Ein deutlicher Beleg, dass die LVV-Gesellschaften keineswegs nur ihr traditionell erworbenes Profil fortschrieben, war der Einstieg der Stadtwerke in den Stromhandel. Die Strombörse Leipzig Power Exchange fusionierte mit der Frankfurter Strombörse zur European Energy AG (EEX) mit Sitz in Leipzig.

Zahlreiche komplexe Aufgaben der Stadtentwicklung forderten das Zusammenwirken der Unternehmen der LVV-Gruppe heraus. Dazu zählten die Erschließung und Versorgung neuer Gewerbe- und Wohnungsbaustandorte ebenso wie die nachhaltige Ertüchtigung innerstädtischer Verkehrstrassen in Vorbereitung auf die Fußball-WM 2006 am Spielort Leipzig: Wo die LVB ihre Straßenbahnen auf Stadtbahn-Standard niveaufrei unter einer belebten innerstädtischen Straßenkreuzung hindurchführen wollten, mussten SW Leipzig und KWL zunächst durch Leitungsverlegung Baufreiheit schaffen. Wo der künftige City-Tunnel das Zentrum der tausendjährigen Stadt auf zwei Kilometern Länge durchzieht, waren komplexe Umverlegungen im gewachsenen Leitungsnetz unumgänglich.Wo durch Gewerbeansiedlungen der Strombedarf sprunghaft zunahm, bauten die Stadtwerke moderne Umspannwerke und die LVB integrierten eine Reihe neu geschaffener dezentraler Fabrikationsstandorte an der Peripherie der Messestadt in ihr Liniennetz.

Beachtliche Fortschritte bei den betriebswirtschaftlichen Kerndaten und den Erfolgskriterien der SW Leipzig, eine weltweite wirtschaftliche Hochkonjunktur sowie die zunehmende Anspannung aller öffentlichen Haushalte beförderten seit Mitte 2006 Pläne der Leipziger Verwaltungsspitze, die Option eine Teilprivatisierung – maximal 49,9 Prozent der SW Leipzig-Anteile – zu nutzen. Am Ende des transparent geführten Bieterverfahrens lag ein lukratives Angebot vor, aber es verfestigte sich zugleich eine deutliche Mehrheitsmeinung der engagierten Bürger zugunsten des Verbleibs der Anteile in kommunaler Hand. Der demokratische Entscheidungsprozess mündete in einen Bürgerentscheid, bei dem sich 87 Prozent für die Beibehaltung des kommunalen Anteilsbesitzes an Leipzigs wichtigsten städtischen Betrieben aussprachen. Das Ergebnis ist laut Sächsischer Gemeindeordnung für die Verwaltung für die Dauer von drei Jahren bindend. Bereits vor deren Ablauf bekannte sich die Verwaltung deutlich dazu, dass sie das Ergebnis auch weiterhin als bindend für Unternehmen des Konzern-Kerns betrachtet.

Nach bemerkenswerten Fortschritten der einzelnen LVV-Unternehmen und nach rund zehn Jahren LVV konnte konstatiert werden: Das mit der Gründung der LVV verfolgte Ziel der steuerlichen Optimierung war vollständig erreicht. Nun rückten weitergehende Aufgaben und zu optimierende Strukturen in den Blick. Es galt, die Verbindungen zwischen den Unternehmen und zur Stadt mittels entsprechender Vertragsgestaltung besser zu koordinieren. In einem ausgewogenen Diskussionsprozess schälte sich heraus, die LVV zu einer Managementholding weiterzuentwickeln und ihre Steuerungsfunktion im Interesse der weiteren erfolgreichen Stadtentwicklung zu nutzen. 2008 begann die Neuausrichtung des LVV-Konzerns als Managementholding, der Stadtrat beschloss die Eigentümerziele als Eckpunkte des künftigen Handlungsrahmens für die LVV und den gesamten Konzern.

Nach gut 20 Jahren Bewegung und Versorgung durch die kommunalen Betriebe stehen diese auf einem festen Fundament. Doch sowohl im Sport als auch in der Wirtschaft gilt: Wer aufhört zu rudern, fällt zurück. Besonders in stürmischen Zeiten. In diese Richtung geht auch der Auftrag der Stadt: Die LVV wurde von der Ratsversammlung beauftragt, ihr Gesellschafterdarlehen weiter zu tilgen, und sich strategischen neu auszurichten. Dabei sollten folgende Aspekte berücksichtigt werden: Sicherstellung des steuerlichen Querverbunds, vollständige Finanzierung des ÖPNV, jährliche Tilgung des Gesellschafterdarlehens, weitere definierte Haushaltsbeiträge und Überprüfung des Beteiligungs- bzw. Vermögensportfolios.

Die Unternehmen der LVV-Gruppe haben eine erfolgreiche Entwicklung hinter sich. Die LVV war bisher als steuerlicher Querverbund sowie als Management für die Stadt erfolgreich. Die seitens der Eigentümerin gesetzten Ziele sowie die Sicherung der Zukunftsfähigkeit der LVV-Gruppe sind jedoch vor dem Hintergrund neuer globaler und bundesweiter Marktherausforderungen ohne Veränderungen im Sinne einer strategischen Neuausrichtung nicht erreichbar.

Um die LVV-Gruppe fit für die Zukunft zu machen, wurde ein Strategiekonzept, basierend auf den aktuellen Zielvorgaben der Gesellschafterin, verabschiedet. Motto: LVV stärken – Haushalt sichern – Mehr Zukunft für Leipzig! Folgende Oberziele wurden definiert:

  1. Konzern stärken
  2. Finanzkraft festigen
  3. Leipzig entwickeln
  4. Arbeit sichern

Geschäftsführung

  • Norbert Menke (Sprecher)
  • Volkmar Müller

Einzelnachweise

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